Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Chiara_Santo am 24.09.2007, 13:59 Uhr

mein Bruder...

Also - ich bin 23 jahre alt, habe einen 13 Monate alten Sohn und lebe mit meinem 16 1/2 jährigen Bruder seit drei Monaten in Italien. er besucht hier die Schule und ich studiere noch. Wir haben eine relativ große Wohnung mit etwas über 100qm und das ist natürlich eine Menge arbeit, das eigentlich nicht so das Problem wäre, wenn mein Bruder etwas tun würde. Er macht gar nichts, außer dass er in der Früh mit dem Hund raus geht. ich habe heute die ganze Wohnung geputzt und das Einzige, das von ihm gekommen ist, war: "ich hab nicht gesagt, dass du das machen sollst"... was soll ich dann sagen? wir leben weder in einer Art Wohngemeinschaft noch in einer Mutter-Kind Beziehung? Ich koche jeden tag für uns, ich räume die Küche auf (er sagt immer er machts, aber am nächsten tag ist immer noch alles da und wie soll ich kochen, wenn alles dreckig ist). ich lass sein Zimmer so wie es ist, ich beshwere mich auch nicht darüber, obwohl es so aussieht, als hätte eine Atombombe eingeschlagen. Er meint auch, dass er keinen Dreck macht und das alles von mir und meinem Sohn ist und wenn ich etwas sage meint er, dass wir hier gemeinsam leben und mir diese Wohnung nicht alleine gehört... was soll ich machen? Was soll ich sagen? Soll ich alles aufteilen und ihn seine Wäsche waschen lassen, selbst kochen usw.? Soll ich eine Haushaltshilfe einstellen, die alles putzt drei Mal die Woche und er muss die Hälfte bezahlen? ich seh einfach nicht ein, alls machen zu müssen, aber alles stehn lassen will ich auch nicht, weil sonst versinken wir im Dreck... Wie soll ich damit umgehen? Was soll ich machen? Habt ihr Vorschläge?

 
8 Antworten:

Re: mein Bruder...

Antwort von Karina71 am 24.09.2007, 14:04 Uhr

HUhu,

schwierige Situation, weil DU ja, wei Du schon sagstm nicht seine Mutter bist.
Mir faellt dazu erstmal eine Frage ein: Gibt es Eure ELtern noch (oder einen Teil davon)? Was sagen die dazu? Kann man nicht eine Art FAmilienkonferenz einberufen, bei der Ihr das klar aufteilt, evtl. wie bei einer WG mit Wochenplan etc...

LG KArina

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Re: mein Bruder...

Antwort von Clavi am 24.09.2007, 14:05 Uhr

Hi,

setzte dich mit ihm zusammen, und stellt einen Plan auf, was wer zu machen hat. Wenn er stur ist und seine Ohren auf Durchzug stellt, würde ich "mein Ding" machen, d.h. nur dich und deinen Kleinen bekochen, nur deine Wäsche machen und "seinen Part" übriglassen. Mit 16 ist man alt genug, mit anzupacken. Wenn er meint, er würde es von dir nicht verlangen, lass ihn und versorge nur dich und deinen Sohn. Sein Chaos mußt du dann natürlich erstmal übersehen.

Kriegt ihr irgendwelche Unterstützung? Was ist mit eurer Familie? Könntest du irgendwo Hilfe bekommen, wenn du mit ihm nicht mehr klarkommst? Wäre es möglich, wenns hart auf hart kommt, das ihr beide 2 getrennte Wohnungen nimmt?

Gruß, Claudia

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Re: mein Bruder...

Antwort von Chiara_Santo am 24.09.2007, 14:13 Uhr

unsre Mutter ist in Wien. Mein vater lebt nicht mehr und sein Vater ist von meiner Mutter geschieden, aber ihr müsst nicht glauben, dass wir hier leben, weils daheim so schlecht war, sondern ich studiere unter anderem Italienisch und mein bruder ist zwei Mal durchgefallen und das ist jetzt sozusagen seine letzte Chance, die er von meiner Mutter bekommt, bevor er einen beruf lernen muss...
Das mit dem Plan ist finde ich eine gute Idee... Soll ich da immer für jeden tag der Woche aufschreiben, wer was macht und das muss an diesen Tagen erldeigt werden??? Meint ihr das so?
Wenn ich meine Mutter anurfe und ihr von diesen Problemen erzähle, meint sie dann immer nur, weisst du Chiara, jetzt weisst du wies mir immer mit euch gegangen ist... Super - als würde mir das jetzt weiter helfen!!! Also das mit der Familienkonferenz kann ich vergessen... Aber das mit dem Plan werde ich versuchen!!

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Plan

Antwort von Clavi am 24.09.2007, 14:34 Uhr

Hi,

den Plan würde ich individuell jede Woche neu mit ihm erstellen, damit er flexibel ist. es macht keinen Sinn zu sagen, als BsP. Donnerstags saugst du Staub und wischt den Boden, wenn es sich dann noch nicht "lohnt". Jede Woche wird durchgesprochen, wieviel gemacht werden muß und wer was macht, das würde ich dann auch richtig aufschreiben und ihn dran erinnern, wenn er es nicht macht.

Deine Mutter kann sich nicht einfach mit den Worten: "Da siehst du mal, wie ich es früher mit euch hatte." aus der Verantwortung stehlen. SIE ist immer noch die Erziehungsberechtigte und Verantwortliche für deinen Bruder, DU bist volljährig, ER nicht. Sie muß dich unterstützen. Wenn es nicht läuft, würde ich sie informieren, dass sie bei deinem Bruder Druck macht. Und wenn das nicht bei deinem Bruder ankommt, sage ihr, dass du getrennte Wohnungen wünscht, da du nicht die Mutter bist und nicht für ihn verantwortlich bist. Laß dich nicht als Putze und Verkoster deines Bruders einspannen.

Ich drücke dir die Daumen!

LG, Claudia

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Schliesse mich Clavi an! M.

Antwort von MM am 24.09.2007, 14:37 Uhr

oT

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Re: Schliesse mich Clavi an! M.

Antwort von 58er am 24.09.2007, 14:58 Uhr

ich würde den plan "anschaulich" machen und deinem brüderchen die sanktionen gleich mit vor augen führen:

(beispiel)
Freitag: bad putzen oder selber essen kochen.
Montag: einkaufen oder wäsche selber waschen.

er kann es sich dann aussuchen; und du musst die sanktionen konsequent durchziehen.
das, was er erledigt hat, dann grün anstreichen, die sanktionen, die du durchziehen musstest, rot. und alle paar wochen würde ich mich mit ihm hinsetzen und die roten und grünen markierungen durchsprechen. wenn also worst case alles nur rot sein sollte, ist der plan wohl gescheitert, und ihr müsst neu verhandeln, wie es weitergehen soll.

und deine mutter rufst du im vorfeld an und erläuterst ihr klar und deutlich, was du zu tun gedenkst und dass sie ihrem sohn das von dir gewünschte verhalten ans herz legen soll.

deine mutter muss mit dir an einem strang ziehen. wenn sie sich schon - was ich wie andere hier auch für inakzeptabel halte - aus ihrer erzieherrolle davonstehlen will. ich denke, dein bruder merkt, dass eure mutter dich alleine läßt mit dem problem, das wird ihn zusätzlich in seiner passivität bestärken.

im übrigen verhält sich deine mutter mindestens ebenso unreif wie dein bruder, nach meiner meinung. wenn sie zu dir sagt sinngemäß "na, da siehste mal, wie es mir mit euch ging", dann sagt sie im grunde zu dir: ich habe ja schon bei euch versagt, und du musst das jetzt büßen". DU büßt also jetzt doppelt - du sollst jetzt auch noch die erziehungsfehler deiner mutter bei deinem bruder ausbaden. oder sogar dreifach: letzendlich ist ja auch die gescheiterte ehe deiner mutter mit ein auslöser für die jetzige situation, dass du und dein bruder so zusammenlebt. das ist ein bisschen viel für eine junge mutter mit baby. für deinen bruder ist es gewiss auch nicht leicht. in dem alter. um so mehr müsst ihr beide als geschwister jetzt klar kommen und einen gewissen zusammenhalt unter beweis stellen; und an dem punkt würde ich meinen bruder an deiner stelle in die pflicht nehmen.

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Re: mein Bruder...

Antwort von Annas Truppe am 24.09.2007, 23:51 Uhr

Hallo Chiara,

nur für den Fall, dass der Plan mit dem Plan versagt (was sich nach deiner Schilderung leider nicht ganz unwahrscheinlich anhört) :

Putzfrau wäre eine gute Idee, aber hat dein Bruder überhaupt eigenes und so viel Geld und du Zugriff darauf ? Sonst läufst du statt zu putzen dem Geld hinterher ..

Und wenn es wirklich hart auf hart kommt, wäre da noch die recht extreme Methode : Wenn er seinen Teller nicht in die Küche trägt/nie abwäscht, ihm den Teller in sein Zimmer stellen, dreckige Wäsche ebenso und alles, was er in der Wohnung herumliegen lässt in sein Zimmer verfrachten. Oder zur Essenszeit demonstrativ putzen und halt nicht kochen (Sohn fütterst du vorher und für dich ein Sandwich).
Das A und O wäre hier die Konsequenz in der Durchsetzung. Dann sollte ihm doch irgendwann ein Licht aufgehen und er zugänglich für einen gemeinsamen Plan werden.

Wie gesagt : Nur für den Fall, dass er so gar nicht kooperativ ist.
In seinem Alter muss er sicher nicht alles können und von selbst drauf kommen, aber sollte unter deiner Anleitung und nach entsprechenden sachlichen Gesprächen zumindest willig sein.

Gruß Anna

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Re: mein Bruder...

Antwort von Chiara_Santo am 25.09.2007, 7:15 Uhr

ja, das Geld wär schon da, nachdem sein Vater super verdient und meine Mutter ihm alle Alimente überweist + der Kinderbeihilfe... also er hat im Monat abzüglich Miete ca. 500€ zum Ausgeben - ich denke die 70 - 75€ für eine Putzfrau wären da schon drinnen.
Hatten gestern eine mehr oder weniger heftige Diskussion, weil er mir mal wieder nicht das Geld für den Einkauf gegeben hat und natürlich behauptet, dass er mir das schon längst gegeben hätte. Ich hab mir das Geld dann einfach genommen, weil so ist mir schon einiges Geld durch die Lappen gegangen bei ihm... Naja, auf jeden Fall, möchte er sein essen selbst einkaufen und auch selbst kochen, selbst aufräumen... Vielleicht habe ich den Fehler gemacht und es als Selbstverständlich gesehen, dass ich für ihn jeden Tag koche, wasche etc. Er möchte alles alleine machen - hat mich gestern drum gebeten. Ich hab gesagt, dass ich ihm die Wäsche wasche und aufhänge, wenn er dafür jeden Tag in der Früh und am Abend mit dem Hund geht (das er bisher auch brav gemacht hat). ich denke das ist fair.
mit Boden putzen und Bäder putzen wechseln wir uns ab und jeder räumt seinen Dreck in der Küche und natürlich auch sonst wo selbst weg. Wir werden sehn, ob das funktioniert, aber er möchte das wirklich so und dann hab ich auch kein schlechtes Gewissen mehr, dass ich ihn vielleicht nicht gut genug "versorge"...
Falls das mit dem Putzen und dem Plan nicht hinhaut - stell ich eine Putzfrau ein, die drei Mal die Woche für je 2 Stunden kommt - das kommt uns dann pro Woche auf ca. 30-40€ und das ist durch zwei geteilt leistbar...

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