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Geschrieben von Mijou am 21.05.2006, 12:48 Uhr

Wg. Anspruchsdenken - wir sind doch selbst Schuld!

Hallo,

wenn man die Diskussion unten bezügl. der Klassenfahrten liest, könnte man glauben, die böse Jugend werde unbegreiflicherweise und ganz von selbst immer verwöhnter und anspruchsvoller. Dabei müssen wir uns da doch an die eigene Nase packen, denn WIR sorgen doch dafür, dass das so ist: Wir wetteifern doch kräftig darum, möglichst auch bei geringem Einkommen die Kinder mit Bergen von Spielzeug zu überschütten, uns DVD-Player und Riesen-Fernsehgerät ins Wohnzimmer zu stellen, die Playstation plus teurer Spiele flimmert in fast jedem Kinderzimmer usw. Wir vergleichen uns unterschwellig mit Freunden, Nachbarn und Kollegen und deren Lebensstandard, denken oder reden abfällig, wenn ein Vater vielleicht arbeitslos ist und äußern uns verächtlich über Penner und andere Menschen, die im Leben gescheitert sind. Geld, Status und Leistungsdenken sind in allen Bildungsschichten fast das einzig wirklich Interessante. Und da wunder wir uns, wenn unsere Kinder wenig Tiefgang haben.

Vor allem aber haben viele von uns gar keine Lust, unsere kostbare Zeit damit zu verbringen, täglich mit den Kindern zu spielen, mal eine abendliche Nachtwanderung zu machen, zu basteln, vorzulesen, Radtouren zu unternehmen usw. Ich bewundere Mütter, die lieber die Hausarbeit liegen lassen, mal nix Tolles kochen und stattdessen mit ihren Kindern malen, eine Deckenhöhle bauen, ein Abenteuer-Picnick machen usw.

Es liegt an uns, ob unser Kind nur vor der Glotze hockt und anderen Leuten beim Leben zuguckt - oder lernt, dass man auch selbst was auf die Beine stellen kann. Zum Beispiel, indem man einem Sportverein, den Pfadfindern, der kirchlichen Jugend, der freiwilligen Feuerwehr (Teens) oder anderen Organisationen beitritt, wo man nicht nur viel Spaß hat und Freunde findet, sondern auch noch etwas Wertvolles für sich oder andere tut. Oder in die Musikschule geht, bei einer Kinder-Kunstwerkstatt, einem Ferienzirkus- oder Malprojekt teilnimmt etc. Solche Kinder sind sicher viel weniger am "Konsum" interessiert, huh?

All das kostet aber viel mehr Zeit und Energie und ist viel unbequemer, als einem Kind einfach seine meisten Kaufwünsche zu erfüllen und ihm das x-te Computerspiel zu schenken.

Viele Grüße,

Mimi

 
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