Für alleinerziehende Eltern

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von spiky73  am 11.03.2018, 18:29 Uhr

ach, und nochwas bzgl. JA und den angebotenen Hilfen und der Schichtdienst...

... eigentlich versucht mich/uns das JA gerade in eine Richtung zu draengen, in die ich eben gar nicht will...

Ich hatte eigentlich nie das Gefuehl, dass ich ein schlechtes Verhaeltnis zu meinen Kindern habe. Oder dass die so schlecht erzogen sind, dass ich jetzt unbedingt jemanden benoetige, der mir meine Kinder erklaert oder mich bei der Erziehung an die Hand nimmt.
Die Probleme wurden irgendwie von aussen in unsere Familie hinein getragen - es fing wirklich damit an, dass es bei der Grossen in der Grundschule hiess, sie sei irgendwie "nicht normal" (und meine Eltern sind da auch gleich drauf aufgesprungen und haben dem Kind jahrelang vermittelt, dass es nicht normal sei), und dass ihr Zustand dringend abgeklaert werden muesse.
Ich bin dann von Hinz zu Kunz gerannt, habe hier eine Untersuchung, da ein Gutachten machen lassen, nur damit mir niemand vorwerfen kann, ich haette das nicht ernst genommen oder mich nicht gekuemmert - nur herausgekommen ist nie etwas.
Allerdings hat das Kind darunter gelitten und ist dementsprechend schwierig gewesen. Schule ging jahrelang gar nicht. Und Freunde wollte sie auch keine haben ausser einer Freundin, der sie schon seit dem Kindergarten die Treue haelt (was dann aber wieder auffaellig ist, weil ein Kind "muss" ja viele Freunde haben und einen Terminkalender mit zig Verpflichtungen etc. pp.)...

Es ist dann nach dem Tagesklinik-Aufenthalt besser geworden. Damals hatte ich auch eine tolle Familienhelferin, bei der ich mich einfach nur auskotzen konnte. Das hat mir immerhin so weit geholfen, dass ich irgendwann gesagt habe: Lasst das Kind in Ruhe, sie ist genau richtig so, wie sie ist, und ich moechte nicht, dass da noch gross was untersucht und das Kind so einen "unnormal"-Stempel aufgedrueckt bekommt.
Seitdem ist das Kind aufgeblueht. Wie gesagt, sie braucht in vielen Dingen einfach laenger, aber dann bekommt sie einfach die Zeit dazu...

Vor etwas ueber zwei Jahren habe ich dann nochmals Familienhilfe beantragt, aus einem lapidaren Grund:
K1 war in der letzten Klasse der Hauptschule und war - mit einem Wort - schwierig.
Sie hatte die fixe Idee, dass sie mit dem Schulabschluss unbedingt eine komplette (berufliche) Lebensplanung in der Tasche haben muss und genau wissen muss, wo sie beruflich in 5, 10, 25, 50 Jahren steht.
Wir haben jeden Abend das gleiche Thema durchgekaut, inlklusive Verzweiflungsanfaellen und Traenen beim Kind und irgendwann Genervtheit bei mir, weil ich ihr jedes Mal erklaerte, dass das Schwachsinn ist und sie einfach einen Schritt nach dem anderen tun muss. Und dass sie - wenn sie eben nicht weiss, wohin die Reise beruflich gehen soll - weiter Schule macht. Aber irgendwie kam das bei ihr ueberhaupt nicht an.
Und so habe ich eben jemand von ausserhalb mit ins Boot genommen, und die Angelegenheit delegiert. Mein Auftrag war: Das Kind durch diese Zeit zu bringen, mit ihm zur Berufsberatung zu gehen - und so etwas.

Zu der Zeit kam dann aber auch heraus, dass K2 die Teilleistungsstoerungen hat, und eigentlich waere es mir lieb gewesen, dass auch sie betreut wird und dass das JA etwas zu ihrer Foerderung beitraegt.

K1 war durch die Phase relativ schnell durch, nach einem dreiviertel Jahr hat sie die Schule gewechselt - und seitdem waren ihre diffusen Zukunftsaengste weg.

K2 jedoch war in der Hilfe nie so richtig drin. Es war zwar anderthalb Jahre (!) im Gespraech, dass sie in diese paedagogische Nachmittagsbetreuung soll - passiert ist jedoch nie etwas. JETZT faellt auf, dass da vielleicht haette etwas passieren koennen. Aber jetzt ist der Has' ueber den Berg (das hatte ich ja oben schon geschrieben).
Inzwischen habe ich sie erneut testen lassen, um ein Gutachten nach Paragraf 35a zu bekommen, damit sie vom JA gefoerdert werden kann. Die Teilleistungsstoerungen wurden bestaetigt (wobei im Bereich Rechnen es inzwischen eher um die unterdurchschnittliche Verarbeitungsgeschwindigkeit geht, denn die Ergebnisse sind normalerweise richtig), aber sie leidet nicht darunter, also gibt es auch keinen Hinweis darauf, dass ihre "Teilhabe am gesellschaftlichen Leben" dadurch eingeschraenkt ist. Also brauche ich fuer K2 auch keine Hilfen vom JA mehr. Zumal sie ja jetzt an die andere Schule wechselt - und ich diese Schule als sehr engagiert erlebt habe. Ich hoffe auch, dass der rhythmisierte Unterricht und die Moeglichkeit, an AGs teilzunehmen, K2 Spass machen wird.

Und ansonsten benoetige ich die Familienhilfe eben nicht mehr. K1 ist volljaehrig, K2 bis auf die Teilleistungsstoerungen (die ja auch nicht auf mangelnde Erziehung zurueckzufuehren sind) voellig normal und gluecklich. Und manchmal ein bisschen zickig. :-)

Dass es bzgl. einer moeglichen beruflichen Veraenderung nicht gut war, in den Schichtdienst zurueck zu kehren, weiss ich auch. Aber ich habe wirklich 6 Wochen herum gesessen und darauf gewartet, dass ich der Arbeitgeber mal dazu aeussert. Denn eigentlich hat er ja auch eine Fuersorgepflicht gegenueber den Angestellten.
Aber da ist nichts passiert, wie gesagt. Neben der Tatsache, dass dann meine kleine Ruecklage aufgebraucht war, das Krankengeld hinten und vorne nicht reichte und ich wieder verdienen "musste", kam ja dazu, dass ich die Probleme mit dem JA nicht aus dem Kreuz bekam. Und dann noch die Baustelle mit der Arbeit? Da war die Rueckkehr an meine bisherige Stelle wirklich das kleinste Uebel...
Und wie du siehst, jetzt kommt ja noch die Geschichte mit dem fehlenden Unterhalt vom K1-Vater dazu, um die ich mich gemeinsam mit K1 kuemmern muss. Irgendwas ist ja immer... Ich werde uebermorgen mal mit dem Neurologen darueber reden, weil therapieren kann er ja nicht wirklich was. Aber vielleicht hat er noch eine Idee. Ansonsten muss ich halt erst mal weiter machen und gucken, wie es mir gesundheitlich geht. Und versuchen zu reagieren, wenn ich das Gefuehl habe, mein Koerper sagt wieder "Stop!"...

LG, Martina.

 
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