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Geschrieben von mausebär2011 am 07.09.2019, 14:31 Uhr

Frage Wohnungsnot

Wir wohnen ca 15minuten von der Hannover entfernt.
Das ist hier schonmal nicht weit genug. Die Mieten sind hier dennoch unbezahlbar.

Als ich zu meinem Mann zog hat uns eine 2 Zimmer, 50qm Wohnung 240€ kalt gekostet. Das war 2008.
Neulich war genau diese Wohnung inseriert. Für 650€ kalt.


Als vor ein paar Jahren unser Vermieter Eigenbedarf angemeldet hat, mussten wir aus unserer 3 Zimmer, 70qm Wohnung raus. Da haben wir 400€ kalt gezahlt.
Wir haben 4 Monate gesucht. Das günstigste das wir finden konnten war in einem ganz schlimmen Viertel, ca 40minuten von hier. 70qm, 3 Zimmer für 720€ kalt.

Letztendlich hatten wir riesiges Glück. Eine ältere Dame erfuhr von unserer Not und gab uns ihre Wohnung. Sie ging extra mit der Miete runter damit wir sie uns leisten konnten.


Als unser Vermieter dann umgezogen ist, bot er uns an in das Haus zu ziehen in dem er vorher wohnte. 5 Zimmer, 90qm auf drei Etagen mit 1000qm Grundstück.
Sucht man hier etwas vergleichbares zahlt man 1400€ und mehr.
Unser Vermieter hat uns das Haus für 500€ vermietet. Eben weil wir uns vorher beliebt gemacht haben.



Natürlich kommt da die Frage auf warum wir nicht noch weiter raus sind. 1 Stunde, 2 Stunden.
Klar. Hätten wir alles machen können. Aber wie kommt man dann noch zur Arbeit wenn man weder Auto noch Führerschein besitzt?
Mein Mann fährt Fahrrad. Hat es mehrfach versucht mit dem Führerschein und irgendwann aufgegeben.
Mittlerweile hat er einen. Auto fahren kann er dennoch nicht (auch wenn er das anders sieht).
Es wäre nun also durchaus möglich. Wir bräuchten lediglich ein zweites Auto.
Dennoch ist das wieder nicht so einfach wie man nun denkt.
Wir müssten auch noch neue Arbeit finden.
Mein Mann hat in seiner Spätschicht um 19uhr Feierabend. Muss sich dann noch umziehen. Bei einer Wohnung/Haus weit außerhalb wäre er also erst um nach 20uhr zu Hause.
Meine Arbeitszeit beginnt aber um 19.45uhr. ich müsste also um 18.30uhr los.
Was macht der Knirps in dieser Zeit?
Dann müsste ich extra Betreuung buchen.


Ich hätte weit außerhalb also eine günstigere Miete.
Müsste dafür aber zwei Autos besitzen und habe damit doppelte Versicherung, Steuer und Sprit. Eigentlich sogar mehr, denn zur Zeit fahre ja nur ich mit dem Auto zur Arbeit, das sind hin und zurück 28km. Die Strecke würde sich weiter außerhalb für zwei Autos locker vervierfachen. Und ich müsste 5x die Woche eine Betreuung fürs Kind bezahlen.

Letztendlich spare ich somit kaum etwas wenn ich weiter aufs Land ziehe.




Wir sind jetzt natürlich kein Fall den es so immer gibt da wir hier wirklich Glück gehabt haben mit unserem Vermieter.
Dennoch sind wir kein Einzelfall oder wer weiß wie ungewöhnlich.
Was ich damit sagen will: es ist nicht so einfach wie es oft dargestellt wird.




Meine Eltern übrigens sind mit uns damals in ein kleines Dorf weit außerhalb gezogen.
Nun sind 20jahre vergangen und es wurde so viel dazu gebaut das es schon kein Dorf mehr ist.
Ihr Haus haben sie für 110.000€ gekauft. Heute ist es 350.000€ wert. Als ich auszog hätte ich dort locker eine schöne große Wohnung beziehen können.
Nun sucht mein kleiner Bruder eine Wohnung. Dort im "Dorf" nicht machbar.
2 Zimmer für unter 500€? Fehlanzeige!

Aufs Dorf ziehen bringt also auch nicht immer was. Zumindest nicht wenn aus dem Dorf nach und nach eine kleine Ortschaft bzw sogar eine Stadt wird.

 
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