Die Geburt

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Geschrieben von Schniesenase am 14.09.2020, 0:25 Uhr

Wie Männern Gefühl bei Geburt erklären?

Hallo Wildblüte,
ich habe die bisherigen Antworten gelesen und bin überrascht, dass so viele die Geburt als so mörderisch ansehen bzw sie so erlebt haben.

Ich erinnere mich, dass es bei mir mit dem Gefühl losging, ich hätte Nierenschmerzen. Ich ging dann in die Badewanne, und die "Nierenschmerzen" besserten sich bzw. ich fühlte mich wohler. Dann bekam ich "Blähungen". Erst nur so ein bisschen, aber fühlte sich an wie Blähungen. Ich war 10 Tage über Termin, begriff aber immer noch nicht, dass das Wehen waren. Man hatte mir erzählt, das wüsste ich sofort, das sei so schlimm, ich würde es erkennen.
Stattdessen lag ich in der Wanne und wunderte mich, dass die Blähungen immer wieder kamen. Also schaute ich dann mal auf die Uhr. Sie kamen ca. alle fünf Minuten. Was komisch ist für Blähungen...
Ich glaubte immer noch nicht daran, dass es nun wirklich losging, zog mir - es war ca. 21:00 Uhr - ein Nachthemd an, wäre ja für alle Fälle praktischer, Bademantel drüber, dicke Socken und ging zu meinem Mann in die Küche, der beschlossen hatte, einen Kuchen zu backen, frei nach unserer ahebamme im GVK, die gemeint hatte: "Wenn die Wehen anfangen, backt erst mal einen Kuchen." Jetzt erst wurde mir klar, dass ich nicht mehr gut würde helfen können und lieber über der Stuhllehne die Wehen veratmen wollte, die nun doch mehr zwiebelten und nicht mehr wie Blähungen waren.

Zwei Stunden nach den ersten "Blähungen" rief ich also die Hebamme an. Es war eine geplante Hausgeburt, und ehrlich gesagt, fand ich es in diesem Moment geradezu barbarisch, dass Frauen sich in dieser Situation ins Auto setzen sollten, um noch ins KH zu fahren.

Knapp dreieinhalb Stunden nachdem ich begriffen hatte, dass die Geburt gerade stattfand, war mein Kind da.

Ich weiß noch, dasd ich auf dem Höhepunkt der Eröffnungswehen kurz bleoäiern müde wegdämmerte, dann begannen die Presswehen und meine Hebamme schlug vor, ich könne ja noch mal aufs Klo gehen. Eigentlich fand ich das unmöglich, das Kind so halb in mir und dann noch zum Klo laufen, machte es aber, und die Hebamme musste mich dann kräftig dort wieder weglotsen, damit das Kind nicht in der Schüssel landet.

Als mein Baby am Ausgang angekommen war, fand ich, dass der Kopf sich echt ganz schön groß anfühlte und pausierte instinktiv. Bis die Hebamme freundlich meinte: "Du kannst das Kind jetzt rauspressen." Ich erinnere mich genau, wie ich dachte: ,Na, reinschieben geht jetzt ja auch nicht mehr." und dann presste ich. Der Kopf kam raus, der Rest blieb stecken. Also musste ich wohl noch viel heftiger pressen, meinte ich, worauf die Hebamme zusehen musste, dass sie das Kind aufgefangen bekam.

Nachdem das Baby einige Zeit auf meinem Bauch gelegen, ich die auspulsierte Nabelschnur durchgeschnitten und die Nachgeburt auagestoßen hatte, kam mein Baby auf Papas nackte Brust, und ich ging duschen. So ganz normal.

Und wunderte mich, dass wir Frauen so verrückt gemacht werden; Geburt in Film, Buch und öffentlich - und das wars jetzt?

Ich bin also eine der Frauen, die so romantisch und lustig von der Geburt erzählen. Sie war mächtig. Eine Grenzerfahrung, aber keinesfalls ein Horror.

Eine wahre Geschichte. Schön, wenn mehr davon erzählt werden!

Ob Männer das nachvollziehen können- ich bezweifle es.

VG Sileick

 
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