Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von heli89 am 15.05.2022, 12:47 Uhr

Welches Modell bei einem Kleinkind?

Wir leben getrennt seit der Zwerg 15 Monate alt ist. Mein Mann hat sich auch immer aus allem herausgehalten und ist regelrecht vor dem Kind geflüchtet. Ich war auch ganz eindeutig die Hauptbezugsperson.

Bei den Erfahrungen, die ich gemacht habe, sind 3 Dinge ganz essentiell:
- anfangs nicht allzu lange Umgangszeiten (mehrere Stunden bzw. max. 1 kompletter Tag von morgens bis abends)
- dafür mehrere Umgänge die Woche, also kurze Abstände dazwischen (mind. 1x oder besser 2 bis 3x die Woche)
- feste Tage und Regelmäßigkeit

Unser Zwerg musste das neue zu Hause meines Mannes erstmal als solches kennenlernen und sich dort eingewöhnen. Mein Mann war so schon völlig überfordert, ein Kind plötzlich zwangsläufig mehrere Stunden am Stück versorgen zu müssen, sodass er immer zu seinen Eltern gefahren ist. Dieses Hin und Her hat das Kind echt durcheinander gebracht und er wurde nach den Umgängen richtig verhaltensauffällig. Die Sache wurde sogar von der Kita an das Jugendamt gemeldet.

Nachdem mein Mann nach einiger Zeit auch bei sich zu Hause sicherer wurde und der Zwerg sich dort eingewöhnt hatte, haben wir angefangen, die Umgänge auszuweiten und Übernachtungen mit einzubeziehen. Das war nach ca. einem halben Jahr der Fall. Nun kann der kurze auch mal für ein Wochenende dort bleiben und im Sommer wird er eine ganze Woche mit ihm verbringen.

In einem so jungen Alter brauchen Kinder einfach einen sicheren Hafen, in den sie immer wieder zurückkehren können. Sie haben ein ganz anderes Zeitempfinden als wir Erwachsenen. Sie benötigen Kontinuität und feste Strukturen. Und Kinder entwickeln sich stetig, daher muss man den Umgang immer wieder auf die Bedürfnisse und den Entwicklungsstand des Kindes abstimmen und neu anpassen.

Zum Wechselmodell, das kann ich mir absolut nicht vorstellen, dass das in einer solchen Situation gut klappt. Es mag ein faires Modell für die Eltern sein, aber ich denke da muss die Ausgangssituation eine ganz andere sein, damit das gut funktioniert. Ich kenne zwei Familien, in denen das umgesetzt wurde. Beide Kinder waren nirgendwo richtig Zuhause. Ein Kollege von mir meinte, nachdem er mit 18 mit seiner Freundin zusammen gezogen ist, dass er endlich das Gefühl hatte, ein richtiges zu Hause zu haben. Das fand ich ganz schön schockierend und ich würde es meinem Kind nicht antun wollen. Ist aber meine persönliche Meinung.

 
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