Grundschule

Grundschule

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von imwesten am 07.05.2018, 15:23 Uhr

Endlich... Lernwörter auch in Hessen

Heute stand ein langer Artikel in der Zeitung, dass ab dem Schuljahr 2018 / 2019 für alle Grundschüler in Hessen ein Katalog von 850 Lernwörtern bis zum Ende der 4. Klasse Pflicht wird.

Endlich. Das "Schreiben nach Gehör" klappt nicht richtig (zumindest nicht bei dem hessischen Dialekt...) - ich habe die ersten "Kinder" aus dieser Zeit als Referendare und die können bis heute teilweise nicht richtig schreiben.

Und immerhin haben die das Abi und ein Studium hinter sich... Wow - neulich hatte ich bei einem auf einer DIN - A4 - Seite 12 Rechtschreibfehler und 9 Zeichensetzungsfehler....

 
15 Antworten:

Re: Endlich... Lernwörter auch in Hessen

Antwort von niccolleen am 07.05.2018, 15:33 Uhr

Ob das nur daran liegt, oder nicht auch ein bisschen die Handykultur mit ihrer sehr minimierten Schreibart, das Fernsehen statt Lesen, Internet-Chatten statt Brieffreundschaften, usw. mitschuld sind?

lg
niki

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Endlich... Lernwörter auch in Hessen

Antwort von lisi3 am 07.05.2018, 16:49 Uhr

Ich habe keine Ahnung, ob Lernwörter in anderen Bundesländern Pflicht sind, oder ob es dort, wie anscheinend bisher in Hessen, jede Schule so handhaben kann sie sie möchte?
An "unserer" hessischen Grundschule wurden zumindest in den letzten 14 Jahren immer Lernwörter geübt. Die Methoden mit denen in der ersten Klasse begonnen wurde, wechselten zwischendurch immer mal wieder (mit Anlauttabelle, Silbenmethode, mit dem Lollipop-Sprachbuch, dann mal wieder Silbenmethode,...), aber Lernwörter gab es immer auch schon ab der ersten Klasse.
Der Erfolg bei meinen Kindern war allerdings unterschiedlich, mittleres und jüngstes Kind haben eine sehr gute Rechtschreibung, ältestes eine mittelprächtige.
Seit einigen Jahren scheinen sie auch ab Klasse drei Regeln zu lernen, wie man bei Unsicherheiten herausfinden kann, wie ein Wort geschrieben wird. Scheint auch gut zu klappen und ist für das freie Schreiben vielleicht noch besser, als stumpf 850 Lernwörter auswendig zu lernen.

Übrigens hat man auch mit einigen nordrhein-westfälischen Dialekten sehr kreative Rechtschreibideen, kann ich dir aus eigener, leidvoller Erfahrung berichten .

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Endlich... Lernwörter auch in Hessen

Antwort von lubasha am 07.05.2018, 17:07 Uhr

Hier sind Lernwörter ein Teil des Bildungsplanes für Deutsch.
Es heißt aber nicht, dass die Kinder es können. Auch dann nicht, wenn es in Form von abgewandelten geübten Diktat abgeprüft wurde. In freiem Schreiben kommen die Fehler. ...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Endlich... Lernwörter auch in Hessen

Antwort von Brummelmama am 07.05.2018, 17:37 Uhr

hier 7. Klasse. Da gibt es Diktate (Gymnasium). Übungsdiktate zum Teil mit 35!! Fehlern!! Nachteilsausgleich etc. führen dann dazu, dass diese Kinder tatsächlich eine 2 in Deutsch erhalten ??????
Kinder sollen ihre Texte selbst korrigieren ? Wie soll das gehen, wenn doch extreme Lücken vorhanden sind ?
Ich erinnere mich, dass die Grundschullehrerin uns als Eltern die Empfehlung gab, nicht zu verbessern. Ich bin froh, diese Empfehlung ingnoriert zu haben.
Gratulation an Hessen!
Wir norddeutschen Länder hinken ja sowieso hinterher oder wollen ganz modern sein....auf Kosten des Niveaus.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Endlich... Lernwörter auch in Hessen

Antwort von Streuselchen am 07.05.2018, 22:10 Uhr

Also bei uns gab´s von Anfang an Lernwörter.
Jede Lernworteinheit wird per Test abgeprüft.
Teilweise wundere ich mich aber sehr, was für lebensferne Wörter da auftauchen.
Für die Tests werden die Lernwörter geübt, dann kommen die nächsten.
Die vorherigen geraten dann wieder in Vergessenheit.
Das ganze Verfahren ist sehr standardisiert und ich sehe, dass viele Kinder davon gelangweilt sind.

Ich weiß nicht, zu meiner Schulzeit gab´s das alles nicht, aber ich meine, wir haben mehr gelernt.

LG
Streuselchen

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Endlich... Lernwörter auch in Hessen

Antwort von emmisya am 08.05.2018, 6:11 Uhr

"Das "Schreiben nach Gehör" " heißt "Lesen durch Schreiben" und damit wird in Reinform nirgendwo gearbeiten. Aber es gibt überall Anlauttabellen und die Kinder werden von der ersten Stunden an angehalten eigene kleine Texte zu verfassen.
DAS heißt nicht und hieß auch nicht in der Vergangenheit, dass es keinen Rechtschreibunterricht gibt.
Daran wird ein nun festgelegter Grundwortschatz auch nichts ändern.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Endlich... Lernwörter auch in Hessen

Antwort von Badefrosch am 08.05.2018, 7:00 Uhr

Ich übe die mit meinem Sohn

100 häufigste Fehlerwörter

https://www.google.de/url?sa=t&source=web&rct=j&url=http://www.leserechtschreibfoerderung.de/Informationen/Fehlerwoerter.pdf&ved=2ahUKEwi7uaqSqvXaAhXG2aQKHXQuAVcQFjAAegQIBhAB&usg=AOvVaw0lzkUrSDdBmdkVM4byx7DA

Lernwörter gab es hier in Bayern nach den Pfingstferien der 1. Klasse und auch jetzt in der 3. Klasse.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Endlich... Lernwörter auch in Hessen

Antwort von imwesten am 08.05.2018, 7:39 Uhr

Unsere staatliche Grundschule ist leider eine Modelschule" - sie macht das System extrem. 1. und 2. Klasse sind in Flexklassen zusammen. Hausaufgaben gibt es nicht (dafür mit 5 Stunden mehr Unterricht mit "Arbeitsplan" die Woche). Jedes Kind soll in seinem eigenen Tempo lernen und kein Kind macht dasselbe wie das andere. Es ist Chaos pur......

Bei uns wird zwar ab dem 1. Tag "geschrieben" - inzwischen auch schon kleine Aufsätze mit 15 - 20 Sätzen... Aber eben bis Ende 3. Klasse ohne jede Rechtschreibkorrektur.

In Klasse 4 erhalten die Kinder einen "Schulduden" und sollen selber die Rechtschreibung prüfen - das Ergebnis ist am Ende ein Horror (bin mit mehreren Lehrern der weiterführenden Gymnasien befreundet.... die raufen sich die Haare bei unserer Grundschule).

Daher verbessere ich die Sachen meines Kindes seit dem 1. Tag. Falsche Wörter erarbeiten wir gemeinsam und dann werden sie nach der alten Methode in ein Übungsheft 5 Mal pro Wort geschrieben.

1 Mal die Woche übe ich dann mit den gelernten Wörtern ein Diktat, wobei ich auch immer wieder auf "alte" Wörter zurückgreife.

Das klappt ganz gut und jetzt am Ende der 1. Klasse sind deutlich weniger Fehler vorhanden. Wenn ich es mit dem Sachen seiner Freunde vergleiche (Freundebücher, Briefe, Klassenerzählheft etc..., dann merkt man einen riesen Unterschied).

Aber das dürfen die Lehrerinnen NIE erfahren - verbessern ist hier eine Todsünde :-(

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Endlich... Lernwörter auch in Hessen

Antwort von kati1976 am 08.05.2018, 9:05 Uhr

Hier werden in Klasse 1 und 2 die Fehler angestrichen aber nicht bewertet. Die Kinder sollen von Anfang an die Wörter ohne Fehler schreiben.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Endlich... Lernwörter auch in Hessen

Antwort von niccolleen am 08.05.2018, 9:38 Uhr

Dann liegt es aber trotzdem nicht am Modell "Lernwoerter", sondern eher am Stellenwert der Rechtschreibung und generell dem Konzept an eurer Schule.
Nach so einer Vorgeschichte kann ich mir vorstellen, dass du gluecklich bist, dass sich das nun generell zum Besseren wendet. Denn nur allein "Lernwoerter", so wie eine beschreibt, einen fixen sturen Basiswortschatz, haette ich jetzt nicht als eine so positive Entwicklung gesehen.
Generell hat ja jedes Kind einen anderen Zugang zum Lernen, zum Wahrnehmen, Erfassen, Merken, etc. Da ist halt alles, was nur ueber einen einzigen Kamm geschert wird, fuer einen Teil der Kinder suboptimal. Ich hab mit Vokabellernen in Sprachen null anfangen koennen, hab mir aber extrem leicht getan, Sprachen zu lernen. Mir wuerden Lernwoerte, aus dem Zusammenhang herausgerissen, nichts aber auch gar nichts bringen. Auf der anderen Seite hab ich ein sehr gutes visuelles Gedaechtnis, und ein Wort in verschiedenen Variationen geschrieben zu sehen, waere fuer mich eine Katastrophe. Ich haette keine Chance mehr, in meinem Kopf zu unterscheiden, welche Version des Wortes nun richtig aussieht und welche nicht.
Insofern kann ich dich verstehen.

lg
niki

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Endlich... Lernwörter auch in Hessen

Antwort von monstermaja am 08.05.2018, 18:06 Uhr

Danke für den link, kannte ich noch nicht.
Finde ich sehr gut.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Endlich... Lernwörter auch in Hessen

Antwort von pflaumenbaum am 09.05.2018, 15:28 Uhr

Mein Sohn ist vierte Klasse und hatte Lernwörter etwa aber der zweiten. Ich habe das als überhaupt nicht sinnvoll empfunden. Mein Sohn hat eine sehr gute Rechtschreibung, aber das liegt sicher nicht an den Lernwörtern. Er hat einfach sehr viel gelesen.
Ich verstehe nicht, warum man die Kinder nicht mehr schreiben lässt und dann die Texte korrigiert und noch einmal schreiben lässt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Endlich... Lernwörter auch in Hessen

Antwort von Anna3Mama am 09.05.2018, 22:21 Uhr

Unser Erster hatte dieses “Schreiben nach Gehör“. Er hat Bücher “gefressen“ und ist der beste Beweis, dass viel Lesen die Rechtschreibung nicht verbessert. Er ist darin wirklich nicht gut. Wobei es auch kaum wirklich bewertet wird am Gym. Im Aufsatz gibts für Rechtschreibung z.B. nur 10% der Punkte. Kaum Diktate, wobei wenn dann konzentriert er sich darauf und es geht einigermaßen. Aber so im freien Schreiben... würde ich mehr erwarten. Aber es geht den ganzen Jahrgängen ähnlich. Viele Jungs wurden auf LRS getestet - negativ, es fehlt nur das Bewusstsein und die Übung.

Die Schwester hat seit der 2. Klasse Lernwörter. Sie schreibt jetzt - Ende vierter Klasse- seitenweise Aufsätze mit wenigen Fehlern. Und sie liest ungern (wenn dann Fachbücher).

Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus machen diese Lernwörter also schon Sinn. Vor allem aber auch das Bewusstsein, dass es eben ein “richtig“ und ein “falsch“ gibt und ein paar einfache Regeln, wie man erkennen kann, wie es geschrieben werden muss (FRESCH-Methode).

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Endlich... Lernwörter auch in Hessen

Antwort von emmisya am 10.05.2018, 10:22 Uhr

Natürlich sollten Kinder viel schreiben. Allerdings bewirkt es nicht viel, wenn sie nur von außen korrgiert werden und es dann noch einmal geschrieben werden muss.
Sie denken nicht über Sprache nach und werden es nicht selber lernen.
Vielmehr ist es immens wichtig, mit ihnen Methoden zu trainieren, mit denen sie sich die Richtigschreibung der Wörter selber herleiten können. Die Fresch-Methoden ist da sehr gut.
50% der Wörter in der deutschen Sprache können über die Silbensprechweise erklärt werden. Und Silbenbögen werden ab der 1. Klasse gemacht. Andere benötigen eine "Verlängerung" oder eine "Ableitung". Das ist z.b. Wald - Wälder (um das d zu hören und sich das ä zu erklären), gibt - geben (um das b zu hören) etc. Einige wenige muss man sich einfach merken: Mai
Viele Lehrwerke arbeiten mit dieser Methode und es zusammen mit den Lernwörtern, die dann mit Hilfe dieser Erklärungen erarbeitet werden, Teil des Rechtschreibunterrichts in der Grundschule.

Und Lernwörter sind nicht = Grundwortschatz und das ist es, was Hessen nun als Grundwortschatz Klasse 1/2 und Klasse 3-5 festlegt.
Lernwörter wurden also schon vorher genutzt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Endlich... Lernwörter auch in Hessen

Antwort von Gold-Locke am 11.05.2018, 23:53 Uhr

Also die Methode "Lesen durch Schreiben" wird ja immer nur im ersten Schuljahr angewendet - und heutzutage auch nicht mehr in der ursprünglichen Reinform. Rechtschreiberziehung und Lernwörter gibt es doch im Grunde an jeder Grundschule spätestens ab der 2. Klasse. Das war auch früher beim reinen "Schreiben nach Gehör" (wie du es nennst) schon immer so. An keiner Grundschule schreiben oder schrieben Kinder bis zum Ende der 4. Klasse ausschließlich nach Gehör. Das bezog sich ausschließlich auf Klasse 1.
Aber ein Rechtschreibunterricht macht eben auch erst dann Sinn, wenn die Kinder bestimmte Kenntnisse über Laute und Buchstaben erlangt haben. Erst wenn ich weiß, was der Unterschied zwischen einem Vokal und einem Konsonaten ist, kann ich beispielsweise die Regel "Nach einem kurzen Vokal folgt ein doppelter Konsonat" auch verstehen. Vorher kann ich höchstens einzelne Wörter wie "Sonne" auswendig lernen, weiß aber dann noch nicht, dass ich auch Tonne, Wonne etc. mit "nn" schreibe. Wenn ich die Regel später im 2. Schuljahr kennengelernt habe und im Laufe der Grundschulzeit vertieft habe, weiß ich das dann schon.

Liebe Grüße, Gold-Locke

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ähnliche Fragen

Ähnliche Fragen im Forum Grundschule:

Lernwörter 1. Klasse Bayern

Hallo ihr Lieben Ich habe am Wochenende eine ehemalige Arbeitskollegin getroffen und wir sind so ins reden über unsere Familen gekommen. Irgendwann kam das Thema Lernwörter auf. Ich wußte allerdings noch nicht mal, was das sein sollte und schaute wahrscheinlich ...

von meinezwoabuam 26.01.2018

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Lernwörter

300 Lernwörter

.....ja genau 300 Lernwörter hat mein Sohn nachgelernt - in seiner alten Schule hat er ganze genau 0 !!! davon gelernt. Es sitzen nicht alle 100%ig, aber ganz egal - ich bin jedenfalls stolz auf seine Leistung, diese in so kurzer Zeit (in den letzten Ferienwochen) ...

von susip1 07.09.2015

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Lernwörter

Lernwörter - Diktat

Meine Große kam heute mit einem Diktat nach Hause, völlig unter Tränen: "Ich habe nur einen Fehler, und schon ein "gut", aber das eine Wort, was falsch ist, war kein Lernwort"!!??. Mußte KInd erstmal trösten, und natürlich habe ich mich über das gut gefreut, nach vielen ...

von ziegelstein 19.01.2012

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Lernwörter

Die letzten 10 Beiträge im Forum Grundschule
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.