Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Eleanamami am 21.04.2008, 14:29 Uhr

Hallo Ana,

tja, mir meine Mutter " auszutreiben" war ein langer, schmerzhafter und teurer Prozeß. Ich habe über Jahre eine Therapie gemacht und sie war meine Lebensrettung.

Ich war ziemlich kaputt, nicht nach außen sichtbar, aber für mich....

Ich verfügte über keine Selbstliebe, konnte mir nur schwer Selbstvertrauen erarbeiten. Deshalb war die Angst vor dem Versagen mein ständiger Begleiter.
Ich war nicht in der Lage über Gefühle und Befindlichkeiten zu reden, hatte zu meinem Körper eine falsche Einstellung und verspürte im Umgang mit anderen Menschen Aggressivität.

Nun dachte ich vor vielen jahren über eigene Kinder nach und wollte auf keinen Fall in die Spirale von Demütigung und Gewalt geraten.

Ich hatte keine andere Wahl....ich musste mich erst mal um mich kümmern....

Während der Therapie ist dann ganz viel hoch gekommen...

Sätze wie " Sei brav, sonst kommst du ins Heim", Hör auf zu heulen, sonst bekommst du eine drauf, dann hast du wenigstens einen Grund", " Warum kannst du nicht so sein wie xyz?".....haben nie dazu geführt, dass ich meine Mutter aufgehört hab zu lieben. Sie haben nur dazu geführt, dass ich mich weniger geliebt habe. Bis kaum noch was übrig geblieben ist.

Und dann hab ich mich in ein Doppelleben geflüchtet und hab ihr die Tochter vorgespielt, die sie haben wollte. Dann wurde es erträglicher.....aber auch nicht gut, denn vieles von dem hat mich bis zur heutigen Zeit geprägt und läßt sich nicht mehr überwinden!!!!

Ich rede immer noch nicht gern über meine Gefühle! Ich brauche immer noch ein wenig Doppellleben( kleine Geheimnisse...kaufe was und erzähle es nicht oder so), um mich gut zu fühlen.( Das allerdings weiß mein Mann und findet es in Ordnung, solange es die Stabilität unserer Beziehung nicht gefährdet.)
Ja, und die Selbstliebe wird in der frühesten Kindheit angelegt...

Es gibt also immer noch "Mutter" in mir, aber wenn sie, gerade im Umgang mit meiner Tochter, zu gefährlich wird, nehme ich mir eine Auszeit und verlasse die Situation.Geübt habe ich dies schon während der Therapie und bei Konflikten mit meinem Mann.Wenn dann die Emotionalität raus ist, kann ich es besser bewältigen.

Aber weißt du, die Kinder brauchen doch auch keine Eltern, die in jeder Situation und immer richtig reagieren.
Mal genervt sein, schlechte Laune haben, laut werden, ungerecht sein,ungeduldig sein....alles gehört dazu....NUR dann sollte man nicht dem Kind die Schuld, geben, sondern für sich selbst die Verantwortung übernehmen.

 
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