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Geschrieben von Nele3 am 23.09.2008, 11:57 Uhr

Promotion - wie funktioniert es?

Hallo!

Nachdem hier scheinbar einige Leute eine Promotion bereits hinter sich haben oder anstreben, frage ich einfach mal nach. Ich hoffe ihr verzeiht mir meine derzeitige Unwissenheit.

Ich studiere Pädagogik (Diplom) und möchte gerne in Familienpsychologie promovieren.
Soweit ich weiß funktioniert es fachfremd, oder? (Psychologie ist lediglich mein Nebenfach im Hauptstudium.) Muss ich da etwas beachten?

Da ihr die Elternzeit angesprochen habt, wie geht das überhaupt? Habt ihr dennoch eine/n Doktorvater/-mutter? Wie sehr ist man dann noch mit der Uni verbunden? Ist eine Unistelle dennoch empfehlenswert?

Was sollte man auf jeden Fall bedenken?
Sonst irgendwelche Tipps und/oder Anregungen?

Schon jetzt vielen Dank für eure Antworten!
LG,
Nele3

 
2 Antworten:

Re: Promotion - wie funktioniert es?

Antwort von paulita am 23.09.2008, 12:29 Uhr

Hallo, Nele
ich berate Dich mal, so wie meine eigenen Diplomanden/innen und Doktoranden/innen. :-)

Du musst auf jeden Fall ein Äquivalent zum Diplom in dem Fach (nach)machen, in dem Du promovieren möchtest. Mit einem Pädagogik-Diplom kannst Du NICHT einfach so in der Psychologie promovieren. Du musst Dich da sehr genau beim Promotionsausschuss/Prüfungsamt der jeweiligen Uni bzw. Fakultät beraten lassen und wirst womöglich Scheine nachmachen müssen. Das gilt in der Psychologie vor allem für die Methoden-Teile (Statistik!). Aber, wie gesagt, das hängt sehr von den einzelnen Promotionsordnungen an den einzelnen Fakultäten der einzenen Unis ab. Erwarten solltest Du das arbeitsreichste. :-)

Selbstverständlich hat man IMMER eine Doktormutter/-vater. Es ist vollkommen egal, ob Du in Elternzeit bist oder eine Weltreise machst. Solange Du zur Promotion eingeschrieben bist, brauchst Du eine/n Betreuer/in. Inzwischen werden an vielen Unis hierüber regerechte Verträge unterzeichnet, weil sich sonst Betreuer/innen gern mal nicht an Absprachen gehalten haben. Du wirst auch zwei Gutachter/innen brauchen, also auch eine/n zweite/n Prof/in - inter oder extern, das musst Du rausfinden. Es ist aber vor allem für Dich absolut überlebenswichtig, dass Du eine klare, verlässliche, stabile und enge Betreuung für die Arbeit hast. Sonst kannst Du sehr böse Überraschungen erleben - oder sehr einsam und isoliert arbeiten, oder einfach motivationslos. Wie sehr Du damit oder darüber hinaus mit der Uni verbunden bist, ist sehr unterschiedlich. Das kommt auch sehr auf das Fach und auf Dein Thema an. Je experimenteller oder klinischer, umso stärker bist Du auf eine entsprechende Infrastruktur angewiesen (Geräte, Räume, Software usw.). Je "geistiger", umso besser kannst Du autistisch (scherz!) am heimischen Schreibtisch arbeiten. Es ist immer empfehlenswert, sich mit anderen in Teams und Arbeitsgruppen zusammen zu tun. Die meisten Doktormütter/-väter bieten auch entsprechende Kolloquiuen an. Aber, wie gesagt, das kommt immer auf die konkrete Konstellation an.

Eine Unistelle ist nur dann wirklich gut, wenn Du in die Wissenschaft willst. Ehrlich. Du musst nämlich auf einer Promotionsstelle (die es ja so nicht gibt) immer auch Lehre machen, Studis mit-betreuen, viel Orga- und Verwaltungskram, viel dem Chef/der Chefin zuarbeiten usw. Du lernst also da, als Wissenschaftler/in zu arbeiten. Für wirklich wenig Geld! Das muss man wirklich wollen. Feste Arbeitszeiten, überschaubare Aufgaben usw.? Fehlanzeige. Uni-Stellen sind deshalb einerseits sehr stressig, andererseits aber hat man dort viele Freiheiten und genießt wertvolle Privilegien. Du solltest es Dir also gut überlegen.

Grundsätzlich würde ich Dir raten: mach Dein Studium in Ruhe zu Ende. Achte auf Deine Noten - denn mit schlechter als Durchschnitt 1,7 oder 2 kannst Du eh nicht promovieren (in unseren Fächern - SoWi - jedenfalls). Und dann überlegst Du weiter.

lg
paula

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Re: Promotion - wie funktioniert es?

Antwort von chrispi am 23.09.2008, 17:31 Uhr

Hallo Nele,

ein Thema aus dem Bereich der Familienpsychologie lässt sich doch bestimmt an das Fach Pädagogik anbinden? Dann müsstest du keine Psychologiescheine nachmachen, sondern "lediglich" eineN Doktorvater bzw -mutter finden, der oder die ein eher interdisziplinäres Thema zulässt. Zudem mag es sein, dass die Promotionsordnung für Psychologie heftiger ist als die für Pädagogik ;-)), das würde ich unbedingt vorher recherchieren. Manche Fächer verlangen ein Rigorosum, andere eine Disputation, auch das macht einen großen Unterschied.

Viel Erfolg!!
Chrispi

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