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Geschrieben von Katja + Fabio (Berlin) am 20.01.2008, 22:16 Uhr

die etwas provokante These meiner Schwester (lang

Hallo an alle,

ich hatte heute ein Gespräch mit meiner Schwester und will das „Thema“ mal zur Diskussion hier ins Forum stellen.

Also … vielleicht mal vorweg und als Erklärung: mein Großer (10) ist jetzt in der 5.Klasse. Er ist ein guter Schüler. Seine Leistungen erzielt er bis jetzt ohne irgendetwas dafür zu Hause tun zu müssen. Das Wort LERNEN ist ein Fremdwort für ihn (es gab aber auch noch NIE einen Anlass für ihn) und selbst bei bevorstehenden größeren Arbeiten muss ich ihn beinahe nötigen doch noch mal in seine Unterlagen zu schauen. Bis jetzt hat er allerdings aber auch noch (fast) keinen Ergeiz entwickelt …
Seine Hausaufgaben erledigt er von Anfang an völlig eigenständig (er geht auf eine Ganztagsschule und im Normalfall werden Aufgaben dort gemacht und verbleiben auch gleich dort!).
Das was ich bis jetzt mit ihm zusammen für die Schule gemacht habe ist:
- ein paar mal Vokabeln etc abgefragt (auf seinen Wunsch hin)
- einige methodische Dinge erklärt, Hinweise gegeben
Ansonsten merke ich das die Dinge ganz gut so laufen wie sie laufen indem ich mich eher wenig in die schulischen Dinge meines Sohnes einmische!

Ich bin eigentlich sehr zufrieden mit ihm und seinen Leistungen. Ich weiß allerdings das er in 1, 2 Fächern durchaus besser sein könnte wenn er denn mal zwischendurch (und ohne das der Lehrer explizit gesagt hat dieses oder jenes sich anzuschauen, zu lernen, etc …) in seine Aufzeichnungen und Bücher schauen würde.
Genau DAS sage ich ihm auch ab und zu und weise ihn dann besonders bei „Lernfächern“ (zB Englisch … Thema Vokabeln *augenroll*) darauf hin.

Nun hatte er vor kurzem eine Buchvorstellung. Der Termin war lange bekannt. Er hat mir irgendwann davon erzählt und auch erwähnt welches Buch er vorstellen möchte und ich habe ihm mitgeteilt das ich das Buch für eher schwierig halte vorzustellen. Das war ihm aber egal und er meinte er schaffe das und habe außerdem jetzt keine Lust noch ein komplett neues Buch zu lesen …
Tja, an einem Sonntag Nachmittag (Buchvorstellung 2 Tage später Dienstag) hat er sich dann erste Gedanken gemacht … und irgendwann festgestellt das seine Mama doch recht hatte (wie so oft im Leben *fg*) und das ganze sich eher schwierig gestaltet!
Also musste auf die Schnelle ein anderes Buch her. Das Problem war nur wir hatten nichts Passendes zu Hause. Das was er vorher gelesen hatte war entweder aus der Bibliothek ausgeliehen und nicht zur Hand oder gehörte zu einer Reihe von Büchern wo er den 1.Band schon einmal vorgestellt hat, oder zu umfangreich als das man es „auf die Schnelle“ noch hätte lesen können.

Also … was macht Mama … ruft bei Freunden von uns aus der Nähe an und besorgt ein paar passende Bücher … mein Großer sucht sich eines aus, liest es in der Zeit von Sonntag Abend bis Montag Nachmittag mal schnell aus, bereitet dann schnell die Buchvorstellung vor … und bekommt … eine 1 (minus) dafür …

Soooooooo, und genau darum ging die Diskussion mit meiner Schwester heute. Sie meinte das mein Verhalten (in ihren Augen) falsch sei! Ich nehme ihm zu viel Verantwortung ab und mische mich zu viel ein. Er müsse selber seine Erfahrungen machen und seine Probleme ganz allein lösen – auch mit der Konsequenz dass zB die Buchvorstellung dann vielleicht keine gute Note geworden wäre sondern vielleicht nur eine 4. Nur das würde ihn (eventuell) zu der Einsicht kommen lassen was und wie viel man wann für die Schule tun muss.
Aber das eigentliche Problem an der Sache wäre ja MEIN Ergeiz (also der Ergeiz der Eltern im Allgemeinen), dass das Kind um Gottes willen eben keine schlechte Note bekommen soll. Und genau dieses „Problem“ hätten heutzutage die meisten Eltern. Sie würden aber mit genau diesem Verhalten ihren Kindern nicht unbedingt helfen.
Ach ja … meine Schwester ist Lehrer.

Soooooooo, und nun frage ich Euch was ihr davon haltet oder auch was ihr an meiner Stelle getan hättet.
Hättet ihr Eure Kinder einfach so ins „offene Messer laufen lassen“ mit der möglichen Konsequenz einer schlechten Note oder hättet Ihr auch das Problem für Eure Kinder beseitigt???
Was bewegt Euch zu genau dieser Einstellung und halltet ihr das genau für richtig???
Ist es richtig und legitim den Kindern besonders dann zu helfen wenn es um Noten geht oder werden unsere Kinder damit zu unselbstständigen Individuen erzogen die sich in schwierigeren Situationen dann immer auf die Hilfe anderer verlassen???
Ist es der Ergeiz von uns Eltern der uns da steuert, oder was ist es???

Ich freue mich auf eine Vielzahl von Meinungen und vielleicht eine anregende Diskussion!

LG Katja & Co

 
18 Antworten:

Re: die etwas provokante These meiner Schwester (lang

Antwort von +emfut+ am 20.01.2008, 22:31 Uhr

Ich renne seit Monaten (!!!) hinter Fumi her, weil sie noch ein Referat halten muß. Leider steht der Termin noch nicht fest - und ohne bekommt sie den Popo nicht hoch.

Ich hätte wahrscheinlich genauso gehandelt wie Du - aber trotzdem halte ich es für pädagogisch falsch und stimme da Deiner Schwester zu.
Und ich stehe zu meiner Inkonsequenz ;-).

Wobei ich im Gegensatz zu Deiner Schwester nicht glaube, daß das wegen der Noten ist. Ich zumindest mache sowas nicht wegen der Noten. Ich lasse mein Kind nur nicht gerne auflaufen. Da tut sie mir einfach leid.

Wobei ich wahrscheinlich irgendwann doch mein Kind auflaufen lassen würde, wenn besagtes Kind es zu weit treibt.

Temi (1. Klasse) hat neulich eine Hausaufgabe völlig schlampig geschrieben. Ich war drauf und dran, die Seite aus seinem Heft zu reißen und ihn das nochmal machen zu lassen. Aber ich habe es nicht gemacht, die Lehrerin hat es dann gemacht ;-). Ich glaube, daß der pädagogische Effekt da einfach besser ist. Da konnte ich ihn auflaufen lassen. Aber das ist halt nur vor der Lehrerin, die anderen bekommen das ja nicht mit. Es geht nur um eine Hausaufgabe. Und ich rede seit Wochen an ihn hin, daß er ordentlicher schreiben muß. Irgendwann mußte es so kommen.

Bei Fumis Referat werde ich wohl noch eine Weile hinterhersein. Ich möchte nicht, daß sie sich vor der ganzen Klasse blamiert. Da täte sie mir einfach leid.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: die etwas provokante These meiner Schwester (lang

Antwort von Potter am 20.01.2008, 22:48 Uhr

Ich renne nirgends hinterher.
Wenn sie Fragen haben oder Hilfe brauchen, Vokabeln oder anderes abgefragt werden müssen, stehen wir gerne zur Verfügung. Wenn sie uns fragen, sagen wir ihnen auch gerne, wo sie nach den Informationen suchen könnten oder was wir selbst wissen und für Erfahrungen gemacht haben.

Bei deinem Fall hätte ich meinem Sohn nur gesagt, dass er doch mal bei seinen Freunden nach einem Buch fragen soll oder bei Nachbarn oder so. Er hätte es shcon selbst machen müssen, aber den Vorschlag hätte ich ihm freilich auch gemacht.

Meine Kids müssen übrigens auch eigentlich nicht lernen und schaffen alles mit leichtigkeit. Ich weiß sogar, dass meine Zwillis eher selten ihre Hausaufgaben hier Zuhause machen. Sie machen sie in der Schule, in der Stunde oder Pause, die sie vor dem Fach haben. Ich vertraue ihnen, dass sie wissen, was sie tun. Laut ihrer eigenen Aussage, schreiben sie dann auch von niemanden ab und machen sie slebstständig, nur haben sie eben keine Lust, die Zeit hier Zuhause zu verschwenden.
Ich finde das in Ordnung, aber es ist dann auch nicht mein Problem, wenn sie beim Hausaufgabenmachen in der Schule erwischt werden oder doch abschreiben udn deswegen in den Arbeiten Probleme bekommen.

Ich glaube, weil meine Einstellung schon immer so war, wissen sie auch selbst, was sie tun müssen und was nicht.

LG,
Potter

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Re: die etwas provokante These meiner Schwester (lang

Antwort von schneggal am 21.01.2008, 7:44 Uhr

Ich denke, man kann es so und so sehen. Da er sich ja in der Schule nicht darauf festgelegt hatte, das erste Buch vorzustellen, sondern nur, EIN Buch vorzustellen, finde ich ist die Erkenntnis, dass etwas zu schwer ist durchaus legitim. Allerdings hätte ich auch eher nur den Vorschlag gemacht, du, such dir doch ein anderes Buch, ruf doch mal hier oder dort an. Was er/sie dann daraus macht, ist dann nicht mehr mein Problem. Strohhalme geben und auch mal nachgeben, aber nicht den Teppich auf dem Weg auslegen. Klar will man als Elternteil, dass der Sproß gute Noten heimbringt, aber das hat seine Grenze bei mir dort, wo es zur totalten Faulheit wird. Dann würd ich das Kind auch wirklich mal ins offene Messer laufen...leider lernt man wirklich nur manchmal davon.

Das mit dem Nichtlernen kenn ich leider nur zu gut...bis zur KLasse 7 ging das bei mir gut und dann kam der harte Absturz....leider.
Ich glaube ich wäre froh gewesen, wenn mir mal wer kräftig in dien Hintern getreten hätte und mir gezeigt hätte, dass Lernen auf jeden Fall dazu gehört.

lg schneggal

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Re: die etwas provokante These meiner Schwester (lang

Antwort von -Ramona am 21.01.2008, 8:04 Uhr

Also wenn er sonst sehr gute Noten hat und sich leicht tut warum sollte man ihm nicht mal helfen, obwohl das pure Faulheit war, das nächste mal würde ich ihm allerdings ins offene Messer laufen lassen.
Meine Tochter 2 Klasse hört auch oft in der Schule nicht zu und sie müssen sich die Hauaufgaben merken, kommt das nicht vor das sie wieder mal nicht zu hört und nicht weiß was sie hat dann geht sie ohne HA in die Schule und das hat sie sich schon gemerkt *g*.

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Re: die etwas provokante These meiner Schwester (lang

Antwort von MElB am 21.01.2008, 8:24 Uhr

Meine Große (11 Jahre, 6. Klasse Gymnasium) hat bisher auch nie gelernt. Musste sie auch nicht, hatte immer nur 1en und 2en. In diesem Schuljahr kam dann der Absturz: 3 mal hintereinander eine 4 in ihren besten Fächern. Es gab ein paar Diskussionen und siehe da: Plötzlich lernt sie, ganz von selbst. Und die Noten sind schlagartig wieder gut.
Ich glaube, manchmal ist es schon ganz gut, die Kids ins offene Messer rennen zu lassen. Allerdings sollte man als Eltern aufpassen, dass sie sich keine Lücken einfangen, die sie später nicht mehr ausgleichen können.
Mel

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Re: die etwas provokante These meiner Schwester (lang

Antwort von salsa am 21.01.2008, 8:25 Uhr

auflaufen lassen vor der klasse hätte ich auch nicht ... ich hätte aber mit meiner tochter zusammen überlegt, was SIE tun kann um noch ein geeignetes buch zu besorgen ...hätte, wenn sie nicht drauf käme fragen so gestellt, dass sie dann drauf kommt ...hätte mich angeboten beim telefonieren dabei zu sein und sie notfalls zu unterstützen ... ich wäre dann auch zusammen mit ihr mit dem rad gefahren um das buch abzuholen ...aber insgesamt so, dass klar ist, dass es IHR ding ist, dass ich SIE unterstütze, SIE es aber machen muss
salsa

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Re: die etwas provokante These meiner Schwester (lang

Antwort von helga 26+2 am 21.01.2008, 8:35 Uhr

Naja, ganz so streng wie Deine Schwester sehe ich es auch nicht. Vermutlich hätte ich ihn aber bei den Freunden anrufen lassen.
Immerhin HAT er ja (hoffentlich) eingesehen daß Deine Tipps nicht immer falch sind und er hat sich ja dann dahintergeklemmt und eine gute Note bekommen, sicher eine größere Motivation für die Zukunft als eine 4.

Achja, das ist so eine ähnliche Situation wie wenn ein Kindergartenkind beim anziehen trödelt und man droht, nein, ruhig erklärt es notfalls im Schlafanzug mitzunehmen. Ich hab das nie geschafft und kenne auch keine Mutter die das schon mal geschafft hat.

Hat Deine Schwester eigenlich Kinder? Ich bin immer sehr beeindruckt, wie genau Lehrer bescheid wissen, was richtig und falch ist..

liebe Grüße helga

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nachtrag...

Antwort von helga 26+2 am 21.01.2008, 8:39 Uhr

falsch schreibt man natürlich mit sch... soviel zu meiner Schulbildung in der mich meine Eltern nicht die Spur unterstützten oder kontrollierten...

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ich unterschreib bei dir schneggal m.t.

Antwort von uteginamona am 21.01.2008, 9:34 Uhr

genau meine meinung *gg* und den absturz hatte ich auch-in der 8. klasse. wobei ich da auch noch im klassennverband sehr unglücklich war. gelernt zu lernen habe ich nie wirklich-auch nicht im studium-da hatte ich aber glück, dass es so einfach war.
ich denke auch, eine gewisse unterstütztung ist erlaubtund es ist nicht schlimm, dass er ein anderes buch vorstellen wollte(denn welches kind hört schon auf seine mutter, wenn die sagt, das sei zu schwer?), aber ich hätte ihn selber nach einem buch fragen lassen!

lg
ute

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Re: die etwas provokante These meiner Schwester (lang

Antwort von RenateK am 21.01.2008, 9:39 Uhr

Hallo,
wenn ich es richtig verstanden habe, macht er normalerweise alles selbständig, hat gute bis akzeptable Noten und jetzt ist ihm einmal was schief gegangen. Selbstverständlich würde ich da helfen, aber natürlich auch mit einspannen, wo es auf die Schnelle noch geht. Was anderes wäre, wenn so was ein Dauerzustand wäre, was es bei Euch aber eindeutig nicht ist.
Gruß, Renate

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Re: die etwas provokante These meiner Schwester (lang

Antwort von Pauline04 am 21.01.2008, 10:18 Uhr

Kurz und knapp:

Grundsätzlich hat deine Schwester nicht unrecht.

Und grundsätzlich hätte ich genau so gehandelt wie Du. Mein Sohn hat eine zwei in der Heftführung Sachkunde. Die steht mir zu, denn: Pimp-my-Sachkundeheft heißt es bei uns. Und ich mache es. Viele werden aufschreien, denn
DAS ist natürlich töricht, Betrug, verwerflich, inkonsequent usw.

Mir egal. :-)
Ich freu mich wenn ich malen darf, grins.
Ich hätte mir von meiner Mutter mal gerne diese Hilfe gewünscht.

Und in Deinem Fall hast du ihm ja nicht alles abgenommen. Schließlich musste ER ja das Buch vorstellen und ER hat es auch gelesen. Ich würd z.B. nie ein Referat für mein Kind schreiben. Oder ihm einen Aufsatz diktieren, für den er in der Schule ne gute Note oder ein Lob einheimst.

Aber ich würde ihm immer versuchen zu helfen. Wenn ihm siedendheiß beim Frühstück auffällt, das er hätte noch einen Text abschreiben müssen, dann diktiere ich ihm den geschwind oder helfe ihm (schimpfend) dies oder jenes noch hinzukriegen.

Es ist ja nicht die Regel ! Es sind Ausnahmen! Dafür wird er nicht gelobt, dafür kriegt er Mecker, und nicht zu wenig - aber eben auch Hilfe.

Pädagogisch nicht einwandfrei, weiß ich auch. Aber he - ist mein Kind :-)

Der Schock wenn er was vergessen hat oder wenn er was verschludert hat, das schlechte Gewissen - das ist Strafe genug.

Aber wie gesagt, alles im Rahmen und es darf keine Gewohnheit sein.

Pauline

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Sehen wir es so...

Antwort von Nathalie B. am 21.01.2008, 10:50 Uhr

das zweite Buch hat er auch alleine gelesen und das Referat dazu auch vorbereitet. Ein Buch hatte er vorher auch gelesen. Nur bei der AUswahl war er halt ein bißchen unglücklich. Lediglich hast Du ihm bei der "Versorgung" des Buches geholfen.
Ich denke, ich hätte es auch so gemacht.

ich würde ihm allerdings jetzt noch kurz erklären, daß er nächstes Mal sich selbst aus der "Patsche" helfen soll, frei nach dem Motto, hätte er schon eher mit der Vorberetiung angefangen, hätte er das problem auch eher erkannt.

Aber ehrlcih gesagt ist es mir in meiner Schulzeit nicht anders ergangen. Ich konnte jahrelang die Hausaufgaben innerhalb von kruzer Zeit erledigen, habe allerdings keine Methode gehabt. Es ging einfach so ohne groß zu üben. Auch für referate oder größere Sachen habe ich es in letzter Minute gemacht, dann 2-3 Stunden blockiert und das Ganze erledigt.

2 Jahre vor dem Abi sind dann meine Noten abgestürzt und ich bin einmal sitzengeblieben und mußte dann mit viel Mühe lernen, wie man tatsächlich mit Methode lernt. Und da denke ich, mußt Du als Mutter Deinem Kind diese Methode beibringen, damit er es nicht später machen muß.

LG
nat

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Re: die etwas provokante These meiner Schwester (lang

Antwort von KatjaR am 21.01.2008, 13:04 Uhr

Hallo,

ich glaube, grundsätzlich hat deine Schwester mit ihren Ansichten recht.
Wenn ich so mitbekomme, wieviel andere Eltern für ihre Kinder machen, sehe ich das nämlich genauso.
In deinem speziellen Fall finde ich es aber okay. Du hast doch "nur" für Bücher gesorgt, alles andere hat er selber geleistet.
Es gibt bestimmt viele Eltern, die das Referat für ihre Kinder geschrieben hätten und das sehe ich als überzogenen Ehrgeiz an.

Grüße
Katja

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Re: die etwas provokante These meiner Schwester (lang

Antwort von chatilia am 21.01.2008, 14:35 Uhr

ist halt alles ansichtssache. finde es nicht verwerflich, würde es aber nicht machen, weil das nicht meinem stil entspricht.

letzthin war grosse panik auf dem schulhof. anscheinend hatte nur grad ein kind der klasse das hausaufgabenblatt aus dem schulzimmer mitgenommen, der rest der klasse (sohnemann inklusive) hatte es nicht.

eine mutter hat sich dann anerboten, dass sie für uns das original-blatt kopieren würde, damit alle kinder die aufgaben machen können.

ich habe mich bedankt, aber das angebot nicht angenommen.

meinem sohn habe ich gesagt, man 'dürfe' auch mal was vergessen, aber dann müsse man dazu stehen und es das nächste mal besser machen. er musste dann anderntags zu der lehrerin und ihr sagen, dass er das blatt vergessen hätte, aber nun an besser aufpassen würde. das machte er ohne probleme.

und die lehrerin? die war ganz verdattert: aber kinder! ich habe doch die aufgaben gar nicht aufgegeben, wäre doch erst für den heutigen tag geplant gewesen :-).

ich werde mein kind immer unterstützen, vor allem in sachen selbständigkeit, das heisst, dass er möglichst ohne mich gut zurecht kommt.

ich verbessere keine fehler.

wenn er kommt und fragt, dann sage ich natürlich was falsch ist, aber ich würde es nie ausbessern, lasse es höchstens ihn ausbessern. sonst sage ich ihm, er soll der lehrerin die aufgabe geben und ihr sagen, er hätte mit mir entdeckt, dass hier noch ein fehler sei.

chatilia
die es super findet, wenn die eltern ihre kinder unterstützen, aber die auch glaubt, dass man auch das 'lernen' lernen muss, was nur durch 'eigene erfahrungen' zustande kommt, wie alles im leben.

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Re: die etwas provokante These meiner Schwester (lang

Antwort von Tathogo am 21.01.2008, 14:51 Uhr

Meine Tochter ist anscheinend so "veranlagt" wie dein Sohn-mit dem kleinen Unterschied dass bei ihr sobald etwas nicht rund läuft sofort Ehrgeiz ins Spiel kommt.

Sie ist jn der 4.Klasse und ich muss sagen:WÄRE es bei ihr so gewesen dass sie kein passendes Buch daheim gehabt hätte(bei der Masse an Büchern die sie hier stehen hat allerdings sowieso unwahrscheinlich*g*)dann hätte sie sich SELBST drum gekümmert und sicher irgendwie ein anderes Buch organisiert.

Ich hätte ihr geholfen wenn sie mich darum gebeten hätte-von mir selber aus eher nicht-das bin ich auch nicht gewohnt,da wie bei euch eben ansonsten Schulmässig alles glatt läuft.
Da hätte ich auch null Problem gehabt wenn sie ne schlechte Note bekommen hätte(aber SIE hätte ein Problem gehabt-da kommt dann wieder der Ehrgeiz ins Spiel)

Also ich muss sagen dass ICH eigentlich keinen Ehrgeiz verspüre meinem Kind gute Noten zu"beschaffen";o))

Diese ein Situation jetzt als "Aufhänger" zu nehmen von wegen du nimmst ihm alles ab und er muss lernen selbsständig zu arbeiten und aus Fehlverhalten Konsequenzen ziehen finde ich übertrieben von deiner Schwester.

Anders wäre es ,wenn du STÄNDIG und IMMER hinter ihm herlaufen müsstest dass er sein Zeug erledigt bekommt-aber so ist es ja doch nicht?


Was ist richtig und was ist falsch?Wer kann das schon immer so genau wissen?
Ich persönlich finde nichts "verwerfliches"an dem was du getan hast*g*

LG
Tanja

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Re: die etwas provokante These meiner Schwester (lang

Antwort von oeli_bene am 21.01.2008, 17:11 Uhr

Hallo,

er hat doch das Referat vollständig allein gemacht. Daher halte ich die Kritik für völlig übertrieben. Was ist denn die Message? Tja, Junge, wenn Du mal ein Problem hast, erwarte von Deinen Eltern keine Hilfe. Hallooo???

Ich hätte ihm natürlich eine Standpauke gehalten (wahrscheinlich auch weil ich es selbst hasse, Sachen auf den letzten Drücker machen zu müssen). Und beim Dritten oder Vierten Mal würde ich ihn auch auflaufen lassen. Aber beim ersten Mal?

Hat Deine Schwester Kinder?

LG
oeli_bene

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Was soll er daraus lernen?

Antwort von like am 21.01.2008, 18:42 Uhr

Dass er immer und bei allem nur auf sich gestellt ist?
Ich denke, im Hinblick auf Hilfsbereitschaft, Vertrauen in die Eltern, soziales Verhalten anderen gegenüber darf er doch erfahren, dass ihm jemand zur Hilfe kommt, wenn er sie braucht und man sich in einer sozialen Gesellschaft gegenseitig unterstützt, oder?
Ich helfe meinen Kindern IMMER, wenn sie mich brauchen und bitten. LERNEN und ARBEITEN müssen sie ja dennoch selbst - das kann ich ihnen nicht abnehmen, aber WIE sie das tun können und sollen, muss ihnen auch erst mal jemand zeigen oder? Grad in den weiterführenden Schulen - meine beiden Großen sind im Gym Klasse 5 und 8 - wird oft einfach was verlangt (z.B. Referat, GFS, Präsentation), was aber im Unterricht nie vermittelt wurde, d.h. WIE mach ich denn das, wie bau ich das auf, wo krieg ich Material dazu her - es wird von den Lehrern erwartet, dass hier die Eltern helfen, ansonsten sind die Kinder doch meist hoffnungslos verloren bzw. müssen die schlechte Note halt dann in Kauf nehmen. Oder Klasse 5: Es wird im Gym vorausgesetzt, dass die Kinder wissen, wie sie Vokabeln zu lernen haben - eine Systematik wird seltenst zu Hand gegeben, wie z.B. ein sinnvolles Karteikastensystem. Soll ich meinen Kindern entsprechende Tipps und Hilfestellung beim Anlegen vorenthalten, weil sie das schon selber rauskriegen müssen? Wie alt sind die Kinder deiner Schwester denn und auf welcher Schule? Würde mich schon noch interessieren...

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Danke schonmal ...

Antwort von Katja + Fabio (Berlin) am 21.01.2008, 21:19 Uhr

für die rege Beteiligung und nochmal HALLO an alle!

Nachdem ich jetzt alle Postings gelesen habe sehe ich das die meisten eine ähnliche Einstellung haben.

Ich bin ja im allgemeinen auch der Typ der sein Kind einfach machen lässt (so lange ich sehe das alles gut läuft). Das mit der Buchvorstellung war eben ein Sonderfall. Da es bereits Sonntag Nachmittag/Abend war drängte einfach die Zeit. Er hatte nur noch den Sonntagabend und am nächsten Tag den späten Nachmittag/Abend Zeit (er kommt erst kurz vor 17Uhr von der Schule heim!) um das Buch zu lesen UND die Buchvorstellung vorzubereiten. Das Buch musste also noch am Sonntag her ...
Die Schule ist nicht um die Ecke, die Schüler kommen aus den unterschiedlichsten Ecken von weiter her. Hier in unserer Nähe wohnt niemand aus seiner Klasse. Die Kinder hier in der näheren Umgebung zu denen er eher losen Kontakt hat kommen entweder aus einer anderen Alterklasse oder viele haben einen (wie es so schön heißt) Migrationshintergrund ... dort nach passenden Büchern zu suchen erschien zu schwierig! MEINE Freundin wohnt halt relativ in der Nähe und da ihre nur wenig ältere Tochter auch sehr gerne liest wusste ich einfach das wir dort auf die Schnelle ein passendes Buch (spannend vom Thema, aber eben auch keine 500 oder mehr Seiten) bekommen würden. Deßhalb habe ich das in diesem Moment schnell gemacht ... sich bei ihrem Mann zu bedanken (der ihm das Buch schnell vorbeibrachte), das Buch selber zu lesen, sich die Infos zum Autor zu beschaffen und dann den Vortrag zu machen war natürlich ganz allein seine Aufgabe!!!
Ach ja ... und das "Gezeter" seiner Mama, von wegen hättest Du das schon früher gemacht ... oder beim nächsten mal ... und so gabs alles noch gratis von mir dazu!!! *fg*

Das lernen muss er noch lernen - das weiß ich. Ob und wie man ihm das beibringen kann oder ob das vielleicht doch von ganz alleine kommt weiß ich noch nicht. Ich bin der Meinung das Unterstützung durchaus legitim ist, die Sache selbst allerdings vom Kind gemacht werden muss.

Ich denke schon das meine Schwester ja duraus auch ein bischen Recht hat. Allerdings sehe ich mich auch nicht als die typische immer-und-in-jeder-Situation-dem-Kind-helfen Mama. Und natürlich hat mich die Sche mit dem Ergeiz der Eltern zum grübeln gebracht ...

Ach ja ... zu den Fragen bezüglich meiner Schwester:
Sie ist seit etwa *grübel* 22 Jahren Lehrer, anfänglich kurz auf einer Realschule, dann die meiste Zeit am Gymnasium, seit diesem Sommer in einer Art Gesamtschule.
Sie hat auch 1 Kind, der nachdem er vorletztes Jahr sein Abi gemacht hat zur Zeit in der Ausbildung ist.

LG nochmals
Katja & Co

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