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Geschrieben von krissie am 13.07.2004, 10:15 Uhr

Mal ganz provokativ gesagt... (und auch mal eine neuen Thread)...

Hallo Moneypenny,

irgendwie liest sich das aber wie das Programm einer (neo)liberalen Partei, oder? Und zwar einer PArtei, die höchstens die Interessen von 10 Prozent der Bevölkerung vertritt, wahrscheinlich weniger. Ich persönlich kann solchen populären Forderungen nach höherer Arbeitszeit etc. wenig abgewinnen, zumal wenn es von Leuten gefordert wird, die ohnehin schon soviel mehr arbeiten und das auch entsprechend entlohnt bekommen, weil sie eben nicht kleine Arbeitnehmer sind.
Vom (männlichen! oder weiblichen, kinderlosen!) Arbeitnehmer wird Mobilität und 60 STunden Woche gefordert bzw. er bringt es natürlich dann gern und freiwillig, wenn er mit hohem Verdient (und möglichst geringen Steuer- und Sozialabgaben) belohnt wird (auf Verkäuferinnen trifft das zum Beispiel sicher nicht zu). Im Privatraum fängt es dann die Frau auf, indem sie ganz auf Arbeit verzichtet oder zumindest auf Karriere und es "abfedert", dass die Kinder Papa kaum sehen. So in etwa wie in den vorigen Jahrhunderten im Bürgertum bzw. dann in den 1950er Jahren auch bei kleineren Angestellten. Nur am Rande: Sie kann es ja gar nicht wirklich abfedern! Spätestens 2jährige brauchen sehr viel mehr Papa, vielleicht brauchen sie Papa sogar mehr als Mama, wenn man das überhaupt so sagen kann.

Gut, ich glaube Euch, dass Ihr so glücklich seid, aber für mich zum Beispiel bedeutet Lebensqualität etwas ganz anderes, nämlich dass es beiden Elternteilen möglich ist, etwas interessantes, qualifiziertes zu arbeiten in Teilzeit, und beide Zeit für die Kinder haben. Ich muss ehrlich sagen, unter diesen Umständen (Vater 12 Stunden täglich weg,...) hätte ich kein Kind bekommen, sicher geht es einigen Frauen so. Nicht umsonst bekommen ja gerade hoch ausgebildete Frauen keine Kinder mehr, ich finde durchaus, dass Politik und Arbeitswelt endlich auf diesen viel zu raschen Bevölkerungsschwund reagieren muss (ein langsamer Rückgang wäre ja hingegen wünschenswert), denn das wird unsere Sozialsysteme vollends zum Einsturz bringen.

Ich denke, bei einer vernünftigen Stundenzahl von beiden kommt die Familie auch einigermaßen über die Runden, ohne sich staatlich zu stark subventionieren zu lassen. Ich möchte ja auch kein Vollzeitgehalt dafür fordern, aber ich wünschte, das Bild würde sich endlich verändern, dass nur dann jemand ein "Leistungsträger" ist, wenn er auf Kosten seiner Familie 60+ Stunden die Woche arbeitend mitmischt, und das immer und überall.
Die Eigenheimzulage finde ich nebenbei gesagt, wie viele hier, auch extrem unsinnig.

LG Kristina

 
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