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Geschrieben von AnnaMa am 16.12.2009, 11:30 Uhr

Hauen in der Schule (brauche Rat)

Hallo,

wir hatten so eine Situation auch mal mit unserem Sohn - es zog sich über ein halbes Jahr hin. Wenn er zur Aufsicht gegangen ist, wurde er zur Klassenlehrerin geschickt, die wiederum sagte, sie kann dazu nichts sagen, sie war ja nicht dabei. Weder Gespräche unsererseits mit der Lehrerin noch mit der Schulleitung haben etwas gebracht, weil letztlich gegen den Aggressor niemand etwas unternommen hat.

Daraufhin haben wir mit den anderen Eltern gesprochen (die wenig erstaunlicherweise auch so ihre Probleme hatten mit dem Knaben bzw. deren Kinder schon versucht haben, dem Aggressor aus dem Weg zu gehen, damit sie nicht ins Schußfeld geraten), beim Elternbeirat um Rat gefragt sowie in der örtlichen Polizeidienststelle als "engagierte Eltern" vorgebracht, dass es an dieser Schule offenbar ein Gewaltproblem gibt, und wir daran mitarbeiten wollen, dass das besser wird. Die netten Herren von der Dienststelle sind dann da hin und haben dem Schulleiter angeboten, Veranstaltungen zur Gewaltprävention etc. zu machen. Das hat dem Schulleiter natürlich gar nicht gefallen, dass seine Schule diesen Ruf kriegt wollte er nämlich schon gar nicht, und hat sich flugs bemüht, zu demonstrieren, dass er natürlich alles tut, um das in den Griff zu kriegen. Auch die Lehrerin wollte auf gar keinen Fall so dastehen, als ob sie ihre Pappenheimer nicht im Griff hat. Die öffentliche Diskussion scheuten sie alle da, aber da kamen sie dann halt nur noch schwer drumrum. Als engagierte Eltern haben wir natürlich seinen Wunsch, einen Schulsozialarbeiter zu kriegen, voll unterstützt.

Ich kann daher nur raten: öffentlich machen! Deutlich sagen, was man davon hält und dass man sich fragt, was man eigentlich nach machen kann, dass so was nicht vorkommt bzw. dem Kind geholfen wird. Und zwar proaktiv das Problem schildern. Mit den anderen Eltern ins Gespräch kommen, damit alle die Situation kennen.

Meinem Sohn hat in der konkreten Situation allerdings am meisten geholfen, dass wir ihm (der bis dahin so erzogen war, dass man niemanden schlägt, und das auch bis dahin niemals getan hat) das ausdrückliche ok gegeben haben, zurückzuschlagen, wenn er körperlich angegriffen wird - schließlich handelt es sich um Notwehr. Mein Mann hat sogar mit ihm geübt, wie man jemaden entwaffnet bzw. aushebelt. Das kostete ihn Überwindung, aber nachdem er sich das ein, zwei mal getraut hat, wurde er in Ruhe gelassen.

Was ich am allertollsten fand: er kam selber drauf, als eine Aufsichtsperson bei einem dieser Vorfälle dazwischen ging, und sich beide entschuldigen sollten, ihr zu sagen: "Ich wurde angegriffen, und sehe daher gar nicht ein, wofür ich mich entschuldigen sollte." - und hat es auch nicht getan. Das hat mir das gute Gefühl gegeben, dass er keine Angst hat, für sich einzustehen und dass er kein Opfer sein will. Ich habe ihm da auch volle Rückendeckung gegeben. Inzwischen sind wir den Rabauken via Nichtversetzung gottseidank losgeworden, und mein Sohn war vorher kein Schläger und ist jetzt immer noch keiner. Sein Ruf hat darunter meines Wissens nicht gelitten - im Gegenteil, jetzt wissen alle, dass er sich im Zweifelsfall wehrt.

Viel Glück,

Anna

 
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