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von Leena  am 07.09.2019, 15:58 Uhr

Frage Wohnungsnot

Na ja, wenn mir ein Mercedes zu teuer ist, kann ich mir immer noch einen Punto kaufen, und es muss ja auch kein Neuwagen sein und auch kein Jahreswagen, ein älteres Modell tut es ja auch, um mich von A nach B zu befördern.

Bei Wohnungen ist das ein bisschen schwieriger...

Wir wohnen z.B. 3 km von der nächsten Großstadt entfernt. Aber wir wohnen hier auch schon über 15 Jahre. Das Reihenhaus, was wir uns damals gekauft haben, könnten wir jetzt locker für das Doppelte verkaufen. Das ist schon ein ziemlicher Sprung... Wenn es Neubauprojekte gibt - es gibt 3 - 4 Alibi-Mietpreis-gebundene-Wohnungen, der Rest ist eher so "2 Zimmer, 100 m², mit Kamin" - also nicht wirklich Zielgruppe "junge Familien".

Wenn man sagt, okay, ich kann mir so viel Miete nicht leisten, ich zieh weiter nach draußen - dann fängt es so ungefähr in 40 km an, billiger zu werden, da ist dann aber die Verkehrsanbindung steigerungsfähig, ohne Auto(s) ist man da ziemlich aufgeschmissen und gurkt entsprechend ewig. Mit "in 30 Minuten bin ich im Büro" hat das dann nichts zu tun. Hinzu kommt der Verkehr in die Innenstädte... Ich habe etwa 40 km zur Arbeit, praktisch alles Autobahn - wenn ich um 6 h losfahre, bin ich um halb 7 im Büro. Wenn ich um 8 Uhr losfahre, nachdem die Kinder in die Schule gezogen sind, bin ich frühestens um halb 10 im Büro... und ich habe das Glück, antizyklisch von der Großstadt rauszupendeln. (Mit öffentlichen Verkehrsmitteln wäre ich einfach über 1,5 Std. unterwegs - erst in die eine Stadt rein, dann wieder raus und in die andere Stadt - es fehlen halt "Querverbindungen", weil die sich eben nicht genug lohnen...

Was m.E. vor allem ein Thema ist, ist die "Verdrängung" alteingesessener Mieter. Früher gab es auch in der Innenstadt Quartiere mit bescheidenen Wohnungen, die für "Normalbürger" bezahlbar waren. Gut, der Vermieter hat nicht gewaltig daran verdient, aber dafür hat er auch nicht viel reingesteckt. Jetzt wird (gefühlt) überall "luxussaniert", hinterher kostet die 4-Zimmer-Wohnung nicht mehr 1.000 € kalt, sondern z.B. 1.800 € - das können sich dann viele nicht mehr leisten. Müssen dann "ihr Viertel" verlassen, mehr Geld für viel weniger Wohnung irgendwo am Ende der Welt bezahlen... gerade für ältere Menschen ein massives Problem.

Niemand erwartet, für 20 € die Nacht im 5*-Hotel verbringen zu können. Aber "früher" gab es halt ein paar Ecken weiter im schäbigeren Viertel auch bezahlbare Hotels, die dann entsprechend schäbig, aber eben erschwinglich waren. Jetzt wird die letzte Baracke "generalüberholt" - und ist dann nicht mehr erschwinglich.

 
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