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Geschrieben von Jana287 am 23.10.2018, 10:52 Uhr

Film Elternschule

Hat jemand diesen Film aktuell im Kino gesehen?

http://www.elternschulefilm.de/

Ich bin nach dem Trailer erschüttert, fassungslos.

Einerseits frage ich mich, wie man als Eltern seine Kinder für so einen Film hergeben kann. Wie werden sich die Kinder fühlen, wenn sie sich später so sehen müssen?

Zum zweiten frage ich mich, ob im Rahmen von Therapie alles erlaubt ist. Ich bezweifle nicht, das die gezeigten Eltern verzweifelt sind. Aber kann Zwang, Gewalt und Erniedrigung die Lösung sein für Fehlverhalten? Auch, wenn dieses Fehlverhalten aus Verhaltensauffälligkeiten, Essstörungen oder Schlafstörungen resultiert?

Und die Frage an diejenigen, die den Film gesehen haben: Wird deutlich gemacht, dass die gezeigten Methoden nicht auf gesunde Kinder übertragbar sind?

 
25 Antworten:

Re: Film Elternschule

Antwort von lilke am 23.10.2018, 11:44 Uhr

Hm... Ich hab mir den Trailer angesehen, aber Empfehlung zu Zwang, Gewalt und Erniedrigung kann ich da nicht erkennen. Gesprochen wird primär von "Stress rausnehmen". Das Entsetzen kann ich demnach nicht so direkt teilen. Es ist offenbar ein Dokumentarfilm und schon immer haben sich Eltern mit Kindern für solche Dokumentationen bereiterklärt. Ob das jetzt für die Kinder später gut oder schlecht ist sei mal dahingestellt.

Ich würde den Film nicht bewerten wollen ohne ihn ganz gesehen zu haben. Genau deshalb würde ich dem Film aufgrund des Trailers auch nicht per se abstreiten wollen, dass es für einige Eltern, die mit genau solchen auffälligen Kindern leben vielleicht den einen oder anderen Denkanstoß geben wird. Allerdings glaube ich nicht, dass genau diese Eltern sich den Film jemals freiwillig ansehen werden.

LG
Lilly

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Re: Film Elternschule

Antwort von memory am 23.10.2018, 12:10 Uhr

Ich habe jetzt auch nur den Trailer gesehen ......."Einerseits frage ich mich, wie man als Eltern seine Kinder für so einen Film hergeben kann" Naja einerseits sind diese Menschen ja oft so verzweifelt, dass die jeden Strohhalm annehmen und akzeptieren! Wer weiß ob man das nicht automatisch mit hinnehmen muss, um endlich einen Platz in der Klinik zu bekommen.

"Zum zweiten frage ich mich, ob im Rahmen von Therapie alles erlaubt ist" Nein sicherlich nicht aber es ist oft die Frage , wie viel Verstand und elterliches Bauchgefühl , ist nach solche kräftezehrenden Jahre mit "besonderen" Kindern, noch übriggeblieben . Ist ja oft ein Ausnahmezustand+ gepaart mit völliger Erschöpfung und dann kommt ein Arzt /Therapeut und verspricht Dir ....damit wird alles besser.......Bei uns damals hieß das z.b. , geben sie das Kind am besten in ein Heim! Familie ist keine gute Umgebung für einen Autisten! Sie müssen auch an sich denken.... Wir haben hier ein tolles Prospekt ....Ähm ja...bzw. mit Sicherheit Nein (da war er gerade mal 5Jahre) ! Oder schrubben Sie in jeden Abend mit einer Bürste den Körper ab! Das macht ihn resistenter gegen Reize ! Wie bitte??????? das ist ein Kind , kein Pferd

Als Mutter eines autistischen Kindes , einschließlich diverser Aufenthalte in Kurkliniken , Ambulanzen, Psychiatrien und SPZ ...sag ich persönlich allerdings...können die sich solche Filme als Anleitung für den ALLTAG in den A......schieben! Als Zeitvertreib im Kuraufenthalt ...ganz nett!

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Re: Film Elternschule

Antwort von Atombiene am 23.10.2018, 12:19 Uhr

Ich habe den Film nicht gesehen, jedoch einiges zu dessen Inhalt gelesen und kann nicht fassen, dass es solche Praktiken tatsächlich noch gibt. Die Stellungnahme von Renz Polster hierzu finde ich mehr als erschütternd.

Auch der offenen Brief des des Bundesverbands Psychatrie-Erfahrener ist sehr aufschlüssig:

https://m.facebook.com/derBPE/photos/a.1389275124440613/2180584395309678/?type=3&source=48

Ich denke, ich mache mir noch ein eigenes Bild und sehe ihn mir an. Davor finde ich es immer ganz schwer, etwas dazu zu sagen.

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Re: Film Elternschule

Antwort von Maca am 23.10.2018, 12:46 Uhr

Hallo,

Gesehen habe ich den Film ebenfalls nicht.
Die Petitionen erschütterter Mütter, die mit ihren neurotypischen Sonnenscheinchen noch gar nie ein garstig Wort gesprochen haben,
nerven mich aber jetzt schon!

Im Film geht es ausschließlich um Kinder mit massiven Regulationsstörungen, deren Ausmaße sich Wonnemama vermutlich nicht vorstellen kann.

Zwangsernährung geht nicht, ist immer abartig und grausam?

Gut, dann hoffe ich für alle engagierten Petitionsmamis, dass ihre Kinder niemals eine Magersucht entwickeln werden.
Die müsste man dann, im Härtefall, nämlich verhungern lassen.

Den Titel des Films finde ich absolut unpassend, da er tatsächlich auf den ersten Blick suggerieren könnte, dass die dort gezeigten Methoden auch für normale Kinder ein probates Erziehungsmittel darstellen könnten.

Wahrlich eine gruselige Vortsellung, dass Befürworter der schwarzen Pädagogik sich durch einen Film, der eigentlich ein ganz anderes Ziel verfolgt, bestätigt fühlen könnten.

Die Eltern der gezeigten Kinder müssen vollkommen am Ende und jenseits von Gut und Böse sein. Nur so erklärt es sich, warum man die Würde seiner Nachkommen durch so eine Zurschaustellung mit Füßen tritt.

LG

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Re: Film Elternschule

Antwort von kirshinka am 23.10.2018, 13:02 Uhr

Es ist ein ganz fürchterlicher Film, der (und das sagt der gute „Psychologe“
Am Anfang auch), davon ausgeht, dass Kinder kleine Tyrannen sind, die bereits ab ein paar Monaten Lebensalter der Manipulation fähig sind.

Es zielt alles alleine darauf an, die Kinder dazu zu bringen, das erwünschte Verhalten zu zeigen.

Eltern werden nicht geschult - der Titel ist also total irre führend.

Und es wird auch nichts an den Zuständen geändert, die zum „Fehlverhalten“ der Kinder geführt haben - die Eltern und das System Familie.

Die Kinder müssen einfach nur funktionieren und dazu werden sie gebrochen!

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Re: Film Elternschule

Antwort von Miamo am 23.10.2018, 14:01 Uhr

Ich habe nur den Trailer gesehen und ein paar Rezensionen gelesen. Dabei bin ich auch über den Elternführerschein, welcher bereits für Säuglinge angeboten wird, gestolpert.

Beides hinterlässt bei mir ein sehr zwiespältiges Gefühl, und dass, obwohl meine Kinder auch nicht gerade stromlinienförmig durch das Leben gleiten und als Babies immer wieder anhaltende Schreiphasen hatten. Ich kann nicht beurteilen, ob es den Eltern tatsächlich so schlecht geht, dass sie solche Programme durchziehen oder ob die ganze Erwartungshaltung an Kinder einfach unrealistisch ist und war.

Außerdem frage ich mich, was im häuslichen Umfeld passiert sein muss, damit solch junge Kinder eine Essstörung entwickeln. Was ist mit den Ursachen? Diese bleiben scheinbar völlig ungeachtet.

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Re: Film Elternschule

Antwort von Atombiene am 23.10.2018, 14:08 Uhr

Es soll aber u.a. auch um Kleinkinder gehen, die nicht durchschlafen und deren "Schlafstörungen" therapiert werden, in dem sie alleine in einem Gitterbett mit extra hohen Gitter in einem Raum geschoben werden, in dem sie ohne Trost und menschliche Interaktion die Nacht verbringen müssen. Das finde ich sehr bedenklich und das hat nichts mit den von dir erwähnten Müttern zu tun, die mir ein böses Wort ihren Kindern gegenüber verwenden.

Wie unten schon erwähnt wurde, in dem Film geht es darum, die Kinder als manipulative Tyrannen darzustellen, die durch ihre Eltern gezüchtigt werden sollen. Das ist erschreckend.

Also ich sehe mir den Film wirklich am besten selber an

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Re: Film Elternschule

Antwort von wolke76 am 23.10.2018, 14:44 Uhr

Hast du einen Link zum Trailer, den du gesehen hast?

Der, den ich finde, finde ich nicht besonders ansprechend aber auch nicht so, dass er mich erschüttern würde. Bestimmt habe ich einen anderen gesehen. Von Erniedrigung, Praktiken usw. kam da nichts vor.

Ich würde ihn mir durchaus ansehen, allerdings eher aus professionellem Interesse.

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PS

Antwort von wolke76 am 23.10.2018, 14:46 Uhr

Bei einer Sache schließe ich mich aber gleich an: Wie man (sich und) sein Kind so zur Schau stellen kann (öffentlicher Film!), werde ich auch niemals verstehen. Ich finde, dass die Persönlichkeitsrechte in solchen Fällen dermaßen missachtet werden, dass es aus meiner Sicht keinesfalls vertretbar ist. Gleiches gilt für Dokumentationen mit ähnlichen Problematiken.

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Re: Film Elternschule

Antwort von Powermami06 am 23.10.2018, 16:02 Uhr

Hallo
Ja ich hab ihn gesehen und ich muss sagen ich bin entsetzt darüber wie man da mit den Kindern umgeht weshalb ich auch folgende Online Petition unterschrieben habe. Inzwischen werden auch die Stimmen der Kritiker immer lauter und es wird immer mehr in Frage gestellt. In einer Facebook Gruppe wurde geschrieben das die TK auf Anfrage mitgeteilt hat das diese die Therapie nicht finanzieren weil der mdk das schon vor 5 Jahren als nicht geeignet angesehen hat bei über Prüfung.

https://www.openpetition.de/petition/online/ausstrahlungsende-des-films-elternschule

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Re: PS

Antwort von Jana287 am 23.10.2018, 16:46 Uhr

Mir missfällt der Grundtenor, Kinder seien manipulativ und es handele sich um einen Machtkampf." Sie ist jetzt keine Prinzessin mehr ", " kommt sie durch oder kommt sie nicht durch ". Ich sehe traurige verzweifelte Kinder. Und wenn man das als Machtkampf versteht, kann das Kind nur der Verlierer sein. Es wird der Eindruck vermittelt, die Eltern haben es bisher durchgehen lassen und nun wird das Kind mit einem Gewaltakt geradegebogen, ob nun durch schlaftraining oder Zwangsessen.
Am erniedrigendsten finde ich die Szene, wo ein erbrechendes Kleinkind vorgeführt wird, und die zuschauenden Eltern johlen.

Wenn das der einzige Weg ist, diesen Kindern zu helfen, dann ist das armselig.

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Re: Film Elternschule

Antwort von Maca am 23.10.2018, 16:53 Uhr

Nachdem ich mich jetzt etwas intensiver mit dem Hintergrund beschäftigt habe, relativiere ich meine erste Aussage.
Das Menschenbild des Psychologen Dietmar Lange teile ich nicht und eigentlich hatte ich auch gehofft, dass solche Therapieansätze mittlerweile grundlegend abgelehnt werden und wenn nötig, dann nur stark abgeschwächt, im absoluten Einzelfall als Notfalloption der Schadensbegrenzung angewendet werden.
Wenn z.b massive Eigengefährdung vorliegt.

Wenn ich mir vorstellte, dass ein bisher nicht diagnostiziertes autistisches Kind z.b, ungeschützt und unkritisch solchen Methoden ausgesetzt würde, wird mir ganz anders.

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Re:

Antwort von wolke76 am 23.10.2018, 17:11 Uhr

So, ich habe mir den Trailer nochmal angesehen. Zuvor habe ich von dem Film weder gehört noch gelesen. Dem Trailer entnehme ich jetzt nicht, dass es um Zwangsessen und Schlaftrainings (allein in hohen Gitterbetten - schrieb hier jemand) geht. Wenn dem so ist, dann stimme ich dir völlig zu, dass das gar nicht geht.

Das speiende Kind mit den "johlenden" Eltern im Hintergrund war mir beim ersten Schauen gar nicht aufgefallen. Das ist mir auch aus dem Zusammenhang gerissen - was nichts daran ändert, dass auch hier die Persönlichkeitsrechte des Kindes mit Füßen getreten werden - wie offensichtlich im ganzen Film, wenn er dem Trailer "gerecht" wird.

Ja, es sind weinende, unglückliche Kinder. Machtkampf hin oder her. Sie gehören nicht in einen öffentlichen Film.

Die Praktik, Eltern mit ihrem Kind zu filmen, gibt es schon länger. Dem stand ich früher sehr sehr skeptisch gegenüber. Ein bisschen hat sich meine Sicht da geändert. Wenn es Fachleute mit Ausbildung in solchen Programmen (mir fällt spontan STEEP ein ) machen, dann kann das durchaus hilfreich sein. Die eigene Interaktion mit dem Kind zu betrachten, öffnet doch manchmal die Augen der Eltern. Hier ist aber maßgeblich, dass diese Aufnahmen nur für die Eltern und die betreuenden SozialarbeiterInnen bestimmt sind.

Je mehr ich drüber nachdenke und schreibe, umso mehr möchte ich mir diesen Film ansehen. Leider läuft er nicht in der Nähe. Es würde mich interessieren, in welcher Art und Weise da argumentiert / dargestellt wird.

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Re: Film Elternschule

Antwort von Felica am 23.10.2018, 17:20 Uhr

Film bisher auch nicht gesehen, nur eine Kurze Zusammenfassung.

Aber die Tage hier erst einen Thread gehabt wo es die Mutter, wohl auch der Psychologe und Kinderarzt, es OK empfanden einem sensiblen 11 jährigen Kind mittels Erniedrigung und Taschengeldentzug vollgekotete Hosen abzuerziehen. Verwundert es also wirklich das Leute auf die blödesten Ideen kommen, wenn selbst Fachleute die es besser wissen sollten, dem keinen Einhalt geben? Da reden wird von eigentlich gesunden Kindern. Und es klappt nicht. Wie dann bei kranken Kindern wo alle anderen Methoden versagt haben und das als einziges mögliche Mittel zurück bleibt?

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Link-Tipp

Antwort von wolke76 am 23.10.2018, 17:28 Uhr

Das Thema beschäftigt mich sehr. Bei der Recherche bin ich auf einen Blog eines Kinderarztes gestoßen. Er beschreibt Szenen des Filmes (sehr hilfreiche, wenn man den Film nicht kennt) und bezieht selbst Stellung.

Vielleicht mag ja jemand hier weiterlesen:

https://www.kinder-verstehen.de/schlagwort/elternschule/

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Re: Danke für den Link owt

Antwort von Jana287 am 23.10.2018, 17:30 Uhr

Owt

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Re: Film Elternschule

Antwort von _LeA_ am 24.10.2018, 11:24 Uhr

Ich schaue mir den Film Montag an und bin gespannt... warum?
Weil mein Kind in 24 Monaten nur 6 mal durchgeschlafen hat und ich fast in diese Klinik gegangen wäre! Ich bin also neugierig, vor dem ansehen kann ich mir kein urteil erlauben!

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Re: Film Elternschule

Antwort von Jana287 am 24.10.2018, 12:26 Uhr

Ja nach der Definition dieses Psychologen sind auch meine Kinder 3 und 6 beide schlafgestört. Der Kleine wurde 2 Jahre gestillt, hat also auch nicht durchgeschlafen. Die grosse hatte Schlafapnoen und hatte 1 Jahr ein CPAP. Ich weiss, was es heisst erschöpft und müde zu sein. Noch heute werden beide einschlafbegleitet. Aber nie, nie hätte ich ein solches Schlaftraining mit ihnen gemacht.

Darf ich fragen, warum Du Dich letztlich gegen diese Klinik entschieden hast?

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Re: Film Elternschule

Antwort von _LeA_ am 24.10.2018, 12:45 Uhr

Ich bin vor Müdigkeit am Steuer fast eingeschlafen, ich hab mich abends vor der Nacht und dem Morgen gefürchtet, habe meinen Sohn verflucht... immer wieder zum Kinderarzt der lediglich nervöse Unruhezustände diagnostizieren konnte.
Er brachte mich auf das Krankenhaus und die dortige Schrei-ambulanz.
Um es mal ganz kurz zu sagen: ich habe von jemand anderem gehört dass dort eben sehr strenge Zustände herrschen würden und die Kinder gewusst schreiend und weinend zurück gelassen werden. Auch von den dunklen Schlafräumen in hohen Betten war die Rede wo die kinder die ganze Nacht alleine sein sollten. Das kam für mich nicht in Frage. Ich bin dann erst garnicht dort hingefahren - hätte ich mal machen können aber so eine Therapie kam für mich nicht infrage. Zumal ich auf nervöse Unruhezustände die wahrscheinlich auch durch Angst beeinflusst werden das Kind nicht noch mehr traumatisieren wollte.
Meine Mutter hat mir immer gesagt man darf kinderseelen niemals brechen oder zerstören. Das habe ich immer im kopf gehabt....
Nichtsdestotrotz kann das natürlich auch für Eltern die nicht so stark sind/ keine Unterstützung haben und keinen ausweg sehen womöglich ein Lösungsansatz sein.... ich lasse mich Montag mal von dem Film überraschen!

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Re: Film Elternschule

Antwort von Jana287 am 24.10.2018, 12:49 Uhr

Vielen Dank für Deine Offenheit. Es wäre toll, wenn Du nochmal berichtest wie der Film war. Toll, dass Du durchgehalten hast.

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Re: Film Elternschule

Antwort von _LeA_ am 24.10.2018, 12:56 Uhr

Du dann ja anscheinend auch ;)

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Re: Film Elternschule

Antwort von Glücksfee am 24.10.2018, 15:40 Uhr

Die Gelsenkirchener Klinik, um die sich der Film dreht und die ehemals von Prof. Stemmann geleitet wurde ist schon JAHRZEHNTELANG in Fachkreisen bekannt und verrufen und wird mit ihren Maßnahmen mit maximaler Skepsis und ABLEHNUNG betrachtet.

Die Therapiemaßnahmen erhalten wohlklingende pseudowissenschaftliche Bezeichnungen, die aber in keiner weiteren Fachliteratur vorkommen.
Noch dazu wird ständig von Studien gesprochen, die mit irgendwelchen Universitäten erfolgt seien, die aber nirgends auftauchen.
Es gibt NULL echte Literatur und schon gar keine Studien, die die Wirksamkeit dieser Therapien beweisen.

Im Prinzip, und das ist das schlimme, macht die Klinik Geld mit dem immensen Leidensdruck, den Eltern mit "besonderen" oder "schwierigeren" Kindern früher oder später haben.
Es ist tragisch und katastrophal, dass sich Eltern vertrauensvoll!!! auf diese Therapiemethoden einlassen, weil sie sich in guten Händen medizinischen Fachpersonals wägen.
Man möge sich nur ansatzweise vorstellen, welchen IMMENSEN Leidensdruck Eltern haben müssen, um ihre Kinder freiwillig solchen Maßnahmen auszusetzen. Und welche Art von "Kopfwäsche" die dortigen "Fachkollegen" mit den Eltern durchführen, wenn sie ihre hanebüchenen Methoden als Nonplusultra und wirkungsvoll anpreisen.

Gruselig ist meiner Ansicht nach, dass diese nach jeglichen Bindungstherorien in Frage zu stellenden Maßnahmen, denen die Kinder unterzogen werden und die tatsächlich schaurig sind in unverblümter Form im KINO zur SCHAU GESTELLT werden dürfen! Zu Unterhaltunszwecken.
Wo bleibt da das Kindeswohl???
Wo sind da die Rechte der Kinder???
Nicht nur der Kinder im Film, sondern allgemein auch aller Kinder?
Warum macht man einen sensationsheischenden Film auf Kosten von Kindern?
Warum WIRBT man für Gewalt an Kindern???

Gruselig ist auch, dass der Film nicht wenige positive Rezensionen bekommen hat und in denen immer wieder das Thema der Erziehungsfähigkeit der Eltern in Frage gestellt wird bzw. die Eltern als Ursache sämtlicher Probleme angesehen werden.
Demgegenüber fragt keiner nach den psychischen Folgen dieser sehr fragwürdigen Gelsenkirchner Therapien. Das interessiert nicht.
Dramatisch auch, dass suggeriert wird, dass Kinder "gebrochen" werden müssen um zu funktionieren wie es erwartet wird.
Man überlege in welchem Jahr wir leben!

Es ist meiner Ansicht nach sogar bedenklich, diese Methoden in dieser Form der Allgemeinheit zu demonstrieren, weil man damit die allgemeine Akzeptanz solcher Maßnahmen gegenüber Kindern zum Ausdruck bringt. Wenn es die Klinik als Therapie macht, muss es ja richtig sein könnten viele denken.
Sehr fragwürdig.
Wer weiß wie viele Eltern jetzt ähnliche Maßnahmen daheim durchführen; ich mag es mir nicht vorstellen.

Der Film ist dennoch nur die Spitze des Eisberges. Denn diese Therapieformen werden schon jahrzehntelang in dieser Form praktiziert und immer wieder (und da kann man den Eltern am wenigsten Vorwürfe machen) werden Eltern und Kinder in Gelsenkirchen diesen schlimmen Kämpfen unterzogen.
Ich frage mich, wo sind die kinderpsychotherapeutischen Fachgesellschaften, der Kinderschutz etc.? Und wann intervenieren diese endlich?!!!

Den Eltern, die ihre Kinder nach Gelsenkirchen bringen kann man, denke ich, keine Vorwürfe machen. Oftmals steht ein jahrelange massiver Leidensdruck dahinter und Gelsenkirchen ist "die letzte Hoffnung".
Vorwürfe muss man denen machen, die diese Hoffung schüren und Maßnahmen offerieren, die entsprechend aktueller psychologisch- psychotherapeutischer und pädiatrischer Kenntnisse lang obsolet sind.

VG

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Re: Film Elternschule

Antwort von Oktaevlein am 24.10.2018, 16:14 Uhr

Hallo,

ich hatte den Trailer schon vor ein paar Wochen bei westart auf wdr gesehen, inklusive Interview mit dem Regisseur. Ich war ehrlich gesagt schon "damals" verwundert und auch irgendwie irritiert, weil es sich für mich falsch anfühlte, was da zu sehen war. Interessanterweise bekam ich dann ein paar Tage später die Kommentare von Herbert Renz-Polster und nestling auf facebook zu lesen und fühlte mich in meinem spontanen Bauchgefühl bestätigt.

Gerade habe ich mir den Trailer nochmal angeschaut und finde alleine diesen schon schlimm. Keine Ahnung, ob ich mir den ganzen Film ansehen werde, eigentlich möchte ich dafür nicht noch extra Geld ausgeben und ihn dadurch quasi unterstützen. Mir reicht eigenltich auch schon der Trailer und die Kommentare bzw. Interviews, u. a. mit einer Ärztin/Psychologin ? der Klinik, um diese Methoden schrecklich zu finden.

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Re: Film Elternschule

Antwort von Nenilein am 24.10.2018, 18:26 Uhr

Hab den Trailer gesehen und jetzt hier gelesen und ehrlich gesagt reicht mir das.
Mir wird da ganz anders, wenn ich die Methoden hier lese, die da in dem Film scheinbar angepriesen werden.
Wenn dem so ist: die armen, armen, armen Kinder.

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Re: Film Elternschule

Antwort von Muts am 24.10.2018, 22:18 Uhr

Das habe ich mich auch schon gefragt, als diese "Erziehungshilfe- Serien" im TV gelaufen sind, ich weiß nicht mal mehr, wie diese Serie hieß, aber in der Krabbelgruppe haben einige Mamas immer darüber diskutiert. Ich habe mir nur eine Folge komplett angeschaut, um mir ein Bild zu machen.
Manche Eltern sind total verzweifelt und gehen dann solche Schritte.

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