Entwicklung im 1. Lebensjahr

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Geschrieben von Tine am 06.10.2000, 10:41 Uhr

Also bin ich doch eine

Liebe Gitte,
schön, daß Du Deine Aussage relativiert hast und das "faul" nur auf die Mütter beschränkst, die nicht stillen wollen. Ich habe mir schon meine Gedanken gemacht - stille ich oder nicht - und habe mich dann doch dagegen entschieden (es gab mehrere Gründe). Ausschlaggebend für meine Entscheidung war in erster Linie, daß mein Kind nicht allergiegefährdet ist. Und in zweiter Linie habe ich natürlich an mich gedacht, das mag zwar egoistisch klingen aber ich versuche das Mal zu erklären: Also ich habe die letzten 20 Jahre (ich bin 36) eigentlich immer gemacht was ich wollte und dabei festgestellt, daß ich so am zufriedensten, ausgeglichensten und belastbarsten bin und dazu gehört auch, daß ich ab und an so richtig einen drauf mache (bin ja schließlich nicht nur auf der Welt um meine Pflichten zu erfüllen). Vor meiner Schwangerschaft waren wir von Freitags bis Sonntags morgens auf Achse. Ich trinke dann und wann gerne Alkohol und rauche gerne. In der Schwangerschaft war ich unausstehlich, launisch, depressiv weil ich nicht so konnte wie ich wollte und ich war froh, als alles vorbei war und ich wieder ICH sein konnte. Meine Luna ist jetzt 18 Wochen alt und wir hatten noch keine Sekunde Stress, weder mit der Kleinen, noch mit unserer Beziehung. Du wirst es nicht glauben, aber sie hatte noch nicht einmal eine Schreiminute, sie lacht von morgens bis abends, war noch nie krank, schläft seit der 4. Woche durch (inzwischen 12 Stunden!), wächst und gedeiht prächtig. Und dazu trägt sicherlich bei, daß mein Freund und ich ausgeglichen und zufrieden sind und es genießen, uns mit unserer Tochter zu beschäftigen. Und auch, daß sie eigentlich immer satt ist. Meiner Meinung nach ist stressfreies Durchschlafen für ein Kind (und natürlich für die Eltern) genau so wichtig wie alles andere auch. Und 1x die Woche gehen wir raus bis zum Morgengrauen, ohne schlechtes Gewissen, denn Luna ist gerne bei Oma und wir fühlen uns dann mal wieder so richtig "frei".
Sicherlich werde ich jetzt mit dem Argument angegriffen, wenn man auf nicht s verzichten kann, soll man keine Kinder bekommen. Aber das ist eben Ansichtssache. Mir war von Anfang an klar, daß ich keine Übermutter im klassischen Sinn werde weil ich dazu garnicht der Typ bin. Aber ich bin trotzdem eine gute Mutter und bin mir meiner Verantwortung durchaus bewußt. Und faul? Ich bestreite seit 15 Jahren meinen Lebensunterhalt mit dem Geld, das ich verdiene und trage mit meinem Halbtagsjob den größten Teil zu unserem Haushaltseinkommen bei. Nebenbei schmeiße ich auch noch den Haushalt und kümmere mich intensiv und liebevoll um unsere Tochter (und wenn sie um 20 Uhr schläft auch noch um meinen Freund). Uns dreien geht es gut - rundum Harmonie und Sonnenschein - und meines Erachtens ist das für so ein kleines Menschlein genau so wichtig wie die 400 Inhaltsstoffe der Muttermilch. Du kannst mich als egoistisch bezeichnen (eine gesunde Portion Egoismus gehört für mich zum Leben; die Rolle des "Opferlammes" liegt mir nicht), aber nicht als faul und bequem. Wenn ich das wäre hätte ich sicherlich kein Kind gewollt. Ich habe wirklich großen Respekt vor Euch Stillmüttern, vor allem vor denen, die damit Probleme haben und es trotzdem durchziehen. Aber es sind eben nicht alle Menschen gleich und jeder muß für sich seinen Weg finden.
LG Tine

 
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