Elternforum 1. Schuljahr

Sie will nicht in die Schule

Sie will nicht in die Schule

SteffiMommi

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Hallo. Meine große wurde am Montag eingeschult in die erste Klasse. Sie hat sich mega gefreut und alles hat gepasst. Jetzt sagt sie, sie will nicht in die Schule weil sie bei uns (1 jährige Schwester und mir) bleiben will. Sie sagt, sie will nicht weg sein von uns. Wie gehe ich damit am besten um?


sunnydani

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Antwort auf Beitrag von SteffiMommi

Es kann natürlich sein, dass die Schule doch anders ist, als sie sie sich vorgestellt hat und dass sie jetzt eben deshalb lieber nicht mehr hingehen würde. Aber das geht nun mal nicht und ich würde ihr versuchen die Schule wieder etwas schmackhaft zu machen, indem du ihr eben einige Dinge erzählst, die ihr gefallen könnten. Du kannst ihr ja sagen, wie toll es ist, wenn sie lesen und schreiben lernt, dann kann sie bald der Schwester vorlesen z.Bsp. Und dass du schon sehr gespannt darauf bist, was sie dir beim nächsten Schultag wieder erzählt, was sie alles gemacht hat. So in der Richtung halt, würde mir zumindest einfallen. Mein Großer war letztes Jahr, als er mit Schule angefangen hat, von Anfang an nicht begeistert in die Schule zu gehen. Er wäre noch viel lieber in den Kindergarten gegangen. Er hat auch die ersten Wochen immer wieder gesagt, er will nicht hingehen. Und ich hab das bei ihm so gemacht, dass ich versucht habe, selber total freudig und positiv von der Schule zu reden und es hat bei uns doch irgendwie etwas geholfen. Als er dann die ersten Buchstaben gelernt hat und nicht mehr alles ganz neu war, sondern ein bisschen Routine eingekehrt ist, hat es ihm auch angefangen besser zu gefallen. Ich hab ihm aber schon auch gesagt, dass es manchmal eben Dinge gibt, die man nicht so gerne machen mag, aber man trotzdem machen muss. Dass ich auch nicht immer und jeden Tag gleich gerne arbeiten gehe, aber wenn ich dann dort bin, ist es doch immer wieder in Ordnung und auch lustig. Und dass das mit der Schule auch so sein kann, man mag vielleicht nicht immer gerne hingehen, aber wenn man dann dort ist, wird es doch lustig. Ansonsten kannst du sie nur fragen, ob irgendetwas vorgefallen ist, warum sie jetzt nicht mehr hingehen mag. Viel mehr fällt mir dann auch nicht ein. Ich wünsche euch auf jeden Fall, dass es bald wieder besser wird und sie wieder lieber zur Schule geht!


Bela66

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Antwort auf Beitrag von sunnydani

Ein super Beitrag von sunnydani, den ich voll unterschreibe!


SteffiMommi

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Antwort auf Beitrag von sunnydani

Danke für deinen Kommentar, das mit dem gut zureden mach ich e. Mal schauen.


cube

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Antwort auf Beitrag von SteffiMommi

Und ich würde erst mal entspannt bleiben. Schule ist auch eine große Umstellung. Mehr Regeln, sich konzentrieren, lernen statt spielen etc. Sie geht erst ein paar Tage und deswegen würde ich erst mal auch noch entspannt bleiben und die Dinge ausprobieren, die Sachen genannt wurden. Mach aber auch nicht zu viel Gedöns von wegen wie toll doch Schule ist etc - wenn Eltern so viel Energie in das "Schönreden" stecken, triggert das Kinder des öfteren erst Recht, sich dagegen zu stemmen. Es scheint ja dann etwas wichtiges zu sein mit dem man eben auch viel Aufmerksamkeit bekommt. Wenn sich ihre Unlust weiter hinzieht, würde ich die Klassenlehrerin mal fragen, wie es denn in der Schule ist. Da kommen dann oft erstaunlicherweise Antworten wie "ja ganz toll -sie arbeitet sehr gut mit und hat viel Spaß" ?? Waaas? Mein Kind, dass jeden morgen gar nicht erst hin will, hat dann ab der 1. Minute Spaß? Dann weiß man aber eben auch, dass man zu Hause nicht jeden morgen erst mal die doppelten Samthandschuhe anziehen muss und die Engelszungen auspacken ;-)


pflaumenbaum

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Antwort auf Beitrag von SteffiMommi

Gut zureden, ja, aber ich finde es auch wichtig, die negativen Gefühle (oder Ängste?) des Kindes anzuerkennen. Also, auch Verständnis äußern, sich einen Moment Zeit nehmen, nachfragen, warum sie nicht in die Schule möchte. Auch erläutern, dass es eine Schulpflicht gibt und dass eben alle Kinder in die Schule müssen. Du kannst ihr auch sagen, dass es vielen Kindern so geht und vielleicht auch, dass es dir früher auch so ergangen ist.


Junijunge

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Antwort auf Beitrag von pflaumenbaum

Ja, da stimme ich zu. Unser Sohn lässt sich zum Beispiel nicht überzeugen, nur weil wir positiv von Schule reden. Er hatte einfach eine riesige Panik davor, die konnten wir erst mal nicht beseitigen. Wir hatten im Gegensatz zu Euch einen sehr harten Start, der aber nur zwei Schultage andauerte. Wir mussten ihn wirklich zwingen und sehr deutlich machen, dass daheimbleiben keine Option ist. Was hat der arme Kerl gekämpft.... :-( Am zweiten Tag nach der großen Pause merkte er dann schon, dass er eine tolle Lehrerin hat und die relativ kleine Klasse mit 22 Schülern recht ruhig und angenehm ist. Ab da wurde es besser und jetzt, nach gut drei Wochen, ist er ein begeisterter Schüler und wieder unser fröhlicher, mutiger Kerl. Sicher war es nicht verkehrt, dass wir immer positiv von der Schule gesprochen haben, zu der er partout nicht wollte, weil all seine Freunde zu einer anderen gehen. Leider wohnen wir dafür "falsch" und es gab dort dieses Jahr keinen Platz für ihn. War halt so. Schade fand ich das auch, aber ich wusste auch, dass die andere Schule gut - wahrscheinlich sogar besser - zu ihm passt. Nur klarmachen konnten wir ihm das nicht. Das hat er dann aber selbst zum Glück schnell verstanden.... Bei Euch war es umgekehrt. Sie hat sich zuerst gefreut und dann wurde sie durch irgendetwas enttäuscht. Versucht wirklich mal rauszufinden, was genau es ist. An manchen Dingen kann man etwas ändern, an manchen auch nicht. Aber es hilft sicher, wenn sie ernst genommen wird.


Kacenka

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Antwort auf Beitrag von SteffiMommi

Erst mal würde ich sichergehen wollen, ob es nur eine Laune ist (die erste Euphorie ist weg, jetzt kehrt der Alltag ein) oder etwas ernsthafteres dahinter steckt, was ihr Angst oder Sorgen macht. Da lohnt es sich schon gut zuzuhören. Ansonsten bin ich ganz bei Sunny. Und: Schule ist anstrengend, besonders die Umstellung. Da ist viel mehr als der Lernstoff, die Kinder sind im ersten Jahr auch einfach platt. Also heb Dir viel "schönes" und entspannendes für die Nachmittage auf, auf die sie sich dann auch gerne freuen darf: draussen auf dem Spielplatz spielen, zu Hause auf dem Sofa kuscheln, machen, wozu man Lust hat. Da sind dann noch die Hausaufgaben, die muss man gut einbauen, bevor das Kind komplett müde ist. Wenn es dann nicht mehr alles so neu ist, Freundschaften geknüpft wurden, man sich eingewöhnt hat, wird das wieder etwas besser und es werden Kapazitäten frei... Aber das dauert auch einfach ein paar Monate... Alles gute!


Annette-Mareia

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Antwort auf Beitrag von SteffiMommi

Liebe Steffi, ist es nicht sehr verständlich, wenn ein Kind nicht so früh aus dem Familienverbund will? Die Frage ist doch: Wieso soll ein Kind aus seiner vertrautesten Umgebung, wenn es noch nicht so weit ist. ...und: ob sie sich wirklich mega gefreut hat mit der Einschulung steht nicht wirklich fest, weil Kinder uns so sehr lieben, dass sie alles tun würden, damit WIR uns freuen, was im Umkehrschluss bedeutet, dass sie Verantwortung dafür übernimmt, wie du dich fühlst (und ev. der Vater). Sie merken, dass sich die Eltern darüber sehr freuen und tun das gleiche, obwohl sie innerlich was anderes fühlen - sagen es aber nicht. Nur, wenn es dann tatsächlich so weit ist, kommt die Wahrheit ganz schnell zu Tage. Wie du damit am besten umgehen sollst? Diese Frage zu beantworten obliegt natürlich nur einzig dir alleine. Es kommt darauf an, was du für eine Zukunft für dein Kind willst und wie dein (oder auch natürlich des Vaters) Bewusstsein ist. Diese Fragen zu beantworten könnten ev. hilfreich sein: Wie kannst du dich in sie hineinversetzen? Verstehst du sie? Kannst du mit ihr In-Beziehung-Sein? Bist du gewillt Veränderungen zu machen? Willst du sie in ihrer eigenen Kraft aufwachsen lassen? Wisst du herausfinden was ihr wahres Potenzial ist? Willst du ihre Hochbegabung, die in jedem Menschen schlummert, herauslassen? Willst du sie in Hände abgeben, die du nicht wirklich kennst? Vertraust du darauf, dass es eine natürliche Lernweise gibt? Bist du bereit und offen dafür, dass die Kinder unsere eigenen größten Lehrer sind? Bist du bereit dich selbst weiterzuentwickeln? Bist du bereit zu erkennen, was es mit dir selbst zu tun hat? Willst du ein Kind, dass später wie alle anderen mit der Masse mitläuft oder ein selbstbestimmtes und selbstbewusstes Kind, dass seiner "eigenen Spur" folgt? .... Das könnten Anstöße sein... Alles Liebe Annette-Mareia. :-)