Oktober 2019 Mamis

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Geschrieben von chai-tea-latte am 17.12.2019, 12:25 Uhr

Stillen

Ich sehe den Zwang darin, dass die Vorteile des Stillens meiner Meinung nach häufig überschätzt werden.
„Das Beste fürs Kind“, ergo wäre Pre-Nahrung „das Schlechteste“ fürs Kind. Welche Mutter möchte sich das schon auf die Fahnen schreiben? Natürlich kenne ich nicht alle Frauen, dass viele sich unter Druck gesetzt fühlen bei dem Thema fällt mir trotzdem auf. Dass es auch solche gibt, bei denen es gut funktioniert, habe ich nie bestritten.

Ich halte Frauen für mündig und dazu in der Lage, sich Informationen, die sie benötigen, selbst zu beschaffen. Daher sehe ich nicht, weswegen wir generell schlecht informiert sein sollten?
Und weswegen Kinderärzte häufig keine Ahnung vom Stillen haben sollten? Für mich ist ein abgeschlossenes Medizinstudium weit mehr Leistungsnachweis auf diesem Gebiet als der staatlich nicht geschützte Titel einer Stillberaterin, ein Berufstitel, den sich theoretisch jeder aufs Klingelschild schreiben kann. Wenn in einigen Fällen zur Flasche geraten wird, dann vielleicht deshalb, weil es in einigen Fällen sinnvoll ist.
Ich stimme Dir jedoch voll zu, dass diejenige, die druck- und zwanglos gerne stillen möchten, das tun sollten. Ich bin in praktisch allen Fällen für die weibliche Selbstbestimmung.

Von einem Hype spreche ich dann, wenn ganze Kampagnen „pro Stillen“ aufgegleist werden, um Flaschenmütter auf deren vermeintliches Fehlverhalten hinzuweisen und um Einfluss auf die freie Meinungsbildung zu nehmen. Dass es im Gegenzug auch „pro-Flaschen-Kampagnen“ gibt, wäre meiner Aufmerksamkeit entgangen, jedoch fände ich diese ebenso verwerflich.

Ich kann das Lehrbuch über die Geburtshilfe, das Du verlinkt hast, leider nicht vollständig einsehen, jedoch fällt mir auf, dass es nur die „Vorteile des Stillens“ behandelt, nicht aber die Nachteile, was ich schade finde. Trotzdem klingt es, gerade bezüglich der Anatomie, sehr spannend. Danke für den Link!

Ich frage mich, wie wirkungsvoll die in der Muttermilch enthaltenen Abwehrkräfte denn sind? Vergleichbar mit einer Grippe-Impfdosis oder doch eher mit einer heißen Zitrone am Morgen?
Zu bezweifeln ist in vielen Fällen die Validität dieser Studien, die Zusammenhänge zwischen kindlicher Gesundheit und Stillen herstellen wollen. Noch schwieriger wird es beim Zusammenhang zwischen Stillen und Allergien (gilt natürlich auch für Gegenstudien). Es gibt so viele Störfaktoren (weitere Kinder im Haus, genetische Voraussetzungen, etc.) die dem Rückschluss von Erkrankungen auf die Muttermilch im Weg stehen.

Das Ziel von Hipp ist nicht die Aufklärung stillender Mütter, sondern Gewinnmaximierung. Wenn sie die Zielgruppe der überzeugten, stillenden Mütter für sich entdeckt haben, ist das super und erfordert, diese gezielt anzusprechen und Vertrauen zu wecken.

Zur Flexibilität und Mobilität gehört für mich ganz zentral auch die Unabhängigkeit vom Kind. Sobald das Kind aber zeitweise abgegeben werden muss, beispielsweise im Falle von berufstätigen Müttern wie mir, ist man mit der Flasche klar im Vorteil (ich arbeite aktuell gerade grösstenteils von zuhause, da es sich beim aktuellen Projekt einrichten lässt, daher ist es mit der Stillerei noch vereinbar).

Erziehung = das war mein Fehler, ich meinte Versorgung. Klar kann Papa wickeln oder das Kind mal auf den Arm nehmen, aber eines der Hauptbedürfnisse bleibt die Nahrungsaufnahme. Wer sich Beruf und Babypflege 1:1 teilen möchte, fährt mit der Flasche besser, davon bin ich überzeugt.

In einem wichtigen Punkt sind wir uns allerdings, denke ich, einig: jede Frau soll selbst entscheiden können, wie sie die Ernährung ihres Kindes handhaben möchte - und dabei möglichst unterstützt werden, sofern sie Hilfe braucht und wünscht (ansonsten soll sie in Ruhe gelassen werden )

 
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