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Geschrieben von Kamanatra am 15.04.2021, 15:11 Uhr

Frau unterstützen

Hallo an alle,

ich weiß gerade nicht weiter, wie ich meiner Frau helfen kann.

Unser kleiner ist jetzt 10 Monate alt, und von Beginn an hat sich meine Frau schwer getan in ihrer Mutterrolle. Sie mag es bspw. nicht, wenn der Kleine anhänglich ist und ständig weint, wenn sie kurz ein paar Meter entfernt ist. Er braucht oft viel Nähe, was sie aber sehr anstrengt und auszehrt.
Wenn er morgens nicht bis halb 7 schläft, geht ihre Laune gleich wieder in den Keller. Auch wenn ich den kleinen noch für eine halbe Stunde mit ins Wohnzimmer nehme, hilft das ihrem Gemütszustand nicht.
Wenn er tagsüber nicht einschlafen kann und wegen Müdigkeit weint, gibt sie schnell auf, setzt ihn allein zum Spielen hin und lässt ihn meckern/weinen. Mir tut das für beide immer weh mit anzuhören, da ich es im Homeoffice quasi immer mitbekomme...

Sie sagt, sie habe kaum noch Lust und Kraft und sie vermisst ihr kinderfreies Leben.
Ich kann mir vorstellen, dass solche Phasen viele Mamas wohl durchmachen, wenn sie allein mit Kind daheim sind. Aber bei ihr gab es kaum Besserung in den letzten Monaten. Der Frauenarzt meinte, dass bei ihr soweit alles in Ordnung sei.

Ich Frage Euch, was ich noch tun kann, um ihr mehr Belastung abzunehmen. Nach der Arbeit bin ich direkt da und übernehme die Betreuung. Verwandte, die uns helfen könnten sind leider mind. 1,5 Stunden entfernt, wir sind hier zu zweit mit dem Kleinen.

Habt ihr irgendwelche Ratschläge?

 
16 Antworten:

Re: Frau unterstützen

Antwort von Lennina am 15.04.2021, 15:15 Uhr

Hallo,

hat sie vielleicht eine postpartale Depression?

Grüße

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Re: Frau unterstützen

Antwort von Kamanatra am 15.04.2021, 15:27 Uhr

Das wissen wir nicht, da sie Scham hat, sich grundsätzlich psychische Krankheiten zu untersuchen zu lassen.
Wie kann ich ihr klarmachen, dass sie das checken lassen sollte? Pistole auf der Brust ist bei Depressionen sicher völlig falsch. Sie ist aber auch jemand, der ungern Hilfe annimmt...

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Re: Frau unterstützen

Antwort von JennyPM09 am 15.04.2021, 15:32 Uhr

Ich habe vor 7 Wochen meinen 2ten Sohn bekommen. Der große ist bereits 11 J.
Ich muss sagen, ich denke auch manchmal vorwiegend in der Nacht dran, wie "angenehm" ich es ja schon hatte. Bei mir sind die Gedanken meist in der Nacht, weil ich einfach Hundemüde bin und einfach nur mehr schlafen will... Kann sie in der Nacht durchschlafen? Bzw nimmst du ihr den kleinen in der Nacht ab das sie mal schlafen kann?

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Re: Frau unterstützen

Antwort von MamavonMia123 am 15.04.2021, 15:46 Uhr

Das klingt nach Erschöpfung und Überforderung. Hat deine Frau auch mal Zeit nur für sich und einen Ausgleich, vielleicht Sport oder sich mit einer Freundin treffen?
Du sagst, dass du sofort nach Arbeitsende die Betreuung übernimmst. Hat sie dann ein bisschen Zeit für sich oder macht sie dann Haushalt, einkaufen, kochen etc?
Vielleicht hilft es schon, wenn sie jeden Abend mal eine Stunde ganz in Ruhe draußen alleine spazieren geht, gerne mit Freundin. Ganz ohne, das jemand was von ihr will. Nicht jede Frau erträgt es gut 24h "gebraucht" zu werden.

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Re: Frau unterstützen

Antwort von Ivdazo am 15.04.2021, 15:56 Uhr

Setz dich in einem ruhigen Moment mit deiner Frau zusammen, und redet. Frag sie, was ihr leicht fällt, was ihr schwer fällt, wo sie Hilfe braucht und was du machen kannst, um sie zu unterstützen. Am besten sag ihr, dass du es wertschätzt, was sie tut. ;-)

Es gibt noch die Möglichkeit einer Familienhilfe vom Jugendamt. Vielleicht kann sie dadurch auch etwas Hilfe bekommen, und auch schauen, wo es gut läuft und wo es besser laufen könnte.

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Re: Frau unterstützen

Antwort von pepperle am 15.04.2021, 16:06 Uhr

Habt ihr die Möglichkeit, dass sie (stundenweise) wieder arbeiten geht und du dafür runter schraubst oder elternzeit nimmst? Natürlich nur wenn sie das möchte. Mir hat das damals sehr gut getan, was anderes zu sehen und zu hören und mit Erwachsenen zu kommunizieren, für Nummer zwei planen wir das auch. Mal ein Vormittag frei haben oder sowas, hat meine Laune auch nicht wirklich gebessert, aber die regelmäßige Rückkehr in den Job möchte ich nicht missen.

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Re: Frau unterstützen

Antwort von Gustavina am 15.04.2021, 16:31 Uhr

Wenn das Wetter bald besser wird:

Schnapp dir Frau, Kind und Picknickdecke und geht in einen Park.
Nimm ihr alles ab. Pack euch allen was zu Essen/trinken ein (nur Snacks - “richtiges” Picknick könnte mit Baby stressig sein), denk an alles (Schatten, Sonnenhut, Wickelkram) und kümmere dich vor Ort um euer Kind, möglichst alleine. Gib ihr so die Chance auf etwas emotionalen Abstand, während sie trotzdem Nähe zu euch hat, ebenso wie frische Luft und Sonnenschein.

Mir hilft sowas unglaublich. Auch dabei, dass ich später leichter Worte finde, um auszusprechen, was mich bewegt.

So kann man einfach ohne Anspannung einfach mal das Kind nur “genießen”.

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Re: Frau unterstützen

Antwort von Kerstin123 am 15.04.2021, 16:59 Uhr

Leider gibt es ja z.Zt. Wenig Möglichkeiten wegen Corona
So was wie Krabbelgruppe. Pekip, babyschwimmen ist eigentlich eine gute Möglichkeit mal rauszukommen und mit anderen Mütter in Kontakt zu kommen und sich mal auszutauschen

Aber vllt gibt es doch die Möglichkeit bei euch in der Nähe mal nach Angeboten oder Kontakten zu anderen Mütter zu schauen und sich dann zumindest mal zum spazieren gehen oder auf den Spielplatz verabreden zu können damit man nicht immer nur zu Hause sitzt und auch nicht immer nur alleine rausgehen muss

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Re: Frau unterstützen

Antwort von Hurch am 15.04.2021, 17:24 Uhr

Vielleicht nützt das Argument etwas, dass eine postpartale Depression eigentlich eine hormonell bedingte Stoffwechsel Störung ist...

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Re: Frau unterstützen

Antwort von misssilence am 15.04.2021, 18:27 Uhr

Ich würde auch vorschlagen, auf Depression testen zu lassen.

Oder der Tausch der Elternzeit. Ein Kind braucht nicht unbedingt die Mutter, aber eine Person, die sich vollumfänglich auf seine Bedürfnisse einlässt. Das kannst du als Vater auch übernehmen. Deine Frau ist deswegen keine schlechte Mutter. Für mich wäre dieses Vollzeit Mama Dasein auch nichts. Das wird sich später besser, wenn das Kind selbständiger wird.

Mir wäre diese Situation kein Job der Welt wert. Im schlimmsten Fall entwickelt euer Baby eine Bindungsstörung, was sich langfristig negativ auf seine Entwicklung und Psyche auswirkt.

Ich würde das zumindest überdenken und wenn es für dich persönlich - Job außen vor - infrage kommt, deiner Frau vorschlagen. Ihr könnt es euch ja auch teilen.

(So machen mein Mann und ich es seit dem Mutterschutz allen Widrigkeiten zum Trotz. Der Arbeitgeber hat in den meisten Fällen euch Teilzeit in Elternzeit anzubieten. Euch stehen drei Jahre Elternzeit jeweils zu. Das ist völlig losgelöst vom Elterngeld! Und sogar dessen Bezug lässt sich im voraus noch ändern. In der Elternzeit hast du auch Kündigungsschutz.)

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Re: Frau unterstützen

Antwort von Kapunkt am 15.04.2021, 19:32 Uhr

Das tut mir sehr leid, das hört sich für mich schwer nach Depressionen an. Und die gehören behandelt. Wie du ihr das schmackhaft machen kannst, keine Ahnung.. Viele Frauen leiden darunter, sie ist deshalb keine schlechte Mutter.
Kann es sein, dass sie auch nicht gut schläft nachts? Vielleicht besteht die Möglichkeit, dass du dich nachts auch mal um den Kleinen kümmerst, wenn er wach wird. Ich weiß, du gehst arbeiten, da muss man natürlich auch fit sein morgens, aber vlt ja am Wochenende oder unter der Woche dann mal zb die erste Nachthälfte.
Schlafmangel kann so einiges mit einem anstellen, damit ist nicht zu spaßen.

Wünsche euch alles Gute und finde es toll, dass du dich so für deine Frau und deinen Kleinen einsetzt.

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Re: Frau unterstützen

Antwort von StiflersMom am 15.04.2021, 19:46 Uhr

Ich kann das sehr gut nachvollziehen und erkenne mich wieder.
Pekip Kurs wäre sicher nett für beide um schöne Seiten aufzuzeigen.
Aber mit Corona ist ja nichts.
Ich glaube nicht, dass es eine Depression ist. Sucht euch einen Babysitter oder schaff du deiner Frau Freiräume. Oder ein befreundes Paar mit Kindern, dass die Kinder zusammen 'spielen ' können.
Sucht euch Entlastung und einen Kitaplatz .macht Mutter- Kind Sport, wenn es möglich ist. Macht ne Kur.

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Re: Frau unterstützen

Antwort von Jumalowa am 15.04.2021, 20:45 Uhr

Falls es keine Depression ist, kenne ich solche Fälle: Wunschkind, beide im besten Alter und dann die böse Überraschung, wieviel Zeit und Liebe so ein Kind doch braucht.

Ich denke das könnt Ihr beide am besten beurteilen, was da los ist. Du schreibst, es viel Ihr von Anfang an schwer. Das könnte eine Depression sein, kann aber auch die Tatsache sein, daß ein Kind eben auch anstrengend ist und man einfach mal seine eigenen Ansprüche krass runter Schrauben muss (es kommen natürlich wieder bessere Zeiten)

Ich würde da direkt ins Gespräch gehen, fragen was Sache ist. Ist Sie denn ansonsten liebevoll mit dem Kind? Was hindert Sie daran arbeiten zu gehen?
Mir würde da ein ganzer Fragenkatalog einfallen und entsprechende Maßnahmen.

Wenn du alleine nicht weiter kommst, würde ich mir Hilfe holen. Finde es sehr gut, dass du Dich kümmerst.

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Re: Frau unterstützen

Antwort von CarmenMS am 16.04.2021, 9:25 Uhr

Es ist gerade auch eine schwierige Zeit. Vieles, das mit Baby Spaß macht, geht nicht. Kurse, Krabbelgruppen, Mamatreffs,...vielleicht fehlt ihr auch einfach Abwechslung!

Gibt es vielleicht die ein oder andere Mama, mit der sie sich mal treffen kann mit den Babys? Vielleicht hilft ihr das. Auch der Austausch ist sehr wichtig, vor allem beim 1. Kind.

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Re: Frau unterstützen

Antwort von Kamanatra am 16.04.2021, 10:53 Uhr

Wow, Danke für die vielen Antworten und Tipps! Ich kann nicht auf alle einzeln eingehen, daher fasse ich es kurz zusammen.

Die Nächte sind seit einigen Monaten ganz gut, wir kommen mit 1-2 Unterbrechungen auf 7 Stunden Schlaf. Da geht es uns schon besser als anderen Eltern im Freundeskreis. Allerdings kommt bei meiner Frau gelegentlich Schlaflosigkeit dazu, aber da sagte auch die Hausäztin, dass alles normal sei und sich das wieder einpendelt.

Und ja, wenn der kleine nachts wach wird, bin ich in der ersten Nachthälfte da und Schaukel ihn wieder in den Schlaf. Auch wochentags. Das geht recht flott. Früh morgens nimmt sie ihn dann auf den Bauch und beide schlafen dann i.d.R. weiter. (An schlechten Tagen schläft er "nur" bis 6 und sie ab 5 gar nicht).

Freizeit / Sport nimmt sie sich 1-3 x pro Woche, wozu ich sie ab und zu drängen muss. Dass sie mal über mehrere Stunden mit einer Freundin unterwegs ist und ich den kleinen nehme, hat sie bisher abgelehnt. Zeit mit mir wäre ihr lieber, aber wir können den kleinen ja nirgends abgeben. Eine andere Mama trifft sie auch einmal pro Woche, mit den Kids.

Elternzeit / Jobstart ist auch schon geklärt. Sie geht nach 12 Monaten Elternzeit wieder voll arbeiten, da übernehme ich 2 Monate daheim. Danach beginnt die Kita, wo wir uns in die Eingewöhnung reinteilen, und ich reduziere im Job auf Teilzeit. Alles safe. Nur hilft ihr die Aussicht, nur noch 2 Monate durchzuhalten, in schwierigen Momenten nicht.

Stimmt schon, aktuell mit der Pandemie ist es grundsätzlich schwieriger, mal rauszukommen. Es ist wohl eine Mischung daraus und der angesprochenen Thematik, dass es unser 1. Kind ist und man vorher nicht weiß, wie sehr das bisherige Leben eingeschränkt wird bzw. alles umgeworfen wird.
Klar, alle sagen, dass man das doch vorher weiß, dass es anstrengend wird. Die Erzählungen vorher und das eigene Erfahren dieses Umbruchs sind aber zwei paar Schuhe, finde ich. Und für manche Charaktere ist es vermutlich schwerer, sich damit abzufinden.

Ich sehe die Fortschritte, die sie, der Kleine und wir als Familie in den letzten Monaten gemacht haben. Sie sieht das leider nicht immer, daher muss ich wohl einfach in solchen Momenten für sie da sein dafür sorgen, dass sie den Kopf wieder freikriegt. Irgendwann färbt mein Optimismus hoffentlich auf sie ab.

Danke nochmal für eure Hinweise. :)

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Re: Frau unterstützen

Antwort von Gustavina am 16.04.2021, 21:19 Uhr

Zunächst möchte ich dir sagen: Du klingst wie ein guter Vater und Partner. Ich finde es super, wie du unterstützt, aktiv Lösungen suchst und reflektiert.

Mir ist dein letzter Absatz nochmal besonders aufgefallen. Meine Mutter fasse ich manchmal so zusammen: Andere machen mit Zitronen Limonade, sie beißt kräftig rein. Ihr hilft dieser Spruch manchmal, um zu merken, wie “doof” ihre Denkweise teilweise ist. Manchmal frage ich auch bewusst nach ihren Problemen und erkläre es um: Beispielsweise braucht sie mittlerweile Stützstrümpfe - die sind die Pest, die Hölle, die “Unaussprechlichen”, etc. Ich erkläre dann ganz ruhig nochmal, warum sie doch eigentlich froh sein kann, sie zu haben (Beinamputation, yay) und das die kleinen Probleme damit im Vergleich harmlos sind. Ihr zumindest hilft das (natürlich nicht in hochemotionalen Momenten).

Wäre bei euch eine Art “Erfolgsboard” in der Wohnung möglich? Ich denke bspw. an ein Whiteboard an einer oft zu sehenden Stelle (Flur?). Und ihr (du!) führt eine Liste, was alles toll läuft.

Liste des Guten:
X konnte sich heute 10min selbst beschäftigen.
X hat heute erstmals ein ganzes Gläschen gegessen.
Keine Wickelei letzte Nacht!
Das Lätzchen hat nichts abbekommen.
X ist jetzt schon y cm groß.
X hat heute wau gesagt.

Einfach viele vermeintlich triviale Dinge, die ihr aber täglich die Erfolge vor Augen führen.

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