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Geschrieben von Häsle am 27.01.2017, 8:03 Uhr

Extremes Trödeln

Ich finde es übertrieben, da schon von "rücksichtslos" zu sprechen.

Ich würde eher denken, dass er sich leicht ablenken lässt und/oder andere Dinge im Kopf hat. Ihn schon früher zum Anziehen raus zu bringen und evtl. auch zwischendurch daran zu erinnern, dass er jetzt dies oder jenes anziehen soll, finde ich sinnvoll, damit er es ohne Ablenkung verinnerlichen kann. Er ist doch erst 4! Ich denke, du würdest das nicht so eng sehen, wenn er nicht schon ein "großer" Bruder wäre. Da kann man doch nicht jetzt schon ein echtes Problem daraus erwachsen sehen. Meine Freundin ist schon todunglücklich, weil der Große (2) nachts öfter so laut nach ihr schreit, dass das Baby aufwacht. Sie meint auch, er soll doch Rücksicht auf die Kleine nehmen. Soweit sind Kleinkinder, auch mit 4, einfach noch nicht. Die meisten jedenfalls nicht.

Meine Tochter hat im Kindergartenalter morgens daheim beim Anziehen ganz schlimm getrödelt. Außer natürlich, wenn sie selber irgendwo ganz dringend hin wollte. Das haben wir behoben, indem wir halt dann keine Zeit mehr hatten, beim Bäcker eine Breze zu holen, wenn sie zu lange brauchte. Das hat 1a funktioniert. Dadurch hatte sie einen Grund, sich aufs Anziehen zu konzentrieren. Sie hatte und hat einfach viel zu viel Zeug im Kopf. Das geht ihr auch in der Schule so, aber sie kommt trotzdem ganz gut zurecht, ist dort in guter Gesellschaft und nicht die Langsamste. Man muss sie tatsächlich, auch mit 10 Jahren, immer mal wieder daran erinnern, was jetzt gerade Vorrang in ihrem Kopf haben sollte.

Beim Sohn einer Freundin hat es geholfen, einen Wecker zu stellen, der ihm sagt, wann er anfangen soll. Sie hat mehrere Plakate gebastelt, mit Bildern der Kleidungsstücke, die er anziehen soll, in der richtigen Reihenfolge. Bei ihm lag das Trödeln daran, dass er ewig überlegt hat, was er denn zuerst oder als nächstes anziehen soll, also eher Unsicherheit. Das funktionierte nach einem Jahr dann auch gut. Er ist aber auch immer noch ein unsicherer Typ und macht uU erstmal lieber gar nichts als das Falsche. Ihm hilft zB ein Schild am Schreibtisch und im Federmäppchen, auf dem steht, dass er sich nicht an einer Aufgabe festbeißen sondern erstmal andere Aufgaben bearbeiten soll.

Beide werden nicht gehänselt, sondern einfach so angenommen wie sie sind. Sie sind fast immer mit sich selbst zufrieden, das hilft.

Vieles ist einfach Typsache. Ich bin Ausbilderin in einem Beruf, in dem man sehr eng zusammen arbeiten muss und den Partner wirklich gut kennen lernt. Manche "Macken" bekommt man einfach nicht los, aber man lernt mit der Zeit, sich selber am Riemen zu reißen, damit man in der echten Welt mitkommt.

Aber bei einem Vierjährigen braucht man echt noch nicht davon ausgehen, dass er das nicht noch lernt. Kinder lernen so viel, jeden Tag, und überraschen uns doch ständig mit ihrer Entwicklung.

 
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