@tamilipo: Selbst nicht sehr glaubwürdig

Hallo,

also, ich will erst nochmal Fakten zusammenfassen: Dein Kind ist 1 Jahr und 1 Monat alt und Du hast seit 9 Monaten einen Freund, den das Kind als seinen "Papa" ansieht. Du berichtest weiterhin, daß Du den Vater nach der Geburt nach mehrmaligen "Vorwarnungen" verlassen hast, nachdem er sich nach der Geburt nicht richtig kümmerte. Er bringt für das Kind Geschenke mit in Wert von über 100,- € und zahlt Unterhalt von 111,- €.

Das Kind muß also vier Monate alt gewesen sein, als Du Deinen Freund kennengelernt hast, mit anderen Worten hast Du Dich gleich nach der Trennung ziemlich schnell in eine neue Beziehung begeben. Das mag jeder werten, wie er will, für mich wirkt das im Hinblick auf das Kind, ASR etc. auch nicht sonderlich glaubwürdig.

Desweiteren ist es kein Verdienst Deines Freundes, daß das Kind ihn als "Papa" sieht, denn da er Dein Partner ist, sieht er das Kind tagtäglich bzw. hat sehr viel mehr Kontakt zum Kind als der Vater. Das hat nichts mit seinen Qualitäten zu tun, jeder viertklassige Arsch, den Du angeschleppst, hätte bei dem Kind die gleiche Position wie Dein Freund.

Der Vater kümmert sich regelmäßig um sein Kind alle zwei Wochen 4 Stunden. Das ist zwar nicht viel, aber immerhin besser als nichts. Das reicht auf jeden Fall völlig aus, um das halbe Sorgerecht bei ihm zu belassen.

Mich beschleicht da eher das Gefühl, daß Du die Ebene der gemeinsamen Elternschaft einseitig aufkündigen willst. Der Vater ist Dir lästig geworden, da liegt das Kernproblem. Es gibt noch jemanden, der bei der Zeugung beteiligt war, das gemeinsame Sorgerecht innehat, deshalb bei vielen Dingen ein Wörtchen mireden darf und deshalb in die Entscheidung mit einbezogen werden muß. Wie das im Einzelnen bei ihm abläuft, weißt Du doch noch gar nicht.
Ein typischer Fall: Unterhalt darf er gerne zahlen, aber bitte, bitte doch nicht auch noch mitreden dürfen! So kommen Deine Posting schlußendlich bei mir an.

Das ASR kannst Du Dir aber unter diesen Umständen abschminken. Wie Du schon sagtest, Du bräuchtest einen triftigen Grund, gottseidank! Denn das Sorgerecht betrifft die Kinder, und diese dürfen kein Spielball der Mütter gegenüber den Vätern sein. So sehen es Jugendämter und auch die Gerichte.
Warte doch erst einmal ab, wie er sein Sorgerecht in den nächsten Jahren wirklich ausübt.

Sollte er sein Sorgerecht vorsätzlich mißbrauchen, kannst Du immer noch entsprchende Maßnahmen ergreifen. Was Du bisher gepostet hast, hat m.E. seine Ursache allein auf der Ebene der Partnerschaft, die gescheitert ist. Mit diesen problemen bist Du wahrhaftig nicht alleine, das geht vielen so, die sich getrennt haben. Das ändert nichts daran, daß diese Probleme mit der Elternebene absolut nichts zu tun haben und es dauert mitunter Jahre, bis Mütter (und ggf. auch mal Väter) das begreifen.

Viele Grüße
Ralph/Snoopy