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Geschrieben von margi am 22.11.2008, 22:53 Uhr

@littlediamond

Ja, ich habe Ahnung von ADHS, von Hyperkinesie, von Wahrnehmungsstörungen. Ich bin viel in Foren unterwegs, in denen es um Pflegekinder, um Adoptivkinder geht.

Früher hieß es MCD - minimale cerebrale Dysfunktion. Oft sind pränatale Schädigungen (z.B. Mutter potator est, auch kleinere Mengen von Alkoholkonsum während der Schwangerschaft können übrigens zu solchen Störungen führen, auch wenn das viele Menschen nicht zu interessieren scheint) die Ursache für die Verhaltens- und Wahrnehmungsstörungen. Das ist eines der größten Tabus in unserer Gesellschaft.

Und eines sage ich dir: es ist eine absolute Gemeinheit einem betroffenen Kind gegenüber, es in eine Regelgrundschule zu stecken.

Ja, es gibt Kinder, die hyperaktiv - sogar hyperkinetisch - sind und die trotzdem eine hohe Intelligenz haben.

Und noch etwas: es gibt sogar Kinder, die nach dem Besuch einer geeigneten Förderschule hinterher (sofern sich ihre Störung in den Griff bekommen ließ) ins Gymnasium wechselten und später studierten.

Du siehst, es ist völlig falsch, gleich an schwere geistige Behinderung zu denken, wenn es um das Thema "Förderschule" geht!

Und noch etwas: Ja, auch unsere Adoptivkind ist das Opfer (ihre leibliche Mutter war Alkoholikerin). Wir lieben sie sehr. Sie bekommt keine Medikamente und sie wird niemals größeren Gruppen von Kindern ausgesetzt, weil es ihr NICHT BEKOMMT. Ich habe ihr zuliebe verschiedene Fortbildungen gemacht. Das rate ich dir auch dringend. Es gibt viele Möglichkeiten (die findest du bei "Google" - gib einfach ein: ADHS + Fortbildungen bzw. Weiterbildungen)




Deinen Beitrag will ich nochmal hierher kopieren.

Hallo!
Du schreibst ziemlich hartes Zeug!
Hast du Ahnung von hyperaktiven Kindern?

Ich bin Mutter eines "solchen" Kindes und mein Kind geht in eine "normale" Grundschule.

Ja und auf Teufel komm raus soll er auch da bleiben, denn auf diesen "speziellen" Förderschulen werden viele hyperaktive Kinder erst recht kaputt gemacht.
Hast du da mal dran gedacht?
Wahrscheinlich nicht.

Denn du schreibst:
"Ich zum Beispiel würde einem hyperaktiven Kind keine Medikamente geben, es aber dafür in eine geeignete Förderschule stecken!"

Es scheint, als hättest du keine Ahnung von solchen Kindern und deswegen würdest du sie "in eine geeignete Förderschule stecken"

Supi, alles was nicht der Norm entspricht, wird "weggesteckt", oder was??

Für mich als eine betroffene Mutter ist es in keinster Art und Weise nachvollziehbar, das eine Lehrkraft so ausrastet.

Würden die Eltern das tun, wäre von schulischer Seite direkt das Jugendamt zur Stelle.

Aber einer pädagogisch geschulten Kraft darf es passieren???????

Deine Worten lassen mich echt vor Wut kochen, denn solch ein Denken bewirkt nur, das "solche" Kinder erst recht zu Aussenseitern werden.

littlediamond

 
2 Antworten:

Re: @littlediamond

Antwort von littlediamond am 23.11.2008, 8:00 Uhr

Hallo!

Ich habe, wie auch unten schon erwähnt, nur schlechtes im privaten Umfeld mit der Föderschule erlebt.
Statt tatsächlich dort gefördert zu werden, wurde das Verhalten der Kinder schlechter statt besser.Sie sind dort vollkommen ausgeflippt und es schien eher einer "Verwahranstalt" zu gleichen als einem Ort , wo die Kinder gut aufgehoben und gefördert werden.
Ich finde es gut, das du mir geantwortest hast und auch zeigst, das du doch Ahnung hast
Aber dein Posting kam echt böse rüber und ich musste einfach spontan antworten.
Wir haben ne ganze Bandbreite an Krankheiten , nicht nur das ADHS.
Daher bin ich zumindest auch recht belesen, wenn auch nicht speziell fortgebildet.
Das mit dem Alkohol ist mir auch bekannt, es ist aber auch nur "eine" der Möglichkeiten, woher das ADHS kommen kann.
Ich zb habe noch nie viel Alkohol getrunken und mit dem Kinderwunsch und der folgenden Schwangerschaft erst recht nicht.
Und? Trotzdem hat mein Sohn ADHS.
Mein Sohn gehört zu denjenigen, die ebenfalls auch einen sehr hohen IQ haben, jedoch macht es das auch nicht einfacher.
Du schreibst, du gibst ihr keine Medikamente und setzt sie nie grösseren Gruppen an Kindern aus.
Respekt , wenn ihr es ohne Medikamente schafft, aber wie willst du immer vermeiden, das sie auf grössere Gruppen trifft??
Oftmals ist das doch garnicht möglich.
Würde für mich spontan jetzt bedeuten, das die Kleine doch irgendwo isoliert von der Umwelt lebt.

Wir haben lange Wege hinter uns und uns lange gescheut davor, das er Medikamente bekommt.
Zig Therapien, Gespräche,Untersuchungen, Pep-Kurse,straffer Tagesablauf etc pp....
Erst mit dem Medikament hat er die Möglichkeit, ein recht normales bzw angenehmes Leben für ihn selbst zu führen.
Vorher ist dies immer im Zeitraffer an ihm vorbei gerauscht.

Für mich bedeutet das Medikament nicht eine Ruhigstellung des Kindes, sondern ist für ihn eine Möglichkeit die Umwelt bewusster wahr zu nehmen.

Es gibt natürlich auch Eltern, die meinen "Pille rein" und alles ist gut....
Da du ja selbst ADHS-Kind betroffen bist, weisst du das es ein langwieriger Prozess ist, der immer wieder be-und überarbeitet werden muss.
Man kann sich auf nix ausruhen.

Für uns ist die Gabe von MPH zur Zeit der richtige Weg.
Das bedeutet jedoch nicht, das er das nehmen soll bis er 16,17, 18 ...ist.

Wir werden immer wieder versuchen, ob es nicht ohne machbar ist.

Zur Schule noch eins...
Mein Sohn wurde in Absprache der Schulärztin mit der Kinderpsychologin für die Regelschule vorgeschlagen.
Und deshalb soll er nach Möglichkeit auch dort bleiben.

Gruss littlediamond

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Re: @littlediamond

Antwort von margi am 23.11.2008, 21:12 Uhr

Oh, herzlichen Dank für den ausführlichen Beitrag!
Unsere Tochter geht noch nicht zur Schule. Sie sollte bereits jetzt medikamentös eingestellt werden, um überhaupt in einen Kindergarten gehen zu können.
Nein, wir lehnen das bis jetzt ab. Sie geht in ganz, ganz kleine ausgewählte Kindergruppen, hat auch Kontakte zu anderen Kindern (durch unsere leibliche Tochter und deren Freundinnen sowieso). Und wir denken, bis jetzt ist für unsere Familie und für sie alles o.k. Sie geht auch nicht zur Ergotherapie, aber ich habe selbst alle möglichen Kurse belegt (bin inzwischen auch Entspannungspädagogin) und arbeite jeden Vormittag mit ihr. Es macht uns beiden sehr viel Spaß!
Was ich von Betroffenen übernommen habe: wir geben ihr ab und zu einen Schluck Kaffee und auch ein wenig Cola. Die Kinder werden dadurch wacher und können sich plötzlich konzentrieren. In ihrem hyperaktiven Gezappele sind sie oft MÜDE und wie in Trance. Wir vergleichen das Verhalten oft mit psychotischem Verhalten - da passieren dann Dinge, die wirklich kein normales Kind tun würde. Ist sie schön wach, sind alle Beteiligten, einschließlich ihr selbst, zufriedener. Und sie schläft dann auch viel besser. Auch Naturheilkundler unter den Ärzten verordnen ja in solchen Fällen manchmal Koffein.

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