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Geschrieben von shortie am 04.05.2009, 22:29 Uhr

Zeitarbeit

hallo,

zeitarbeit ist doch ungünstig, oder?! sie wird in deutschland in meinen augen missbraucht, als instrument.

firmen haben mitarbeiter, die sie weniger kosten, also kriegen diese arbeiter sehr wenig lohn, weil in der kette zwischen beiden noch die zeitarbeitsfirma steht.

es gibt für alle segmente zeitarbeitsfirmen. einfache tätigkeiten und managerpositionen.
bringt es einem ZA-MA (wie furchbar, diese abkürzungen! ...) irgendetwas, dort angestellt zu sein?
nein: er wird ausgebeutet, er verschlechter seinen status durch viele firmenwechsel, gilt zudem noch als einer, der es nicht geschafft hat in eine reguläre beschäftigung.

firmen schädigen sich, weil die ZA-MA keine loyalität gegenüber der firma spüren, sie könnten schließlich schnell ausgetauscht werden. sie kennen die abläufe in der firma nicht gut genug. sie sind meistens nicht besonders motiviert. und nehmen ihr kleines bis großes wissen mit aus der firma. dort fehlt es anschließend. in höheren geschäftsebenen macht es nicht gerade einen glänzenden eindruck, wenn der bereichsleiter ein ZA-MA ist.

unter was werden ZA-kosten verbucht? anscheinend gibt es keine regel. eine firma hat es sonderbelastungen, eine andere unter materialaufwand verbucht. es läuft nicht unter personalaufwendungen !!!

gibt es an diesem system irgendeinen "gewinner" außer den ZA-firmen?

vielen dank für die aufmerksamkeit,
shortie

 
5 Antworten:

Re: Zeitarbeit

Antwort von u_hoernchen am 05.05.2009, 8:50 Uhr

Ich war noch nie selber Zeitarbeiter, aber dennoch kann ich Deine Zeilen nicht GANZ unkommentiert stehen lassen. In unserer Firma beschäftigen wir auch viele "AÜGs". Das ist oft hilfreich, um kurzfristige Engpässe zu überbrücken. Viele von denen sind schon länger bei uns und kennen sich dementsprechend gut aus. Und ein nicht unerheblicher Teil wird dann von uns auch fest übernommen, wenn es die wirtschaftliche Lage zulässt.
Man muss ja auch die andere Seite sehen: das deutsche Kündigungsrecht lässt dem Arbeitgeber nur recht wenig Möglichkeiten, auf Auslastungsschwankungen zu reagieren, da ist so ein Zeitarbeiter natürlich einfacher wieder abzubauen. Aber dafür auch wesentlich teurer - ein Arbeitgeber hat also schon gewichtige Gründe, warum er einzelne Positionen nur mit AÜG besetzt, und das sind mit Sicherheit nicht wirtschaftliche Gründe.

Und zur Verbuchung unter Personalaufwand: das geht leider aus buchhaltungstechnischen Gründen nicht, es sind nun mal Fremdleistungen und keine Personalkosten.

Versteh mich nicht falsch, ich will hier auf keinen Fall die schwarzen Schafe der Branche in Schutz nehmen!

Ulrike

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Also für mich war Zeitarbeit sehr positiv!

Antwort von Ulli am 05.05.2009, 20:34 Uhr

Zeitarbeit ist doch ungünstig, oder?!
Für wen genau? Ich habe damals keinen Job gefunden, die Zeitarbeitsfirma hat mich von heute auf morgen eingestellt.
Es gibt gute und schlechte Zeitarbeitsfirmen.

firmen haben mitarbeiter, die sie weniger kosten,
Naja, also für ne qualifzierte Bürokraft von der Zeitarbeit zahlten die Unternehmen in den 99 45-60DM/Stunde, das wird heute bestimmt nicht unter 25EUR liegen. Wieso ist das wenig?

also kriegen diese arbeiter sehr wenig lohn
Also ich hab damals 17DM/Stunde bekommen und fand das akzeptabel. (mit Studienabschluss)

weil in der kette zwischen beiden noch die zeitarbeitsfirma steht.
Genau, die zahlen Sozialabgaben, Urlaub, Krankheit, Mutterschutz und eben auch Zeiten, in denen keine Einsatzmöglichkeit besteht ...

es gibt für alle segmente zeitarbeitsfirmen. einfache tätigkeiten und managerpositionen.
Stimmt.

bringt es einem ZA-MA (wie furchbar, diese abkürzungen! ...) irgendetwas, dort angestellt zu sein?
Ja! Wenn man "gut" ist, darf man sich die Einsatzfirma aussuchen und hat die Chance mehrere Unternehmen kennenzulernen ohne gleich als "Job-Hopper" verschrien zu sein.

nein: er wird ausgebeutet
Empfand ich nicht so, ich wurde auch mal 14 Tage bezahlt, wenn es keine Einsatzmöglichkeit gab.

er verschlechtert seinen status durch viele firmenwechsel
Nein, er ist immer bei derselben Firma angestellt. Mein heutiger Arbeitgeber sah in dem Einstieg über Zeitarbeit kein Problem.

gilt zudem noch als einer, der es nicht geschafft hat in eine reguläre beschäftigung.
Naja, wer gut ist, wird irgendwann übernommen. Oder hat gute (erklärbare!) Gründe, warum er nicht übernommen werden wollte.

firmen schädigen sich, weil die ZA-MA keine loyalität gegenüber der firma spüren, sie könnten schließlich schnell ausgetauscht werden.
Ich wurde auch als Zeitarbeiter vernünftig und fair behandelt, daher war ich auch sehr loyal (habe unter anderem im Bereich Investor Relations arbeiten dürfen).

sie kennen die abläufe in der firma nicht gut genug. sie sind meistens nicht besonders motiviert.
Flexible Menschen passen sich schnell an.

und nehmen ihr kleines bis großes wissen mit aus der firma.dort fehlt es anschließend.
Man kann sie dort halten, die Menschen mit dem Wissen, oder?

in höheren geschäftsebenen macht es nicht gerade einen glänzenden eindruck, wenn der bereichsleiter ein ZA-MA ist.
Die Situation kenne ich nicht.

unter was werden ZA-kosten verbucht? anscheinend gibt es keine regel. eine firma hat es sonderbelastungen, eine andere unter materialaufwand verbucht. es läuft nicht unter personalaufwendungen !!!
Weiß ich nicht.

gibt es an diesem system irgendeinen "gewinner" außer den ZA-firmen?
Ja, mich zum Beispiel. Ich wurde nach vier Wochen Sekretariatsarbeiten in einen Assistenten-Job "befördert", der zu meinem Studium passte und nach 5 Monaten in ein reguläres Arbeitsverhältnis übernommen.

vielen dank für die aufmerksamkeit,
Gerne!

Rückfrage: In wie vielen Zeitarbeitsfirmen hast du gearbeitet?

Ich habe in zweien gearbeitet. Bei der ersten habe ich nach zwei Monaten gekündigt (wegen der schlechten Bedingungen). Bei ACTIV Personaldienstleistungen aus Mainz habe ich mich 1999/2000 aber sehr gut aufgehoben gefühlt.

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Re: Zeitarbeit

Antwort von Hotsprings am 05.05.2009, 22:16 Uhr

Also ich hatte keine Probleme mit der Zeitarbeit.

Bei meinem ersten Einsatz war von Anfang an klar, dass ich da nicht übernommen werde. Liegt an der Firmenpolitik, da dieses Unternehmen ihre eigenen Auszubildenen in einen festen Jahresvertrag lt. Betriebsvereinbarung übernehmen musste. Ich war trotzdem 9 Monate in dem Unternehmen.

Bei meinem zweiten Einsatz wurde ich nach 3,5 Monaten in einen befristeten Arbeitsvertrag übernommen. Aus dem Unternehmen bin ich aufgrund von Schwangerschaft ausgeschieden. Wäre das nicht der Fall gewesen, hätten sie meinen Vertrag verlängert.

Ich habe noch heute 3 Jahre später, immer noch regelmäßigen Kontakt zu der Zeitarbeitsfirma.

Ich kann große Unternehmen empfehlen. Randstad z.B. ist bekannt dafür dass wenn Übernahmen erfolgen diese nur max. in einen ein Jahres Vertrag erfolgen. Manpower und Adecco haben fast alle nur Tätigkeiten wo nach 6 Monaten eine Übernahme erfolgt.

Und bevor man gar keinen Job hat, also arbeitslos ist oder schlimmstenfalls Hartz IV bezieht, dann geht man halt zur Zeitarbeit.

Klar ist es ein Unterschied zwischen dem was man als Zeitarbeiter als Stundenlohn bekommt und was das Zeitarbeitsunternehmen weiterberechnet. Bei meinem ersten Einsatz wuste ich es zufällig, da die Rechnungen auf meinem Tisch gelandet sind. Ich habe 10 Euro bekommen wurde aber mit 22 Euro verrechnet, wenn man den Verwaltungsaufwand abzieht, bleiben da etwas 2 bis 3 Euro Gewinn übrig pro Stunde.

Ein Zeitarbeitsunternehmen ist auch nur ein Unternehmen dass darauf hinarbeitet Gewinn zu erzielen.

Ich hatte im Durchschnitt 10 bis 12 Euro Stundenlohn und wurde mit 22 bis 25 Euro weiterverrechnet. Wie das ganze wirklich funktioniert weiß ich seit kurzem, denn ich mache gerade eine Fortbildung zur Personalsachbearbeiterin und dazu gehört auch das Thema Personaldienstleistung inkl. entsprechender Software.

Mann kann sie nicht alle über einen Kamm scheren, ich hab auch schlechte Zeitarbeitsunternehmen kennengelernt. Mir saß auch mal ein junger Schnösel im Vorstellungsgespräch gegenüber der mir was weiß ich nicht was weiß machen wollte nur um den Stundenlohn zu drücken. Dem hab ich erst mal die Meinung gegeigt, bin aufgestanden und hab gesagt: Sie können sich nen anderen Trottel suchen. Der hat geguckt wie nen Auto.

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Re: Zeitarbeit

Antwort von shortie am 05.05.2009, 22:58 Uhr

hallo in die runde,

vielen dank für eure meinungen und erfahrungen.

ich selbst habe einmal zeitarbeit gemacht, und hatte das sogar vergessen bei meinem ansinnen. mangels erfahrung kann ich nicht vergleichen, zumal das noch zu DM zeiten war. es war wohl mittelprächtig, übernahme aufgrund der zeitlichen begrenztheit des projekts von vorneherein ausgeschlossen und von mir nicht angestrebt.

aktuell frage ich aus beruflichen gründen, weil ich mit vielen firmen zu tun habe, die die ZA nutzen und mit ihnen diesen punkt bespreche.
andererseits kenne ich einige zeitarbeiter/ leiharbeiter im privaten umfeld. die privaten bekannten sind durch die bank unzufrieden, da muss es sich zum teil um die schwarzen schafe der ZA-firmen handeln. mein bekanntenkreis ist schließlich begrenzt und nicht repräsentativ. einige machen es übrigens, weil sie Hartz IV beziehen, haben dadurch aber noch deutlich weniger durch i.m. augen sehr merkwürdige berechnungsweisen von arbeitswegen, verpflegungspauschalen etc.

die firmen sind zufrieden, denn ein fester angestellter kostet bsp. 25 euro/h, der leiharbeiter mit rausgerechnetem rund ein drittel weniger arbeitseffizienz dennoch nur 20 euro/h und ist somit billiger und man kann ihn schneller loswerden.
keine frage: wenn weniger geld aus dem haus (der firma) geht und dann noch eine vermittlerfirma dazwischen steht, dann muss doch viel weniger beim arbeiter ankommen.

die allermeisten werden sicher nicht übernommen.da besteht nie auch nur der hauch einer chance.
mir gibt zu denken, dass bsp. in krankenhäusern bestimmte bereiche an ZA-firmen ausgegliedert werden. weil die zahlung an die firma günstiger ist, als eigene angestellte zu haben. von den putzteams bis zum op-tisch. krankenhäuser müssen sich rechnen, glasklar.
wieviel weniger bekommt denn eine krankenschwester oder ein stationsarzt (bezeichnung korrekt,- hmm??), dem gekündigt wird, mit der netten empfehlung, (ZA)-firma ABC suche krankenschwestern und ärzte. und dann werden sie genau auf die alte station geschickt, nur mit neuem vertrag und zu wesentlich schlechteren konditionen. das hat nichts mit der eigentlichen idee zu tun, personelle engpässe zu überbrücken.

offene überlegung meinerseits: es gibt wahrscheinlich schon mehr leiharbeiter, als gewerkschaftsmitglieder in diesem land, oder? habe keine ahnung. wenn ja, hat das ja tolle konsequenzen für die arbeitnehmer allerorten.

der sinn meines postings hier:
viele von uns damen hier haben es aus verschiedensten gründen schwer, beruflich wieder fuß zu fassen nach einer kinderpause. man (frau!!) hangelt sich an langfristig wenig sinnvollen 400-jobs entlang usw.
vor diesem hintergrund wird es ja noch schwieriger, vernünftige teilzeitarbeitsplätze zu finden. die kosten pro mitarbeiterstunde dreht sich so immer weiter abwärts.

*hust*, vielleicht ist das thema etwas zu umfangreich an dieser stelle. weil ich aber viel hier unterwegs bin und es um arbeit geht und sicher einige erfahrungen vorliegen, bin ich auch weiterhin an euren ansichten und erfahrungen interessiert. ihr bildet den gegenpol zu meinen großindustriellen, deren seite ich sicher mittlerweile verstanden habe. ;-)

liebe grüße,
shortie

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Re: Zeitarbeit

Antwort von Nathalik am 06.05.2009, 17:32 Uhr

Zeitarbeitsfirmen sind die Pest und ein Armutszeugnis für die Firmen, die sie nutzen.
Vorstufe zum Feudalismus.
Punktum.

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