Rund um die Erziehung

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Geschrieben von tinai am 28.02.2007, 17:21 Uhr

Das wäre schön

Tatsächlich ist es aber so, dass die Hilfe bei den Familien oft nicht ankommt. Klar wäre es schön, die könnten über wochen jemanden zur Seite gestellt bekommen, der ihnen zeigt, wie es geht. Das geht aber einfach nicht und würde auch viel zu weit in die Privatsphäre eindringen. Bisher war es ja leider oft auch so, dass das Elternwohl über dem Kindeswohl stand (man denke an den drogensüchtigen Vater, der das Kind misshandelte und tot schlug, aber sein Wiedereingliederungshelfer hatte es als wichtig angesehen, dass er seine Vaterpflichten ausüben darf - der war dazu überhaupt nicht in der Lage und das Kind hat es mit dem Leben bezahlt).

So denke ich, dass die Krippe ein guter Kompromiss für solche Kinder ist. Ja! Im anderen Fall müsste auch erst einmal den Eltern geholfen werden, die wollen sich aber gar nicht unbedingt helfen lassen und das sehe ich ganz pragmatisch. Wenn man den Eltern nicht helfen kann, so doch den Kindern eine Perspektive geben - unabhängig von den Eltern. Das ist dann auch viel eher finanzierbar.

Ansonsten bin ich nicht wie Du der Meinung, dass Kinder mit 1 Jahr möglichst überhaupt nicht abgegeben werden dürften. Kinder sind verschieden. Das "Abgeben" muss dem Alter und der Entwicklung des Kindes angepasst sein, dann kann das auch in diesem Alter gut klappen. Die Frage ist immer: ist die betreuungsperson, der -ort und auch der -ablauf dem Kind wirklich vertraut genug. Wenn die Frage mit "Ja" beantwortet werden kann, dann spricht m.E. nichts gegen die frühe Kinderbetreuung.

Um noch einmal meinen Fall anzusprechen: Für meinen Sohn war ein "weniger" außerhäusig besser, meine Tochter konnte gar nicht genug davon bekommen als sie endlich dort eingewöhnt war. Erstaunlicherweise lädt sie heute von sich aus noch Kinder von dort ein, obwohl sie schon 2 Jahre raus ist und wir keinen Kontakt zu den Eltern pflegen.

Ich bin für die echte Wahlfreiheit und ich traue den Müttern in den allermeisten Fällen zu, dass sie beurteilen können, was ihnen und ihren Kindern gut tut. Ich glaube nicht, dass es bei einer höheren Betreuungsquote zu mehr psychischen Fehlentwicklungen kommt als heute. Ich bin auch ganz sicher, dass es für ein Kind schädlicher ist, wenn die Mutter notgedrungen zu Hause bleibt, weil die Gesellschaft es so von ihr erwartet oder sie keine andere Wahl hat, als wenn das Kind über mehrere Stunden pro Tag "fremdbetreut" wird und seine Mutter/sein Vater dafür die verbleibende Zeit dem Kind widmen.

Da wir so viele Studien zitieren: Erst heute habe ich im Radio gehört, dass die Zeit, die Eltern aktiv mit ihren Kindern verbringen, sich nicht unterscheidet, ob sie berufstätig sind oder nicht. Erstaunlich oder? Eine Hausfrau verrichtet ja auch viele Tätigkeiten, bei denen das Kind "nebenher" läuft.

Gruß tina

 
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