zurück| Geschrieben von jana999 am 17.05.2018, 13:20 Uhr |
Eingreifen oder Nicht?
Hallo,
Wir haben ein ähnliches Problem wie Pünktchensmama.
Zwar wird unser Sohn nicht dauerhaft ausgegrenzt. Aber es gibt einen sehr dominanten Jungen, der sich als Chef aufspielt und bestimmt wer mitspielen darf und wer nicht. Mal darf er mitspielen, meistens aber nicht oder nur unter unmöglichen Bedingungen. Leider ist dieser Junge sehr beliebt und die Klasse nicht sehr groß, so dass keine Auswahl bleibt.
Klar habe ich schon meinem Sohn geraten, sich doch jemand anderen zum Spielen zu suchen, aber wen, wenn alle mitspielen dürfen?
Außerdem hetzt der Junge andere gegen meinen Sohn auf, wenn es einen Vorfall gab und er sich wehrt ist immer nur mein Sohn Schuld, da die anderen sagen, er war es.
Bei der Klassenlehrerin habe ich das Ausgrenzen auch schon angesprochen aber geändert hat sich nichts, ich hätte eher das Gefühl dass mein Sohn für Sie der Schuldige ist. 
Was würdet ihr tun?
LG
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Re: Eingreifen oder Nicht?
Antwort von memory am 17.05.2018, 15:35 Uhr
Was genau hat die Lehrerin denn gesagt? Selbst schuldig weil man ausgegrenzt wird....??? Die Argumentation wäre ja mal interessant warum dein Sohn daran schuld sein soll .
Prinzipiell ist das schon etwas schwierig und man kann da eigentlich nur sein eigenes Kind stärken! Auch eine Lehrerin kann sich nicht Kind xy raussuchen und sagen...so DU spielst ab jetzt mit Janakind. Do+Mi ist dann jemand anderes dran oder wir ziehen Lose. Gegen Ungerechtigkeit sollte Sie aber schon vorgehen. ALLE und nur er nicht geht gar nicht. Denke aber auch, dass die Lehrerin das jetzt nicht als ihre Aufgabe ansieht , ständig die Spiele und Pausen zu moderieren. 
Habt Ihr denn privat keinen Kontakt zu anderen Kindern in der Klasse? Sportverein ect.? Mal welche einladen, die dein Sohn mag?
Vielleicht gelingt es ohne den "Chef" so besser Freundschaften zu schließen? Können doch nicht ALLE Kinder in der Klasse Mitläufer sein 
Re: Eingreifen oder Nicht?
Antwort von AKAM am 17.05.2018, 17:35 Uhr
Hallo,
doch, das Mitläufertum ist sehr verbreitet. In der Klasse meines Sohnes waren nur eine Handvoll Jungs - und einer davon Chef. Der hat manipuliert, wurde auch handgrelflich, wenn ihm was nicht passte, und hat bei der Lehrerin immer behauptet, die anderen hätten ihm was getan. Sie wollte sich damit auch nicht beschäftigen, zumal der Junge auch seiner Mutter und Oma jeden Tag Geschichten erzählt hat, wie die anderen ihn gemobbt hätten, so dass die beiden auch ständig bei der Lehrerin zu Gast waren. EInmal hat die Oma sogar meinen Sohn nach der Schule zur Rede gestellt und angemeckert, er hatte danach wochenlang Angst, sie wieder anzutreffen.
Mein Sohn hatte das Hickhack total satt und hat sich auch nachmittags eine ganze Weile mit niemandem aus der Klasse mehr verabredet. Mit der Zeit wollte keiner der Jungs mehr was mit dem Jungen zu tun haben, so dass er letztlich alleine dastand. Aber im Grunde ging das die ganze Grundschulzeit durch. Für meinen Sohn wurde es erst erträglicher, als er für sich entschieden hat, mit dem Jungen gar nichts mehr zu tun haben und ihm aus dem Weg zu gehen zu wollen.
Ich kann dir also auch nur den Rat geben, dein Kind zu stärken, damit er sich bewusst wird, was er sich von dem Jungen gefallen lassen will und was nicht. Wenn er nur unter bestimmten Bedingungen mitspielen darf, muss er überlegen, wie weit er gehen will und wie viel ihm das Mitspielen wert ist. Das ist natürlich etwas, was Kinder in dem Alter noch nicht können, denn zu einer Gruppe zu gehören, ist ja unglaublich wichtig für sie, also nehmen sie dafür auch viel in Kauf. Ich würde halt oft über die Situationen mit ihm sprechen und ihn fragen, wie er sich dabei fühlt, wenn der andere Junge ihn so manipuliert. Vielleicht lernt er so mehr und mehr, dass es gar nicht erstrebenswert ist, von dem Jungen gemocht zu werden.
Und ansonsten: den Fokus auf andere Dinge lenken. ES gibt in der Klasse sicher noch mehr Jungs, die das Verhalten nicht so toll finden oder auch mal ausgegrenzt werden, vielleicht kann er durch nachmittägliches Spielen festere Seilschaften mit diesen Kindern knüpfen. Oder außerhalb der Schule durch Vereine andere Kinder, vielleicht auch aus Parallelklassen, kennen lernen, mit denen er dann auch auf dem Schulhof Anknüpfungspunkte hat.
Natürlich solltest du aber trotzdem auch in Kontakt mit der Lehrerin bleiben, denn eine gute Unterrichtseinheit über Mobbing hat noch keiner Klasse geschadet. Und die Lehrerin ist durchaus auch mitverantwortlich dafür, was auf dem Schulhof geschieht bzw. sollte Handlungsbedarf sehen, wenn ihr so etwas zugetragen wird.
LG
Anja
Re: Eingreifen oder Nicht?
Antwort von Maxikid am 17.05.2018, 18:44 Uhr
Die Lehrerin macht es sich auch zu einfach. Bei uns waren die Chefs der Klasse durchgehend die Chefs, nebst deren Mütter. Versuch Freunde im Verein zu finden, wo keine Schulkameraden sind. Ansonsten geht es dort auch weiter...LG maxikid
Re: Eingreifen oder Nicht?
Antwort von Streuselchen am 18.05.2018, 8:23 Uhr
Hallo,
Ich denke mal, dass du bei der KL nicht oder nicht viel erreichen wirst. Selbst wenn sie vielleicht eine nette, sympathische Person ist ... die Lehrer haben - so erlebe ich es zumindest - alles mögliche am Hut, dass sie froh sind, wenn der Unterricht / das Schulische läuft.
Der einfachste Weg ist natürlich deinem Jungen die Schuld zu geben, denn alle anderen sind sich ja einig, nur er "tanzt aus der Reihe".
Gibt´s denn eine Parallelklasse mit netten Kindern, an die er sich in den Pausen halten kann? Oder eine Klasse drunter oder drüber?
Sportvereine / Chöre etc. sind alles gute Ideen ... aber da wird doch nicht gespielt. Die Vereine haben alle ein Ziel: das nächste Konzert, die nächsten Medaillen.
Es besteht aber die Chance, dass ein Hobby, das er gerne und erfolgreich betreibt, ihm Selbstvertrauen gibt.
Sprich doch mal konkret einige Mamas von den netteren Kindern an, ob jemand von denen deinen Jungen mittags zum Spielen besuchen will. Das wäre jetzt mein Vorgehen.
Wir hoffen auch auf die weiterführende Schule.
LG
Streuselchen
Re: Eingreifen oder Nicht?
Antwort von EmmaKili am 04.06.2018, 12:30 Uhr
Hatten eine ähnliche Situation...allerdings außerschulisch...nachdem es die Eltern null interessierte, diese der Meinung waren meine Tochter wäre schuld hab ich das ganze ein paar Mal beobachtet..bin beim dritten Mal eingeschritten und hab den Jungen ordentlich geschimpft-seitdem ist Ruhe.
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