Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von fusel am 05.11.2005, 18:46 Uhr

@Linda

Hi,

nichts für ungut -wirklich nicht- aber ich denke du setzt zuviel voraus. Erstens mal Glückwünsch das du dein volles bisheriges Arbeitsleben mit nur einem AG verbringen dürftest. Ich denke ich muß dir nicht sagen das das heutzutage für einen jungen Menschen eine absolute Seltenheit ist. Für dich sind Kündigung, Arbeitssuche, neue Kollegen, Mobbing usw. offensichtlich ein Fremdwort.
Ich finde das wirklich beneidenswert, ohne Flachs. Eine Cousine von mir geht es ähnlich: seit Ausbildung im selben Unternehmen, jetzt schon fast 20 Jahren und jedesmal wenn sie mir vorjammert sie müsse sich beruflich verändern, lach ich mich innerlich schlapp. Berufliche Veränderung heißt für sie soviel wie in die Abteilung ein Stock tiefer zu wechseln :o)
Zweitens: das du 4000,- € verdienst ist auch schön. Aber du hast ein Studium, langjährige Berufserfahrung und konntest deine Karriere in einer! Einrichtung durchziehen. Das heißt nicht zwangsläufig das diese Situation für *äh* woe genauso gilt. Es wäre mir jedenfalls neu das im Einzelhandel so hohe Gehälter gezahlt werden. Wenn sie jetzt für 25h 1000,- bekommt wird sie für 40h vielleicht 2000,- eher weniger bekommen. Bevor der Kamm jetzt schwillt *gg* auch für 2000,- € kann, nein MUSS man arbeiten gehen. Aber sag doch nicht das sie u.U. auf spektakuläre 4000! verzichtet, wenn sie nicht am Ball bleibt. Du weiß nicht ob sie diese Grenze jemals reisst, du kennst ihre Ausbildung, die Gehaltstabellen im Einzelhandel nicht usw.
Drittens: du kannst ihr doch nicht unterstellen, das ihr AG sie deshalb nicht weiterbeschäftigen will, weil sie nicht Engagement zeigt. Auch das entzieht sich deiner Kenntnis. Der Satz: "Ich denke das es andere Leute gibt die unser System bescheissen .... !" Heißt für mich erstmal das sie das System nicht bescheißt, sondern sich wirklich aus ihrer Sicht nicht in der Lage fühlt die Situation kindgerecht zu meistern, sondern eher auf die verweist die könnten, aber nicht wollen.
Viertens: es ist kein Geheimnis das Kinderbetreuung für AEs schwierig sein kann, da blöderweise Wegzeiten keine Kalkulation in der Betreuungszeit finden. Es ist auch nicht neu das man eine TM nur begrenzt findet bzw. nicht zu den benötigten Zeiten. Und schon garnicht ist es neu, das derjenige der bei der Trennung die Kinder hat, auf einen guten Teil seiner Karriere und/oder Job verzichten muß. Geht mir da nicht anders, unser KV ist freiberuflich viel weiter als ich obwohl ich damals in der Agentur in der wie beide arbeitern um naja, wenigstens ein Drittel besser war als er. Aber was hilfts wenn ich hier einen Dreijährigen habe der auch seine berechtigte Zeit mit Mutti will? Du setzt aber auch hier genau das Gegenteil voraus um -pardon- deinem Frust den du in deinem Job sammelst Nahrung zu geben. Und btw. eheähnliche "WGs" sind natürlich Mist, aber ärgere dich mal nicht über die Markenjeans. Die gibt -es gerade bei ebay zuende gegangen-, z.B. für 15,93€ und einer Jeans sieht man nicht unbedingt an ob sie im Laden oder im Second Hand erstanden wurde. Einmal getragen, schon Gebrauchtware. Bei H&M bekommt man Jeans neu ab 30,- €, also sind die Käufer dort eigentlich
reicher.
Fünftens(?): Weißt du es gibt auch manchmal Beiträge oder Kommentare da schürz ich die Lippen und denke mir "Die *** ***!!!"
Aber! ich denke jeder der Kinder hat und aufzieht sollte auf Händen getragen werden und wenn das heißt das einer *** *** 700,- € in den Poppes gepustet werden ist mir das auch wurscht. Soll ich dir sagen warum? Nicht weil ich selbst ein Kind habe, so ein einziges macht die Suppe ja nicht fett. Nein, meine Theorie: Ich denke viele Menschen sind sich nicht Klaren darüber das der Kindermangel hier vor Ort nicht nur auf lange Sicht eine Rentensicherungproblem ist. Das kann man, sofern Kohle vorhanden, und die meisten Karrierebewußten ohne Kinder haben davon auch reichlich, auch privat lösen. Aber das Dumme ist das uns vielleicht, vielleicht nicht nur das Geld sondern auch die Dienstleister fehlen. Verstehst du was ich meine? Wenn ich eine alte Huschelkuh bin, werde ich überspitzt gesagt womöglich ein Problem haben jemanden zu finden der mir Brötchen verkauft, mir meine knorrigen Gelenke biegt, meine Krankheiten verarztet usw. usf. Produkte kann ich weltweit kaufen, Dienstleistung nicht. Und wenn wir alle alte Huschelkühe sind und es mehr als Junge gibt, könnte es ungemütlich werden.
Und da die Osteuropäer im Moment das Geld der Westeuropäer verdienen, werden die einen Teufel tun mir mein Brötchen in 40 Jahren zu geben. Tja, was dann? Afrikaner einreisen lassen? Hätte ich persönlich garkein Problem mit, aber ich kenne doch die Ansichten mancher Deutschen hier....
Deshalb: Soviel Kinder wie möglich, und mit der (jetzt fehlenden) Unterstützung des Staates was draus machen. Ansonsten müßte ich nämlich meinen Sohn z.B. empfehlen in 20 Jahren ins Ausland zu ziehen damit er nicht die Renten der Kinderlosen mitstemmt. Es ist doch dank einer Schweizer(?!) Studie bewiesen das Kinder trotz eventueller "Anlaufkosten" der Allgemeinheit mehr nutzen als schaden. Und wenn das heißt das für das Kind einer ALGII-Empfängerin insgesamt 800.- € incl. von der Gemeinschaft bezahlt werden müssen, dann ist-das-eben-nunmal so. Ganz einfache Rechnung = 20 Jahre á 12 Monate á 800,- € < 40 Jahre á 12 Monate á Lohnnebenkosten, Sozialversicherungbeiträge, Konsum etc und pp.
Das war jetzt eine sehr wirtschaftliche Analyse zum Thema "Kind". Wenn woe meint sie könne dort nur begrenzt arbeiten, wird sie ihre Gründe haben, deshalb würde ich ihr persönlich keine Faulheit unterstellen. Zumal ich auch aus eigener Erfahrung weiß wie die Mietsituation in München direkt bzw. wie die Fahrzeiten ins Ländle hinaus sind. Von Zuverlässigkeit in Winterzeiten rede ich mal garnicht...

So, das war nun sehr weit vom Thema weg.

Wie gesagt ich möchte meckern (man muß ja immer ein bissel achtgeben hier). Nur mal meine Sicht der Dinge, die vielleicht (zu) liberal ist.

Schönen Abend,

fusel

 
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