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Geschrieben von Himbeerpudding am 14.10.2008, 19:35 Uhr

"Kinderarbeit"

Hallo,

sind hier zufällig ein paar Rechtsanwältinnen unterwegs? Brauche mal dringend einen Rat...

Also kurz zusammengefasst: es geht um eine private Kita, die von einem Zusammenschluss von Eltern gegründet wurde und organisiert wird. Erzieherinnen und Reinigungskräfte sind angestellt, letztere auf Minijob-Basis. Eine der Putzfrauen bringt nun regelmäßig ihre beiden Kinder mit, damit diese ihr bei der Arbeit helfen. Das jüngere ist erst ca. 6 oder 7 Jahre alt. Kämen die Kinder nur zur Betreuung mit, wäre das natürlich gar kein Thema, aber dass sie zum Arbeiten angeschleppt werden, gefällt niemandem im Hintergrund.

Die Bedenken sind:

Ist es überhaupt legal, dass ein Kind bei einem offiziellen Arbeitsverhältnis mitarbeitet?

Wer bekommt den Ärger, falls das mal auffliegt - die Putzfrau selber oder die Kita?

Und was ist mit einem eventuellen Versicherungsfall? Wer haftet, falls das Kind beim Putzen ausrutscht und sich den Fuß bricht?


Ich habe das schon bei Frau Bader gepostet, wäre aber auch hier für jede Antwort dankbar...


LG,

Jutta

 
9 Antworten:

Re: "Kinderarbeit"

Antwort von paulita am 14.10.2008, 21:56 Uhr

Die Hauptsache ist die: es ist absolut nicht OK, dass die Kinder mitarbeiten. Mal ab vom formell-legalen. Ihr müsst mit der Frau sprechen - macht Sie das, weil sie sonst keine Betreuung hat? Müsstet Ihr nicht mal deutlich sagen, dass Ihr gerne bei der Betreuung helfen wollt/könnt?
Lg
Paula

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Re: "Kinderarbeit"

Antwort von Vasias am 14.10.2008, 22:02 Uhr

Mich würde auch interessieren, ob das Gespräch mit der Frau (was für mich an 1. Stelle gehört) überhaupt stattgefunden hat. In welcher Form "arbeiten" die Kinder denn?
Ich denke nicht, dass diese zum Arbeiten "eingeschleppt" werden, sondern aus Betreuungsgründen mitgenommen, und dann halt beschäftigt werden.

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Re: "Kinderarbeit"

Antwort von Murmeline am 15.10.2008, 18:53 Uhr

Ich würde das nicht so eng sehen. Die Mutter meiner besten Freundin aus der Kinderzeit hat uns früher auch zum Putzen, zur Gartenarbeit, Zeitungaustragen usw. mitgenommen, um uns so beaufsichtigen zu können. Natürlich haben wir Kinder dann das eine oder andere Mal "mit angefasst", aber das geschah von uns aus, weil wir helfen wollten, und nicht aus Zwang. Mein Vater war von Beruf Förster und hat mich als Kind unzählige Male mit zur Arbeit in den Wald genommen, wenn meine Mutter krank war, weg mußte usw. Da wäre auch keiner auf die Idee gekommen, ihn der Kinderarbeit zu bezichtigen. Ich finde, hier sollte man nicht päpstlicher als der Papst sein und keine unschuldige, geringverdienende Frau, die womöglich aus einer Notlage heraus handelt, denunzieren.

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@murmeline

Antwort von paulita am 15.10.2008, 19:09 Uhr

ich stimme dir vollkommen zu: denunzieren ist absolut jenseits!! aber womöglich steht hinter der situation keine forst-romantik, sondern ein handfestes problem. und genau das würde ich mit der frau selbst (und sonst niemandem!) klären. denn mit-putzen in einer öffentlichen einrichtung ist schon arbeit und eigentlich etwas, was kinder nicht machen sollten. das ist auch was anderes als im garten helfen, im wald stromern oder mal ne runde zeitung austragen - auch wenn diese dinge für 6jährige eher unangemessen sind.
lg
paula

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Re: @murmeline

Antwort von Murmeline am 15.10.2008, 19:18 Uhr

Also die Eltern meiner früheren Freundin waren (vor über 30 Jahren) wirklich arm. Deshalb hat die Mutter bei Fremden gegen Entgelt geputzt, Gartenarbeit erledigt, Kirche und Friedhof saubergehalten, die Kirchenzeitung und Wochenblättchen ausgetragen. Das war offizielle, vertragliche, angemeldete Arbeit, wozu sie ihre Tochter oftmals in der Not mitnahm, weil sie sonst nicht wußte, wohin mit dem Kind. Die Alternative hätte Sozialhilfe geheißen, was sie in den 70er Jahren in einem Dorf verständlicherweise nicht wollte. Wenn ich als Kind bei meiner Freundin war und die Mutter sagte, sie müsse nun arbeiten und ich müsse entweder nach hause gehen oder könne mit ihr und ihrem Kind zu den Arbeitsstellen mitkommen, dann habe ich letzteres gemacht, weil ich das spannender fand, als allein zuhause zu sitzen. Und ja, wir haben der Mutter wiegesagt manchmal auch aus eigenem Antrieb bei der Arbeit geholfen. Das fanden die damaligen Arbeitgeber aber OK (teilweise waren es Alte oder Behinderte, denen die Mutter meiner Freundin Garten und Haushalt abnahm) und schenkten uns sogar Süßigkeiten usw. Spitzfindig gesehen hätten wir uns dort auch verletzen können und waren nicht dafür versicherte, aber in den 70er Jahren war das egal und es wurde nur geschaut, dass die Arbeit erledigt wurde*sorry*

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Re: "Kinderarbeit"

Antwort von Himbeerpudding am 15.10.2008, 22:12 Uhr

Hallo,
danke für Eure Antworten.

Erst einmal: denunzieren will die Frau keiner, darum geht es nicht. Im Gegenteil, niemand will oder soll Ärger bekommen.

In einer Notlage befindet sich die Familie definitiv nicht, der Mann hat eine normal, vielleicht sogar gut bezahlte Stelle. Es geht eher um die berühmten zusätzlichen paar Euro extra. Deswegen ist die Frau wahrscheinlich auch nicht sooo wahnsinnig motiviert, sondern hat halt keine Lust, die Arbeit alleine zu erledigen.

Dabei muss man relativieren: die Kinder müssen keine Schwerstarbeit verrichten. Es geht eher um Kleinigkeiten (Teppich in der Bauecke staubsaugen und ähnliches). Die Frau arbeitet auch nur stundenweise und nicht täglich und die Kinder kommen abwechselnd mit und müssen auch nicht die ganze Zeit helfen.

Es geht der Frau aber definitiv darum, dass sie mithelfen sollen, nicht um eine Betreuung (der ältere Junge ist immerhin schon etwa vierzehn oder fünfzehn) und das entspricht halt auch nicht unbedingt den Vorstellungen der Verantwortlichen und war vorher so auch nicht vereinbart....


Liebe Grüße....

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Re: "Kinderarbeit"

Antwort von Vasias am 16.10.2008, 14:47 Uhr

Hallo nochmal,
also wenn ihr den Eindruck habt, dass die Kinder tatsächlich zum mithelfen kommen, dann einfach sagen, dass es nicht mehr erwünscht ist. Die Frau wird wohl nicht darauf bestehen. Sie hat doch im Prinzip nur die Möglichkeit nach euren Vorstellungen zu handeln oder zu gehen.

Blos du fragst hier schon nach Anwältinnen, da find ich der ganz normale Weg: ein Gespräch unter 4 Augen wäre doch viel einfacher.

LG

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Re: "Kinderarbeit"

Antwort von Himbeerpudding am 16.10.2008, 15:54 Uhr

Hallo Vasias,

nee, da hast Du mich aber falsch verstanden. Ging nicht um "Kann mir jemand sagen, wie man die Frau verklagen kann?" sondern eben um die oben erwähnten Fragen: "Wieviel Ärger kriegt man als "Mitwisser", wenn das mal irgendwo rauskommt."


Tja, Gespräch bringt nicht viel, weil derjenige, der für die Einstellung der Kräfte zuständig ist, halt glaubt, es wäre rechtlich okay, dass sie Arbeiten delegiert, während der Rest annimmt, dass es eben nicht okay ist (für Kinder, die jünger sind als 13). Damit weiß jetzt keiner, ob man es verbieten kann oder verbieten muss oder ob es egal ist. Fakt ist nur: niemand will Ärger und die Frau selber ist uneinsichtig...

LG,

Jutta

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Re: "Kinderarbeit"

Antwort von Himbeerpudding am 16.10.2008, 15:58 Uhr

Hab gerade Frau Baders Antwort gelesen: es ist NICHT legal, sowohl Kita als auch die Reinigungskraft selber könnten Ärger bekommen.

Das geht also einfach nicht... Ich werde die Info mal so weitergeben und dann muss man mal weiterschauen...


Noch einmal danke an alle!


Jutta

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