zurück| Geschrieben von natalie555!, 9. SSW am 16.05.2023, 15:49 Uhr |
Berufsverbot
Hallo ihr Lieben,
ich bin Schwanger und Erzieherin im Kindergartenbereich. (3-6Jahre)
Ich hatte die Untersuchung beim Betriebsarzt und der hat keine ausreichende Hepatites B Immunität festgestellt. Habe es verpeilt meine Auffrischimpfung machen zu lassen, letztes Jahr. Gegen die anderen paar Krankheiten habe ich aber eine ausreichende Immunität.
Wir sind dann mit der Ärztin das Mutterschutzgesetz durchgegangen. Dabei ist mir aufgefallen das sehr vieles eigentlich nicht zu vermeiden ist in der Kita.
z.B. Alleinarbeit (wegen dem Personalmangel), die Lautstärke darf nur bis 80 dezibel laut sein (liegt in der Kita bei 85-90 dezibel), Heben von mehr als 5-10 Kg, in gebückter Haltung arbeiten oder sich runterknien, psychische Gefährdung durch Stress/Zeitdruck/Unruhe und nicht zu vergessen erhöhtes Infektionsrisiko (Covid, Influenza, Hand Mund Fuß etc.).
Also es spricht eigentlich total viel für ein Berufsverbot, meiner Meinung nach.
Doch dann bekam ich den Anruf, ich dürfte wieder arbeiten gehen, alles kein Problem.
Ich habe dann viel mit meinem Arbeitgeber gesprochen, aber es hat sich so angehört als würde das nicht in seiner Macht liegen. (ich arbeite bei der Stadt)
Nun habe ich einen Termin beim Arzt um durch ihn ein Berufsverbot zu bekommen.
Hat jemand Erfahrung und kann mir Tipps geben, wie ich das bekommen kann?
Ich finde das eindach unverantwortlich von meinem Arbeitgeber...
Liebe Grüße
Natalie 
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Re: Berufsverbot
Antwort von Liax90, 9. SSW am 16.05.2023, 16:15 Uhr
Hallo!
Ich bin Sozialpädagogin in einer Grundschule im OGS Bereich (Kinder von 6-12 J.).
Der Arbeitsbereich ist also mit Ausnahme des Alters der Kinder Recht identisch.
Ich hatte bereits zwei Fehlgeburten und wurde bei jeder Schwangerschaft ins teilweise Beschäftigungsverbot ins Home-Office (Verwaltungsarbeiten) geschickt.
Dieses Mal hat meine Chefin ein komplettes BV ausgesprochen und gesagt ich soll mich voll auf mich und meine Gesundheit konzentrieren.
Freiwillig und trotz Personalmangel. Einfach weil sie nett und Mensch geblieben ist.
Ich weiß dass das die absolute Ausnahme ist.
Mein Arzt hätte mich jedoch auch ins BV geschickt, einfach aufgrund meiner Vorgeschichte und weil es ein absoluter Knochenjob ist.
Ich glaube man macht sich kein Bild von diesem Dauerstress in einer Gruppe. Es ist jeden Tag ein Marathon und allein in den letzten 6 Monaten war ich Dauerkrank mit allen möglichen Infektionen.
Ich könnte es körperlich auch im Moment garnicht schaffen (Übelkeit) und wäre sowieso im Moment krank geschrieben.
Alles in allem: ich kann dich sehr gut verstehen!
Lass dich vielleicht erstmal eine Weile krank schreiben und sprich mit deinem Arzt/Ärztin. Da würde ich mich ganz vorsichtig rantasten wie es so ist mit einem BV. Die sind da ja alle unterschiedlich eingestellt. Aber dann würde ich mir ganz klar die Argumente zurecht legen und sagen dass es für dich kein auszuhaltendes Arbeitsumfeld ist.
Ich drücke dir die Daumen 
Liebe Grüße
Re: Berufsverbot
Antwort von Jessy7118 am 16.05.2023, 16:29 Uhr
Hey, mach dir am besten einen kleinen zettel mit stichpunkten und besprech das alles in ruhe mit deinem arzt! Er wird dir da sicherlich helfen können! Schreibe auch deine eigenen Bedenken und sorgen auf!
Re: Berufsverbot
Antwort von corinni22 am 16.05.2023, 18:58 Uhr
Das tut mir leid für dich zu hören…
Jedoch kann ich mir nicht vorstellen, dass die Entscheidung leichtfertig getroffen wurde und alle Risiken sorgfältig bedacht wurden.
Du kannst ja nochmal mit deiner Ärztin sprechen. Mein FA sagte mir jedoch, dass nur Arbeitsmediziner das BV aussprechen können.
Ich wünsche dir viel Glück und mache dir nicht so viele Sorgen! Dein Körper ist dafür gemacht und deinem Baby wird es nicht schaden, wenn du deinen Alltag so wie bisher bewältigst - dein Körper ist das gewohnt! Meine Hausärztin sagte erst zu mir „Wenn das Kind das nicht aushält, dann stimmt schon von vornherein etwas nicht“ - und irgendwie konnte ich das nachvollziehen.
Re: Berufsverbot
Antwort von S.B2023 am 17.05.2023, 6:21 Uhr
Huhu ich musste damals auch drum "Kämpfen" und das als dachdeckerin ich musste denen allen weiß machen das eine schwangere nichts auf dem Dach zu suchen hat und da kommt schon eine sehr hohe Traglast zu Stande!
Naja nach dem hin und her hab ich gewonnen und hab vom Arzt das Verbot bekommen:)
Re: Berufsverbot
Antwort von Julchenmae, 8. SSW am 20.05.2023, 10:25 Uhr
Huhu. Ich arbeite auch als Erzieherin, aber aufgrund meines Alters (37) bin ich durch meine Frauenärztin gleich ins BV geschickt worden. Mein Träger würde sich den Schuh auch nicht anziehen wollen, wenn was passiert. Ich muss dazu sagen, bei uns hat die erste ICSI geklappt 
, damit einhergehend habe ich aber auch stark vergrößerte Eierstöcke (Überstimulation) und ich muss ganz viel Ruhe halten und darf gar keine Anstrengung haben. Meine Frauenärztin hat das ganz anstandslos und von sich aus gemacht. Dein AG kann dir anbieten (wenn du kein komplettes BV hast) auf eine bestimmte stundenanzahl Bürotätigkeiten zu erledigen und nicht mehr am Kind zu arbeiten, wenn du das für dich selbst als Risiko einschätzt. Red nochmal mit deiner Gyn. Viele Grüße 
Re: Berufsverbot
Antwort von natalie555!, 10. SSW am 20.05.2023, 10:46 Uhr
Hey 
Danke erstmal für deine Antwort! 
Ja, ich denke auch das sich viele garnicht in diesen Beruf hineinversetzen können. Das muss man selbst erlebt haben . 
Mal schauen, ich gebe auf jeden Fall nicht auf. Es muss ja irgendeine Lösung geben.
Ich wünsche dir noch alles Gute! 
Liebe Grüße
