Geschrieben von mama.frosch am 06.06.2013, 0:26 Uhr |
das nenn ich mal eine kreativ-provokative gleichstellungs-idee
http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/gleichberechtigung-uni-leipzig-bleibt-bei-weiblicher-grundordnung-a-903957.html
wie findet ihr das?
also ich finds eine gute aktion!
Re: das nenn ich mal eine kreativ-provokative "gleichstellungs-idee"
Antwort von IngeA am 06.06.2013, 7:45 Uhr
Ob man nur die weibliche Form verwendet und sich dann die Herren der Schöpfung aufregen oder andersrum ist egal. Wer keine Probleme hat, findet schon einen Grund um sich aufzuregen.
Ich find es jedenfalls sinnvoller als die WissenschaftlerInnnen und DoktorandInnen wo man in jedem Satz drüber stolpert, weil ja auch sämtliche Artikel etc. dann in beiden Formen da stehen und das halt kein deutscher Satz ist.
LG Inge
Da war jemand zu oft in Auerbachs Keller.
Antwort von Petra28 am 06.06.2013, 8:14 Uhr
Ich finde es albern.
Ich finde es auch bescheuert.
Antwort von Trini am 06.06.2013, 9:16 Uhr
Habe mich noch nie an der "männlichen" Form gestört.
Mit Herr/Frau Professor ist es doch getan.
Ansonsten müssten wir (analog zu den Tschechen und Polen) auch ein -ova an die Familiennamen hängen oder auf Deutsch ein -in.
Schröder/Schröderin
Merkel/Merkelin
Müller/Müllerin.
Trini
lustig
Antwort von Leewja am 06.06.2013, 9:34 Uhr
aber seltsam....
zwar ärgere ich mich fast wöchentlich über "Schwester!"-Rufe, während der picklige Schülerpflegepraktikant als "Herr Doktor" tituliert wird, und ändere auch "Stationsarzt" in "Stationsärztin" in Briefvordrucken, aber in solchen Texten finde ich es immer wieder bescheuert, seien es die "/-Innen" oder umgekehrt, es kommt ja auf den Inhalt an.
Annehmbar finde ich die "-nde" form, also, "Studierende" statt "Studenten"....StudentInnen finde ich völligst nervig zu lesen, aber "Studenten und Studentinnen", "Doktorandinnen und Doktoranden" wäre tragbar, wenn auch umständlich.
Ich weiß einfach nicht, ob das ändern des reinen Wortlauts wirklich zu einem Umdenken und einer besseren Gleichstellung geführt hat.
Der "Kampf" darum wird ja seinen Sinn und Zweck haben und gehabt haben, die Frauen wollten auch genannt werden und nicht "vermännlicht" und vereinnahmtwerden, aber ich habe mich mit "die Studenten" durchaus auch angesprochen gefühlt.
und mit "die Ärzte" auch....
Zumal man ja oft sagt "die Krankenschwestern/die Schwestern", korrekt ist das das Pflegepersonal....das ist aber im alltäglichen Sprachgebrauch auch nicht drin....
Übrigens, wesentlich diskriminierender finde ich, dass es bei uns heißt "Schwester Christel", aber "Herr Müller", nicht "Pfleger Klaus" (oder gar Bruder Klaus ;))...die Schwestern (!) haben sich bei UNS aber dagegen entschieden, "Frau Schmidt" zu sein....
tja, was will ich eigentlich sagen?
Ich weiß nicht genau...es ist auf jeden fall ganz offensichtlich eine sinnvolle Aktion, da über die Gleichberechtigung im alltäglichen Sprachgebrauch diskutiert wird, auch wenn es beim Lesen komisch ist.
was mir dabei einfällt ist wohl: ich sage IMMER "Da kann Ihre Hautärztin oder Hausärztin Ihnen dann weiterhelfen" oder so ;) Meine Art von Trotz ;)))
Leewja, Einspruch
Antwort von Morla72 am 06.06.2013, 10:00 Uhr
"Studierende" ist sprachlich völliger Unsinn. Ein Studierender ist jemand, der zu Hause oder in der Bibliothek über seinen Büchern hockt, im Seminar oder der Vorlesung sitzt und eben gerade aktiv studiert.
Jemand, der an der Uni eingeschrieben ist, aber gerade ne fette Party feiert oder im Café um die Ecke um 15 Uhr sein Frühstück genießt, ist ein Student oder eine Studentin, weil dies seinen Status bezeichnet, aber er oder sie ist eben im Augenblick kein Studierender!
Ich bekomme regelmäßig die Krise bei diesem Sprachquatsch.
ich finde aber, rein gleichberechtigungsundtrotzdemleserlichschreibend
Antwort von Leewja am 06.06.2013, 10:11 Uhr
ist studierende ok ;)
zumal sich die entsprechenden schriftstücke (promotionsordnung etc.) ja auch auf die tatsächlich studierenden beziehen, nicht auf die saufenDEN, tanzenDEN, schlafenDEN ;)))
Und die letzteren kann man unter "Studis" doch wunderbar subsummieren, das geht dann auch natlos über in hebi, tempi, schleimi ;)))
Re: ich finde aber, rein gleichberechtigungsundtrotzdemleserlichschreibend
Antwort von Morla72 am 06.06.2013, 10:20 Uhr
Waaah... und Kizi und Geburi...
*schüttel*
Also, ICH persönlich habe ja auch absolut nichts dagegen (bzw. hatte, das ist ja shcon ne Weile her) als STUDENT bezeichnet zu werden.
Ich weiß ja, dass ich weiblich bin, mein Vorname ist eindeutig weiblich und rein optisch ist es auch meinem Gegenüber durchaus klar.
für MICH müsste man dieses Theater um Binnen-I, Endungen und Anreden sowieso nicht machen.
Ich finde, der Quatsch lohnt nicht. Was nützt es der Professorin, wenn sie korrekt angesprochen wird, aber trotzdem weniger verdient als ihr männlicher Kollege? (oder der Verkäuferin oder der Polizistin, was weiß ich..)
Re: das nenn ich mal eine kreativ-provokative "gleichstellungs-idee"
Antwort von Häsle am 06.06.2013, 10:20 Uhr
Ich fühle mich nicht weniger wertgeschätzt, nur weil kein -in oder sowas in einem Text steht. Ich finde, dadurch wird vieles nur noch schwerer zu entziffern.
Bei uns gab es den Begriff "BiA" = Beamte(r/in) in Ausbildung.
Daraus wurden dann "BiA und -innen" (was ja total schwachsinnig ist) und "BiA's" (auch nicht viel sinnvoller, aber leichter zu lesen).
Wenn schon Abkürzungen, dann doch bitte sinnvoll.
Re: das nenn ich mal eine kreativ-provokative "gleichstellungs-idee"
Antwort von Hase67 am 06.06.2013, 10:24 Uhr
Ich frag mich bei solchen Diskussionen immer, wo die Inhalte bleiben - und was Gleichstellungsbeauftragte an Unis eigentlich überhaupt ausrichten können. Mein Mann legt sich ja regelmäßig mit der Gleichstellungsbeauftragten der Uni Freiburg an, weil da auch öfter mal so verkrampfter Mumpitz herauskommt - wirklich bewegen tut das doch nichts, außer, dass sich die Leute die Köpfe heiß reden.
Ich finde es nicht originell, und den einen Kommentar mit dem "groben Unfug" fand ich sehr unterschreibenswert.
LG
Nicole
Re: das nenn ich mal eine kreativ-provokative "gleichstellungs-idee"
Antwort von shinead am 06.06.2013, 16:35 Uhr
Ich schließe mich der das-ist-lächerlich-Fraktion an.
Die Uni Leipzig hat offensichtlich keine anderen Probleme.
Eine emanzipierte Frau lebt ihre Emanzipation selbst aus und findet dazu ihre Wege. Da braucht sie kein Student /-innen und keinen Herrn Professorin zu.
Re: das nenn ich mal eine kreativ-provokative "gleichstellungs-idee"
Antwort von Leena am 06.06.2013, 18:18 Uhr
Über die Idee kann man ja mal leise lächeln, aber chronisch und ernstlich darauf zu bestehen, jeden Menschen als "-in" zu titulieren, das finde ich dann doch etwas albern, fürchte ich.
Dabei war ich auch mehrere Jahre nebenberuflich Gleichstellungsbeauftragte... ;-)
Allerdings bin ich wahrscheinlich nicht feministisch genug (und wurde deshalb von Männern zur Gleichstellungsbeauftragten ernannt), denn ich habe mich bisher jedes Mal, wenn es um irgendeine Titelei ging und frau zwischen der klassisch-männlichen Bezeichnung und einem weiblichen Äquivalent wählen konnte, für die männliche Bezeichnung entschieden. Ich fühle mich in erster Linie als Mensch und in zweiter Linie (und eher privat) als Frau.
Trini
Antwort von Pamo am 06.06.2013, 18:42 Uhr
Das ge-ova wäre aber nur dann sinnvoll und konsequent wenn auch die Männer ihr Anhängsel kriegen:
Schröderus
Merkelo
Mülleré
Und schon ist der Sexismus perfekt.
Nein, ich finde umgekehrt wird ein Schuh draus: Es hat keinen zu interessieren wer Mann und wer Frau ist. Das sollte auch am Namen nicht ersichtlich sein.
Re: das nenn ich mal eine kreativ-provokative "gleichstellungs-idee"
Antwort von mama.frosch am 06.06.2013, 20:27 Uhr
naja, ich lege keinen wert auf solch weibliche bezeichnungen, da hab ich schon meinen emanzipierten weg mit gefunden ;-) - die idee finde ich aber gut, um einfach mal die geschlechter im sprachbild zu thematisieren und auch zu provozieren. denn EIGENTLICH sollte man ja meinen, dass jeder mann, der es normal findet wenn die männliche verallgemeinerung verwendet wird, stattdessen auch mal die weibliche benutzt wird.
so emanzipiert sollte manN dann doch auch sein.
Pamo, es gibt aber Sprachen, wo es ersichtlich IST...
Antwort von MM am 06.06.2013, 23:00 Uhr
... wer Mann und wer Frau ist - einfach aus der grammatikalischen Struktur, ob man will oder nicht!
Im Tschechischen z.B. aus Sätzen wie "Ich habe einen Brief geschrieben" o.ä. zu ersehen, ob das ein Mann oder eine Frau sagt - denn je nachdem heisst der Satz (die Endung beim Verb in der Vergangenheitsform) etwas anders ("Napsala jsem dopis" vs. Napsal jsem dopis").
Sagst du da auch, das "sollte" aber nicht so sein???
Es gibt einfach in jeder Sprache bestimmte Spezifika und man kann nicht pauschal für alle sagen, wie es sein "sollte"!
Zum AP: Ich finde ja an sich die Idee, dass sich Gleichberechtigung auch in der Sprache niederschlagen sollte, dass Frauen auch dort explizit vorkommen sollten, schon durchaus gut und richtig. (Das ist ja nun auch keine neue Diskussion, sondern war schon irgendwann in den Neunzigern in meiner Studizeit in Deutschland aktuell.)
Aber andererseits - diesem unsäglichen "Innen" bin ich nie auf den Geschmack gekommen, es passt einfach nicht, hört sich blöd an, sieht blöd aus (Grossbuchstabe mitten im Wort, was soll der Quatsch?!)... Wenn dann schreibe ich z.B. "Lehrer/-innen" oder so, NICHT "LehrerInnen". Aber eine so richtig gute Lösung gibt es, wie ich finde, dafür auch nicht...
Ich muss zugeben, mittlerweile (vielleicht ist meine einstige "feministische Begeisterung" inzwischen etwas abgeklungen ;-))?) finde ich es nicht mehr so schlimm, wenn einfach die männliche Form verwendet und auch die weibliche "mitgemeint" ist...
Re: Pamo, es gibt aber Sprachen, wo es ersichtlich IST...
Antwort von Pamo am 07.06.2013, 8:58 Uhr
In meiner idealen Welt wäre es eben anders.
Da wären Namen neutral, die Anrede Herr/Frau entfällt und für die von dir beschriebenen Sprachen würde die neutrale Form verwendet.
Geht doch echt niemanden etwas an, ob ich männlich, weiblich oder intersexuell bin. Höchstens für meinen Arzt könnte das relevant sein, aber an der Uni? Nein, solche Fragen finde ich total übergriffig.
Re: das nenn ich mal eine kreativ-provokative "gleichstellungs-idee"
Antwort von Leena am 07.06.2013, 9:52 Uhr
Wahrscheinlich habe ich da ein anderes Sprachempfinden, aber z.B. ein Professor ist für mich einfach nur ein Mensch, der eine Professur hat, und das komplett unabhängig von Männlein oder Weiblein. Eine Professorin ist dagegen für mich explizit eine Frau, die eine Professur innehat. So gesehen empfinde ich "Professor" als geschlechtsneutral, "Professorin" aber eben nicht.
In dem Sinne bezeichne ich mich selbst auch als Beamter, nicht als Beamtin, weil mir das Geschlecht insoweit doch wurscht ist. :-)
Vielen Dank für Eure Antworten...m.T.
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