Oktober 2011 Mamis

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Geschrieben von MMarga am 13.11.2011, 18:59 Uhr

Zwar spät, aber hier mein langer Geburtsbericht

Am Sonntag, 16.10.2011, bei ET+4 waren wir zum Kontroll-Ctg im K-Haus gewesen, da war mein Muttermund bei 2 cm, Wehen hatte ich keine. Dort wurde der Muttermund bisschen gedehnt, um alles zu beschleunigen. Anschließend US gemacht, geschätztes Gewicht der Kleinen knapp 3400g. Fruchtwasser nur noch wenig da, aber ausreichend. Plazenta altersgemäß verkalkt. Freitag solle ich dann zum Einleiten kommen; die Ärztin verabschiedete sich aber mit „Bis morgen“. Ich sagte nur: „Nach der Massage kann’s ja nur morgen werden!“ Wie war…
Den ganzen Sonntag hatte ich leichte Unterleibsschmerzen, Schleim und Blut ging ab. Nachts verlor ich den Schleimpfropf.

Montagmorgens Kontrolle bei meiner Ärztin, nur unregelmäßige Kontraktionen (ich hatte leichte Unterleibsweh), aber Muttermund 2-gespreizte-Finger-durchlässig; Dehnen habe wohl etwas gebracht. Ich solle zu Hause ein Klistier nehmen, da mein Darm voll war (das hätte ich auch sagen können). Sie empfiehlt nicht gerne so etwas, aber Abführmittel bewirken wohl auch etwas.

1h nach dem Termin fingen dann die Wehen an, die aber schon jede 5-6min kamen. Da ich nie Wehen hatte, wusste ich nicht, dass das Wehen sind. Ich also schön baden, nach dem Baden waren die Wehen alle 5min da. Ich dachte mir aber immer noch nichts und bin zu meinen Eltern. Bei meinen Eltern wurde es immer schmerzhafter, aber trotzdem sind wir mit dem Hund gegen 17:30 Uhr Uhr noch spazieren gegangen (meiner Mutter hatte ich erst gegen 17 Uhr gesagt, dass ich Schmerzen hatte- meine Mutter war aufgeregter als ich). Draußen musste ich schon stehen bleiben bei einer Wehe, die inzwischen jede 3-4min kamen.

Um 18 Uhr habe ich es dann auch begriffen und habe meinen Freund angerufen. Wehen weiterhin alle 3- 4min.
Zu Hause war mein Freund noch duschen und ich bin noch einmal meine Check-Liste „Was gehört in die Kliniktasche“ durchgegangen; wir haben also "schnell" die Tasche geholt :). Dann ab in die Klinik; Wehen manchmal schon alle 3min. Natürlich waren paar Straßen gesperrt, das was man braucht, wenn die Schmerzen wieder schlimmer wurden.

Um 19:15 Uhr waren wir im Kreißsaal. Erst einmal Ctg, um ca. 20:00 Uhr Untersuchung im anderen Zimmer (andere Ärztin als sonntags) und da war der Muttermund bei 4 cm. Im Kreißsaal zurück bekam ich einen Zugang gelegt (Pflicht in der Klinik) und Schmerzmittel.
Ich weiß nur, dass ich sehr benommen davon war, aber trotzdem Schmerzen. Wehenpause hatte ich nicht. Zwischenzeitlich habe ich mich 4 Mal übergeben – zum Glück habe ich vorher schon nach einer Schale gefragt. Die Hebi hat’s gefreut, da dies den Muttermund öffnet.
Mein Freund erzählte mir später, dass die Hebi zu ihm sagte auf dem Flur, dass sie denkt, dass es noch der 17.10. werde bei dem Befund. Er solle mir aber nichts sagen, da ich sonst enttäuscht wäre, wenn nach 23:59 Uhr kein Baby da wäre.
Irgendwann bemerkte ich, dass das Schmerzmittel gar nicht mehr durchlief; mein Freund meinte, dass es schon lange nicht mehr lief. Dann nochmal versucht, Pipi zu machen, aber da konnte ich schon nichts mehr, mein Freund musste mir helfen, von der Toilette zu steigen. Noch immer keine Wehenpause.
Nächste Untersuchung um 21:30 Uhr, da Schichtwechsel. Muttermund komplett auf. PDA noch möglich, aber das würde alles verzögern, da ich erst einmal einen Wehenhemmer bekommen müsste zum Stechen. Ich glaube, ich habe darauf nichts mehr gesagt. Ich habe mich in der SS immer darüber lustig gemacht, dass ich bestimmt keine PDA bekomme, weil’s zu spät ist. Tja…
Dann irgendwann wurde mir kurz ein Katheter gelegt, weil eine volle Blase beim Pressen behindert. Um 21:40 Uhr Blasensprung. Noch immer keine Wehenpause- sobald die eine vorbei war, hat sich die neue Wehe aufgebaut.
Becken kreisen ging nicht, auf den Gebärhocker- undenkbar! Ich stand kurz vor dem Rundbett, aber das war auch zu viel. Schließlich hockte ich auf dem Bett, hing wie ein nasser Sack im Seil (Blutergüsse habe ich später entdeckt), damit die Kleine tiefer rutschen konnte. Dann Vierfüsslerstand auf dem Bett und da hatte ich schon das Bedürfnis zu pressen. Dann wieder hingelegt. Die Schmerzen waren echt kaum auszuhalten. Ich habe gelitten. Ich erinnere mich nur an viele „Aua“s und „ Oh Gott“s und paar „Ich kann nicht mehr“. Ansonsten war ich in einer Art Trancezustand, habe alles nebenbei mitbekommen.
Um ca. 22:30 Uhr hat die Hebi (die war wirklich toll, die vorher aber auch) die Ärztin gerufen (die war auch toll). Ich sollte mich auf die Seite legen (ich schaute nach rechts, mein Freund saß links), linkes Bein an meine Brust gepresst und dann war um 22:46 Uhr die Kleine da. Der frischgebackene Papa hat geweint, ich war einfach nur geschafft, aber topfit. Nabelschnurblut wurde entnommen, das wir spendeten. Baby kam kurz zu mir, Nachgeburt kam nach ca. 5min (denke ich).
Mein Freund meinte, es sah aus wie im Schlachtfeld, überall Blut. Die Kleine wurde vermessen und gewogen gegenüber vom Gebärbett, als mein Freund sich umdrehte, konnte er also die ganze blutige Pracht bewundern ;), da meine Beine schon auf diese Stützen lagen für’s Nähen.
Mein Freund erzählte mir im Nachhinein, dass schon von einem Kaiserschnitt die Rede war, weil meine Wehe immer vorbei war nach paar mal Pressen und die Herztöne der Kleinen schlechter wurden. Ich hab schon irgendwie mitbekommen, dass das alles zu lange dauert (der Tonfall der Ärztin hat mir das bewusst gemacht) & habe noch einmal alles gegeben, gepresst auch als die Wehe vorbei war . Aber es stimmt, sobald das Baby draußen ist, hören die Wehenschmerzen auf. Mir schmerzte nur noch alles vom Dehnen, da die Kleine mit dem Kopf kurz vor dem Ausgang stecken blieb und wir auf die nächste Wehe gewartet haben (AUA!).
Dann wurde ich genäht, weil ich einen kleinen Scheidenriss hatte (3 Stiche). Das hat geziept! Aber ansonsten keine Verletzung. Die Kleine wurde dann versorgt und dann hielt mein Freund sie, ich wollte sie beim Nähen nicht auf dem Arm haben, aus Angst, dass ich zu stark zusammenzucke beim Nähen. Nach dem Nähen kamen wir in ein anderes Zimmer (wir waren die Einzigen im Kreißsaal) . Da wurde mir die Kleine zum Stillen angelegt und später ging es mit der Hebi auf Toilette. Gegen 01:30 Uhr ging’s auf die Station, auf der ich bis zur Entlassung alleine in einem Dreibettzimmer lag.
Es war richtig richtig heftig, da ich mich nicht zwischen den Wehen erholen konnte. Meinen Waschlappen musste mein Freund ca. 30 Mal nass machen, da ich mich an diesen gekrallt habe und ihn mir gegen das Gesicht gepresst habe. Die Hand meines Freudes habe ich nicht zerquetscht, mein eigenes Handgelenk wies Tage später blaue Flecken auf. Mit meinem Freund habe ich in der ganzen Zeit vielleicht 10 Sätze gewechselt, ansonsten nur kurz angelächelt.
Ich habe zwei Tage gebraucht um die Geburt "verarbeiten". Diese Schmerzen waren für mich unerträglich, manchmal dachte ich wirklich „Das schaffe ich nicht mehr“! Inzwischen habe ich vergessen, wie stark die Schmerzen waren, ich weiß nur, dass es schlimm war.

 
4 Antworten:

Re: Zwar spät, aber hier mein langer Geburtsbericht

Antwort von Crazy_Mom am 13.11.2011, 19:54 Uhr

Vielen lieben Dank für deinen ausführlichen Bericht!
Ja, die schmerzen sind echt schlimm... aber man vergisst sie schnell...

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Re: Zwar spät, aber hier mein langer Geburtsbericht

Antwort von Aver-Julie am 13.11.2011, 20:05 Uhr

Hey, deine Geburt hat viiel ähnlichkeit mit meiner..Ich musste mich auch übergeben (bis nichts mehr raus kam und länger) Für die PDA war es zwar noch nicht zu spät, aber der Anästhesist war ein Vollidiot. Nachdem er 2x erfolglos versucht hatte, den Schlauch zu legen (dort wo das Schmerzmittel rein sollte, kam beide Male Blut raus..) sagte er "manchmal gibt es so Anomalien" (als wäre mein Körper schuld), brach dann das Ganze ab und ward nimmer mehr gesehen..Herzlichen Dank!

Na ja, während der ganzen Zeit (ca 20:00h-6:51h) war ich auch nicht mehr wirklich ansprechbar und wie im Delirium..Hatte zwischendurch das Gefühl ich verdurste gleich, war aber nicht in der Lage nach Wasser zu verlangen. Hab mir dann das Wasser vom Waschlappen in den Mund "gewrungen. Konnte und wollte nur auf der Seite liegen und wurde hin und wieder "gezwungen" in den vierfüßler zu gehen.. Am Ende wurde ich dann auch mit drei Stichen genäht (Schürfwunden)

So ´ne Geburt ist echt nichts für mich..Hoffe die Verdrängung ist stark genug, damit Lielle irgendwann noch ein Geschwisterchen bekommen kann

Was ich letztendlich damit sagen möchte - ich kann dir soo gut nachempfinden

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Re: Zwar spät, aber hier mein langer Geburtsbericht

Antwort von Margarete-Margot am 14.11.2011, 13:27 Uhr

Die Aussage mit dem Schlachtfeld kenne ich irgendwie, hat mein Mann genauso benutzt !!! Wie gut das man die Schmerzen vergisst- soll ja von Mutter Natur so eingerichtet sein- sonst hätte ich auch keine drei Kinder bekommen!

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Re: Zwar spät, aber hier mein langer Geburtsbericht

Antwort von MMarga am 14.11.2011, 14:12 Uhr

Melia bleibt Einzelkind, u. a. auch wegen der Geburt. Aber hauptsächlich, weil ich, wenn ich einmal ein Kind schon groß gezogen habe, nicht wieder von vorne anfangen möchte. Ich möchte wieder mehr eigenes Leben haben, wenn ich versteht, was ich meine.

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