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Geschrieben von Danny mit Max am 07.01.2006, 16:29 Uhr

Hyperaktiv ???

Hallo Martina,
ADS (Aufmerksamkeitsdefizitstörung ) oder ADHS (Aufmerksamkeitsdefizitstörung mit Hyperaktivität), was ja Deine Freundin vermutet, kann von Kinder-und Jugendpsychatern getestet werden.

Ich möchte das Thema nicht beiseite wischen, aber heutzutage ist es leider so, dass die Wörter "ADS und ADHS" zu absoluten Schlagwörtern geworden sind. Die Krankheit ist einfach "in" (O-Ton unserer Kinderätzin :-))

Fakt ist, dass etwa 3-10% aller Kinder Symptome im Sinne einer ADS zeigen. Jungen sind dreimal häufiger betroffen als Mädchen.

Werden Betroffene behandelt führt diese nicht zu einer "Heilung", sondern ermöglicht es dem Betroffenen, mit den Schwächen umzugehen, die Stärken auszubauen und gezielt einzusetzen.

Oft wird zur Behandlung auch das Medikament Ritalin eingesetzt. Ritalin gehört zur Gruppe der Amphetamine und unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz, daher ist jede Verschreibung meldepflichtig. Es ist anregend und produziert pharmakologische Effekte, die denen von Kokain und anderen Amphetaminen ähnlich sind.

Was meint denn der Kiga, der Ergotherapeut oder eure Kinderärztin? Haben die schon einen Verdacht geäußert?

Hab Dir hier noch was herkopiert zum Thema:
ADD steht für das englische "Attention-Deficit-Disorder" und bezeichnet eine Diagnose, welche primär durch erhebliche Beeinträchtigungen der Konzentration und Daueraufmerksamkeit, der Selbststeuerungsfunktionen, der Planungs- und Handlungskontrolle, durch Störungen der Impulskontrolle sowie fakultativ durch motorische Hyperaktivität gekennzeichnet ist (ADHD). Im deutschsprachigen Raum wird für die ADD/ADHD der Terminus ADHS und teilweise auch ADS verwendet. In der Schweiz ist ADD auch unter dem Begriff „POS" bekannt.
Kinder mit Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsstörungen (ADD -->) sind in ihrer psychischen Entwicklung, schulischen und beruflichen Bildung sowie sozialen Integration gefährdet. Übermäßige motorische Unruhe, gestörte Aufmerksamkeit, Impulsivität und leichte Erregbarkeit erschweren die Lebensführung, so daß der Leidensdruck groß ist. Die Störung hat danach Krankheitswert, sie ist deshalb von der WHO in den Katalog der seelischen Erkrankungen afgenommen worden.

Die Behandlung von Kindern mit hyperkinetischen Störungen sollte nur erfolgen, wenn sie sich auf eine Diagnostik stützt, die sich auf Untersuchungsbefunde zu störungsrelevanten körperlichen, kognitiven und psychischen Funktionen sowie sozialen Bindungen bezieht. Deshalb sind eine somatischneurologische Untersuchung (Körpergröße, Körpergewicht, Herzfrequenz, Blutdruck), eine Labordiagnostik (Differentialblutbild, Elektrolyte, Leberstatus, Schilddrüsen und Nierenfunktionswerte) ein Ruhe-EEG und eine kognitive Leistungsdiagnostik unerläßlich. Notwendig ist eine orientierende Familiendiagnostik und Verhaltensanalyse.
Die medikamentöse Behandlung ist Teil psychotherapeutischer und spezifisch pädagogischer Betreuung des Kindes in Kooperation mit Familie und ggfs. mit Kindergarten, Schule und anderen, das Kind betreuenden Einrichtungen. Die bloße Beschränkung auf die Pharmakotherapie mißachtet elementare Bedürfnisse und Ansprüche der Kinder und widerspricht den Regeln guter klinischer Praxis ebenso wie das Diagnostizieren oder Rezeptieren ohne Untersuchung.
Die ärztliche Therapiekontrolle hat regelmäßig Eßverhalten, Wachstum, Herz- und Kreislauffunktionen sowie die allgemeine Verhaltensentwicklung (Auftreten von Tics?) zu überwachen, letzteres ggfs. unter Einsatz von eingeführten Skalen zur Verhaltenseinschätzung."

Du siehst also, nur durch eine genaue und fachärztliche umfangreiche Untersuchung kann (!!) ADS/ADHS festgestellt werden.

LG
Danny.

 
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