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Geschrieben von ohno am 13.12.2011, 15:22 Uhr

wg. Arbeitsplatzverlust - Achtung lang

Ich muss mir mal was von der Seele posten und bitte Euch, dass mal zu lesen und aus reiner Arbeitnehmersicht zu interpretieren. Achtung ist lang:

Mein Mann hat einen guten, sicheren, aber sehr körperlich anstrengenden und stressigen Job gekündigt, um sich weiterzuentwickeln und um in einer anderen Position in anderer Firma nicht mehr ganz so anstrengend zu arbeiten und natürlich ein bißchen besser zu verdienen. Eine komplett neue Firma, eröffnet im letzten Quartal diesen Jahres. Nachdem er den Arbeitsvertrag unterschrieben hatte, war der neue Chef dann auf einmal nicht mehr so nett, sagen wir mal so, es zeigte sich dann, was es für ein Typ Mensch ist, was im Einstellungsgespräch vorsimuliert wurde, galt auf einmal nicht mehr. Da sind Sachen gelaufen, die ich garnicht alle aufzählen kann. Im Endeffekt hatte mein Mann eine Führungsposition zusammen mit einem Kollegen inne, die sich sich zu teilen hatten - eigentlich. Dieser Kollege torpedierte aber von Anfang an alles, ließ den Chef raushängen, schmiss anderen Mitarbeitern Zeugs vor die Füße, schrie sie an etc., eine ordentliche Teambildung, die für den Neustart einer Firma wichtig ist, war demnach überhaupt nicht möglich. Auch war er der Meinung, mein Mann stände unter ihm... Ein Gespräch mit dem Chef war NIE möglich, er war wohl angeblich immer sehr eingebunden, für den Kollegen hatte er aber immer Zeit..., auf einmal war der Kollege meines Mannes per Du mit dem Chef, bekam ein Firmenfahrzeug, konnte sogar die Tochter des Chefs, die mit in der Firma arbeitet, anschreien, weil sie privat telefonierte, ohne dass der Chef sich dazu äußerte. Außerdem muss dieser Kollege wohl mal bei einer Firma wg. irgendwelchen Betrugsgeschichten entlassen worden sein, dass sickerte mal durch. Außerdem wurde Geld, m.E. zum Fenster rausgeschmissen mit sinnlosen Promotionveranstaltungen, Geld für notwendige Arbeitsutensilien wurde nur knapp bemessen, so dass die Mitarbeiter tageweise nicht arbeiten konnten, obwohl Kunden "vorhanden waren". Dem Kollegen war mein Mann schon von Anfang an ein Dorn im Auge, nach dem ersten Arbeitstag war ihm schon klar, dass es mit diesem Mann nichts wird. Der Chef interessierte sich nicht dafür, sondern nur für Zahlen, bei denen einem aber schlecht wurde, weil die Ausgaben viel viel höher waren als die Einnahmen, was aber kein Wunder ist, wenn die Mitarbeiter nicht arbeiten können, weil sie keine Materialien haben, teilweise mußten sie 2 Wochen warten, ehe die Kunden "abgefertigt" werden konnten... Mein Mann hat sich allerdings nie großartig von dem Kollegen irgendwas sagen lassen, hat normal mit den Kunden verhandelt, sie beraten etc, kam immer mit allen Mitarbeitern klar, seine Anweisungen waren immer klipp und klar, er ist nicht der Schreityp oder Choleriker oder sowas. Auch hat er nie getürkte Rechnungen geschrieben, wie es von dem Kollegen verlangt wurde!!! (wahrscheinlich, damit mehr in die Kasse kommt...) Jedenfalls hat er immer wieder - vorm Chef oder sogar vor Kunden und Vertretern - von seinem Kollegen nen Anschiss verpaßt bekommen, was demütigend genug ist, es reicht, wenn man sich sagt, was einem nicht paßt, unter 4 Augen, aber nein, er mußte sich behaupten, indem IMMER Zeugen dabei waren... Um Kosten gering zu halten, wurden auch überwiegend Lehrlinge eingestellt, die von "Tuten und Blasen" ja überhaupt noch keine Ahnung hatten. Ich schreibe grad bisßchen wirr... Im Endeffekt wurden nun 2 Leute in der Probezeit entlassen. Ein Mitarbeiter und mein Mann. Bei meinem Mann wg. Kosteneinsparung. Sie haben irgendne Kündigung verfasst, wo auch kein Hinweis wg. Meldung beim AA dabeisteht, und die Frist war eh falsch (zwei Tage zu wenig). Er ist freigestellt seit letzter Woche. Mein Mann hatte an dem besagten Kündigungstag noch mittags mitbekommen, wie der Kollege zur Bürofrau ruppig meinte, wenn sie die Schreiben jetzt nicht gleich fertig kriegt, würde er sie selber schreiben... Soweit zum Stellenwert.

Ich war der Meinung, mein Mann sollte sich krankschreiben lassen und zum Fachanwalt gehen, damit er wenigstens noch Urlaub und Überstunden rausbekommt, die er wirklich ohne Ende geschoben hat und am Ende der Meinung war, dass das "Arbeitszeitprogramm" zur An- und Abmeldung der Arbeitszeit manipuliert werden könnte von anderen, da Stunden fehlten... Außerdem hat er Üh nicht ausgezahlt bekommen. Aber er meinte nur, er hätte keine Lust, sich mit denen noch weiter auseinanderzusetzen und seine Freistellung wäre ok, da hätte er die Zeit für uns. Eben rief einer der Mitarbeiter hier an. Er wöllte meinen Mann vorwarnen, die würden ihm gerade ne Rechnung schreiben, weil er -angeblich- einen Garantienachweis verschludert hätte, Garantieansprüche damit verfallen sind bei einem Kunden. Die beiden Mitarbeiter sagten aber gleich ganz klar und deutlich, dass das ganz bestimmt von dem Kollegen so inszeniert wurde, er hätte die Unterlagen heimlich auf die Seite gelegt und erst wieder hervorgeholt, als die Fristen abgelaufen sind... Natürlich im Verdacht auf den Charakter des Kollegen, Beweise gibt es klaro nicht. Allerdings paßt das zu dem, was mein Mann von dem Kollegen immer wieder erzählt hat: er hat im Infos verschwiegen, termine nicht abgesprochen, hat ihn immer wieder auflaufen lassen.

Ich könnte grade kotzen. Am liebsten würde ich meinem Mann grad zum Anwalt schleppen, zum Arzt und würd irgendwo in Erfahrung bringen, wo der Kollege vorher wg. Betrug, wenns so war, rausgeflogen ist, damit der RA dem Chef mal so richtig was schreiben kann. Wenn man Mann das hört (ich hatte den Mitarbeiter am Telefon, Männe ist unterwegs), wird er wieder total geknickt sein, er ist gesundheitlich vorbelastet und ich hoffe nicht, dass ihn dass noch mehr aus der Bahn reißt - sicheren Job aufgegeben für Mobbing und Unsicherheit, Kündigung in Probezeit schön vor Weihnachten und nun wohl auch noch ne Hammerrechnung. Außerdem soll er seine Arbeitskleidung gereinigt mit Reinigungsnachweis an die Firma zurückgeben, Arbeitsmaterialien vollständig und gereinigt, dass wurde zum Thema Demütigung noch schön von dem Kollegen mit Hochmut kontrolliert, als wenn man sich nicht schon schlecht genug fühlen würde.

Ich fühl mich gerade total schlecht, weil mein Mann dort nie glücklich war, sich jetzt schon wieder aufmachen muss in unsichere Zeiten und nun auch noch sowas Unverschämtes mit ner Rechnung. Gut, mein Mann muss selber wissen, ob er da wirklich was verlegt haben könnte, wenns so ist, wird er dazu stehen. Aber nach allem, was ich über den Chef und seinen "Kumpanen" weíß, denke ich eher, "sie wollen nochwas rausholen". Kann man dem Kollegen nicht auch noch ans Bein pinkeln, wenn man irgendwie rausfinden könnte, dass er wg. irgendwas irgendwo entlassen wurde? Zumindest dem Chef dann einen Wink mit dem Zaunpfahl geben, dass ein bestimmter Kundenkreis, auch evtl. zukünftiger Kundenkreis, weiß, wen er da angestellt hat? Und deswegen Kunden wegbleiben? Ich meine, das Rechnungen getürkt werden sollten, ist für eine Firma kein gutes Zeichen...

ohno

 
7 Antworten:

Re: wg. Arbeitsplatzverlust - Achtung lang

Antwort von Jamu am 13.12.2011, 16:06 Uhr

Nein!
Ich denke auch nicht, dass es den Chef interessieren wird.
Ich empfehle einen guten Anwalt.
Wäre ggf. ein Kollege bereit für deinen Mann auszusagen?!

Hammer, die Story - ich bin erschüttert ...

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Re: wg. Arbeitsplatzverlust - Achtung lang

Antwort von Luni2701 am 13.12.2011, 17:20 Uhr

Ohje, ja leider gibts sowas tatsächlich, sowas ähnliches hat mein Mann auch durch, allerdings war er mit der Kündigung sehr froh, trotz kommender arbeitslosigkeit endlich aus dieser Firma raus zu sein und genauso sollte es dein Mann auch sehen.

Seit froh das er da weg ist, klar gibts nun etwas wenger Geld, aber im ersten jahr hält sich das noch in Grenzen, genießt Weihnachten, er bewirbt sich weiter und holt euch nen verdammt guten Anwalt.

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Re: wg. Arbeitsplatzverlust - Achtung lang

Antwort von Seansmama am 13.12.2011, 19:21 Uhr

Naja, wie sagte mal unser Rechtsanwalt: "Und wenn du den jetzt richtig ärgern willst, schick ihn die Steuer" und bei einer Firma kann man auch
eine Firmenprüfung anzetteln , wenn sie was finden, haben sie die nächsten Jahre keien Ruhe mehr.
Ansonsten, dein Mann soll erstmal froh sein, dass er dort raus ist, alles ist besser als sowas.

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Re: wg. Arbeitsplatzverlust - Achtung lang

Antwort von Christine70 am 13.12.2011, 22:46 Uhr

genau, er soll froh sein, daß sie ihm gekündigt haben.
das arbeitsamt wird sich freuen, seine geschichte zu hören. ich denk, da werden sich noch mehr arbeitnehmer melden nach und nach, wenn aussortiert wird.
außerdem kann man dem finanzamt auch mal einen dezenten hinweis geben. auch die wird das interessieren.
und anwalt würde ich eh einschalten, schon wegen der wohl kommenden rechnung.

lasst es langsam angehen.klar ist es ärgerlich, aber nicht zu ändern. wer weiß was passiert wäre, wenn dein mann länger dortgeblieben wär.

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Re: wg. Arbeitsplatzverlust - Achtung lang

Antwort von Holzkohle am 13.12.2011, 23:00 Uhr

das Arbeitsamt interessiert die Geschichte erstmal gar nicht, sofern sie nicht an diese Firma vermitteln.
Ich würde auf jeden Fall, und hau Deinen Mann dort hin, zu einem Arbeitsrechtler gehen und ALLES erzählen. Außerdem würde ich versuchen, wohlgesonnene Kollegen mit ins Boot zu holen. Dann würde ich nach einem wohlgesonnenen Kollegen suchen, der Zugriff auf die Personalakten hat und mir dort die vorherige Firma desjenigen anderen Kollegen raussuchen. Eventuell war er auch bei einschlägigen Seiten wie xing oder so, wo man das sehen könnte.
Aber selbst das nutzt ja nichts, wenn der Chef so große Stücke auf den Typen hält, ob Ihr nun nachweisen könnt, dass der in der letzte Firma betrogen hat oder nicht.

Das Finanzamt ist eine hervorragende Idee!!!!

Was wird Euch im schlimmsten Fall passieren? Dein Mann sollte sich ASAP arbeitslos melden! Dann wirds hin und her mit der Rechnung geben. Jeder Rechtsanwalt auf der Welt wird Euch raten, auch schon wegen der noch ausstehenden Gelder an Deinen Mann, das auszusitzen und eventuell Klage auf Wiedereinstellung einzureichen, selbst wenn man nicht wieder eingestellt werden möchte (hat man mir damals auch zu geraten!) Letztendlich wird man sich vor Gericht treffen und sich dort vergleichen. Ob der Arbeitgeber Deines Mannes es SO WEIT kommen lassen möchte ist fraglich, bei dem Dreck, den er am Stecken hat.

Falls Ihr in Berlin wohnen solltet, ich kenne hier einen hervorragenden Arbeitsrechtler!

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Re: wg. Arbeitsplatzverlust - Achtung lang - Nachtrag

Antwort von Holzkohle am 13.12.2011, 23:01 Uhr

Dein Mann soll versuchen sich mit der zweiten Person, der gekündigt wurde, kurzuschließen und den für einen eventuellen Gerichtsprozess als Zeugen ranholen, damit der bestätigen kann, was in der Firma ab ging. Und da ihm oder ihr ja ebenfalls gekündigt wurde, wird er oder sie mit Sicherheit ebenfalls nicht gut auf den alten Chef zu sprechen sein.

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Re: wg. Arbeitsplatzverlust - Achtung lang

Antwort von ohno am 14.12.2011, 14:44 Uhr

Danke Euch!!!

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