Geschrieben von Limayaya am 02.06.2015, 7:35 Uhr |
Trennung
erst mal: fühl dich gedrückt!!!!
Dann: rein theoretisch kann man sich tatsächlich komplett ohne Jugendamt, Anwalt und Gerichte einigen. Eigentlich braucht man das Gericht wirklich nur dann für die Scheidung. Da könnt ihr euch vorab sogar einen Anwalt teilen, damit ihr eure Kosten gering haltet.
Der Unterhalt rechnet sich normalerweise rein nach der Düsseldorfer Tabelle. Maßgeblich sind da nur das Einkommen des nicht-Betreuungs-Elternteils, seine Kosten....
Aber: auch hier gilt: du kannst dich -sofern du es dir finanziell leisten kannst- dich mit dem Kindsvater auch auch einen anderen Betrag einigen. Sei es, dass du z. B. den Betrag geringer ansetzt, mit dem Argument, dass du bei deinen Eltern keine Miete bezahlst....sei es, dass er gut verdient und von sich aus großzügig ist....
Aber: solltet ihr wirklich Wechselmodell fahren, hebt sich (falls die Betreuungszeiten wirklich 1:1 sind) gegenseitig auf...und natürlich wäre das auch ein Argument. selbst wenn es nicht zum "echten" Wechselmodell kommt: wenn er einen recht großzügigen Umgang hat und die Kinder z. B. pro Woche 2 volle Tage betreut, könnte man sich natürlich darauf einigen, dass du etwas weniger Unterhalt bekommst.
Zum Wechselmodell: Dazu braucht er jetzt erst mal eine eigene Wohnung, die groß genug ist, dass er dann auch jeweils 1 Woche die Kinder betreut. Außerdem muss sie natürlich in unmittelbarer Nähe liegen, sodass die Kinder, auch wenn sie bei ihm sind ihr normales Umfeld (Schule, KiGa,...aber auch Freunde, Vereine ect.) wie gewohnt erreichen können.
Schick ihn erst mal mit dem Auftrag los, sowie damit, dass er dir dann bitte ein konkretes Konzept vorlegen soll, wie während seiner Arbeitszeiten die Kinderbetreuung gewährleistet wird. Ein lockeres "meine Eltern unterstützen mich" genügt da nicht. Konkret: wer schläft nachts bei den Kindern, wenn er Nachtschicht hat? z. B.....wenn seine Mutter regelmäßig dann in der Wohnung schläft, ist dagegen ja eigentlich nichts einzuwenden....wenn die Kinder dann aber regelmäßig auch noch zu Oma pendeln sollen und dort auf Sofas nächtigen, schon eher....
Ehrlich gesagt: finde ich generell Wechselmodell gerade bei jüngeren Kindern leichter durchführbar. Vorrausgesetzt, die Betreuung stimmt und auch das Vertrauensverhältnis der Kinder zu beiden Elternteilen. Nicht jedes Kind, das gewohnt ist, bisher sich mit allem an Mama zu wenden (einfach weil der Papa eine anstrengede 40-Stunden-Woche hat, um den Lebensunterhalt für alle zu finanzieren), sind bereit, jetzt einfach mal sich wochenweise auf Papa zu verlassen... Und manch ein Papa, der vorher laut verkündet hat, dass er das alles schafft und doch überhaupt kein Problem ist, muss nach einigen Wochen zugeben, dass er komplett überfordert ist und eigentlich lieber den "Sonntagsvater" spielt....
Andererseits: der Mensch wächst mit seinen Aufgaben und auch diese Version gibt es: Väter, die vorher gar nicht groß in Erscheinung getreten sind und dann -wenn sie endlich mal dürfen und Zeit haben- über sich hinaus wachsen und das wirklich supergut hinbekommen...
Was wollen eigentlich eure Kinder? Die beiden Kleinen werden wohl das noch nicht überblicken. Aber der/die 7-jährige ist ja schon in der Schule...hat also auch einen Freundeskreis, evt. Hobbys, Vereine ect und kann zumindest ein Stück weit überblicken, ob er mit dem Umfeldwechsel einverstanden ist.
Und: es ist löblich, alles im guten regeln zu wollen....es spricht aber nichts dagegen, sich gemeinsam beraten zu lassen. Sprich: wendet euch ggf. ans Jugendamt und bittet um eine Beratungsgespräch, wie es mit Umgang, Wechselmodell ect. möglich ist.
- Trennung - Mottehoch3 01.06.15, 22:08
- Re: Trennung - Limayaya 02.06.15, 7:35
- Nachtrag - Limayaya 02.06.15, 9:06
- Re: Trennung - shinead 02.06.15, 10:19
- Re: Trennung - Boots2012 02.06.15, 11:19
- Re: Trennung - Fredda 02.06.15, 12:11
- Re: Trennung - Holzkohle 02.06.15, 14:35
- Re: Trennung - Pondus2003 02.06.15, 18:44
- Re: Trennung - Limayaya 02.06.15, 7:35
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