Sekundäre Sectio/Notkaiserschnitt - wohl doch nicht das gleiche

Wenn man nach der med. Definition geht (Kind muss innerhalb einer bestimmten Zeit (max. 20, normal deutlich weniger) seit Entscheidung zum KS auf der Welt sein) dann haben die wenigsten einen Notkaiserschnitt. Trotzdem empfinden es viele als „Not“, weil es ja schon schnell gehen muss oft. Das hat dann auch nichts mit übertreiben zu tun, sondern ist persönliches Empfinden. Hinzu kommt, dass aufgrund mangelnder Kommunikation ärztlicherseits oft eine Situation als bedrohlich wahrgenommen wird, auch wenn sie das aus ärztlicher Sicht gar nicht ist. Ich bin sicher, dass einige Traumata mit besserer Kommunikation und Aufklärung (ggf hinterher) verhindert werden könnten.

Bei mir war zwar Eile geboten aufgrund sich entwickelndem Hellp Syndrom, aber es wurde kommuniziert, dass es nicht so eilig wäre, dass man keine Spinale mehr legen könnte. Trotzdem wurde ich von der Situation überfahren, da zwar die Vorbereitung noch geregelt und ohne Eile durchgeführt wurde, aber dafür eigentlich sämtliche Kommunikation auf der Strecke blieb.

Für einen Arzt ist ein Notfall halt erst dann ein Notfall, wenn zb nicht mehr desinfiziert werden kann, im Kreißsaal operiert werden muss und das Kind nach zwei Minuten auf der Welt ist. Für die werdende Mutter aber halt auch schon dann, wenn das eigene Leben oder das des Kindes zumindest abstrakt, wenn auch (noch) nicht konkret in Gefahr ist.

Im Prinzip ist es egal. So ist es bei vielem, jeder empfindet Situationen anders und man sollte das akzeptieren können. Aufklären kann und sollte man aber immer. Wer weiß, dass die Geburt vielleicht doch nicht ganz so gefährlich war, wie gedacht, kann sie vielleicht auch besser verarbeiten.