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Geschrieben von Ekieh am 17.09.2013, 9:30 Uhr

Nicht ganz zutreffend!

Im vorherigen Beitrag wird die Schulranzen-Norm, die DIN 58124 von 1986 als Richtlinie herangezogen.
Diese DIN basiert auf einer Empfehlung des Militärs aus der Zeit um den Ersten Weltkrieg (1914 - 1918):
"Ein Marsch von mehr als 20 km erfolgt mit Tornister mit nicht mehr als 10% des Körpergewichts, um Ermüdung zu vermeiden."

Ein Forschungsprojektes einer Uni im Saarland stellte fest, dass Kinder mit einem Ranzen-Gewicht von bis zum einem Drittel Ihres Körpergewichts auf Ihrem Schulweg nicht nennenswert ermüden.

Wir persönlich praktizieren folgendes:
1. Nur das einpacken, was wirklich am jeweiligen Schultag benötigt wird
2. Schwere Bücher nach hinten, nah an den Rücken
3. Gewicht gleichmäßig im Ranzen verteilen
4. Schulranzen auf dem Rücken tragen

Wer (mit seinem Kind in der ersten Zeit gemeinsam) das Ranzenpacken als Unterrichtsvorbereitung praktiziert, wird merken, dass das Gewicht von Tag zu Tag variiert.

Viele Eltern nutzen allerdings diverse frei erfundene Schulranzen-Gewichtstabellen anstatt eine natürliche Urteilskraft an den Tag zu legen.
An einem "Power-Tag" wiegt ein Ranzen nun mal um die 10 kg, an anderen Tagen nur 3 kg.

Das richtige Schulranzen-Gewicht gibt es nun mal nicht.
Die Schüler brauchen ihre Unterrichtsmaterialien sowohl in der Schule als auch zu Hause. Allein aus diesem Grund ist ja ein Transport notwendig.
Beklagte Materialschlachten können am ehesten durch eine umsichtige Organisation im Elternhaus begrenzt werden.

Übrigens trainiert und kräftigt das richtige Tragen von Schulranzen die Muskulatur unserer vom Nintendo-Daddeln und vom Vorm-Computer-Gehocke geplagten Kids, die jederzeit gerne bereit wären, zusätzlich eine 1,5 Liter Flasche Cola zu transportieren.

 
9 Antworten:

Re: Nicht ganz zutreffend!

Antwort von Mutti69 am 17.09.2013, 9:37 Uhr

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Re: Nicht ganz zutreffend!

Antwort von Timtom am 17.09.2013, 9:42 Uhr

;) Diese Ranzengewichtsdiskussion ist m.E. genauso doof wie der Mode-Hype um diese Dinger... da wird beim Ranzen monatelang im Voraus um Jedes Gramm und Ergonomie, Design und Co. gefeilscht, und dann rennen die Kids mit 3 Nummern zu kleinen oder Absatzschühchen aus Plastik bei jedem Wetter in die Schule.... oder kommen mit Rädern ohne Licht, ohne Helm...
Ich sag nur: Prioritäten...aber wenn ich das nun als typisch deutsches Problem abstempele werde ich wahrscheinlich virtuell geteert und gefedert!

amüsierte Grüsse
Patty

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Re: Nicht ganz zutreffend!

Antwort von Ekieh am 17.09.2013, 10:03 Uhr

@Patty: Ob die Ranzengewichtsdiskussion (sehr bezeichnendes Wortkonstrukt) ein typisch deutsches Phänomen darstellt, kann ich nicht beurteilen, da ich mich mit internationaler Klientel darüber nicht austausche.
Was ich beobachte ist, dass viele Eltern falsche Prioritäten setzen, Sie sagen es, und, vor allem schaffen es immer wieder diverse minderpriorisierte Themen gerade bei Elternabenden immer wieder in die TOP 3.
Dort stelle ich zunehmend mit Entsetzen fest, dass das diskutiert wird, wovon die Meisten die beste Ahnung haben.
Und das sind nun leider nicht die Themen:
Wie lernt mein Kind am besten?
Was ist der beste Weg zum Lernen lernen?
Wie kann die Konzentrationsfähigkeit im Unterricht zu Hause geübt werden?

Nein! Da werden euphorisch Trivia priorisiert und ventiliert.

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Re: Nicht ganz zutreffend!

Antwort von Pamo am 17.09.2013, 11:09 Uhr

Jawoll!

Ich lass mich mit teeren und federn.

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Re: Nicht ganz zutreffend!

Antwort von Häsle am 17.09.2013, 11:31 Uhr

Diese Themen sind aber auch nix für einen Elternabend, weil es da keine allgemeingültigen, für jedes Kind passende Empfehlungen gibt. X lernt anders als Y, A braucht absolute Ruhe und einen festen Stuhl, B tut sich leichter, wenn leise Musik läuft und er sich mit seinem Drehstuhl bewegen kann, etc. Solche Themen wären eher was für ein Einzelgespräch. Allgemeine Meinungen darüber findet man auch in Büchern und im Internet. Auch Pausenbrote müssen nicht in der großen Runde besprochen werden. Wer bis zum Schuleintritt sein Kind ausschließlich mit Schokolade und Cola gefüttert hat, wird dadurch nicht mehr schlauer. Und alle anderen dürfen ja wohl selber entscheiden, wann und wieviel Süßkram ihre Kinder bekommen sollen.

Ich will beim Elternabend die Lehrer kennenlernen und organisatorische Infos erhalten, den Lehrplan erklärt bekommen (also dessen tatsächliche Umsetzung, nicht das, was drinsteht). Das sehen zum Glück die meisten Eltern hier ähnlich.

Das Ranzengewichtsproblem ist verm. auch deshalb eher ein deutsches Phänomen, weil es in vielen anderen Ländern gar nicht erst auftritt, da die Kinder eben anderswo nicht so viel Zeug mitschleppen müssen wie an der durchschnittlichen deutschen Schule. Deshalb sehen die "Ranzen" andernorts auch ganz anders aus. Zumindest kenne ich das so aus USA und Italien, und sogar meiner Tochter fiel in Dänemark auf, dass ihre Schulsachen nie in die dort angebotenen Ranzen passen würden.
Das ist für mich aber kein Elternabendthema, sondern ich habe halt einen Ranzen gekauft, in den viel reinpasst, und der für mein Kind bequem zu tragen ist (wegen eines hügeligen, 1,5 km langen Schulweges). Der wird so gepackt, wie es sich gehört (schwere Bücher nach hinten) und gut is. Meine 20 kg-Zweitklässlerin hat sich noch nicht über die Last beschwert. Sie ist aber auch topfit und sportlich, kein DS-Junkie.

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Transportvermeidung ist doch ganz einfach

Antwort von krummenau am 17.09.2013, 12:29 Uhr

In der Grundschule ging das noch mit den Büchern, die waren auch bei voller Stundenzahl nicht so schwer.
Aber seit der weiterführenden Schule ist es übel.
Es gibt sinnvollere Möglichkeiten, seinen Rücken zu stärken als durch das Hin- und Herschleppen von bedrucktem und handbeschriebenem Papier.
Bei uns, 5. Klasse Gymnasium, haben sie z.B. in Mathe ein dickes Buch, einen Schnellhefter, ein großes Heft und zwei kleine Hefte, der Umfang in Englisch und Deutsch sieht vergleichbar aus, da allerdings jeweils Buch und Arbeitsheft in Buchform. Muß immer alles mit pro Fach, egal ob es gebraucht wird oder nicht. Weiß man ja vorher nicht, ob es gebraucht wird.
Zwischen den Stunden ist wenig Zeit, in der 5-Minutenpause muß man noch die Hausaufgaben abschreiben (von der Tafel, nicht vom Nachbarn meinte ich), alles in den Ranzen wieder einpapacken, den Raum wechseln (bei uns weite Wege), Klogang kann man dann gleich vergessen. Dafür ist die 5-Minutenpause aber auch da, in der Stunde darf man nicht aufs Klo.
Transporte schwerer Bücher ließen sich komplett vermeiden, wenn man alle diese papiernen Materialien durch einen handlichen Laptop, Tablet Pc oder was immer da am handlichsten und am besten bedienbar ist, ersetzen würde. Unsere Kinder sitzen ja angeblich alle viel zu lange vor dem Compi. Machen wir doch aus der Not eine Tugend: Wenn der Compi bewußt Einzug in die Schulen halten würde (auf jeden Fall ab 5. Klasse), als Arbeitsgerät, dann wäre die Sucht, daheim mal dran zu dürfen, vielleicht gar nicht mehr so hoch, dann würde man vielleicht entdecken, daß ein Compi noch andere Möglichkeiten bietet, als nur darauf herumzudaddeln. Dann müßte man nicht jeden Tag gucken, ob man auch wirklich alles eingepackt hat. Und in den 5-Minutenpausen ginge es viel entspannter zu.
Ein tragbarer Computer für ale Fächer mit der passenden Software, die auch schnell mal aktualisiert werden kann (Beispiel Atlas politische Karten, Rechtschreibreform oder welche Änderung auch immer die Schulbücher schnell veralten läßt)), dann noch ein Collegeblock oder meinetwegen für jedes Fach ein extra Heft, Mäppchen, Essen und Trinken, das würde an Gepäck reichen - ist rückenfreundlich, kostensparend und doch eigentlich längst obsolet in unserem Computerzeitalter, oder? Stichwort papierloses Büro erweitert um (fast) papierlose Schule.
Stattdessen haben sie in der 6. Klasse erstmals eine Stunde pro Woche und nur ein Halbjahr lang ITG (Informationstechnologische Grundlagen oder so), wo man in der ersten Stunde "lernt", wie man eine Datei überhaupt bzw. an einer bestimmten Stelle abspeichert (save und save as). Schon ein bißchen rückständig, oder?

LG von Silke

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Re: Transportvermeidung ist doch ganz einfach

Antwort von germanit1 am 17.09.2013, 17:17 Uhr

Bei uns in Italien sollten digitale Buecher wohl dieses Jahr eingefuehrt werden. Jetzt ist alles 1 Jahr verschoben worden.
Hat alles seine Vor- und Nachteile. In Buechern aus Papier kann man mal was reinschreiben oder unterstreichen. Dafuer wiegen die mehr und sind wohl auch teurer.

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Re: Transportvermeidung ist doch ganz einfach

Antwort von Ekieh am 18.09.2013, 9:18 Uhr

@krummenau
Selbstverständlich halte ich eine Reduzierung des Unterrichtsmaterials generell für sinnvoll. Einen kompletten Ersatz durch Laptop halte ich für wenig zielführend.
Das Erfassen von komplexen Sachverhalten und das gemeinschaftliche Lernen ist mit Laptop nicht in der Form möglich, wie es derzeit gefordert wird.
Laptop & Co als kompletter Buchersatz führt m.E. zu einer sehr starken Vereinzelung des Lernprozesses. Diese Arbeitsweise ist heute noch nicht möglich. An weiterführenden Schulen (HS oder Uni) mag der Einsatz bereits gerechtfertigt sein, da die Lernziele individueller sind.
Lernen in Klasse 3 und Klasse 4 sollte weiterhin in Buchform erfolgen. Eine Integration des PC als vollwertiges Arbeitsmittel (alles ausschließlich in digitaler Form) halte ich frühestens ab Klasse 7-8 für effektiv, da auch die Fähigkeiten von Systempflege, Backup und Rücksicherung eigenständig erfolgen muss. Selbstverständlich sollen Kinder bereits im Vorschulalter die Möglichkeit haben, Grundkenntnisse in der Bedienung und Anwendung von PC/Laptop/Tablet zu erwerben.

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@ Ekieh

Antwort von germanit1 am 19.09.2013, 18:27 Uhr

Hier in Italien gibt es auch Beschwerden wegen den schweren Schultaschen. Ich kann mich nicht erinnern, hier mal eine ergonomische Schultasche gesehen zu haben. Viele Schultaschen haengen auf dem Ruecken wie ein Sack. Meiner hat einen Trolley, den wir Eltern bis zur Schule tragen. Kind traegt die Tasche nur die paar Meter auf dem Schulgelaende und im Schulgebaeude auf dem Ruecken.
Bei uns in der Schule koennen die Kinder ihre Sachen in der Schule lassen es sei denn, sie brauchen sie fuer die Hausaufgaben.

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