Re:tja

Bei mir ist es auch so, dass ich ein ganz anderes Leben als meine Mutter führe. Meine Mama war ja auch eine andere Genreation, da wurde mit dem Kinderkriegen die eigene Verwirklichung in den meisten Fällen aufgegeben, zumindest beruflich, und das definiert ja jemanden schon ziemlich. Ob man den ganzen Tag zuhause hockt, sich um die Kinder kümmert, oder einem Beruf nachgeht, mit allen guten und stressigen Momenten, ist schon etwas, das die Persönlichkeit sicher prägt. Ich glaube trotzdem, dass meine Mama immer auch glücklich und zufrieden war. Auch sie hat viel später ein Studium gemacht und dann noch gearbeitet und auch da war sie glücklich.

Ich habe in meiner Jugend/Studienzeit einiges gemacht, habe mich ausgetobt, andere Länder bereist, und dann im Vergleich zu meiner Mutter erst sehr spät geheiratet (sie mit 19, ich mit 29) und ein Kind bekommen (nicht 5) und trotzdem gearbeitet...Aber ob mein Leben nun spannender oder erfüllter ist als ihres war???

Jeder muss es für sich entscheiden und klar legt man sich irgendwie fest. Ich könnte mich jetzt auch nicht spontan umentscheiden, nicht mehr zu arbeiten. Jedenfalls würde damit zusammenhänge, dass wir uns auch von unserem Haus, das unser Zuahuse geworden ist, verabschieden müssten ... insofern hat man da auch sein Korsett, das man durch eigene Entscheidungen aufgebaut hat und in dem man nun bleibt, ob es immer lustig ist und Spaß macht oder nicht. ;)

Die Überlegungen des Teenagers zeigen ja nur, dass sie anfängt über ihre Zukunft nachzudenken und sich eine Vorstellung zu machen, was sie mal tun möchte und das ist ja ganz wünschenwert. Wenn meine Tochter mal soweit ist, werde ich (so wie jetzt auch schon) ihr vermitteln, dass sie für sich entscheiden kann, was sie tun will. Wo das mal hinführt, werden wir dann erst viel später sehen ... Unsere MÜtter und Großmütter hatten da nicht so viele Freiheiten, wir aber schon und unsere Töchter vielleicht noch mehr.

Jule