Mai 2022 Mamis

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Geschrieben von isi05, 21. SSW am 27.12.2021, 22:33 Uhr

Alleingelassen bei Entscheidungen

Guten Abend ihr Lieben,
ich hoffe ihr hattet alle schöne, besinnliche Feiertage (oder einfach nur ein schönes Wochenende :).

Mir brennt seit ein paar Wochen ein bestimmtes Thema auf der Seele - und zwar geht es um all die kleinen und großen Entscheidungen, die aktuell und in Zukunft zu treffen sind. Sei es die Frage Feindiagnostik (ohne medizinische Indikation) ja oder nein, Länge und Aufteilung von Elternzeit und Geld, Erstausstattung fürs Baby... all diese Entscheidungen treffe ich gefühlt alleine. Nicht falsch verstehen: Mein Partner freut sich sehr auf unser Baby, aber lässt sich von mir einfach jedes Thema vorkauen und stimmt dann meistens einfach der Entscheidung zu, die ich vorschlage. Dabei würde ich mir sehr wünschen, dass er sich auch seine eigenen Gedanken macht und wir ggf. auch mal diskutieren - es ist schließlich für uns beide das erste Kind, entsprechend greifen wir auf keine Erfahrungswerte zurück und sind in vielen Dingen sehr unsicher. Natürlich kann ich alle Themen auch mit der Ärztin, Hebamme oder Freundinnen besprechen, aber letztendlich ist es unser gemeinsames Kind für das ich gerne auch gemeinsame Entscheidungen treffen würde - schließlich müssen wir letztendlich damit leben und sonst niemand. Klar, ist es toll dass er mir anscheinend so vertraut und meinen Vorschlägen ohne wenn und aber folgt... dadurch fühle ich mich aber sehr alleingelassen und auch irgendwo überfordert. Nun weiß ich einfach nicht genau, wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Stelle ich mich eventuell einfach nur an, und es ist normal, dass sich die werdende Mama einfach mehr Gedanken macht? Vielleicht noch als Hintergrundinfo: Dieses Muster, dass ich Entscheidungen "vorbereite", kenne ich auch aus anderen Bereichen unserer Beziehung. Beispiel Reiseplanung... da habe ich auch schon desöfteren angesprochen, dass ich es anstrengend finde, immer (gefühlt) alleine zuständig zu sein. Grundsätzlich bin ich eben die, die sich gerne in Themen einliest und sich mit den Dingen gründlich auseinandersetzt, während er eher nach dem Motto "Wird schon werden" lebt.

Uff, das war jetzt ganz schön viel, aber tat auch gut sich mal alles von der Seele zu tippen. Vielleicht hat ja jemand Tipps, wie ich mit der Situation umgehen könnte?! Ich würde mich auf jeden Fall sehr über ein paar Meinungen freuen.

Gute Nacht und viele Grüße!
Isa

 
9 Antworten:

Re: "Alleingelassen" bei Entscheidungen

Antwort von utina88, 22. SSW am 27.12.2021, 23:36 Uhr

Sei doch froh,das du Entscheidungsfreiheit hast. Genauso wie bei mir..

Egal wie ich mich entscheide,mein Mann steht mir bei.


Genieße es...

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Re: "Alleingelassen" bei Entscheidungen

Antwort von Jofrie am 27.12.2021, 23:40 Uhr

Hast du ihm das mal gesagt? Vielleicht meint er es nur gut und will dir nicht reinreden. Sag ihm doch mal, dass du dir wünschen würdest, dass er gemeinsam mit dir guckt, da es ja euer beider Kind ist. Nicht als Vorwurf formuliert, sondern so, dass er deine Gefühle versteht und weiß dass du auf seine Meinung auch Wert legst. Vielleicht ist er auch nur unsicher und überlässt es dir deshalb? Frag ihn einfach mal. Das bekommt ihr bestimmt hin.

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Re: "Alleingelassen" bei Entscheidungen

Antwort von Babynummer 2, 17. SSW am 27.12.2021, 23:45 Uhr

Ich kann dich da sehr gut verstehen, mein Freund und ich haben es auch unser kleines Wunder geplant. Wir brauchen dringend eine größere Wohnung und immer kommt der Satz „wird schon wir finden schon eine“ aber er kümmert sich auch nicht drum. Genauso auch mit anderen Dingen, wie Erstausstattung etc. Machen wir schon wird schon. Was anderes höre ich auch nicht. Am 1 Weihnachtsfeiertag ist dann die Bombe geplatzt ind wir haben uns gestritten das ich weinen musste und nicht mehr aufhören konnte. Ich habe schon einen Sohn mit 17 damals bekommen jetzt ist er (8) ich wurde damals alleine gelassen und hatte kein Unterstützung von Familie etc. Ich hatte auch Angst das es jetzt wieder so kommt das alles an mir hängen bleiben wird wenn das Baby kommt.
Durch den Streit am Wochenende und das ich alles gesagt habe was mich stört und mir auf den Herzen liegt konnten wir uns aussprechen. Jetzt bin ich beruhigter weil er mir seine Seite erklärt hat. Ich glaube manche Männer bzw. die Mehrheit können einfach nicht so viel Freude zeigen wie wir Frauen, da noch alles sehr unrealistisch ist. Aber wenn das Baby da ist wird es bestimmt anders werden . Bei uns hat es sich von Anfang auch schon so eingependelt das ich wichtige Dinge erledige und Entscheidungen für alles treffe, manchmal habe ich das Gefühl er ist schon wie ein 2tes Kind für mich aber das ist glaube ich normal und kommt sehr oft in Beziehungen vor.
Ich würde an deiner Stelle auch mal versuchen das Gespräch zu suchen und ihm zu sagen das du mehr Unterstützung in dieser Sache haben möchtest.
Wünsche dir alles gute

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Re: "Alleingelassen" bei Entscheidungen

Antwort von majalino, 15. SSW am 28.12.2021, 7:37 Uhr

Hallo Isa,

ich husche mal aus dem Juni rein:
Ich glaube schon, dass wir Frauen uns viel früher auch um mehr Kleinigkeiten Gedanken machen, was das Kind betrifft. Vielleicht liegt das auch daran, dass wir ja von Anfang an eine Veränderung spüren.
Für meinen Mann wurde es zunehmend real, seitdem das ETS gut gelaufen ist und wir das Geschlecht wissen - jetzt kann er sich eher eine "Person" vorstellen. Er ist trotzdem jedesmal überrascht, wenn ich den Wochenwechsel verkünde und wir schon "so weit" sind.

Bei uns ist es tatsächlich auch "ungleich" verteilt. Genau wie du bin ich jemand, der gerne gründlich recherchiert und vorbereitet ist - mein Mann macht sich lieber um's Grobkonzept Gedanken und bei medizinischen Themen hat er schnell seine Wohlfühl-Grenze erreicht, da will er lieber gar nicht so viel wissen.
Hinzu kommen sehr lange Arbeitstage durch die Selbständigkeit - ich habe also einfach die bessere Ausgangsposition, um Vorbereitungen zu treffen.

Mal ehrlich, muss mein Mann mitentscheiden, ob das Kind grüne oder rote Strampler bekommt? Nee.

Trotzdem fühle ich mich nicht allein gelassen mit den Entscheidungen, da wir die großen Themen ja auch besprechen.
Z. B. war für uns schnell klar, dass wir eine Hausgeburt wollen oder windelfrei probieren möchten, aber die Details (was braucht man, wo gibt es Tipps ...) liegen bei mir.

Da ich mich viel mit allem beschäftige, habe ich natürlich auch viele Anregungen und denke: Ja, das könnte man so und so machen. Entsprechend bin ich eher diejenige, die aktiv mit Themen anfängt.
Manchmal hat er auch eine ganz andere Perspektive - hat zB früh vorgeschlagen, dass wir rechtzeitig vor Geburt unsere alte Waschmaschine tauschen, damit die uns nicht schlapp macht. Wäre mir nicht eingefallen :-)

Vielleicht könnte es dir helfen, wenn du eine Liste machst mit den groben Punkten oder großen Entscheidungen (Kinderbett ja/nein, Sachen neu oder gebraucht, Mann im Kreißsaal dabei oder nicht ...) und immer wieder mal ein Thema ansprichst. Wir haben ja auch so ne Art Zeitplan im Kopf ... für meinen Mann ist es noch weit hin, ich dagegen denke: Ups, in 4,5 Monaten bin ich schon im Mutterschutz.
Und ganz klar auch Punkte markierst, die du nicht alleine entscheiden / besorgen möchtest (vllt. Kindersitz oder so).

Ich finde es tatsächlich auch gut, dass mein Mann in vielen Dingen nicht der besorgte Detailplaner ist, weil wir uns so gut ergänzen - und die ganzen unplanbaren Überraschungen, wenn das Kind erstmal da ist, werden ihn wahrscheinlich wenig aus der Bahn werfen.

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Re: "Alleingelassen" bei Entscheidungen

Antwort von April1 am 28.12.2021, 8:29 Uhr

Guten Morgen,
Also bei Entscheidungen zur Erstausstattung (Kinderwagen, Babysafe etc.) finde ich es jetzt nicht so problematisch, wenn sich einer schlau macht (bei uns war das mein Mann) und der andere nur noch zustimmen muss .
Ganz anders sieht es bei medizinischen Themen und vor allem bei der Pränataldiagnostik aus.
Da müsst ihr euch beide Fragen ob ihr die Infos haben wollt und wenn sie nicht so erfreulich sind, was ihr dann macht. Da sollte dein Partner schon eine Meinung dazu haben, oder zu mindest deine Entscheidung dann vollumfänglich mitragen können.

Dass du näher am Thema dran bist, ist ja ganz natürlich und du kannst ihn ja informieren was es für Methoden, Behandlungen etc. Gibt und dann entscheidet ihr gemeinsam.

Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen. Wünsche euch alles Gute

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Re: "Alleingelassen" bei Entscheidungen

Antwort von Kleeblatt01, 21. SSW am 28.12.2021, 12:35 Uhr

Hallo Isa, ich glaube es geht vielen so wie dir. In meiner ersten Schwangerschaft war es auch ähnlich und ich war auch echt traurig. Aber als ich mit meinem Partner drüber gesprochen habe, war es tatsächlich so, dass er einfach keine Ahnung hatte und nichts falsch machen wollte. Zudem war es für ihn noch so unreal. Danach habe ich ihn mehr eingebunden und habe dann zb wenn ich zwei Sachen zur Auswahl hatte, das gezeigt und er sollte schauen was besser ist. Das hat er dann auch gemacht. Dein Partner meint das bestimmt auch nicht böse. Ich glaube die Männer brauchen etwas länger um alles zu realisieren. Ich glaube wir Frauen denken einfach schon von Anfang an viel weiter. Mein Partner ist übrigens der Weltbeste Papa und kümmert sich ganz toll um unser Kind. Ich würde an deiner Stelle mit meinem Partner mal sprechen.

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Re: "Alleingelassen" bei Entscheidungen

Antwort von isi05, 21. SSW am 28.12.2021, 12:47 Uhr

Danke für eure ganzen Beiträge!

Sehr beruhigend zu lesen, dass ich mit dem Gefühl nicht alleine bin und es ein stückweit auch normal ist. Ich werde mir jetzt eine Liste mit den Dingen machen, die ich wirklich nicht alleine entscheiden mag und meinen Partner dann einfach bitten, sich zu den Punkten Gedanken zu machen, damit wir gemeinsam eine Entscheidung treffen können. Eigentlich so eine einfache Lösung, aber manchmal kommt man von selbst eben nicht darauf

Euch allen eine schöne Restwoche, bevor dann unser großes Jahr 2022 beginnt

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Re: "Alleingelassen" bei Entscheidungen

Antwort von Rain am 28.12.2021, 18:52 Uhr

Huhuuu, beim Lesen musste ich etwas lachen, du beschreibst so in etwa unsere Beziehung.

Mein Mann ist auch so, viele Entscheidungen müssen von mir getroffen werden, von ihm kommt nicht so die Initiative, sei es wenn es um den Einkauf, Urlaub, Kindererziehung, Behördengänge, Arzttermine, Elterngespräche und und und…geht.
Er weißt auch dass es mich extrem stört, irgendwann hab ich angefangen To-Do-Listen für ihn zu erstellen, die er abarbeiten soll bis zu einer gewissen Zeit, das war eigentlich das einzige was bis jetzt funktioniert hat. Zusätzlich seinen Kalender mit Einträgen und Erinnerungen gefüllt damit er seine Verpflichtungen nicht vergisst, ich rede hier aber nicht um solche die unser Leben betreffen, sondern auch Dinge die eigentlich nur ihn betreffen, also man muss ihn schon bei der Hand führen.

Ich hoffe ihr findet eine Lösung

Alles Gute

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Re: "Alleingelassen" bei Entscheidungen

Antwort von nita83, 12. SSW am 29.12.2021, 23:35 Uhr

Das ist hier nicht anders. Beim ersten Kind habe ich alle alleine da war er 1x mit Ultraschall.
Und ist nach am Tag der Geburt abends los zur Firmen Sommer Veranstaltungen und kam 3 Tage später spät abends erst wieder.
Und auch jetzt viele Schwangerschaften ,Fg inkl.stiller Geburt nach pränatal Diagnose später ist es nicht anders.
Weiß das er sich kümmert und da ist wenn das Kind geboren ist und sie liebt doch all die Dinge Schule Gesundheitsfragen usw. Entscheide zu 99% ich alleine. Das war während der Chemotherapie unseres jüngsten echt haarig und hätte fast zur Trennung geführt.
Doch nach vielen weiteren Gesprächen Diskussionen meinerseits ist klar er steht hinter mir uns den Entscheidungen und wird sollte sich doch mal eine Entscheidung als "falsch " rausstellen mir keine Vorwürfe machen.
Wir haben solche Dinge häufig sehr klassisch geteilt. Ich Entscheide den einen Teil und bin dafür bei anderen Dingen raus das will ich auch gar nicht auch wenn es sicherlich möglich wäre. Wenn du damit unglücklich bist musst du nochmal das Gespräch suchen doch ich würde den Teufel tun ich will da gar nicht jede meiner Entscheidungen diskutieren.
Ein Beispiel Schulart und Zeitpunkt der Einschulung beim kleinen. Ich habe ihn über die unterschiedlichen Erfahrungen und Ansichten berichtet und auch das ich mit einer Einschulung nächsten Sommer mit Diagnosen und evtl. Sonderschule nicht einverstanden bin und dann kam mit mal Na lass es doch so dann wird er eben eingeschult.
Ich habe da nur tief Luft geholt und ihm gesagt das es meine Entscheidung ist weil es mitunter um die Gesundheit unseres Kindes geht und er da jetzt auch nichts mehr zu sagen hat.
Ja ich war wütend und später in einem sachlicheren Gespräch hat er dann auch verstanden warum und wieso.
Und ich glaube Persönlich auch das der Mutter Instinkt einfach anders ist und gerade bei uns auch unserem jüngsten mehrfach das Leben gerettet hat weil ich eben gesagt hab da stimmt was nicht obwohl blutwerte und Co keine Anzeichen für ein Problem gezeigt haben. 3x wars wenige Stunden oder 1 Tag später so schlimm das wir um sein Leben gekämpft haben. Die ersten zwei mal haben die Ärzte mich bei Äußerungen das etwas nicht stimmt belächelt beim letzten Mal sollten wir morgens entlassen werden und ich habe gesagt nein ich gehe nicht da stimmt was nicht. Keine 6 Std später haben wir das Kind mit opiaten ruhig gestellt mit Sauerstoff und 2tage später dann künstlicher Ernährung. Danach hat kein Arzt mehr mehr meinen Instinkt in Frage gestellt bzw. Ich diskutiere das auch nicht mehr.

Daher glaube ich schon dass man als Mutter ein ganz besonderes Gespür dafür hat und entsprechend die richtigen Entscheidungen trifft und das hat sich über viele Jahrhunderte bewährt das wissen auch die Männer.
LG nita

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