Rund um die Erziehung

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Geschrieben von solelo am 05.11.2006, 12:35 Uhr

Meeensch... so kann ich mich ja gar nicht ausklink

...und wie immer kommt es dann auch hier wieder darauf an, wie du damit umgehst und wie häufig das vorkommt! Wenn das sehr häufig (täglich, wöchentlich) vorkommt und du dich nie entschuldigst oder es als so "normal" und "OK" empfindest, dann ist das nicht Nichterziehung. Dann ist es sehr freie Erziehung (sehr lange "Leine"). Wenn du dich aber auch Mal für DEIN Fehlverhalten entschuldigst (dazu wäre es nötig, es überhaupt als Fehlverhalten zu sehen und nicht als "mein gutes Recht", "das ist doch einfach authentisch" oder "das muss halt Mal sein", "manchmal bin ich halt zu faul, um...", "ich war halt schlecht drauf, kann nichts dafür, soll ich mich verstellen oder was?"...), dann merken das deine Kinder auch und sehen deine Mühe, nicht zu erziehen. Dann verlierst du auch nicht an Glaubwürdigkeit und euer gegenseitiges Vertrauen wächst. Nobody's perfect – auch das sollten Kinder lernen. Dass man sich aber dann entschuldigen kann, auch.

Alles situationsabhängig! Oft hat man auch einen "schlechten Tag" und will Mal sagen "so ist es und es geht halt nicht punkt aus" – aber eigentlihc nur, weil man eben nicht mehr als die 2 Möglichkeiten sieht. Wenn man das aber trainiert, sieht man bald viel mehr Möglichkeiten – eben AUCH an "schlechten Tagen". Wenn man da konsequent ist, werden die Kinder selbst sich einbringen in Konfliktlösung (meine Tochter sagt z.B. immer öfter "lass uns eine Lösung finden", bevor ich das sage!), vielleicht auch gerade DANN, wenn sie merken, du hast einen schlechten Tag, keine Geduld oder Stress. Dann musst du auch nicht großartig kreativ sein, weil sich die Nichterziehung verselbständigt und in alle Lebensbereiche eingreift, sodass die KINDER sowieso schon kreativ werden und dir Vorschläge machen oder dich daran erinnern, dass es auch anders geht.... Wenn du das unterbinden würdest, weil deine Bedürfnisse (angeblich) objektiv "wichtiger" sind – dann ist das nicht Nichterziehung :-)

Ich muss dazu sagen, dass ich eine seeeehr lange Leine nicht für TOTAL schädlich halte (je kürzer die Leine desto schädlicher), und wahrscheinlich werden Eltern, die eine sehr lange Leine (oder eine sehr elastische ;-) ) verwenden diese auch irgendwann recht früh durchschneiden und daher im Endeffekt auch das gleiche "Ziel" erreichen (wobei Nichterzieher nicht in dem Sinne ein "Ziel" haben, aber ihr seht es ja so): selbständige Kinder, Vertrauen zwischen Eltern und Kind, verantwortlich etc etc. Aber die Kinder werden ja größer und die Bedürfnisse werden stark abweichen, außerdem noch der Einfluss von aussen – für erziehende Eltern wird es meiner Meinung nach schwer sein, da los zu lassen, egal wie lang oder elastisch die Leine war, sie sind wahrscheinlich froh, noch die Leine ("Druckmittel") zu haben...

Was Nichterzieher zum weiteren Schritt leitet, gar keine Leine zu verwenden, ist einfach die starke Verinnerlichung der Grundrechte Freiheit, Respektwürdigkeit usw. für ALLE Menschen, auch für Kinder. Da können wir dann auch nicht anders :-) Wenn man dann auch noch glaubt, dass Erziehung gar nicht nötig ist, ist man gerne bereit, so kreativ zu sein – wir sind ja auch überzeugt, dass für jede Situation ein passender Bereich von Nichterziehung greifen (wirken) wird, ohne dass wir auf Erziehung zurückgreifen. Wenn man es dann auch noch macht und eine so positive Veränderung im Familienleben und im Glück der Kinder beobachtet, ist man natürlich sehr bestätigt :-)

Gruß
Johanna

 
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