Entwicklung im 1. Lebensjahr

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Geschrieben von Sonja am 11.11.2000, 6:30 Uhr

an sandra (seeeeeeehr lang)

Liebe Sandra

Also zunächst möchte ich meinem oberen Posting noch hinzufügen, daß mein Muttermund nicht wegen dem Partusisten nicht geöffnet hat, sondern weil er in der 38.ssw erstens noch gar nicht geburtsreif war und zweitens es ein sogenannter Tetanus uteri - ein Spasmus der Gebärmutter war. Sie hat nur noch unsinnig wehen produziert - mehr als normal und diese waren absolut nicht MM-wirksam. Außerdem war der Grundtonus der Gebärmutter so hoch, daß es kurz vor einer Uterusruptur stand. Selbst in vollnarkose habe sie noch weiter sich kontrahiert. Und es stand also nicht nur das Leben meines Sohnes auf dem Spiel.

Soviel dazu. Was das aufstehen nach dem KS angeht - ich bin Krankenschwester und so dramatisch wie Du den Kaiserschnitt darstellst ist er nicht. Je eher die mobilisation stattfindet, desto geringer das Risiko eine Thrmombose zu bekommen. HAbe ich denn geschrieben, daß ich gejoggt bin?

Weißt Du Sandra. Ich habe auch ein Trauma zurückbehalten. Aber DU hörst dich nach unglaublich großem Selbstmitleid an. Ich weiß daß willst du in deiner Situation nicht hören. Aber es hört sich wirklich so an. Und bitte unterstell mir nicht daß ich keine Ahnung habe. Ich hatte eine so dermaßen beschissene Schwangerschaft in der ich ununterbrochen Schmerzen hatte, in der ich Migräne, Schwindel, Übelkeit und Depressionen bekam. Ich wurde vom Arbeitgeber gemobbt, hatte Blutungen - man wollte eine Aussschabung machen im KH (angeblich hätte ich eine FG gehabt) und dann ab der 20.SSW hatte ich Blutdrücke von über 200/100 und mußte Tabletten schlucken, bin ein paar mal umgekippt. Mußte ab der 32. SSW ins KH und habe seit dem SST überhaupt kein Leben mehr gehabt was man als solches Bezeichnen konnte. Ich habe mein Kind im Bauch oft verflucht - habe mit der Faust auf den Bauch geschlagen und laut gehofft daß es stirbt. Ich habe in der SS nie mit meinem Kind geredet - ich habe es nich mehr gewollt und dabei war es ein absolutes Wunschkind! Ich wollte nicht mehr leben - jeder sagte mir daß ich dohc nur schwanger sei. Kollegen, Freunde, meine Schwiegermutter nicht zu vergessen. Ich habe mich die ganze SS über immer entschuldigt und mich geschämt. Das war das erste mal in meinem Leben, daß ich richtig krank war (und davon zehre ich auch nach 10 Wochen noch) und alle Welt hat mich fallen lassen.
Und ich habe so sehr auf eine einigermaßen normale Geburt gehofft. Aber stattdessen habe ich von Montags bis Freitags unglaublich schlimme Wehen gehabt. Und jeden Tag das gleiche frustrierende Ergebnis: MM 1cm, Gebärmutterhals 2cm. Es hat sich NICHTS getan in der ganzen Woche. Es haben - ich weiß nicht wie viele - super viele Hebammen und Ärzte an meinem Muttermund getastet. Immer wieder...sehr schmerzhaft und erniedrigend.
Und dann halt das ereignis an dem Freitagabend an dem es mit einem Schlag losging. Ich habe keine Unterstützung einer Hebamme erfahren, dir mir beruhigend den Schweiß von der Stirn gewischt hätte. Nein, die hatte keinen Bock auf Arbeit. Und ich war an dem Abend die einzige Frau im Kreißsaal!!!

Die Kraft die ich nach der Geburt hatte hat mich verlassen als ich zu hause war - ohne Kind. Denn ich mußte mein Kind alleine im Krankenhaus zurücklassen. Stillen - nein Stillen konnte ich auch nciht. Mein Sohn hat meine Brust nur angeschrien.

Aber das ist MEINE Geschichte. Was glaubst du, wie viele Menschen MIR das gesagt haben...sei doch froh daß er gesund ist...nun ist es doch vorbei...mußt nicht so oft daran denken... JEDER! Und es war offensichtlich, daß keiner in anbetracht eines so süßen Kindes auch nur noch im geringsten an so negative dinge denken wollte. Aber das war mir egal. Ich habe immer und mit jedem darüber geredet - es hat MIR gutgetan darüber zu reden.

Schau mal, du hast erst vor 1,5 Wochen entbunden - ich von 10 Wochen. Glaub mir doch einfach - wenn man an sich arbeitet, dann vergißt man auch das.

Und das Gerede mit Selbstmord etc... was soll das?
Es gibt so viele Frauen, die wünschen sich nichts mehr auf der Welt als ein Kind und bekommen keins. Und du hast ein Kind und zerfließt in deinem Selbstmitleid. Klar, jetzt kommt wieder der Kommentar ich würde mich als Übermensch darstellen, hätte keine Ahnung. Wenn DU ein bißchen Ahnung hättest,dnn hättest Du meinen vorherigen Text nicht als Selbstbeweihräucherung empfunden, sondern als Mutmachtext.
Mensch Sandra laß dich nicht so hängen. Dein Kind braucht Deine Kraft jetzt. Mach doch das Kinderkriegen nicht nur von der Geburt abhängig. Du hast Dein Kind 9 Monate in dir getragen und wenn du wirklich nicht mehr daraus kommst dann geh um Gottes Willen zu einem Psychologen - und bitte seh nicht in jedem der dich etwas kritisiert einen Feind.

Entschuldige, daß ich dir nicht das sage was du gerne hören möchtest - nämlich wie arm du doch dran bist und so weiter. Kämpfe Sandra. Kämpfe für Dich und Dein Kind. Es wird sich lohnen :-)
Liebe Grüße
Sonja

 
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