November 2022 Mamis

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Geschrieben von Zeeera am 22.11.2022, 22:56 Uhr

Wir haben es geschafft mit Einleitung (Achtung lang und heftig)

Hallo ihr Lieben,

endlich schaffe ich es, mich wieder zu melden!
Unsere kleine Mira Sophia ist am 18.11. abends mit zarten 2260 g geboren.
Wir sind schockverliebt und genießen die Zeit wahnsinnig, ich kann nicht fassen, dass dieser kleine perfekte Mensch bis vor kurzem noch in meinem Bauch gewohnt hat!

Am Abend vor der geplanten Einleitung bei 39+1 bei sehr kleinem Kind (sie wurde auf 2400 g geschätzt) und eingeengtem CTG dachte ich schon, es geht doch von selbst los. Regelmäßige leichte Wehen alle 3-5 Minuten. Nach einer heißen Badewanne war der Spuk aber wieder vorbei. Ich hatte die Tage zuvor noch ein paar Hausmittel versucht, um die Einleitung vielleicht zu vermeiden (Spazierengehen, Gewürztee, Sex usw.)
Also bin ich am nächsten Morgen in die Klinik gefahren. Dort war der Muttermund wie die Tage zuvor fingerdurchlässig, weit hinten, also noch unreif. Es wurde nochmal eine Eipollösung versucht (zum dritten Mal innerhalb von ein paar Tagen, ist nicht besonders angenehm) und ein Progesteronbändchen an den Muttermund gelegt. Ich wurde darauf vorbereitet, dass das Ganze auch einige Tage dauern kann, der Arzt meinte aber, wenn ich schon von selbst mal regelmäßige Wehen hatte, würde diese Methode öfter ausreichen. Ich dachte erst, ich bilde mir das nur ein, aber ca. 10 Minuten nach dem Legen des Bändchens gingen regelmäßige leichte Wehen alle 3 Minuten los, die auch auf dem CTG sichtbar waren :D Mein Mann war noch in der Arbeit und hatte sich darauf eingestellt, locker rechtzeitig bei mir zu sein. Die Wehen wurden schnell stärker und ich hatte das Gefühl, ich sollte ihm Bescheid sagen, dass er sich auf den Weg macht.
Ich wurde nochmal auf die Station geschickt und sollte in zwei Stunden wieder zur Kontrolle kommen. Mein Mann kam ca. eine Stunde später an und ich musste die Wehen schon veratmen, am besten ging es, wenn ich mich mit den Händen am Fensterbrett festgehalten habe und den Po nach hinten gestreckt.
Nach der nächsten Kontrolle hatte sich noch nichts am Muttermund getan und ich wurde spazieren geschickt. Wir gingen ca. eine Stunde in den Krankenhausgängen spazieren und ich atmete und tönte schon alle 1-2 Minuten vor mich hin. In dieser Phase halfen mir die Hypnosen von die friedliche Geburt noch sehr, ich dachte mir, ich habe alles unter Kontrolle, auch wenn es stärker wird :D
Vor der nächsten Kontrolle merkte ich schon, dass die Wehen nochmal deutlich stärker waren, währenddessen konnte ich nicht mehr sprechen und tönte vor mich hin.
Die Hebamme schlug mir eine warme Badewanne vor und gab mir Tabletten mit Codein. Die Badewanne war herrlich und nahm die Schmerzspitzen weg, ich fühlte mich zwischen den Wehen fast wie beim Wellness :D Irgendwann bekam ich Kreislaufprobleme im heißen Wasser und stieg aus der Wanne. Mir wurde schlecht und ich kotzte erstmal das ganze Wasser aus, dass ich in den letzten Stunden getrunken hatte. Die Wehen wurden plötzlich richtig stark, ich konnte aber noch damit umgehen. Endlich durfte mein Mann auch mit in den Kreißsaal, vorher durften wir uns nur außerhalb sehen (diese Regel habe ich bis jetzt nicht verstanden). Er war schockiert als er reinkam und mich in dem Zustand sah, ca. eine halbe Stunde vorher hatte ich zwischen den Wehen noch Witze gemacht, jetzt war es wirklich kein Spaß mehr. Nachdem sich mein Kreislauf beruhigt hatte, stieg ich nochmal in die Wanne und es war sehr schön, ihn als Unterstützung bei den starken Wehen dabei zu haben. Auch das warme Wasser tat echt gut. Seit der Einleitung waren ca. 8,5 Stunden vergangen. Plötzlich gurgelte es in meinem Bauch und ich merkte wie ich Flüssigkeit verlor, die Hebamme half mir aus dem Wasser und meinte, die Fruchtblase sei geplatzt. Die Wehen kamen jede Minute und waren so stark, dass ich schon schrie. Der Muttermund war weiter erst bei 2 cm, meine Reaktion war: "Willst du mich verarschen?" :D Sie bot mir ein Schmerzmittel an, um etwas Pause zu haben, was ich sofort annahm. Wir gingen in den Kreißsaal, auf dem Weg überrollte mich wieder eine Wehe, ich stand mitten auf dem Gang und Fruchtwasser lief auf den Boden, es war total unwirklich. Im Kreißsaal ging plötzlich alles extrem schnell. Die Wehen waren so krass, dass ich mir nur noch die Seele aus dem Leib schrie und total apathisch war. Im CTG fielen die Herztöne bei jeder Wehe ab, so dass entschieden wurde, dass ich das Schmerzmittel nicht bekommen könnte. Sie empfahlen mir eine PDA, ich hätte in dem Moment einfach alles genommen, damit das aufhört. Der Muttermund war innerhalb von 15 Minuten auf 4 cm aufgegangen. Der Anästhesist wurde gerufen und war nach ca. 20 Minuten da. In der Zeit dachte ich echt, ich muss sterben, die Wehen kamen teilweise ohne Pause und so stark, solche Schmerzen hätte ich mir nie vorstellen können, ich konnte nur noch alles zusammenbrüllen. Sie spritzten mir einen Wehenhemmer, damit ich wenigstens 5 Minuten Verschnaufpause hatte, das war eine Erlösung, ich zitterte aber wie Laub am ganzen Körper während der Pause. Leider war die PDA auch nicht mehr möglich, ich hätte es nicht geschafft mich hinzusetzen für den Eingriff und die Hebammen meinten, das Kind wäre wahrscheinlich da, bevor sie wirkt, der Muttermund war in der kurzen Zeit von 4 auf 9 cm aufgegangen!! Deswegen waren die Wehen wohl auch so unmenschlich stark und häufig.
Ich schrie nur noch, ich kann nicht mehr, bitte helft mir. Kaum war der Anästhesist aus dem Raum spürte ich so einen Druck nach unten, die Hebammen meinten, ich dürfte jetzt mitpressen. Ab dem Zeitpunkt ging es besser, weil ich eine Aufgabe hatte und merkte, wie etwas vorwärts ging. Das Pressen funktionierte gut, ich konnte meine letzten Kräfte zusammennehmen und mich fokussieren, auch wenn es wahnsinnig anstrengend war. Der Moment als der Kopf rauskam, war trotzdem sehr unangenehm, ich war überzeugt, dass ich einmal von unten nach oben aufgerissen war. Bei der nächsten Wehe war der Kopf endlich draußen und der Körper flutschte nach. Was danach kam, fand ich alles nicht mehr so schlimm im Vergleich zu den Qualen davor. Die Kleine wurde mir auf die Brust gelegt und mein erster Satz war "Es gibt kein Geschwisterchen, das mache ich nie wieder!" :D Ich war aber sofort sowas von verliebt, sie schaute uns ganz aufmerksam mit ihren großen Augen an und war so ein wunderschönes winziges Wesen. Die Plazenta kam mit der nächsten Wehe raus und meine leichten Schamlippenrisse wurden genäht, alles nicht schön, aber in dem Moment nur noch halb so wild.
Die Kleine bekam gleich Zuckerlösung, die Lunge musste kurz aufgebläht werden, sonst war sie zum Glück fit. Jetzt ist sie schon 4 Tage alt und wir sind einfach nur fasziniert und verliebt und genießen das Kuscheln so sehr. Sie hatte anfangs noch Probleme ihre Temperatur zu halten und brauchte eine Wärmematte, macht aber alles super und trinkt toll (muss aber zufüttern mit abgepumpter Milch), morgen dürfen wir wahrscheinlich nach Hause!
Sorry für den sehr langen Bericht, es tat gut, sich mal alles von der Seele zu schreiben, um den Kopf zu ordnen. Mein Fazit: Es war durch die Einleitung unglaublich heftig und in dem Moment die Hölle auf Erden, für das Ergebnis hat es sich aber definitiv gelohnt. Ich bin sehr stolz auf meinen Körper, dass er das geschafft hat.
Die Hebammen meinten, es wäre schon ungewöhnlich schnell und heftig gewesen, Zitat "Sie sind ein harter Hund, wie sie das gemacht haben". Es muss also auf keinen Fall so laufen mit einer Einleitung. Das Team und auch das Personal auf der Station waren wirklich alle nett und hilfsbereit, bin sehr zufrieden, es konnte niemand etwas dafür, dass es für mich so heftig war. Immerhin ging es durch den Wehensturm am Ende extrem schnell, vielleicht insgesamt doch besser als eine tagelange Einleitung, wer weiß. Ich bin froh, dass sie schon da ist, nachdem sie sogar noch leichter als geschätzt ist und wenig Reserven hat.
Ich wünsche allen noch Kugelnden alles alles Gute und ein insgesamt positives Geburtserlebnis.

 
5 Antworten:

Re: Wir haben es geschafft mit Einleitung (Achtung lang und heftig)

Antwort von Ifi14 am 23.11.2022, 10:09 Uhr

Herzlichen Glückwunsch zur kleinen Mira Sophia!

Meine Einleitung lief sehr ähnlich ab! Auch mit Bändchen und auch bei mir ging der Muttermund in kürzester Zeit von 4 auf 10 cm auf. Es ging so schnell, dass die Hebammen fast die Geburt verpasst hätten, weil ich plötzlich so einen Pressdrang hatte. Weil es so schnell ging, waren auch bei mir die Wehen unglaublich heftig und ich dachte, ich muss sterben. Musste zwar nicht schreien, aber dachte innerlich, dass ich bitte aufgeschnitten und erlöst werden möchte

Bei den Presswehen (ich denke, es waren nur 3 nötig) musste ich aber sehr schreien, weil ich dachte, ich reiße komplett auf! Ich war auch so überrascht, weil ich beim vorigen Kind 2h pressen musste und so schlechte Presswehen hatte. Nach der Geburt war ich dann total überrumpelt, dass das Baby schon da ist und konnte es irgendwie gar nicht richtig realisieren.

Wünsche euch weiterhin alles Gute!

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Re: Wir haben es geschafft mit Einleitung (Achtung lang und heftig)

Antwort von Renilein9 am 23.11.2022, 11:30 Uhr

Einfach kann ja jeder

Herzlich Willkommen auf dieser verrückten Welt, kleine Mira!

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Re: Wir haben es geschafft mit Einleitung (Achtung lang und heftig)

Antwort von Lolly88 am 23.11.2022, 13:15 Uhr

Gut ab. Und das ganze ohne Schmerzmittel

Genießt die gemeinsame Zeit.

Am Schluss hab ich totale Gänsehaut beim Lesen bekommen. Schon geschrieben und auch eine harte Geburt.

Der Satz das es kein zweites gibt hab ich auch gesagt. Mein Freund meinte letzt dann so: also dann verkaufen wir die zu klein gewordenen Sachen wieder?
Hhhmmm.... Mal sehn. Bisher nur alles unpraktische.

Alles Gute

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Re: Wir haben es geschafft mit Einleitung (Achtung lang und heftig)

Antwort von JasminZimtstern am 23.11.2022, 13:21 Uhr

Herzlichen Glückwunsch zum kleinen Wunder
Ich kann das total nachempfinden. Zuerst ging mein Muttermund in drei Stunden nur 1 cm auf und die nächste Stunde ging er dann komplette 3 cm auf. Da fand ich den Schmerz schon fast unerträglich und dann musste ich noch drei Stunden auf die PDA warten, weil kein Anästhesist frei war. Bis sie gewirkt hat, war ich bei 10 cm also völlig unnötig im Nachhinein

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Re: Wir haben es geschafft mit Einleitung (Achtung lang und heftig)

Antwort von Frischling am 23.11.2022, 21:20 Uhr

Oh Mann, herzlichen Glückwunsch und erholt euch gut!
Und ich weiß, was du meinst - ich war trotz der harten Geburt auch mega schockverliebt die Natur hats irgendwie gut gemacht
Schöne Kuschelzeit!

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