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Geschrieben von betty71 am 14.05.2014, 17:23 Uhr

Nochmal Dyskalkulie mit Erklärung

Ganz herzlichen Dank an alle, die mir weiter unten geantwortet haben!

Mein Sohn hat schon bei der Einschulungsuntersuchung leichte Defizite bei der Mengenerfassung. In der Schule ist er ansonsten ein guter Schüler und er geht auch gerne. In Mathe fehlt m.E. das Zahlenverständnis zumindest teilweise. Wenn er 10 - 2 rechnen soll, fragt er mich, bei welcher Zahl er mit dem Zählen beginnen soll. Das Ergebnis kann also alles zwischen 7 und 9 sein. Addition klappt wesentlich besser als Subtraktion. Beim Rechnen 16-9 hat er Probleme mit dem Zehnerübergang. Das Zerlegen der 9 in 6 und 3 bereitet ihm Probleme. Generell Zahlen zerlegen ist holprig. Wenn er einen Anfang gefunden hat, geht es, aber ich glaube manchmal, er spult dann einen Automatismus ab, jedoch ohne wirklich zu verstehen, warum er dies so macht. Er vertauscht auch mal Addition mit Subtraktion, das könnte aber auch ein Konzentrationsthema sein.

Er erfasst eine Menge nicht beim Hinsehen. Wenn er z.B. 5 Eier aus der Packung holen soll, zählt er sie entsprechend ab. Vor einiger Zeit, als die Stifte in seiner Federmappe nicht mehr zum Abzählen reichten, zählte er imaginäre Punkte am Himmel (Lehrerin: er träumt und guckt aus dem Fenster. Er: ich träume nicht, ich zähle Punkte ab) oder Punkte auf der Tasse oder Streifen auf dem Hemd...
Er versteht nicht, dass er nicht 2014 geboren ist, sondern 2007, weil an der Tafel "xx. April 2014" stand und das ist ja sein Geburtstag.

Aus all diesen Dingen entnehme ich, dass es ein Problem gibt. Er war bis vor einem knappen Jahr beidhändig unterwegs und hat sich nach 20 Ergo-Stunden auf die linke Hand als Schreibhand festgelegt. Viele andere Dinge macht er aber mit rechts. Er vertauscht zum Teil noch immer "d" und "b", sowohl beim Schreiben als auch beim Lesen. Beim Lesen korrigiert er sich aber durch den Wortsinn sofort selber.

Der Besuch beim Kinderpsychiater, der an sich auch testet, verlief erfolglos, da der Test am Ende der 1. Klasse noch zu früh sei. Aber man könne auf ADS / ADHS testen und im Falle eines positiven Tests gibt es hilfreiche Medikamente. Dort waren wir nicht mehr.

Die Schulpsychologin sagte mir ebenfalls, dass in der 1. Klasse nicht getestet wird. Erst ab fortgeschrittener 2. Klasse würden sie aktiv werden. Die 1. Klasse sei im Übrigen nur dazu bestimmt, sich in der Schule zurecht zu finden. Ich solle ihn nicht überfordern und ihm Zeit geben. Das ist eine tolle Aussage, wenn man sieht, dass das eigene Kind immer mehr den Anschluss verliert.

Bleibt noch eine Testung im Mathematisch lerntherapeutischen Institut (hier. Düsseldorf), die in der kommenden Woche ansteht. Kostet allerdings 300 € nur für den Test und die Auswertung. Und falls es tatsächlich noch zu früh sein sollte, würde ich mir das Geld auch gerne sparen. Andererseits würde ich es gerne ausgeben, falls es uns weiterbringt. Da die monatlichen Therapiekosten dann allerdings 240 € betragen, ist die Frage schon interessant.

Und bei den Lerntherapeuten bin ich auch schon darauf gekommen, dass dies kein geschützter Begriff ist, sondern sich (fast) jeder unabhängig der Qualifikation so nennen darf. Das macht die Suche nach einer entsprechenden Unterstützung sehr schwer.

Zu Hause baue ich das Rechnen in fast alles ein, ob beim Kochen, beim Autofahren, beim Einkaufen. Da mein Sohn allerdings in der Ganztagsbetreuung ist und auch dort seine Hausaufgaben macht (und oft genug Einträge bekommt, weil er stört, die Hausaufgaben nicht macht oder nicht fertig wird / fast immer bei Mathe), fangen wir oft nach 17 Uhr an, die Dinge noch einmal zu rechnen. Alles etwas unentspannt und es sind dann alle müde.

Insoweit schwanke ich nun noch, ob ich den (teuren) Test in der kommenden Woche absage und tatsächlich noch dieses Schuljahr abwarte. Da ich insgesamt aber gute Fortschritte sehe, bin ich selber von einer Dyskalkulie nicht ganz überzeugt, möchte aber eben auch nicht den Punkt verpassen, an dem man hätte anfangen müssen.

Viele Grüße
betty71

 
22 Antworten:

Re: Nochmal Dyskalkulie mit Erklärung

Antwort von Wolke80 am 14.05.2014, 17:42 Uhr

Es ist für eine Therapie unerheblich, ob er Dyskalkulie hat oder nicht. Deshalb würde ich von dem Test abraten. Wem nützt so ein Stempel.

Jeder Lehrer ist verpflichtet, die Kinder entsprechend ihrer Fähigkeiten und Begabungen zu fördern.

Und dass Psychologen ohne mathematische Grundausbildung solche Tests durchführen, finde ich sinnlos.

Höre auf dein Bauchgefühl.
Wie schreibt er zweistellige Zahlen auf? Zuerst die Einer oder die Zehner?

LG Wolke

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Re: Nochmal Dyskalkulie mit Erklärung

Antwort von fsw am 14.05.2014, 17:59 Uhr

Ich finde auch,du machst dich zu sehr verrückt.Viele verwechseln am Anfang Buchstaben,können nur mit Fingern abzählen...Vielleicht braucht er noch etwas Zeit.Ich finde auch: Hör mehr auf dein Bauchgefühl!!!

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Re: Nochmal Dyskalkulie mit Erklärung

Antwort von Wolke80 am 14.05.2014, 18:18 Uhr

Man sollte schon genauer hinsehen. Wenn ein Kind bereits im Vorschulalter eine Menge bis 5 nicht simultan (also auf einen Blick) erfassen kann, ist das schon ein erster Warnhinweis.

Ein Erstklässler sollte auch im 20er-Raum eine Mengenvorstellung entwickelt haben. Ich meine damit nicht, dass er alle Plus- und Minusaufgaben auswendig können muss (automatisiertes Rechnen). Sondern dass er weiß, die Zahl 9 bildet die Menge 9 ab:
9 = ooooo oooo

LG Wolke

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Re: Nochmal Dyskalkulie mit Erklärung

Antwort von Reni+Lena am 14.05.2014, 18:28 Uhr

ach je....
spar dir den test vorerst mal und gib dem Zwerg noch ein bisschen zeit.
ich arbeite in der Schulkind Betreuung, mach mit den Kindern Hausaufgaben und das was du so beschreibst trifft auf 80 Prozent der Erstklässler zu.
Die rechnen fast alle noch mit Fingern, stiften usw.
Auch das zerlegen klappt bei den meisten noch nicht wirklich.
Im Kopf schon 3 mal nicht.

mach dich nicht verrückt...auch das b und d ist normal bis weit in die zweite Klasse hinein.
Addition und Subtraktion hat meine 13 jährige Gymnasiastin neulich auch verwechselt...ist reine Konzentration!

Tip..spiel mit ihm viel Würfelspiele..mit 2 Würfeln ..z.b mensch ärgere dich nicht. Da lernt er schnell die Zahlenmengen zu erfassen und lernt automatisch das Addieren. Das geht ganz schnell dass er automatisch weiß wieviel 4+5 sind und dass 5+4 das selbe ist usw.
Kann man auch spielen indem man die zwei Werte subtrahieren lässt.

Für das rechnen im 20er Bereich bei den Hausaufgaben nimmst du 2 Eierkartons und packst Plastikostereier rein..eine reihe rot, eine Schwarz, eine rot, eine schwarz.
Damit soll er rechnen. das Prinzip ist, dass er die 5er, 10 er 15 er und 20 er reihen abgetrennt sieht und erfasst, die mengen besser erfasst und beim rechnen was in der Hand hat..es buchstäblich begreift.
Wird hier im Förderunterricht mit großem Erfolg so gemacht.

Lg reni

ich such noch einen link für dich...kann dauern..das sind Mathe-Übungsblätter für dyskalkulie

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mir stehen die Haare zu Berge..........

Antwort von Butterflocke am 14.05.2014, 18:28 Uhr

...wenn ich Deine Worte lese!!!

Ich würde Dir sofort ein Telefonat mit mir anbieten und kann Dir hierfür auch gerne meine Telefonnummer per PN geben.

Deinen unteren Beitrag habe ich gestern sehr spät gelesen - schon da hatte ich regelrecht Herzklopfen. Nun, nachdem ich ausführlich über die (Deiner Ansicht nach) "Defizite" Deines Sohnes lese, weiß ich gar nicht mehr so recht, wo ich anfangen soll.....

Es gibt nichts in meinem Leben, das ich so sehr bereue wie die Test´s, die ich meinem Sohn angetan habe. Er wird diesen Stempel womöglich nie mehr los - und das, wie ich heute mit Sicherheit weiß, völlig zu Unrecht!

Bitte nimm Dir Zeit und lass auch Deinem Sohn etwas mehr Zeit. Meine Tochter (3. Klasse) ist beispielsweise eine sehr gute Schülerin. Aber auch sie verwechselt im Eifer des Gefechts ab und zu noch "d" und "b".
Mein Sohn, der aufgrund der "Argusaugen" einiger Menschen (einschlißelich meiner Person) bereits im Kindergartenalter mit irgendwelchen dubiosen Test´s gequält(!) wurde, wäre durch die damalige Diagnose bzw. aufgrund der Schulvoruntersuchung um ein Haar auf eine Förderschule gekommen.
Heute erklärt mir die Lehrerin meines Sohnes (1. Klasse), ich könne ihn gut und gerne in die 2. Klasse geben, da er in der 1. Klasse unterfordert wäre.

Ich will damit nur sagen, dass die Ergebnisse solcher Tests absolut nicht immer der Realität entsprechen UND, wenn sie einmal feststehen, auch durchaus nicht mehr Eure Privatangelegenheit sind.
Jeder Arzt, jeder Therapeut, jeder Lehrer, jeder Schulpsychologe, jede Erzieherin.... ALLE wissen plötzlich besser, was Deinem Kind gut tut und was er braucht...., der "Arme" mit seiner Diagnose....."da müssen Sie dies und jenes tun, sonst..."
Er hat diesen Stempel dann auf seiner Stirn und ist nicht mehr Kleinhänschen, das eben so ist wie es ist, sondern es ist "der mit Diagnose xy".
Wenn Du sowas anfängst, setzt Du u.U. eine Spirale nach UNTEN in Gang, die Du irgendwann nicht mehr beeinflussen oder gar stoppen kannst.

Mir wurde vorhergesagt, dass mein Sohn die Schule ohne Ritalin nicht schaffen würde. Ich hatte sogar Probleme, ihn überhaupt auf eine Regelschule zu BEKOMMEN!
Die Ärztin: "ohne ein Medikament wie Ritalin können Sie sich die Schule abschminken".
Die Erzieherinnen: "Ohne einen Integrationshelfer wird er es nicht schaffen"
QUATSCH! Beides!!!
Wobei ich sagen muss, dass ich auch daran gezweifelt habe. Das Medikament wollte ich aber um (fast) jeden Preis verhindern.

Er braucht nichts! Weder Hilfe noch Medikamente. Er ist, wie er ist. Und so ist er gut...
Er passt vielleicht nicht in die superengen und abartig konstruierten "Schubladen", in die unsere Kinder heutzutage passen sollen, aber das muss er auch nicht.
Er fühlt sich wohl, kommt gut zurecht, ist ein sehr guter Schüler, etwas hibbelig und manchmal auch etwas "abgehoben" und verträumt, aber so IST er eben........
Und ob er "d" un "b" verwechselt, das WEIß ich nicht einmal. Und wenn, dann wäre mir das in der ersten Klasse auch reichlich schnurz!

Nimm Deinen Sohn, wie er ist!
Sieh das Positive! Er muss nicht perfekt rechnen können - weder heute noch in den nächsten Jahren noch sonst irgendwann.
Er darf auch jetzt noch locker das "d" und das "b" verwechseln.
Er braucht auch keine Diagnose! Und er braucht, so wie Du ihn beschreibst, auch keinen Psychologen und definitiv keine Medikamente!!!!

Ich werde die Mentalität dieses Jahrhunderts, die jedem Kind, das nicht ab "Tag X" wie ein perfektes Maschinchen funktioniert, gleich eine Diagnose aufdrücken muss, im LEBEN nicht verstehen.
Nach der Diagnose kommt dann das therapieren und das medikamentieren.
In vielen Fällen zu Unrecht.........

Manche Kinder brauchen sicher Ritalin, keine Frage. Aber längst nicht alle, die es bekommen!

Lass ihn Kind sein..., lass ihn in seinem Tempo lernen und die Dinge begreifen.
Ich würde Euch ja eine andere Schulform empfehlen, in der Dein Sohn viell. besser aufgehoben wäre.
Ich fürchte aber, dass DU(!) dafür nicht die Nerven hättest....

Wie auch immer, ich wünsche Dir Gelassenheit....!

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Link

Antwort von Reni+Lena am 14.05.2014, 18:32 Uhr

http://www.arbeitsblaetter.org/

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ein "Warnhinweis" wofür???

Antwort von Butterflocke am 14.05.2014, 18:43 Uhr

Dass er womöglich kein Mathematiker wird?
Das wäre ein schweres Schicksal, das gebe ich zu.
Und dennoch bin ich der Ansicht, dass man abwarten sollte....
Er ist in der ersten Klasse!

Wie soll all das weitergehen? Irgendwie sträubt sich alles in mir, wenn ich an die bereits jetzt existierenden Bewertungsmaßstäbe (der besorgten Mutter) denke...
Das ist nicht böse gemeint, vielleicht bin ich das Gegenteil und viel zu nachlässig. Manche -angeblich fehlenden- Fähigkeiten, die die AP da beschrieb, wüsste ich nicht einmal bei meinen Kindern zu beurteilen......
Ich weiß nur, dass meine Tochter ausreichend gut und mein Sohn eben etwas mehr als "ausreichend gut" ist.
Nun denn.......

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Re: Nochmal Dyskalkulie mit Erklärung

Antwort von 3wildehühner am 14.05.2014, 18:48 Uhr

Ich finde, du solltest zunächst erst noch einmal abwarten mit den ganzen Tests.
Das, was du schilderst, ist in der 1. Klasse durchaus noch normal.
Mach ruhig diese Spiele, die Reni hier vorgeschlagen hat,.

Du schreibst nur, was du beobachtet hast-was sagt denn die Lehrerin?

Wenn er in der 2. Klasse aber immer noch Probleme hat, würde ich sehr wohl eine Testung veranlassen.
Und das hat nichts mit Stempel zu tun.
Zwei meiner Kinder sind Legastheniker und beide besuchen ein Gymnasium. Die Diagnose und offizielle Förderung hat Beiden aber geholfen, da überhaupt hinzukommen bzw. dort zu bleiben. Weil die Lehrer eine andere Sichtweise auf die Kinder haben.
Vorher waren sie "zu dumm" zum richtigen Schreiben, nun wissen die Lehrer, dass die beiden ganz schön was im Hirn haben!
Die Kinder hielten sich selber auch für dumm-nun wissen sie, dass sie es in keinster Weise sind. Mittlerweile haben sie durch die Therapie einen Stand erreicht, der durchaus durchschnittlich (aber für ihr Niveau noch zu niedrig) ist.
Die Kinder haben in keiner Weise einen Stempel und Förderschule stand NIE zur Debatte.
Ich bin kein Mensch, der jedem Kind einen Stempel aufdrücken möchte, aber es gibt nun mal Lernschwächen bzw. Behinderungen, die man offensiv angehen muss. Ein Kind im Spastiken im Rollstuhl darf ihn doch auch benutzen-und gleichzeitig trainiert es das Laufen.

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Re: Nochmal Dyskalkulie mit Erklärung

Antwort von Butterflocke am 14.05.2014, 19:08 Uhr

Genau das gilt es aber zu unterscheiden!

Wenn man zu eilig und zu forsch an die Sache herangeht, dann könnte das passieren, was bei mir passiert ist.
Man sieht nicht mehr auf das KIND, sondern über das Kind hinweg und nur noch auf die Diagnose.
Wie "einfach" es geht, das ein hoch intelligentes Kind *huch* auf der Förderschule landet, habe ich ja nun am eigenen Leib erfahren.

Davon abgesehen: ein Lehrer, der einen lese-und/oder rechtschreib"schwachen" Schüler (ob nun mit oder ohne diagnostiziere Legasthenie) für "dumm" hält, ist fehl am Platz.
Wie allgemein bekannt ist, bin ich kein Freund dieser Berufsgruppe. Aber ich kenne keinen Lehrer, der dieser sonderbaren Ansicht ist.
Gefördert werden müsste in jedem Fall.....; und zwar ohne das Gefühl zu vermitteln, dass ein Kind deshalb "dumm" ist.

Schade also, dass so eine Diagnosestellung überhaupt notwendig ist.

Aber gut..., ich denke da scheinbar etwas verquer. Man bewertet bei uns (zumindest in der Regelschule) grundsätzlich Fehler/Schwächen, statt vorhandene Stärken/Fähigkeiten zu bewerten. Es gibt Lern-und Schulformen, die es genau andersrum praktizieren.

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s nachschieb

Antwort von Butterflocke am 14.05.2014, 19:10 Uhr

usw....

Ich bin kein Legastheniker - bitte habt trotzdem Gnade und haltet mich nicht für dumm;-)

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Re: Nochmal Dyskalkulie mit Erklärung

Antwort von Carmar am 14.05.2014, 19:30 Uhr

Zitat:
"Bleibt noch eine Testung im Mathematisch lerntherapeutischen Institut (hier. Düsseldorf), die in der kommenden Woche ansteht. Kostet allerdings 300 € nur für den Test und die Auswertung. Und falls es tatsächlich noch zu früh sein sollte, würde ich mir das Geld auch gerne sparen. Andererseits würde ich es gerne ausgeben, falls es uns weiterbringt. Da die monatlichen Therapiekosten dann allerdings 240 € betragen, ist die Frage schon interessant."

Wäre die Therapie dann dort?
Damit dürfte klar sein, dass das Testergebnis so ausfallen wird, dass er dort zur Therapie antreten muss.
Also lass das.

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ich habe den Rest nicht gelesen, kann aber Butterflocke nur zustimmen

Antwort von Jeckyll am 14.05.2014, 19:38 Uhr

Ja, mein Sohn war schon immer "auffällig", aber alles in handelbaren maßen. Keine zwei Monate nach der Einschulung hieß es "ADHS, kaum beschulbar, völlig außer Kontrolle".
Er hat zwei Jahre mehrmals in der Woche Therapien aller Art gemacht, von einer Untersuchung zur anderen, Medikamente, das ganze Programm.

Nach zwei Jahren ein schulwechsel. Und was war? Die Lehrerin findet sein verhalten nicht immer toll, aber durchaus im normalen Rahmen. Therapien gibt es keine mehr, nach wenigen Monaten keine Medikamente und alles läuft gut.

Ich würde nie wieder so ein Theater anfangen und meinem Kind dieses "stigma" aufdrücken lassen nur weil eine Lehrerin das so sieht.

Jeckyll

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das mit dem Test....

Antwort von Butterflocke am 14.05.2014, 20:01 Uhr

...hab ich gar nicht gelesen....
Meine Güte, lass das doch bitte........
Was Du beschreibst, halte ich absolut NICHT für bedenklich.

Wenn Du mich nach meinem Alter fragst, muss ich die Hände hinter dem Rücken verstecken.
Würde ich das Wechselgeld an der Kasse kontrollieren wollen, bräuchte ich einen Taschenrechner....;-)
DAS ist bedenklich..., allerdings nicht mehr therapierbar, denn ich bin 40:-)...

...und froh, dass mich diesbezüglich nie jemand therapieren wollte und mich deshalb auch noch niemand für dumm hielt.
Ich hatte immer einen Durchschnitt von 1Kommairgendwas (mit Mathe 5)- und eben andere Fähigkeiten.

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Re: mir stehen die Haare zu Berge..........

Antwort von Silvia3 am 14.05.2014, 20:16 Uhr

Am Anfang Deines Textes dachte ich, Dein Sohn sei bereits in der 2. oder gar 3. Klasse, erst beim Lesen wurde mir klar, dass er ein Erstklässler ist. Du machst Dich (und Ihn und vielleicht Eure gesamte Umgebung) wirklich verrückt. Er ist doch gerade erst in die Schule gekommen und hat am Ende der ersten Klasse noch das Recht, den 10er-Übergang nicht hinzubekommen oder Eier einzeln abzählen zu müssen. Ich würde Dir dringend raten, erst einmal tief durchzuatmen und dem Kleinen eine Therapiepause zu gönnen. Wenn es Ende der 2. Klasse noch nennenswerte Defizite gibt oder das Kind im Laufe der 2. Klasse an sich selbst zweifelt (ohne dass Du es ihm eingeredet hast), dann werde wieder aktiv.
Ich bin mit meiner jüngsten Tochter von Therapeut zu Therapeut und von Arzt zu Arzt gelaufen, weil sie nicht grammatikalisch korrekt Deutsch sprechen kann. Außer dass wir alle genervt waren, hat es wenig gebracht. Trotz dieser deutlich wahrnehmbaren Schwäche, sie ist inzwischen fast 13 und sagt manchmal Dinge wie: "Ich gebe sie der Stift" oder "das Kleid hängt auf dem Haken- gemeint ist ein Kleiderbügel", ist sie ein tolles Mädchen, geht auf's Gymnasium und hatte auf jedem Zeugnis dort einen Durchschnitt mit einer 1 vor dem Komma. Sie kann alles, außer ordentlich sprechen. Woher dieses Phänomen kommt konnte mir keiner der "Experten" erklären. Nennt sich übrigens Dysgrammatismus. Ihr macht es übrigens nicht aus, die Lehrer stören sich auch nicht dran (Zitat der Deutschlehrerin: sie macht sich doch sonst gut und die Grammatiktests sind hervorragend"), also haben wir vor einigen Jahren den Therapiewahnsinn aufgegeben. Ihre Sprache ist viel besser geworden, aber die o.g. Fehler oder ähnliche. schleichen sich immer mal wieder ein. Ich glaube nicht, dass wir mit weiteren Therapien inzwischen weiter wären. Es verwächst sich hoffentlich irgendwann

Ich will damit nicht sagen, dass Du gar nichts machen sollst, aber ich würde jetzt erst einmal Ruhe einkehren lassen, auch wenn er scheinbar im Klassenvergleich zurückfällt. Wenn sich im Laufe des 2. Schuljahres absolut nichts tut, dann solltest Du einen Termin beim Sozialpädagogischen Zentrum (SPZ) Deiner Stadt machen. Dort wird er ganzheitlich untersucht und nicht von einem einzelnen Psychater, der vielleicht noch kommerzielle Interessen hat. Der Kinderarzt kann ihn dahin überweisen.
Ich muss allerdings dazu sagen, dass der Test meiner Tochter am SPZ schlecht ausgefallen ist und man mir gesagt hat, dass ihre Intelligenz maximal für die Realschule reichen würde. Da haben die ziemlich daneben gelegen, sie hat ihr ganzes Schulleben nie einen Zeugnisschnitt schlechter als 2,0 gehabt. Soviel zu den hochgelobten Psychologen.

Silvia

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Re: Nochmal Dyskalkulie mit Erklärung

Antwort von 3wildehühner am 14.05.2014, 20:27 Uhr

Doch, die Klassenlehrerin meiner Jüngsten sagte wortwörtlich zu mir, als ich sie auf meinen Verdacht Legasthenie ansprach: "Vergleichen Sie sie nicht mit ihren Schwestern. Vielleicht ist sie einfach kognitiv nicht so gut und lernt schwerer!"

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Re: Nochmal Dyskalkulie mit Erklärung

Antwort von Butterflocke am 14.05.2014, 20:44 Uhr

Das meine ich doch! Es wird immer nur das Negative gesehen. Ein Kind bekommt tagtäglich in der Schule Folgendes vor Augen geführt: "Sieh her, DAS kannst Du NICHT; dies hier ist auch FALSCH".
Bewertet wird mit rot, nicht mit grün....

Da gäbe es durchaus andere Methoden...., mit denen Kinder aber durchaus auch vorankommen. Nur eben sehr viel positiver. Vor allem brauchen sie keine Diagnose, damit sie sich mit ihren Schwächen beschäftigen und ihnen geholfen wird, sie zu akzeptieren und/oder auch teilweise zu überwinden. Die Schwäche wird nur nicht ständig markiert und hervorgehoben!

Vor allem nützt die Diagnose in der Zukunft ja auch nur bedingt. Wir hatten mal einen SEHR(!!) intelligenten FSJ-ler (gibts ja inzwischen nicht mehr), der aber regelmäßig rechtschreibliche "Schmunzeleien" verfasste;-), wenn er Mails an Kunden schreiben sollte.
Er hatte selbige Diagnose in der Schulzeit bekommen, aber das brachte ihm im probeweisen Arbeitsalltag auch nicht viel. Er konnte ja schlecht unter jede Mail einen Hinweis schreiben....

Er studiert heute - glaube ich - Informatik.
Alles bestens...
Was soll man auch machen; man muss sich nach seinen Fähigkeiten richten. Und die hatte er zu Genüge - wie Deine Tochter sicher auch!

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Re: Nochmal Dyskalkulie mit Erklärung

Antwort von Maxikid am 14.05.2014, 20:56 Uhr

Wir haben hier noch FSJler. Meiner Tochter wurde gesagt, mit 5,5 Jahren, dass sie niemals auf eine Regelschule gehen kann/wird, dass unser Kind nur Def. hat. Die Vorschullehrerin konnte eine ganze Seite mit Fehlern aufschreiben. Dabei kann sie alles was man können sollte, sie hat es nur dieser Person nicht gezeigt. Jetzt auf der neuen Schule alles ganz Super und sie die als sehr klug, nur eben noch sehr verspielt. LG maxikid

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Zivis meinte ich....

Antwort von Butterflocke am 14.05.2014, 20:59 Uhr

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Re: Nochmal Dyskalkulie mit Erklärung

Antwort von 3wildehühner am 14.05.2014, 21:09 Uhr

Doch, diese offizielle Diagnose ermöglich meinen Kindern den Nachteilsausgleich, durch den sie stressfrei Aufsätze schreiben können und sich auf den Inhalt konzentrieren können. Gleichzeitig gehen sie aber zur Therapie!
Die Diagnose ist ja kein Freifahrschein und der Nachteilsausgleich wird nur bis zur Oberstufe gewährt.
Bis dahin , da bin ich zuversichtlich, werden sie aber auf einem guten Stand sein!
Wie ich schrieb, sind sie jetzt schon recht weit. Das große Glück der Beiden ist, dass-verrückterweise-gerade die sprachliche Begabung besonders ausgeprägt ist.

Ich finde wichtig, dass man die Defizite nicht einfach als gegeben hinnimmt, sondern daran arbeitet!

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Re: Nochmal Dyskalkulie mit Erklärung

Antwort von Butterflocke am 14.05.2014, 21:24 Uhr

Dagegen ist doch nichts einzuwenden. An irgendetwas zu arbeiten, ist immer gut....;-)
Es liegt in der Natur der Sache, an Dingen arbeiten zu müssen, die man NICHT so gut kann. Bei den anderen Dingen klappt´s ja von alleine...

Ich sehe allerdings bei dem Sohn der AP - zumindest laut ihrer Beschreibung - keine therapiebedürftigen Defizite.
Und sich ohne diese in eine Diagnoseschleife zu begeben, kann leicht zur Katastrophe werden.
Denn das, was man an einem Kind finden will, das findet man.

Ich möchte wetten, dass Kinder, denen man irgendwelche "Macken" andichtet (obwohl sie nicht vorhanden sind), auch in jedem SPZ eine Diagnose erhalten.
Womöglich ist nicht einmal die Dichterei nötig........

Meine Erfahrung! Und keineswegs nur meine ganz persönliche...!

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Re: Nochmal Dyskalkulie mit Erklärung

Antwort von Butterflocke am 14.05.2014, 21:27 Uhr

Was ich damit im Grunde sagen will: Ich würde vorsichtig und zurückhaltend sein und zumindest zum jetzigen Zeitpunkt noch NICHTS unternehmen.

Ich würde eher an der Sichtweise arbeiten, die ich auf mein Kind habe; an den Ansprüchen, die ich an mein Kind habe....!
Denn sonst ist der Schritt ins SPZ nur aufgeschoben.

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Re: Nochmal Dyskalkulie mit Erklärung

Antwort von betty71 am 14.05.2014, 21:41 Uhr

Vielen Dank für Eure Meinungen und die vielen Ratschläge!

Es wurden sehr viele Punkte angeführt und ich werde davon so einiges aufgreifen. Und ja, es stimmt, ich bin eben nicht entspannt, was Kind und Mathe angeht. Die Lehrerin tendiert auch in Richtung Rechenschwäche und sagt mir ganz klar, dass sie keine Zeit hat, sich mit ihm zu beschäftigen, da es noch weitere 29 Kinder in der Klasse gibt (die es aber alle schaffen, nur er nicht). Die Hausaufgabenbetreuung ist keine Hilfe, da geht es nur um abarbeiten. Die Hausaufgaben können hingeschmiert und fehlerhaft sein, es wird abgezeichnet und gut ist. Bis zu den Osterferien habe ich jeden Tag mit ihm die Aufgaben nocheinmal gemacht, da es wirklich schlecht war. Also auch keine Hilfe von dort.

Ich selbst finde meine Kinder absolut super und sie sind perfekt, wie sie sind. Ich möchte eben auch nicht mit irgendwelchen wilden Therapien beginnen und meinen Sohn damit kaputt machen. Deshalb war ich geradezu entsetzt, als im Erstgespräch mit dem Kinderpsychiater ganz offen Ritalin etc. ins Spiel gebracht wurde. Genau das würde ich ihm nie geben und das ist überhaupt kein Thema für mich.
Auch durch andere Tests möchte ich ihn nicht laufen lassen, soweit es nicht notwendig und unbegründet ist. Denn mir ist sehr wohl der erwähnte "Stempel" bewusst und auch, dass es dann Kreise zieht, die ich nicht beabsichtigt habe.

Ich habe eben den Termin im MLI abgesagt und werde keinen Test machen lassen. Ihr habt mir gute Ideen gegeben, die ich aufgreifen werde.Ich warte jetzt ab und werde weiter mit ihm spielen, kochen etc. und dort die Themen entsprechend einbauen. Und mich erst einmal zurücklehnen und die Zeit arbeiten lassen. Vielleicht hab ich mich in etwas verrannt und sehe Probleme, wo keine sind bzw. die sich verwachsen. Aber bei mir gingen die Alarmglocken an, als mein Sohn meinte, er wäre viel dümmer als die anderen Kinder und er glaubte, dass er sitzen bleibt (ist gar kein Thema, er ist sonst ein wirklich guter Schüler). Ich werde Eierkartons befüllen (super Idee mit dem BeGREIFEN) und mit 2 Würfeln spielen lassen.Was ich nicht will ist ein kaputtes Kind, deshalb Danke für Eure guten Ratschläge!

Viele Grüße
betty71

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