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Geschrieben von dr.snuggles am 07.05.2008, 10:05 Uhr

und das ist wirklich eine trägödie

Birma/Wetter/Unwetter/ DPA Vermischtes bdt0839

(Zusammenfassung 2030 - neu: UN-Treffen in Rangun)
Zyklon-Desaster mit verheerenden Folgen - mehr als 22 000 Tote
(Mit Bildern und Grafik 5203) =
Rangun (dpa) - Die Katastrophe ist weit verheerender als zunächst
befürchtet: Bei dem schlimmsten Zyklon in der Geschichte Birmas sind
jüngsten Angaben zufolge mindestens 22 000 Menschen ums Leben
gekommen, berichtete das Staatsfernsehen am Dienstagabend (Ortszeit).
41 000 Menschen würden noch vermisst. Die internationale
Hilfsorganisation ActionAid geht sogar von mindestens 27 000
Todesopfern aus und beruft sich auf „nichtoffizielle Quellen“. Nach
UN-Angaben aus Genf sind 24 Millionen Menschen - die Hälfte der
Bevölkerung - von der Katastrophe betroffen. Hunderttausende wurden
obdachlos. Es mangelt vor allem an Zelten, Decken, Medikamenten,
Trinkwasser und Nahrungsmitteln.
Helfer berichteten dem BBC-Programm für Birma nach einem ersten
Hubschrauberflug über das Irrawaddy-Delta von unzähligen Leichen in
den Straßen. Das Militärregime bat um internationale Hilfe.
Allerdings saßen nach Angaben der UN im Nachbarland Thailand
zahlreiche Helfer fest, weil sie kein Visum bekamen. Im Land wuchs
die Kritik an der Regierung, die nicht vor dem Zyklon gewarnt und
keine Vorkehrungen getroffen hatte. Sie will ungeachtet der
Katastrophe an diesem Samstag ihr umstrittenes Verfassungsreferendum
in den meisten Landesteilen abhalten.
„Überall Leichen, die Straßen sind voll“, berichtete Tin Htar Swe,
die Leiterin des BBC-Programms für Birma, im Fernsehen. Sie hat mit
Helfern und Betroffenen gesprochen. „Sie irren wie gelähmt durch die
Straßen und sehen nur Tote. In vielen Dörfern im Irrawaddy-Delta sind
95 Prozent der Häuser zerstört.“
Zyklon „Nargis“ war am Samstag mit einer drei Meter hohen
Flutwelle herangewalzt. Weite Landesteile standen unter Wasser. In
der Hafenmetropole Rangun wurden nach Schätzung eines deutschen
Einwohners 70 bis 80 Prozent der Bäume entwurzelt. Zivilisten und
Mönche seien mit bloßen Händen im Einsatz, um den gröbsten Schutt zu
beseitigen. „Es fehlt überall an Werkzeug“, sagte Carsten Schmidt,
Manager des Reisebüros Uniteam. Die Wirtschaftsmetropole Rangun hatte
weder Strom noch Wasser.
Mit einem für das abgeschottete Regime ungewöhnlichen Hilferuf
wandte sich der Informationsminister an die Öffentlichkeit: “Wir
brauchen Hilfe auch aus dem Ausland, wir freuen uns darüber“, sagte
Kyaw Hsan. Die eigenen Mittel sind nach Angaben von Birma-Kennern
dürftig. Birma ist eines der ärmsten Länder der Welt. Die Junta hat
die einst blühende Landwirtschaft völlig heruntergewirtschaftet.
Wenige ausländische Hilfsorganisationen sind zugelassen. Die Junta
verdächtigt vor allem westliche Ausländer schnell der Spionage. In
Rangun waren nach Angaben des Exilsenders „Democratic Voice of Burma“
Feuerwehrwagen unterwegs, die Wasser verteilten - allerdings habe die
Feuerwehr sich dies teuer bezahlen lassen.
Um die Hilfen aus der ganzen Welt zu koordinieren, werden sich die
Vereinten Nationen (UN) und ihre in Birma vertretenen
Unterorganisationen am Mittwoch in Rangun mit Helfern anderer Nicht-
Regierungsorganisationen treffen. Dabei sollen nach Angaben der
Hilfsorganisation ADRA die Einsatzgebiete und Aufträge in dem
verwüsteten Land systematisch verteilt werden. ADRA gehört der
„Aktion Deutschland Hilft“ an, in der zehn große Hilfsorganisationen
vertreten sind. Verschiedene Organisationen sind bereits seit Jahren
in dem südostasiatischen Land im Einsatz. Die entscheidende Sitzung
soll am Vormittag (Ortszeit) stattfinden, viereinhalb Stunden vor der
Mitteleuropäischen Sommerzeit.
Noch sei die Organisation der Nothilfe „ein logistischer
Alptraum“, da es überall an Booten und Lastwagen fehle, sagte ein
Sprecher der britische Hilfsorganisation Save the Children. Das
Benzin werde knapp. In Deutschland standen die ersten Helfer des
Bündnisses von Hilfsorganisationen Aktion Deutschland Hilft in den
Startlöchern. Thailand flog am Dienstag Medikamente und andere
Hilfsmittel im Wert von knapp 200 000 Euro nach Birma. China liefert
Güter im Wert von 640 000 Euro. Großbritannien stellt fünf Millionen
Pfund (rund 6,3 Millionen Euro) für die Opfer bereit. Die Soforthilfe
werde über Hilfsorganisationen und die Vereinten Nationen in das
asiatische Land fließen, teilte die Regierung mit. Ein Nothilfe-Team
werde zudem umgehend in das Land geschickt. In Indien liefen zwei
Marineschiffe mit Zelten, Medikamenten, Nahrungsmitteln und Decken
aus, zwei Flugzeuge mit Hilfsgütern folgten. Die EU, Deutschland,
Frankreich, die USA und Indonesien boten Geld und Hilfe an.
Die UN hielten in Bangkok eine Krisensitzung ab. „Es ist ja ein
Riesenproblem, überhaupt in die Region zu kommen“, sagte der Sprecher
des UN-Büros in Rangun, Aye Win. „Das UN- Entwicklungsprogramm hat
vier Teams in das Delta-Gebiet geschickt, aber die meisten Boote dort
sind zerstört, und die Kommunikation ist zusammengebrochen.“
Nach Angaben des Münchner Mediziners Heinrich Schoeneich waren die
Menschen unzureichend vorgewarnt. „Ich glaube schon, dass da
Warnungen erfolgt sind, aber nicht in dem Ausmaß, wie es hätte sein
können“, sagte der Arzt, der gerade aus Rangun zurückkehrte. Mit
Hilfe von Satelliten könne ein solcher Wirbelsturm bis zu 48 Stunden
vorher entdeckt werden, sagte Brigitte Leoni, Sprecherin des UN-Büros
für internationale Strategien zur Katastrophenbegrenzung (UNISDR),
in Genf. „Das Problem ist aber, dass man die Information zwar hat,
sie aber nicht an die Bevölkerung weitergibt.“
Auch Dissidenten warfen der Militärjunta vor, die Bevölkerung
nicht ausreichend gewarnt zu haben. „Sie waren zu sehr damit
beschäftigt, ihr Referendum vorzubereiten“, sagte ein Sprecher der
Opposition, Soe Aung, im Exil in Bangkok. Er rief die Junta auf, den
für Samstag geplanten Urnengang zu verschieben. Dabei sollte das Volk
über eine neue Verfassung abstimmen, die die Macht des Militärs
zementiert. Von einer Verschiebung wollte die Regierung am Dienstag
noch nichts wissen. Das Referendum finde in den meisten Landesteilen
statt, beschied sie. In 47 besonders betroffenen Bezirken werde in
zwei Wochen nachgewählt.
dpa ss oe xx z2 bs
062030 Mai 08

 
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