Dezember 2019 Mamis

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von jolina06  am 25.02.2020, 8:56 Uhr

Schreiambulanz (ein langer erfahrungsbericht) 🙈

Huhu ihr lieben,

Ich war gestern bei der Schreiambulanz und wollte mal berichten:

Zuerst wurden viele Fragen gestellt, Geburtstag, Geschwister, wie war die Geburt, Beruf etcetc
Dann haben wir erzählt was uns zu ihr geführt hat und sie hatte dann eezählt

Sie hat viele schöne Dinge gesagt, besonders was in einem Baby vorgeht, gerade das fand ich für meinen Partner sehr hilfreich weil er sich fast nie in die Lage von Menschen hineinversetzen kann.
Zb dass die Gefühle die ein säugling bekommt das Wesen so sehr stressen können, sie sind im bauch es gibt immer das selbe Geräusch, die selbe Intensität an Licht, es musste nicht essen, es musste nichts ausscheiden, es war warm und man wurde immer geschuckelt im bauch, dann kommt das Baby raus und es "muss" funktionieren, der lärm den Die Welt macht muss das Baby aushalten, es ist hell/dunkel/grau/sonnig, es kannte keinen Hunger das Gefühl ist komisch, es wusste nicht dass es Nahrung wieder ausscheiden muss und der Weg dahin schmerzhaft sein kann, es ist kalt und hart und man wird ständig weggelegt von Mama oder Papa weil man als kleines Wesen allein schlafen/ sich beschäftigen soll... das alles war mir schon bewusst aber es war so schön wie sie es nochmal erzählt hat und dass mein Partner das auch verstehen konnte
Das dauert einfach seine Zeit und man sollte grad als Mama, die Bezugsperson, einfach für sein Baby da sein und ihm zeigen dass man es versteht und für es da ist
Babys sind Traglinge ubd sollten so weit es geht nah am Körper sein dürfen, es ist ihr recht sich das einzufordern, wir alle brauchen Liebe, wie sehr brauxh das ein Mensch der das nicht äußern kann?
und gerade bei schreibabys sollte das mit dem tagschlaf funktionieren. Bei uns klappt es nur rar, ihr kennt das, es gibt immer was zu tun und einen fest strukturierten Tag kann man eben in dieser Gesellschaft nicht ermöglichen
Reize reduzieren, was wir hier schon getan haben, und Auszeiten nehmen wenn es garnicht geht.

Toll fand ich den tip, nicht ständig das Gefühl haben zu müssen das Baby ruhig zu stellen, ein Mensch muss auch einfach mal weinen/Luft rauslassen und auch das tun wir schon seit dem Säuglingsalter, wenn wir das Baby dann auf dem Arm haben dann einfach die Position beibehalten ohne ständig zu wechseln, und das federwiegen Prinzip fand ich toll, das Baby bewegt sich, bei Unruhe und es wird geschuckelt/gewogen/geschaukelt und wenn es ruhig ist, bewegt sich die wiege nicht mehr, das kann man auch auf dem Arm anwenden, denn so merkt das Baby dass jemand da ist während der Unruhe und die welt aber auch still ist wenn es selbst zur Ruhe kommt

Diese Phase geht, so wie es auch auf 10000000 Seiten im Internet steht, so ab der 12. Woche vorbei manchmal auch bis zum 6. Monate aber sie geht vorbei und das betrifft sehr viele Kinder, egal ob gestillt, mit Flasche, bei oma aufwachsend oder 100% durch ein Elternteil betreut, das ist nicht von irgendeinem Faktor abhängig und sie hat uns gesagt dass sie glaubt dass es bei uns grad abklingt, da es seit 1 woche wirklich viel besser läuft


Wenn es garnicht mehr geht gibt es sogar die Möglichkeit eine Haushaltshilfe zu beantragen oder eine "leihoma/opa/tante/onkel", soweit ist es bei uns zum Glück nicht und die wenigen Menschen die sich da zur Verfügung stellen sollen dann lieber in einen Haushalt wo das wirklich gebraucht wird (wir haben ja auch genug Unterstützung)

und ich finde es super dass es endlich ernst genommen wird, dass man eben nicht dauernd funktionieren muss weder als Eltern noch als Säugling, viele Gedanken aus den zb. 50er sind immernoch fest in den Köpfen von vielen verankert (lass das Baby alleine in seinem Bett schreien es lernt nur so...still das Baby nicht so lange sonst wird es verwöhnt und kommt nie von dir los . Etcetcetc) das ist längst überholt und ich denke solch ambulanzen tragen dazu bei dass man als Eltern nicht im Konflikt steht zwischen dem gelaber von anderen und dem eigenen Instinkt

Ich kann es wirklich nur jedem empfehlen, leider ist es sehr überlaufen und es könnte sein dass man lange auf einen Termin warten muss, das hilft einem ja in der not nicht aber trotzdem würde ich das allen Eltern raten die ein forderndes Baby haben, es heilt kein schreibaby und ihr werdet mit dem selben Kind wieder nachhause gehen aber ihr werdet andere Eltern sein und das ganze dann anders angehen sodass es etwas leichter wird

Also schüttelt eure Babys nicht, nehmt euch eine Auszeit, wenn das Baby zuviel schreit und es einfach nichts hat (windel frisch, gesättigt, nichts zwickt oder zwackt, nicht zu kalt nicht zu warm etc) steckt euch Musik ins Ohr und lasst das Baby erzählen, nehmt jede Hilfe an auch wenn es schwer fällt

Für das Baby ist es meist garnicht so schlimm als wie für die Eltern, man denkt ja immer dem Baby fehlt was es hat Schmerzen es geht ihm sehr schlecht, das ist häufig aber nicht der Fall, in den seltensten Fällen hat es eine körperliche Ursache

Mir hat es nochmal verdeutlicht dass ich für mich alles richtig mache und ich bin sehr froh dass mein Partner das nochmal so verdeutlicht bekommen hat (er ist 28 und hat oft solch 50er Jahre Gedanken es war ja sogar schon meine muttermilch Schuld am schreien ) traurig bin ich, weil ich für meine großen Kinder nicht solch Gelassenheit hatte damals und ich wünschte mir ich hätte das wissen und handeln damals auch so gehandhabt, das hätte mir mit meinem Sohn (extrem schreibaby) sehr viel geholfen und meine Tochter wär nicht so auf der Strecke geblieben, aber hätte hätte fahrradkette nicht wahr

Im März haben wir nochmal einen Termin und besprechen was sich wie verändert hat

Seit 1 Woche geht es langsam bergauf hier, mein Partner geht jeden Abend eine Stunde mit dem kleinen in der trage spazieren das tut uns so unglaublich gut, ich mache die kleine bettfertig und dann gucke ich tv bis er wiederkommt, das wirkt sich total auf uns alle aus, kann ich auch nur empfehlen wir haben das jetzt jeden Tag machen können und ganz egal was wir am Tag getan haben, diese std wird abends genommen (meist 19-20.30 uhr)

Ich hoffe ich hab nichts Wichtiges vergessen und ich hab nicht zu verwirrend geschrieben, und schon wieder ein so langer Text von mir

Liebe grüsse euch

 
6 Antworten:

Re: Schreiambulanz (ein langer erfahrungsbericht) 🙈

Antwort von Nala17 am 25.02.2020, 12:30 Uhr

Ich finde es klasse ,das du nicht entnervt auf gibst! für mich bist du wirklich sehr stark und dann nich die Geduld mit dem Partner zuhaben, mein Respekt!
Ich drücke die Daumen, dass es jetzt kontinuierlich bei euch besser wird! Halte dich weiter tapfer!
Zu uns kommt morgen eine kinderkrankenschwester, so ein Angebot von unserer Stadt ! Sie bringt ein Geschenk und steht uns offen für fragen..

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Re: Schreiambulanz (ein langer erfahrungsbericht) 🙈

Antwort von LisaM90 am 25.02.2020, 12:49 Uhr

Hallo,
ich bin zwar aus dem September und habe definitiv kein Schreibaby, aber ich finde deine Worte dazu, wie es dem Baby geht und was es fühlt, absolut hilfreich und toll! Danke, dass du diese geteilt hast, ich glaube man muss sich das ab und zu bewusst machen, und es so schwarz auf weiß zu lesen tut gut
Respekt wie gelassen du damit umgehst. Alles Gute euch!

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Re: Schreiambulanz (ein langer erfahrungsbericht) 🙈

Antwort von Johanna1368 am 25.02.2020, 14:57 Uhr

Danke für den tollen Text, dass wir dran teilhaben können
Mein kleiner Schatz schreit jeden Abend von 19 - 23 Uhr ohne Luft zu holen. Was du schreibst ist interessant und hilft einem die kleinen besser zu verstehen mein Mann und ich wechseln uns abends teilweise ab, damit der andere kurz duschen und sich erholen kann. Aber es stimmt schon, es ist Wahnsinn was die kleinen alles in der Welt neu erleben... Raus aus dem schönen warmen Bauch , machen wir Ihnen die neue Reise so schön wie möglich

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Re: Schreiambulanz (ein langer erfahrungsbericht) 🙈

Antwort von Monilu am 25.02.2020, 18:39 Uhr

Hallo
Ich danke dir für deinen ausführlichen Bericht! Mein Kleiner weint auch sehr viel und lässt sich schwer bis garnicht beruhigen! Ich versuche ihm ganz viel halt und liebe zu geben, aber es geht einfach an die Nerven wenn das Baby 5-6 Stunden am Tag weint! Man fühlt sich so hilflos und versucht gleichzeitig Alles. Ich habe auch schon festgestellt, dass Ruhe und viel körperkontakt am meisten helfen.

Wünsche dir viel Kraft und ich kann dich gut verstehen! Er ist mein erster Kind. Respekt für deine Leistung, ich bin mir sicher du machst das alles sehr gut

Liebe Grüße

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Re: Schreiambulanz (ein langer erfahrungsbericht) 🙈

Antwort von jolina06 am 25.02.2020, 20:26 Uhr

Danke ihr seid alle sehr lieb

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Re: Schreiambulanz (ein langer erfahrungsbericht) 🙈

Antwort von MeinStern am 27.02.2020, 14:54 Uhr

Huhu
Der Bericht ist wirklich schön zu lesen.
Es ist toll das es solche Anlaufstellen gibt.
Ich wünsche euch weiterhin alles Gute und das es weiterhin Bergauf geht

Liebe Grüsse
Katja

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