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Geschrieben von Sabri am 10.03.2018, 18:19 Uhr

Was ist nur mit unseren kindern los?

Hallo,

ich habe den Beitrag von Vallie unten gelesen und will die ganze Zeit darauf antworten und kann es irgendwie nicht.

Ich habe zwei Kinder (16 und 11) und beide sind sehr pflegeleicht. Der Kleinere nicht von Anfang an, er hatte schon seine Phasen, aber mit zunehmendem Alter wurde er immer pflegeleichter, aber die Pubertät kommt noch.

Habe ich jetzt bisher einfach Glück gehabt oder kann man das beeinflussen? Und wenn ja, wie und womit?

Aber sehe ich auch bei der Klassenkameraden meiner Kinder einige "straucheln" (Alkohol, Drogen, Ritzen, Selbstmorddrohungen, Schule läuft nicht, Schwänzen bis zur Verweigerung, Magersucht, extremer Stress mit Eltern ......).

Nun habe ich meinen Sohn, der im Moment ganz viel aus der Schule erzählt von Kindern, die arge Probleme haben, gefragt, warum er diese Probleme nicht hat und warum er nicht betroffen ist - und es nach meiner und seiner Einschätzung auch in den nächsten Jahren nicht sein wird - und was dazu beigetragen hat, dass er nicht betroffen ist. Er wusste es zunächst nicht so genau, dann sagte er, sein Lego und seine Bücher würden ihn davon abhalten, Langeweile zu bekommen. Dadurch wäre er ganz wenig am Handy, hätte keine Zeit und Lust zu Zocken und TV zu schauen.
Mein Sohn sagte noch, nach seiner Einschätzung sei es ein Drittel Veranlagung und zwei Drittel Umfeld, warum jemand so ist, wie er ist und so mit schwierigen Situationen umgeht, wie er es tut.

Später werde ich noch meine Tochter befragen.

 
10 Antworten:

Re: Was ist nur mit unseren kindern los?

Antwort von spiky73 am 10.03.2018, 18:53 Uhr

Hallo Sabri,

meine Grosse hat frueher schon ihre Probleme gehabt - inklusive einer Phase, wo sie sich ihre Haare ausgerissen hat (und kahle Stellen auf dem Kopf hatte), da war sie neun, oder wo sie sich mit einem Geodreieck andeutungsweise "geritzt" hat (das hat halt nicht geblutet, man sah halt nur die Spuren).
Sie hat jahrelang immer Bilder mit weinenden Herzen gemalt, ihr Lieblingsspruch war "ich bring mich um", "ich will nicht mehr leben", "mein Leben ist eine Katastrophe".
Keine Ahnung, wann das angefangen hatte, vermutlich mit der Einschulung, von Tag 1 an wurde mir vermittelt, dass mit dem Kind was nicht stimmt, ich solle sie doch mal hier und da zur Abklaerung vorstellen, irgendwann ist man in so einem Fahrwasser drin - und das Kind hat irgendwie eine Aussenseiterstellung und einen Stempel auf der Stirn.
Letztendlich ist sie in der 6ten Klasse in einer Tagesklinik gelandet (wo man dann die Modediagnose ADS gestellt hat) - danach wurde es langsam besser.
Aber auch deshalb, weil ich mich ab einem Punkt weigerte, diese Aussenseiter-ihr-Kind-ist-nicht-normal-Geschichte weiter mitzumachen.

Einen deutlichen Einschnitt gab es, als sie in der alten Schule ab der 7ten Klasse an einen anderen Standort wechselte (die Schule hat zwei Standorte), dann, als sie 2016 an die Sozialpflegeschule wechselte - und als sie dort eine Ehrenrunde *huestel* drehte und in eine andere Klasse kam, war das Kind ploetzlich voellig "normal".
Sie ist halt ein Spaetzuender und pubertiert jetzt mit 18 auf einem Level, wie sonst vermutlich 15- bis 16jaehrige. Aber das ist voellig ok fuer mich. Kann ja nicht jeder fruehreif sein.

Ich kam eigentlich immer gut mit ihr zurecht (zumindest, wenn ich in der Grundschule keine Hausaufgaben mit ihr machen musste) und auch jetzt ist unser Verhaeltnis immer noch sehr gut. Ich bin halt die schwierige und peinliche Mutter, sie ist die zickige Pubertistin, wir nehmen das mit Humor, und dann passt das schon.

K2 ist da viel zickiger, die ist jetzt mit 10 in der Vor- oder Fruehpubertaet. Aber auch wir haben ein gutes und inniges Verhaeltnis.

Uebrigens kenne ich aus dem Umfeld von K1 keine Geschichten, wo andere Drogenerfahrung haben (ausser Alkohol?), oder Essstoerungen oder was auch immer in der Art.
Ich weiss von einem Maedchen aus ihrem Jahrgang, das sich zum Jungen umorientiert, seitdem sie 16 ist - sie heisst inzwischen anders und bekommt wohl schon jahrelang Hormone, ein weiteres Maedchen, das diese Entwicklung durchmacht, hat K1 auch erwaehnt. Scheint also eine Modeerscheinung zu sein.
Ich verstehe nicht, wie Aerzte das mitmachen koennen, mit 16 ist man doch nicht Fisch oder Fleisch, da experimentiert man noch viel - wie will man da wissen, wo sexuell die Reise hingehen soll?

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Re: Was ist nur mit unseren kindern los?

Antwort von Sternspinne am 10.03.2018, 20:13 Uhr

Weil du zwei Fälle kennst, ist es eine Modediagnose?

Vielleicht weil sich die Jugendlichen endlich trauen, solche Dinge anzusehen, ihre Gefühle ernst zu nehmen und zu kommunizieren.

Es ist keine Sache der Sexualität, ob man Mann oder Frau ist. Es geht nicht um eine sexuelle Orientierung, sondern um eine Identität.

Und ich vermute, dass die Beteiligten das nicht "mitmachen", sondern dafür qualifiziert sind, solche Menschen zu begleiten und zu behandeln.

Ich finde es krass, Geschichten aus zweiter und dritter Hand so ahnungslos abzuurteilen.

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Re: Was ist nur mit unseren kindern los?

Antwort von stella_die_erste am 10.03.2018, 22:04 Uhr

Ganz viele Kinder werden durch unser Schulsystem in Deutschland "kaputt gemacht".

Da können die Ausgangsvoraussetzungen noch so gut sein.
Habe es im Bekanntenkreis mehrfach erlebt: wissbegierige, fitte und intelligente Kinder ohne jegliche Belastung zuhause wurden eingeschult und ab da ging es stetig bergab. Nichts mehr übrig von dem fröhlichen Menschen, den die Eltern mit 6 Jahren in Obhut des Staates gegeben haben, weil wir hier nunmal eine "Schulpflicht" haben.

In der Pubertät kommt dann meist der völlige Einbruch mit Magersucht, Schulverweigerung, Ritzen, Drogen, Isolation etc.

Gerade tiefgründige und sensible Menschen kommen damit schlecht klar, dass sie sich gefälligst "normgerecht" zu entwickeln und verhalten haben, egal, ob das fair, sinnvoll, ethisch okay ist oder nicht.
Klar, dass die irgendwann unter dem Druck von außen innerlich zusammenbrechen.
Das Individuum juckt doch keinen heutzutage.
Da können die Eltern sich noch so bemühen, in der Schule passiert ganz viel, was Kinder fürs Leben prägt!

Meine Erfahrung ist, dass die Jugendlichen am wenigsten Probleme haben, die sich keine Gedanken machen oder schlichtweg mega-egoistisch sind, weil sie so erzogen wurden.
Alle, die hinterfragen, kritisch oder "anders" sind, haben die Wahl, sich anzupassen oder unterzugehen. Und das in einer Phase, in der sie nicht einmal selbst wissen, wer sie sind und sich im Hirn alles umstrukturiert.

Resultat ist dann oben genanntes.

DAS ist aus meiner Sicht mit "unseren Kindern los".

Und die frühe und meist viel zu lange Fremdbetreuung in großen Gruppen und mit unqualifiziertem Personal im Baby- und Kleinkindalter wird das ganze noch auf die Spitze treiben in den nächsten Jahren. Da verwette ich alles!

Da kannst Du mir jetzt als Lehrerin ins Gesicht springen, aber es ist nun mal Fakt, dass viele Grundschulen eine Katastrophe sind! Sicher nicht alle und bestimmt ist das auch abhängig vom Bundesland.
Bayerische Grundschulen sind es definitiv, es sei denn man hat das Glück, ein Privatschule zu finden, die ohne Beamtengedöns auskommt.
Leider ist das mangels Schulen und wegen der hohen Gebühren nicht jedem Kind vergönnt!

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Re: Was ist nur mit unseren kindern los?

Antwort von Astrid18 am 11.03.2018, 9:48 Uhr

Ich war mit unserer bayerischen Grundschule äußerst zufrieden. Da wurde noch Wert auf Disziplin gelegt und mit Konsequenz verfolgt. Das war an der Privatschule, auf der meine Kinder vorher waren, nicht so. Da hat die Schule oft die Konflikte mit den Eltern gescheut, weil die ja Schulgeld bezahlen.

Das Problem ist nicht die bayerische Grundschule, sondern der Druck der Eltern auf die Kinder, was die Schulempfehlung betrifft.

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Re: Was ist nur mit unseren kindern los?

Antwort von Pamo am 11.03.2018, 11:48 Uhr

Das ist auch mein Eindruck.

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Re: Was ist nur mit unseren kindern los?

Antwort von spiky73 am 11.03.2018, 19:16 Uhr

Aber da sind wir doch wieder beim Thema: Dass die Kinder heute "zu ernst" genommen werden.

Es ist doch voellig wurscht, ob es "nur" die sexuelle Identitaet betrifft, oder was auch immer, ich traue einem Kind von 15, 16 einfach nicht die weitreichende Erkenntnis zu, dass es im falschen Koerper steckt. In dem Alter sind sie doch heute so, morgen ganz anders und handeln nach dem Spruch "Was interessiert mich mein Geschwaetz von gestern?"

Und dann moechtest du es den "Experten" ueberlassen zu urteilen, ob das Ansinnen eines Pubertisten nun echt ist oder nur eine voruebergehende Laune? Wenn ich darueber nachdenke, wie viele Experten mit ihren Meinungen schon falsch lagen, oder sich teilweise bekriegen, weil sie voellig kontraerer Auffassung sind, dann wuerde ich meinem Kind eher mitgeben, erst mal erwachsen zu werden und dann herauszufinden, was es wirklich wirklich will.

Mich interessiert und beruehrt das Thema durchaus - und neulich gab es in irgendeiner Zeitschrift mal einen Artikel ueber eine Studie, die sich damit befasste, dass eine nicht unerhebliche Prozentzahl derer, die sich "im falschen Koerper" fuehlten und umoperieren liessen, anschliessend immer noch kreuzungluecklich sind, bis hin zu schwersten Depressionen. Weil naemlich die Geschlechtsumwandlung dann doch nicht das erhoffte Seelenheil gebracht hat...

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Re: Was ist nur mit unseren kindern los?

Antwort von stella_die_erste am 11.03.2018, 23:50 Uhr

Vermutlich hast Du einfach nur ein angepasstes, normgerechtes Kind.

Wobei es natürlich auch in Bayern Ausnahmen an Grundschulen geben mag.
So zwei..oder drei insgesamt. Wenn man alle Augen zudrückt!

Der Druck fängt bereits kurz nach der Einschulung an, wenn einige Kinder schon Lesen und Rechnen können und ein paar andere Mega-Probleme damit haben, dazwischen der "Norm-Rest". Oder wenn Kinder aufgrund ihres Wissens viel zu erzählen haben und ausgebremst werden.
Wenn anders aussehende oder andersdenkende Kinder von Anfang an kein Teil der Gruppe sind und das keinen interessiert. Ist ja mit Arbeit verbunden, womöglich noch mit privatem Engagement!
Da geht es nicht um eine "Empfehlung".
Sondern um die Stigmatisierung von allen, die nicht bis zum vorgeschriebenen Zeitpunkt die Fähigkeit XY erlangt haben oder bereits weit darüber hinaus sind.
Dazu kommt die Unfähigkeit des Lehrpersonals, mit Mobbing-Attacken und anderen sozialen Problemen adäquat umzugehen. Wegsehen ist hier Programm!

BÜCHER mit SKANDALEN könnte ich füllen!

Die allermeisten Lehrer sind NICHT in der Lage, für Ruhe und eine entspannte, angenehme und vor allem von sozialem Verhalten geprägte Lernatmosphäre zu sorgen. Und sie haben auch kein Interesse daran, denn die Qualität des Unterrichts wird ja nicht -wie in der freien Wirtschaft- überprüft, sondern man ruht sich auf dem Beamtenstatus aus und die Kohle kommt jeden Monat, egal ob man engagiert und den Kindern wohlgesonnen ist oder nur seine Zeit absitzt.

Hör mir bloss auf. Dieses Schulsystem ist eine Katastrophe.
Friss oder stirb. Sowas hat noch nie funktioniert!

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Stella, das Beamtentum ist es nicht, denke ich....

Antwort von KKM am 12.03.2018, 5:37 Uhr

So pauschal auf das Beamtentum zu schimpfen, ist zu einfach und nicht richtig.

Hier in NRW sind ja die Mehrzahl der Lehrer verbeamtet und ich habe äußerst engagierte Personen kennengelernt, Normalos und Totalausfälle.
Die engagierten Lehrer waren aber schon in der Mehrheit.
Insgesamt ein Querschnitt durch die Berufswelt.

Ich glaube, der Fehler liegt im System.

Binnendifferenzierung ist ein tolles Wort, überfordert aber viele, die das leisten sollen!
20 oder 30 Kinder in der Klasse, von Kindern mit Förderbedatf (sozial oder lernbehindert) über das Flüchtlingskind ohne Sprachkenntnisse zum schlauen Überflieger, alles dabei.
Kleine Klassen, maximal 15, dazu dauerhaft 2 Lehrer, dann kann Inklusion und Binnendifferenzierung gelingen.

Und bis dahin sind halt viele Kinder auffällig, weil ihre Bedürfnisse nicht erfüllt werden können.

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Re: Stella, das Beamtentum ist es nicht, denke ich....

Antwort von stella_die_erste am 12.03.2018, 9:55 Uhr

Nicht nur, aber das habe ich ja auch nicht geschrieben.
Natürlich ist die Sache komplexer.

Fakt ist aber ja, dass keinerlei "Qualitätssicherung" stattfindet.
Man kann schalten und walten, wie man möchte, solange die Schulleitung und sogar das Schulamt dahintersteht.
Hast Du mal versucht, in so einen geschlossenen Kreislauf "einzubrechen"?
Viel Vergnügen!

In einem Angestelltenverhältnis gibt es so etwas nicht, zudem sind die Leute nicht unkündbar und machen monatelang wegen irgendwelcher Lappalien blau, völlig egal, was dann mit den Kindern passiert, deren Unterricht ausfällt, was auch wieder Folgen hat, gerade wenn es um den Übertritt geht, der in Bayern ja auch völlig gaga geregelt ist.
Nur EIN Beispiel für den Fehler im System :-)

Wie gesagt, ich vertrete diese Meinung nicht ohne Hintergrundwissen.

Mit pauschaler Beamtenschelte hat das gar nichts zu tun.
Es gibt einige Berufe, da hat der Beamtenstatus durchaus seine Berechtigung (Polizei, Justizvollzug, Finanzamt, so manche Behörde etc.).

Ich sehe Lehrer nicht als "Opfer des Systems". Das sind erwachsene Menschen, die etwas dagegen unternehmen könnten, wenn sie denn wollten.
Aber sie wollen nicht. Sie haben`s ja auch so ganz schön!
Die Opfer sind die ihnen anvertrauten Kinder.

Mag sein, dass die Uhren in NRW tatsächlich anders ticken.
Aber Bayern ist und bleibt rückständig und verbohrt, was das gesamte Schulsystem angeht. Möchtegern-elitär halt und so benehmen sich auch die allermeisten Lehrer/innen. Einfach deshalb, weil sie es können.

Und nochmal: der JUNGE MENSCH, das Individuum und seine Bedürfnisse interessiert da kein Schwein! Hauptsache, man hat es chillig und keinen Stress.
Habe genügend Lehrer/innen im Bekannten- und Freundeskreis, die das ganz offen zugeben. Also bitte..

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Re: Was ist nur mit unseren kindern los?

Antwort von Maxikid am 15.03.2018, 9:41 Uhr

Meiner auch.....ich kenne so viele Kinder, die kaputt aus der Grundschule herauskommen. Aber zum Glück dann auf der nächsten Schule wieder aufblühen.

Und auch das Mobbing in der GS ist ein sehr, sehr großes Thema....gerade haben wir das Problem (nicht mein Kind) in der GS meiner Lütten. Die gesamte Schule ist nicht fähig deswegen etwas zu unternehmen. In der weiterführenden Schule, wäre dort schon lange kurzer Prozess gemacht worden. Das Thema geht in der GS jetzt schon 3 Jahre....

An der ehemaligen GS meiner Großen gibt es in jeder Klasse und in jedem Jahrgang immer 2-3 Kinder, die kaputt aus der GS Zeit herausgehen.....

LG maxikid

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