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Geschrieben von Rieka am 01.12.2021, 9:52 Uhr

Verträumtes Kind mit Matheproblemen

Guten Tag,

unser Sohn 6 Jahre wurde dieses Jahr eingeschult. Nach nur 3 Monaten hat er keine Lust mehr hinzugehen, wacht nachts auf und erklärt, dass er nicht mehr in den Matheunterricht will. Es gibt auch die Variante: erzählt im Traum, dass er nicht in den Matheförderunterricht will.
Er erklärt, dass er Angst vor seiner Lehrerin hat, weil sie immer schimpft, wenn er Fehler macht. So jedenfalls seine Aussage.

Nun, er ist langsam und hat Probleme sich zu konzentrieren. Nach 20 bis 30 Minuten ist er abgelenkt, wenn die Aufgabe ihn nicht packt. Jedoch gehen alle Mathestunden über 2 Einheiten (ca. 1:20h).

Zuhause arbeiten wir viel Mathestoff nach. Er besucht auf Einladung der Lehrerin den Matheförderunterricht. Denn lt. Aussage der Lehrerin hätte er vor der Einschulung von 0 bis 20 vorwärts und rückwärts zählen können müssen, alle Ziffern lesen (0 bis 20) und 0 bis 10 schreiben können. Das konnte er leider nicht. Wir haben von der Schulärztin die Aussage erhalten, dass er genug Zahlenverständnis hat (von 1 bis 15 vorwärts zählen)


Zuhause - wenn wir ihm seine Matheaufgaben erklären - macht er Fortschritte, aber in der Unterrichtsstunde scheint er zu blockieren. Leider gestaltet sich das Gespräch mit der Lehrerin als schwierig. Nachfragen, was im Unterricht gemacht wird, werden nur schwammig beantwortet. Leider gibt es auch kein Lehrbuch, sondern nur lose Aufgabenblätter. Auf diesen Blättern steht jedoch kaum eine Arbeitsanweisung. Begründung: Die Kinder können ja noch nicht lesen und sollen alle Aufgaben komplett alleine lösen.

Das ist aber für unseren Sohn überfordernd. Denn er erinnert sich einfach nicht an die Aufgabenstellungen, Schriftliches gibt es nicht....
Ich bin ein wenig ratlos. Vielleicht könnt Ihr Euren Eindruck schildern. Danke!

 
15 Antworten:

Re: Verträumtes Kind mit Matheproblemen

Antwort von Fideltrine am 01.12.2021, 20:36 Uhr

Hallo
Also ich kann von mir selber berichten.
Ich hatte Mathe in der Grundschule und es war durch die Lehrer der Horror.
Aber ich habe dann bzw meine Eltern durch Zufall von Dyskalkulie ( matheschwäche) erfahren und musste in eine externen Matheunterricht.
Das hat mir geholfen. Allerdings wohnte ich damals in der Start. Vielleicht ist das etwas für euch. Müsst mal schauen ob es bei euch so etwas gibt und wie man einen Platz bekommt etc.
Ich weiß nicht ob das dein Sohn hat, aber ich. Würde das auf jedenfall mal herausfinden. Denn danach wurde es für mich leichter mit Mathe. Natürlich nie der Hit aber es hat auf jedenfall geholfen.
Grüße und ich halte nichts von Lehrern die Kinder jetzt schon so früh schimpfen und Druck ausüben, wenn das Kind das nicht versteht bzw. dann selbst daran verzweifelt.
Allerdings bin ich nur Außenstehende und weiß nicht ob Mathe Schwäche auf deinen Sohn zutrifft. Alles Gute für die Zukunft und hoffe pädagogisch wertvollere Lehrer.

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Re: Verträumtes Kind mit Matheproblemen

Antwort von SanBo am 01.12.2021, 20:53 Uhr

"Denn lt. Aussage der Lehrerin hätte er vor der Einschulung von 0 bis 20 vorwärts und rückwärts zählen können müssen, alle Ziffern lesen (0 bis 20) und 0 bis 10 schreiben können. Das konnte er leider nicht." Nein, ganz sicher nicht. Warum gibt es denn in den Mathearbeitsheften seitenweise jede Zahl zum Nachspuren, nachschreiben, in groß, in klein,... Es gibt sicher Kinder, die können das alles mit Eintritt in die Grundschule, aber es wird nicht vorausgesetzt. Dann müsste es für alle Fächer gelten, d.h. die Deutschlehrerin müsste erwarten, dass Buchstaben erkannt werden etc... das sind Sachen, die lernen die Kinder in der 1. Klasse. Zudem heißt auswendiges Herunterleiern der Zahlen 1-20 definitiv nicht Zahlenverständnis.
Arbeitsblätter sollten auch selbsterklärend sein, im Moment schreiben unsere Erstklässler die Ziffern, bündeln verschiedene Gegenstände u.ä. Dass es kein Arbeitsbuch gibt finde ich ungewöhnlich. Hier ist Flex und Flo in den meisten Schulen im Einsatz.

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Re: Verträumtes Kind mit Matheproblemen

Antwort von Rieka am 02.12.2021, 8:38 Uhr

Hallo Fideltrine,

danke für deine Antwort. Darüber habe ich auch schon nachgedacht, dass da eine Matheschwäche vorliegt. Sogar Aufmerksamkeitsdefizitstörung kam mir in den Kopf.
Jedoch versteht unser Sohn die Rechenoperationen zuhause (wenn wir keinen übermäßigen Druck ausüben). Zwar mit Rechenhilfen à la zweifarbige Knöpfe etc. Eben Mathe zum Anfassen. Das funktioniert auch alleine, wenn wir die Aufgaben vorher durchsprechen.
Grundsätzlich denke ich, dass da eher das Vertrauensverhältnis Schüler/ Lehrerin nicht optimal verläuft. Das Gespräch mit der Lehrerin verläuft eher als Monolog der Lehrerin gegenüber uns Eltern. Rückfragen werden leider als Anmaßung betrachtet.
Wir denken auch generell über eine Schulwechsel nach. Denn die Kommunikation mit den Eltern ist in weiteren Punkten mehr als lückenhaft.

Auf jeden Fall hat mir dein Beitrag sehr geholfen. Danke noch einmal & LG
Rieka

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Re: Verträumtes Kind mit Matheproblemen

Antwort von Rieka am 02.12.2021, 8:51 Uhr

Hi SanBo,

danke für die Antwort. Rückt meinen Kopf wieder gerade und höher.

Ja genau, weder vom Schularzt noch im Kindergarten wurden diese Anforderungen kommuniziert oder vermittelt. Aber in der Klasse unseres Sohnes sitzen auch die Kinder, die coronabedingt erst später eingeschult wurden. Die scheinen mit ihrem Wissenstand dem Rest der Klasse das Tempo vorzugeben - bzw. die Lehrerin nimmt dies als Messlatte.

Für alle, die nicht solche "Blitzmerker" sind, gibt es jetzt Förderunterricht. Da es sich um eine Ganztagsschule handelt, muss unser Sohn teilweise Hausaufgaben bis kurz vorm Schlafengehen erledigen... von einem Tag zum anderen.

Danke, dass du noch mal so klar und logisch geschrieben hast.
LG
Rieka

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Re: Verträumtes Kind mit Matheproblemen

Antwort von Bela66 am 03.12.2021, 8:40 Uhr

Es gibt an jeder Grundschule eine(n) Sonder- oder SozialpädagogIn, die stundenweise kommt, oder auch eine(n) SchulpsychologIn, die meist etwa einmal die Woche die jeweilige Schule besuchten.

Ich würde die Lehrerin darum bitten, mit einer davon sprechen zu dürfen, und zwar zum einen über einen Test auf Dyskalkulie (angeborene Rechenschwäche). Sie können Dir Anlaufstellen nennen und Dich dorthin vermitteln.

Zum anderen kannst du mit der/dem SozialpädagogIn kannst Du auch mal über Deine anderen Beobachtungen sprechen, die Langsamkeit und die Konzentrationsprobleme Deines Sohnes. Es hat keinen Zweck, da zu warten oder zu versuchen, solche Probleme allein zu lösen. Besser ist es, sich frühzeitig helfen zu lassen. Hake da einmal nach und sage der Lehrerin, dass Du Dir Sorgen machst und Beratungsbedarf hast.

LG

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Re: Verträumtes Kind mit Matheproblemen

Antwort von Lillimax am 03.12.2021, 8:48 Uhr

Hallo,

ein Schulwechsel löst in der Regel nicht das Problem des Kindes, sondern es tritt auch dort nach kurzer Zeit wieder hervor. Der Wechsel belastet dann noch zusätzlich.

Wenn ein Kind sich bei der Konzentration und beim Rechnen auffallend schwer tut, liegt das nicht am Vertrauensverhältnis zur Lehrerin. Es mag sein, dass die Lehrerin nicht optimal ist. Trotzdem ist es fatal, wenn Eltern die Probleme ihres Kindes nicht sehen möchten, sondern sich einreden, sie lägen an der Lehrerin. Bedenke, dass die anderen Kinder der Klasse bei derselben Lehrerin keine Probleme in Mathe haben.

Es ist schwer für Eltern zu akzeptieren, dass das eigene Kind ein Problem haben könnte. Im ersten Reflex wird dafür im Außen nach Ursachen gesucht, und schnell wird die Lehrerin verantwortlich gemacht. Das ist eine natürliche Reaktion.

Aber so nehmen Eltern die Chance, Hilfe und Unterstützung zu bekommen. Dem Kind geht es dann mit den Jahren zunehmend schlechter und es wird entmutigt durch die eigene Leistungsschwäche. Deshalb würde ich jetzt zügig handeln und z. B. auf ADHS und auf Dyskalkulie testen lassen.

LG

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Re: Verträumtes Kind mit Matheproblemen

Antwort von pflaumenbaum am 03.12.2021, 11:45 Uhr

Es geht ja darum, überhaupt ein Verständnis von Zahlen und Mengen zu bekommen. Unabhängig von der Schule könntet Ihr Euch Montessorimaterial besorgen, was zum Zählen und Rechnen anregt.
In der ersten Klasse wird in der Anfangszeit ja noch gar nicht viel gerechnet.

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Re: Verträumtes Kind mit Matheproblemen

Antwort von Carmar am 06.12.2021, 13:21 Uhr

`Doppelstunden´ und ´kein Buch´ finde ich sehr merkwürdig für eine erste Klasse.
Ist die Förderstunde auch bei dieser Lehrerin?
Kannst du mal ein Arbeitsblatt hier zeigen?

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Re: Verträumtes Kind mit Matheproblemen

Antwort von Rieka am 06.12.2021, 15:03 Uhr

Danke für den Tipp. Ja, wir haben den Montessori Calculix in Benutzung. Das ist wirklich ein geniales System bei dem 2 Ziffern übereinander gestellt die Höhe der Ergebniszahl ergeben.
Damit klappt es sehr gut und macht der ganzen Familie Spaß.
Wir sind auch zum Mensch-ärger-dich-nicht mit zwei Würfeln pro Person übergegangen.
Teilweise schreiben wir den Lösungsweg auf oder nutzen den Calculix. Okay, dauert zwar wenig ist aber Mathe zum Anfassen.

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Re: Verträumtes Kind mit Matheproblemen

Antwort von Rieka am 06.12.2021, 15:08 Uhr

Mittlerweile hatten wir einen Termin erst mal bei seiner Kinderärztin. Die kennt unseren Sohn am besten. Auch wenn sie keine direkten Anzeichen sieht, können wir mal zum Spezialisten. Dann haben wir ein valides Ergebnis.
Aber mittlerweile haben wir Fortschritte beim Matheüben zuhause erzielt. Mit dem Ergebnis vom Arzt/ Psychologen wissen wir dann konkret, an welcher Stelle Anschub benötigt wird.
Aber bis der Termin stattfindet - es scheint sehr viele Kinder mit diesem Problem zu geben - versuchen wir spielerisch und in Ruhe gegen die Matheabneigung anzugehen.
Denn Mathe ist einfach Ausgangspunkt für viele andere Fächer ... und das wahre Leben.

Ich will halt einfach nicht, dass unser Sohn das Lernen generell nicht mag. Denn damit erschließt man sich die Welt.

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Re: Verträumtes Kind mit Matheproblemen

Antwort von Rieka am 06.12.2021, 15:19 Uhr

Ja, der Förderunterricht ist ebenfalls bei der Lehrerin. Sobald mal wieder ein Arbeitsblatt mitgegeben wird, lade ich es hoch. Denn leider kommen die "Hausaufgaben" nicht regelmäßig mit nachhause. Die Aufgaben sollen eigentlich in der Schülerarbeitszeit erledigt werden. Eventuell findet das nicht so statt, bzw. wird verträumt. Dann kommen packenweise Aufgaben mit nachhause und es ist unklar, bis wann das zu erledigen ist. Der Stundenplan hat auch Vorschlagscharakter. Stunden werden gerne mal getauscht. Das kann aber auch an der Situation Lehrerstreik/ Krankenstand liegen. Da muss einiges nachgeholt werden.

Leider weiß ich nicht, wie sich die Doppelstunden Mathe gestalten. Aber ja, ich finde es auch sportlich 1,5 Stunden Mathe zu machen.

Leider blockiert die Lehrerin auf unsere Anfrage und verweist uns an die Klassenspechereltern.... Die sollen eine "offizielle" Anfrage an ebendiese Lehrerin stellen...
Da blieb mir ein wenig die Spucke weg.

Denn ich halte es für eine ganz normale Frage, wie unser Sohn sich macht, wie der Unterricht gestaltet ist und wie wir die Konzentration besser trainieren können. Auch auf mein Argument, dass wir gerne zuhause unterstützen, damit die Lehrerin schneller mit der ganzen Klasse vorankommt, wird geblockt. So langsam komme ich mir wie eine Helikoptermutter vor....

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Re: Verträumtes Kind mit Matheproblemen

Antwort von Carmar am 06.12.2021, 17:35 Uhr

Das habe ich befürchtet.
Ich halte grundsätzlich nichts davon, wenn ein und dieselbe Person Unterricht und Förderunterricht gibt. Was das Kind da nicht versteht, kann es dann dort auch nicht verstehen. Es wird ja genau so (für das Kind unverständlich) erklärt.

Klagen auch andere Eltern/Kinder über Matheschwierigkeiten?

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Re: Verträumtes Kind mit Matheproblemen

Antwort von Carmar am 06.12.2021, 17:40 Uhr

Die Klassensprechereltern sollen DEINE Fragen noch mal offiziell zu ihr senden?
???

Ich glaube, ich würde mal ein Gespräch mit dem Schulleiter/der Schulleiterin führen wollen.

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Re: Verträumtes Kind mit Matheproblemen

Antwort von bellis123 am 06.12.2021, 19:53 Uhr

Naja, der Unterricht ist ganz sicher nicht hauptsächlich auf "Blitzmerker" ausgelegt, die Lehrerin wird ja im Großen und Ganzen dem Lehrplan folgen. Und dass man als Elternteil die Aufgabenstellung nicht erahnen kann, fällt mir auch irgendwie schwer vorzustellen.

Mir klingt es eher danach dass sich dein Sohn schwer konzentrieren kann (dafür gibt es Übungen, kann man auch googlen) und die Lehrerin nicht mag (weil sie ihn fordert). Ich denke einfach, du musst viel mit ihm üben, es müssen nicht zwingend die gleichen Aufgaben wie im Unterricht sein. Es gibt eine große Auswahl an tollen Arbeitsheften.

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Re: Verträumtes Kind mit Matheproblemen

Antwort von alba75 am 10.12.2021, 13:03 Uhr

Forderungen, dass Kinder vor der Einschulung bis 20 zählen sollten gab es bei uns nie. Im Gegenteil, es wurde, als die Rektorin der künftigen Grundschule den Kindergarten besuchte und mit den Eltern der künftigen Erstklässlern sprach gesagt, dass wir die Kinder ganz mit Zahlen und Buchstaben in Ruhe lassen sollten, wenn die nicht selber Interesse daran zeigen würden. Wenn sie sich ab der 1. Klasse damit beschäftigen würden, sei das früh genug.
Ich finde es normal, dass sich Kinder in dem Alter noch nicht so lange konzentrieren können. Dass es noch keine schriftliche Arbeitsanweisung gibt finde ich hingegen nicht so unnormal, schließlich richtet sich das Aufgabenblatt an einen Erstklässler und nicht an Erwachsene. Wir hatten so ein Eltern-Lehrerheft, da haben die Eltern dann reingeschrieben, wenn die Kinder etwas noch nicht verstanden hatten und gebeten, dass es doch bitte noch mal erklärt werden sollte. So konnte sich die Lehrerin auch ein Bild davon machen, was die Kinder schon konnten und was nicht.

Aber Lehrer sind verschieden. Vielleicht stimmt die Chemie zwischen ihr und deinem Sohn nicht. Manche verlangen tatsächlich zu viel, mich wundert wie gesagt, dass so viele Vorkenntnisse erwartet werden. Die Kinder stehen bei Schulbeginn ja doch mitunter an verschiedenen Stellen. Da gibt es die, die bis 100 zählen und die, die sich bisher noch gar nicht damit befasst haben. Darauf müssten die Lehrer der 1. Klasse aber eigentlich eingestellt sein, ich halte das für den Normalzustand.

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