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Geschrieben von Wartender Mond am 18.03.2008, 10:13 Uhr

AD(H)S-wer hat ein Kind mit der Problematik?

Bitte schreibt mir doch mal, wie Euch das so aufgefallen ist und was Ihr jetzt für Therapieansätze verfolgt.

Wäre sehr sehr lieb, vielen Dank

WM

 
12 Antworten:

Re: AD(H)S-wer hat ein Kind mit der Problematik?

Antwort von +emfut+ am 18.03.2008, 12:40 Uhr

Fumi hat(te) ADS OHNE Hyperaktivität. Da muß man sehr unterscheiden. ADHS MIT Hyperaktivität fällt meistens mehr auf, weil "störender" für die Umwelt.

Bei Fumi war es so, daß sie ab der 3. Klasse ihre Hausaufgaben in der einen Stunde, die im Hort dafür zur Verfügung stand, nicht mehr geschafft hat. Sie hat dann nach dem Hort noch bis zu 5 Stunden dafür gebraucht. Sie fiel ständig aus der Konzentration und schaffte es auch mit großer Anstrengung nicht, alleine wieder in den Zustand der Konzentration zurückzufinden. Darunter litt ihr Selbstbewußtsein enorm, was die ganze Sache natürlich verstärkte. Das hat sich dann richtig hochgeschaukelt. Ich weiß nicht mehr genau, was da ablief (ich habe das auch verdrängt, es war eine schlimme Zeit), aber als "Turning Point" habe ich eine Szene in Erinnerung, wo sie mit einem Beim über dem Balkongeländer hing und runterspringen wollte.

Wir sind dann über die Schule und den KiA in die Diagnostik gegangen. Es wurde so ziemlich alles getestet, was man testen konnte. Zuerst wurde ihre starke Legasthenie "gefunden", aber im Laufe der Untersuchungen wurde dann auch klar, daß sie ADS hat.

Sie wurde eine Zeit lang von einem Einzelfallhelfer betreut, der zwei Mal die Woche zu uns nach Hause kam und ihr bei den Hausaufgaben und dem Einüben der Selbstorganisation half. Parallel fand ich nach langer Suche ein Institut, das eine Legasthenie-Therapie anbot und sich auch die ADS-Problematik zutraute. Die Lehrerin war sehr kooperativ. Sie hat sich angewöhnt, bei Proben und Stillaufgaben alle paar Minuten an Fumis Platz vorbeizugehen und sie nur kurz an der Schulter zu berühren - das war das Zeichen für Fumi, wieder in die Konzentration zu gehen bzw. darauf zu achten, daß sie nicht aus der Konzentration "rausrutscht". Im Hort wurde sie für die Hausaufgabenbetreuung an den Tisch der Aufsicht gesetzt, die im Grunde das gleiche tat.

Fumi wechselte dann an eine Spezialschule. Die Schule ist eine Realschule mit dem Schwerpunkt Legasthenie und arbeitet mit dem Institut zusammen, an dem Fumi auch ihre Therapie macht. Sie besucht dort eine Ganztagsklasse mit rhythmisiertem Unterricht. Das hilft ihr, die Konzentration zu halten, weil sich Unterricht, Vertiefung und Bewegung abwechseln.

Kurz vor dem Schulwechsel fing sie an, Methylphenidat zu nehmen, um die Therapie zu unterstützen. Dank der Medikamente konnte sie das Training des Einzelfallhelfers und der Therapeuten im Institut besser automatisieren.

Inzwischen ist sie in der 6. Klasse dieser Realschule und hat einen Notendurchschnitt unter 2 (nachdem sie in der GS eine Hauptschulempfehlung bekam). Das Methylphenidat haben wir im Herbst abgesetzt. Sie macht inzwischen nur noch die Therapie in dem der Schule angeschlossenen Institut. Im Grunde geht es jetzt noch um eine Stabilisierung der Ergebnisse. Sie könnte und würde gerne an ein Gymnasium wechseln, aber ich finde kein bezahlbares, das einen "echten" rhythmisierten Unterricht anbietet.

Was ich schlimm finde ist, daß sowohl die Suche nach geeigneter Hilfe als auch die Finanzierung derselben zu 99% bei mir hängenblieb. Da hat die Politik jämmerlich versagt in meinen Augen.

Beantwortet das Deine Fragen?

Gruß,
Elisabeth.

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Danke - hat schon viel geholfen

Antwort von Wartender Mond am 18.03.2008, 12:57 Uhr

Hallo

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort, die hat mir schon ein bisschen weiter geholfen.

Darf ich noch fragen, wie Du Deinen/Eueren Tagesablauf sonst darüber hinaus strukturierst? Achtest Du sehr auf immer gleiche Essenszeit, Schlafenszeit, Ritualstabilisierung etc.?

Hatte Deine Tochter auch Zwänge und/oder Ängste?

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Re: Danke - hat schon viel geholfen

Antwort von +emfut+ am 18.03.2008, 13:18 Uhr

Unser Tagesablauf war schon immer stark strukturiert, weil ich ja meistens voll berufstätig war. Fumi ging in der GS in den Hort bis abends, jetzt ist sie an der Ganztagsschule. Das hilft sehr, deswegen hat die Psychiaterin das auch explizit empfohlen (was das JA nicht davon abhielt, es überflüssig zu finden und daher nicht zu bezahlen).

Der "Rest", also der Ablauf morgens und abends, ist von Natur aus stark strukturiert.

Derzeit hat Fumi Ferien und ich bemühe mich sehr, sie zu Verabredungen zu animieren, damit sie auch eine Struktur in den Tag bekommt. Sonst sitzt sie den ganzen Tag zu Hause und "versumpft". Aber es ist schwer, weil ich ja tagsüber nicht zu Hause bin. Andererseits - für einen begrenzten Zeitraum wie die Ferien ist es sicher okay, auch mal den Schlendrian einziehen zu lassen.

Zwänge hat Fumi nicht, aber Ängste. Es ist aber auffällig, daß diese Ängste in den Hintergrund treten, wenn es ihr psychisch gut geht. Wenn die Ängste wieder stark werden kann ich davon ausgehen, daß es ihr gerade wieder schlechter geht - meistens ist das das erste "sichtbare" Anzeichen.
Bei der "Angstbekämpfung" hat Ralph wirklich tolle Arbeit geleistet, das muß ich doch mal wieder erwähnen.

Apropos: Meiner Erfahrung nach erzielen externe Helfer die besten Ergebnisse. Ich beschränke mich auf die Rolle des Hilfe-Koordinators und der emotionalen Auffangstation. Seit ich das tue, hat sich unser Verhältnis sehr entspannt.
Bei einem externen Helfer gelingt es Fumi besser, die Sachebene über die Beziehungsebene zu stellen.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: emfut

Antwort von spiky73 am 18.03.2008, 13:44 Uhr

hallo elisabeth,

im grunde genommen beschreibst du hier meine tochter, das ist erschreckend.

anna hat auch - wenn vielleicht nicht in diesem umfang - in der schule und in der nachmittagsbetreuung diese konzentrationsstörungen. sie schreibt immer noch sehr ungelenk und langsam, und wenn sie z.b. auf kariertes papier schreiben soll (textaufgaben), kann sie abstände nicht einschätzen und rutscht in den zeilen hin und her, bleibt nicht auf einer linie.
das hat natürlich auch konsequenzen bei den klassenarbeiten, sie wird meist nicht fertig, weil sie ewig hinterher hinkt.
in der nachmittagsbetreuung wird sie zwar meist fertig mit den aufgaben, aber erst pünktlich zum abholen. manchmal kommt es sogar vor, dass sie aufgaben noch mit nach hause bringt.
in kombination mit der konzentrationsschwäche (nach ein paar minuten driftet sie meistens völlig ab) ist das alles natürlich tödlich.

was mich daran so wundert, ist die tatsache, dass anna sich beim spielen stundenlang konzentrieren kann.
es war für mich auch irgendwie ein kleiner "schlag", als es plötzlich hiess, ich solle sie mehr ausschneiden, malen und kneten lassen, um ihre (fein)motorik zu schulen. im grunde genommen sind das die dinge, mit denen sie sich am meisten beschäftigt. und die entwicklung war halt so, dass es bei den ganz frühen U-untersuchungen immer hiess, sie sei in der entwicklung voraus, und plötzlich (nach der einschulung) treten da defizite zutage, die vorher so nie festgestellt wurden...

anna hasst die schule, wenn ich sie darauf anspreche, die lehrerin schimpft immer mit ihr (vielleicht ist sie damit einfach auch überfordert, eine diagnose ist auch noch nicht gestellt worden), und das ganze nagt natürlich auch an anna.
ihr selbstbewusstsein ist im keller, keiner mag sie und sie ist dumm, schlecht, langsam und eh zu nichts nutze (nach ihrer selbsteinschätzung).

mich würde dabei mal interessieren,

- inwiefern fumi schwierigkeiten mit ihrer selbstwahrnehmung hatte
- wie genau sich ihre ängste äussern
- ob die medikation unumgänglich war
- wie lange es dauerte, bis vom ersten verdacht eine konkrete diagnose gestellt wurde
- wie die langzeitprognosen sind
- ob das ganze z.b. auch durch ernährung/sport positiv beeinflusst wird

so, ich entschwinde mal wieder an den arbeitsplatz (bin in der pause)

gruss,
martina

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Spiky

Antwort von +emfut+ am 18.03.2008, 13:48 Uhr

Ich muß jetzt zum Impfen mit den Kids, ich melde mich heute Abend.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: AD(H)S-wer hat ein Kind mit der Problematik?

Antwort von tachpost am 18.03.2008, 16:35 Uhr

Hallo,
ich bin hier eher nur als Leser unterwegs,weiss aber wenn man ein Kind mit ADHS Verdacht oder Diagnose hat,man immer auf der Suche nach Hilfe oder Infos ist.
Deshalb hier nun mein Bericht.

Es hat lange gedauert,bis ich auf die Idee kam,das mein Kind betroffen sein könnte.
Er war schon immer etwas schwierig zu händeln,immer anstrengender als andere Kinder im gleichen Alter.
Im Kindergarten schob man noch viel auf das Trotzalter und seinen Sturkopf.
Wobei ich im Nachinein sagen mus,als ausgebildete Pädagogen die Erfahrung haben,hätten die mir vielleicht schon damals,mindestens aber ein Jahr vor der Einschulung (mein Sohn wurde mit 7 eingeschult)einen Hinweis geben können.
Denn es gab ja auch dort schon oft Klagen.
Nun denn...es hat gedauert.

Auffällig war bei uns vieeeeeeeeeeel !
Es ging schon morgens los,beim Anziehen.Jeden Morgen das gleiche Spiel...will ich nicht,kann ich nicht,begleitet von Geschrei und Heulerei.
Das zog sich durch den ganzen Tag....Will ich nicht,KANN ich nicht.
Frustrationstoleranz.....gar nicht vorhanden.
Wenn etwas nicht gelang,missglückte,oder einfach nicht lief oder nach seinem Kopf ging,dann ging die Sirene los.
Ich frage mich heute noch,wie ich das ausgehalten habe.
Probleme gab es auch im Sozialverhalten.
Noch heute sitze ich in Hab acht Stellung hier oben,wenn Kind zum Spielen draussen ist.Denn dieses Problem ist nach wie vor geblieben,und die größte Baustelle.
Mein Sohn ist nicht aggressiv,eher der Typ Pausenclown.Und damit versucht er andere Kinder ständig zu ärgern.
Das geht eine Zeitlang gut,bis das jeweilige Kind darauf keine Lust mehr.
Mein Sohn findet dann leider kein Ende mehr,und pisackt weiter,bis die Situation eskaliert.Er weiss einfach nicht wann Schluss ist.
Deshalb kam es schon des öfteren zu unschönen Begebenheiten,und oftmals musste ich ihn nach Hause zitieren,während andere Kinder im Sommer noch Stunden draussen spielen.

Er sieht dann auch keine Schuld bei sich,behauptet immer : Aber DER hat doch angefangen !
Selbst dann wenn ich daneben stand,und das Schaupiel beobachtet habe,beharrt er darauf völlig unschuldig zu sein.

Regeln zu befolgen,oder überhaupt darauf hören,was ich sage....damals undenkbar.
Ich habe mich hunderte Male wiederholt,oft ohne Erfolg,oder aber mit Erfolg,dafür wieder begleitet von Geschrei.
Bis ich das Kind am Abend im Bett hatte,waren meine Nerven zu Fuß unterwegs.

Großes Thema damals auch....Einkaufen.
Es war der Horror.Totale Reizüberflutung.
In einem Supermarkt normaler Größenordnung,kamen wir gerade noch durch,aber nach einem Besuch in einem Einkaufscenter,war ich nach einer Stunde fix und foxi.
Wie von einer Tarantel gestochen ist mein Sohn durch die Geschäfte gewetzt.
Nicht nur das er schnell gelaufen wäre,nein er ist dort förmlich durchgerast.
Überhaupt...Das hat er oft gemacht...aus dem Stand losgerast,irrwitzige Bewegungen gemacht,an Bushaltestellen Bäume hochgeklettert,den Laternenmast versucht hochzukraxeln....er konnte einfach nicht für 30 Sekinden ruhigbleiben.

Was dann auch Probleme bereitet hat bei der Konzentration,als er zur Schule kam.
Das Problem war nicht,ihn an die Hausaufgaben zu bekommen,sondern mehr,die fertigzubekommen.
Den Stuhl benutzte er als Turngerät...manchmal lag er fast auf dem Tisch.
Machte Gedankensprünge,kam von einem Thema zum anderen....nur nicht zu den Aufgaben.
Allerdings kann er sich bei Sachen die ihn interressieren,sehr gut konzentrieren.
Kann den legokran in seinem Zimmer aufbauern,ganz konzentriert,ohne das ich 2 Stunden einen Laut von dort höre.
In der Schule gelang das aber nur bei Themen die interressant für ihn waren,Sachkunde bspw,wenns um Magnete ging.

Ich habe mich all die Jahre wirklich redlich bemüht,dem Kind "Benehmen" beizubringen.Ihn immer wieder ermahnt,erinnert,mich bemüht ihn irgendwie in Schach zu halten.Unser Leben bestand nur noch aus Schimpfen und ermahnen,und bitten.Wir fielen ja überall sofort auf,wo wir hinkamen.
Besonders in den Supermärkten waren wir bekannt,und irgendwann hatte ich auch keine Lust mehr,und hab ihn nicht mehr mitgenommen,auch zu seinem eigenen Schutz.
Ich wollte ja schlieslich nicht,das mein Sohn durch sein umtriebiges Wesen irgendwann unter einem Regal mit Kirschgläsern begraben liegt *gg*

Aber als ich mal wieder mit ihm im Aldi unterwegs war..Re raste wieder durch alle Kassen und Regale durch,schrie nach mir,ich vergaß die Hälfte...da fiels mir plötzlich wie Schuppen vor die Augen.
ADHS.....
Keine Ahnung,warum es so lange dauerte,mein Sohn war da schon 7 Jahre alt,und ich mit den Nerven und mit meinem Latein am Ende.
Noch am selben Tag hab ich das www. durchforstet.
Es gibt ja etliche Seiten darüber,die man durchwühlen kann.
Bei den Fragebögen,war ich dann platt,denn 99 % traf auf meinen Sohn zu.
Irgendwie hatte ich ein völlig anderes Bild von einem ADHS Kind,aggressiv z.B.,was ja mein Sohn überhaupt nicht war.
Aber nachdem ich mich durchs www. gearbeitet hatte,und Bücher geordert hatte,hab ich dann einen termin beim Kinderarzt gemacht.
Wobei ich noch großes Glück hatte,und wir nach 2 Monaten durch waren mit den Tests.
Und daraufhin stellte sich natürlich auch die Frage...Medikamente ja oder nein.
Nachdem ich von den Nebenwirkungen hörte,und all die Storys gelesen hatte,die man auch im Netz so findet,bin ich zum letzten Gesprächstermin beim Doc,mit der Überzeugung rein,ich mache das nicht.
Dieses "Zeugs" wird mein Kind keinesfalls bekommen.
Raus bin ich mit Rezept.
Er hat mir so den Kopf gewaschen,und mir klipp und klar,ziemlich direkt gesagt,was auf mich,und natürlich auf meinen Sohn zukommen würde,wenn ich es nicht versuche.Ausschlaggebend war dann für mich die Schule,und ich habe gesagt,ich will es wenigstens versuchen.

Werd ich nie vergessen,als ich damals die erste Tablette verabreicht habe.
Mein Gewissen war mehr als schlecht,und ausserdem hatte ich Angst,was das wohl aus meinem Kind macht.
Ich kannte ja auch niemanden aus meinem umfeld,den ich hätte fragen können.

Ich hab sie ihm als morgens gegeben,und bin dann mal gleich mit ihm ins Kino gegangen....der Härtetest.
Hey....neeeeeeeeee......Ich kanns gar nicht beschreiben.
Das Kind stand 15 Minuten mit mir in der Warteschlange,ganz ruhig (also nicht ruhiggestellt,sondern eben normal,wie die anderen Kinder auch),lief ein bißchen rum,betrachtete sich die Filmplakate,benahm sich eben ganz normal.
Als wir an der Kasse ankamen,und uns gesagt wurde,die Vorstellung seie ausverkauft,standen mir sofort die Schweissperlen auf der Stirn,und alles verkrampfte sich.
Ich wartete auf die losgehende Sirene.
Nichts passierte.....die Mundwinkel gingen zwar nach unten,aber nachdem ich zum Trost ein Eis versprochen habe,und ihm sagte,ich reserviere Karten für den nächsten Sonntag,wars auch gut für ihn.
Normal wäre vorher gewesen....Mördergeschrei während der ganzen Autofahrt,und ich drauf und dran das Kind beim Pfarrer abzugegeben.

Alles in allem,hat sich die Lage hier seitdem entspannt.
Glücklich über die medikamente bin ich nach wie vor nicht,aber ich sehe eben das es ohne nicht geht.
Ich würde ihn definitiv nicht durch die Schule bringen,und dürfte über einen schlechten Hauptschulabschluss womöglich noch froh sein.
Wenn er denn das überhaupt schaffen würde.Die Klassenfahrt im Sommer könnte ich knicken,das würde kein Lehrer mitmachen.
Deshalb schlucke ich die bitter Pille,und arrangiere mich mit den Nebenwirkungen,die bei uns nur das Essen betreffen.

Seit Oktober machen wir nun Ergo nach dem programm Lauth/Schlottke.
Ums kurz zu machen,dort lernen die Kinder das Lernen.
Sich selbst zu kontrollieren und überprüfen.
Grade für uns bei Klassenarbeiten wichtig. Denn so ganz perfekt ists leider immer noch nicht.
Aber trotzdem besser als zuvor.

Die größte Baustelle ist das Sozialverhalten,im Umgang mit anderen Kindern.
Beim letzten gespräch beim Doc,meinte der,dieses Problem werde mich noch so 4-5 Jahre begleiten *schock*.
Die Therapeuten sind völlig überlaufen,es gibt nicht mal mehr Wartelisten.
Da ich mich damit aber nicht abfinden kann,hab ich Mitte April wieder einen termin,weil ich denke,irgenwas muss da doch zu machen sein.
Es gibt eine Klinik an der Nordsee,wo ADHS Kinder behandelt werden,im Notfall würde ich da eine Mutter Kind Kur beantragen.

Ängste ?
Mein Sohn schläft nirgendwo anders.
Zu Hause nur mit offener Tür und Licht im Flur.
In der Schule im Unterricht meldet er sich nicht,und wenn er was gefragt wird,bleibt oftmals der Mund zu.
Er hat Angst was falsches zu sagen,und die Klasse dann lacht...wobei das von der Lehrerin eigentlich verboten ist.
Aber er hat schon im Kindergarten im Stuhlkreis gesessen,ohne sich daran zu beteiligen,keine Gedichte mit aufgesagt,und keine Lieder mitgesungen.
Die texte kannte er alle,zu Hause hat er es ja zum Besten gegeben.

Da fällt mir grad noch der Sprechdurchfall ein.
Ohne Medis redet dieses Kind wie ein Buch,ohne Luft zu holen,und zwar den ganzen Tag.
Das ging soweit,das ich irgendwann nur noch Ja und Amen gesagt habe,weil ich soviel gesabbel gar nicht mehr aufnehmen konnte.

Und weil ich nun auch genug gesabbelt habe,und mich kaum noch auf die Tatstaur konzentrieren kann,endet hier nun mein Bericht.

Ich hoffe ich konnte Dir ein klein wenig weiterhelfen.

Liebe Grüße
Birgit

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?????

Antwort von Yola am 18.03.2008, 18:52 Uhr

*grübel*

Wenn ich das alles so lese, dann stelle ich mir auch so meine Fragen...

Kommt mir allzu bekannt vor - allerdings bei uns gleich in doppelter Ausführung bei beiden Zwillingen.

Ich habe eine Freundin die ist Heilpädagogin und arbeitet in der Frühförderung, ich glaube, ich muss die mal wieder zu uns einladen und hinterher unter vier Augen ein ernster Wort mit ihr reden...

LG

Yola

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Re: @yola

Antwort von tachpost am 18.03.2008, 19:06 Uhr

Wenn ich 2 von der Sorte hätte,würde ich die Möglichkeit mit dem Pfarrer tatsächlich in Betracht ziehen.
Oder mich erschiessen.
Zumindest bei ADS mit H.

Grüßle
Birgit

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@tachpost

Antwort von Cat74 am 18.03.2008, 20:46 Uhr

Ich habe Deinen Bericht auch mit großem Staunen gelesen, bei uns kommt allerdings noch dazu, dass sie neben diesem ganzen Gesabbel (Sprechdurchfall ist wirklich klasse, muß ich mir merken! ;)) ständig wo dagegen rennt, alles umschmeißt bzw. -schüttet und sich ständig irgendwo kratzt, zupft oder sich im Gesicht rumwischt. Vorzugsweise macht sie das wenn sie 'nur' sitzen soll zB beim Essen. Wenn sie gleichzeitig ihr Hirn betätigt, macht sie das nicht!
Außerdem fragt sie alles so lange bis sie eine Antwort bekommt, also wenn ich zB Zähne putze, dann stellt sie schonmal 3 Minuten am Stück diesselbe Frage, aber ohne Pause zwischen den Fragen. Ich weiß nicht wie oft ich das schon erklärt habe, dass man manchmal eben einfach nicht antworten kann, aber es kommt nicht an. Beim nächstenmal wieder dasselbe, oder sogar noch mit Steigerung, dass sie austickt, weil ich eben nicht antworte - mit Zahnbürste im Mund - und richtig böse auf mich wird. Nachher sagt sie dann gerne, sie hat das nicht bemerkt!
Gruß von Cat

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Re: @cat74

Antwort von tachpost am 19.03.2008, 9:19 Uhr

Ich kenne diese Fragerei auch.
besonders beim Autofahren,empfinde ich das als extrem nervig.
Womit ich auch nicht gut klarkomme,sind diese ständigen Wiederholungen.
Junior wiederholt ständig Sätze....sagt alles 2-3 mal.
Wenn er abends ins Bett geht,sagt der mir mind. 8534657 Gute Nacht.
Ich werd da manchmal richtig aggressiv.
Zumal das abendliche Gute Nacht sagen,nun schon seit Monaten geht,und ich einfach kein Mittel finde,dies abzustellen*seufz*.
Und grade am Abend wenn ich selbst k.o. bin,bin ich auch nicht mehr soooooo belastbar,würd mich auch gern einfach nur noch auf die Vouch hauen,und gut iss......
Ich hoffe einfach mal drauf,das in ein paar Jahren doch noch der Verstand einsetzt*g*

grüßle
Birgit

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Re: @cat74

Antwort von gaby67 am 20.03.2008, 10:36 Uhr

Hallo Birgit,

ich würde Dir gerne persönlich e-mailen und Dich eventuell noch was fragen. In Deinem Bericht tauchen so in paar Sachen auf, die könnten auf mein Sohn zutreffen. Könntest Du mir Deine private e-mail-Adresse hinterlegen?

Liebe Grüße,

Gaby

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Re: @gaby67

Antwort von tachpost am 20.03.2008, 16:26 Uhr

addy ist hinterlegt

grüßle
Birgit

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