lu19
Hallo , Ich habe eine Frage: wer entscheidet, ob ein Kind in die Förderschule oder in die Regelschule kommt ? Dürfen die Eltern die Empfehlung ablehnen? Danke sehr
In NRW wird ein Verfahren zur Ermittlung sonderpädagogischen Förderbedarfs eröffnet. In der Regel auf Antrag der Eltern. Wurde Förderbedarf durch die Gutachter festgestellt, entscheidet die Schulaufsicht, welcher Förderschwerpunkt festgelegt wird. Die Eltern entscheiden dann, ob das Kind MIT DEM FÖRDERBEDARF (und in welchem Bildungsgang) an der allgemeinen Schule oder der Förderschule beschult werden soll. Die Schulaufsicht wiederum schlägt nach Elternwunsch eine konkrete Schule vor -die Eltern haben keinen Anspruch auf die Wunschschule. Weitere Infos stehen in der AO-SF (mal googlen), die Gutachter müssen im Verlauf des Verfahrens aber auch beraten LG
Ergänzung: Mit der Empfehlung zum sonderpädagogischen Förderbedarf im Verlauf des Verfahrens müssen die Eltern nicht überein stimmen - die Schulaufsicht entscheidet aber trotzdem aufgrund der vorliegenden Berichte und Gutachten. Widerspruch und ggf Klageweg steht nach Übersendung des Bescheides immer offen (wie bei jedem Verwaltungsvorgang) allerdings ist es sicher sinnvoller, im Vorhinein kooperativ mit den pädagogischen Kräften zusammen zu arbeiten und Bedenken zu schildern und alle Fragen zu stellen
Dann ist keine Empfehlung. Das ist fast ein MUSS
Die Gutachter sprechen eine Empfehlung aus, ob sonderpädagogischer Förderbedarf ja oder nein. Und wenn ja, welcher. Die Eltern bekommen im Gespräch das Ergebnis/die Empfehlung mitgeteilt und sagen, ob sie das auch so sehen oder nicht. Entscheiden tut die Schulaufsicht. Was auch logisch ist, denn es geht ja um Schule. Da dürfen die Eltern auch nicht entscheiden, ob das Kind Mathe hat oder nicht Es ist aber Elternentscheidung, ob Förderschule oder allgemeine Schule. Was ist denn dein Problem mit sonderpädagogischer Förderung? Das ist ja ein "Mehr", was das Kind bekommt, damit es Chancen auf eine positive Schullaufbahn hat, die zu dem Kind passt.
Antwort aus NRW Wird sonderpädagogischer Förderbedarf festgestellt, dürfen die Eltern entscheiden, ob sie eine Förderschule oder eine Schule des gemeinsamen Lernens wünschen. Dann gibt es von der Schulaufsicht 1-2 Vorschläge und das wars. Auswahl gibt es nicht.
Bin Lehrerin und wollte noch kurz einen Aspekt dazu erwähnen. Wenn du Wahl hast zwischen Förder- und Regelschule, würde ich momentan tatsächlich die Förderschule wählen, auch wenn man davon natürlich nicht begeistert ist als Eltern. Aber wir LehrerInnen wurden so gut wie nicht ausgebildet für den Umgang mit Kindern mit erhöhtem Förderbedarf. Es gab ein paar Wochenend-Fortbildungen, das war's. Teilweise nicht mal das. Ich selbst habe in jeder Klasse etwa drei Integrationskinder, und ich muss sagen, dass ich diesen Kindern zeitlich nicht mal annähernd gerecht werden kann. Ich habe im Alltag nur wenige Minuten für diese Kinder, weil ich dem großen Rest der Klasse, der einach schneller ist bei den Aufgaben und dann unruhig wird und sich langweilt, auch gerecht werden muss. Viele Eltern ahnen nicht mal, was in Zeiten des extremen Lehrermangels an den Schulen los ist. Wehe dem Kind, dass hier mehr Zeit von den Lehrern braucht. Der Personalschlüssel an einer "Sonderschule" ist dagegen viel höher, das heißt, pro Lehrer gibt es nur wenige Schüler. So kann die Lehrkraft wirklich aufs Kind eingehen. Die Zahl der Förderschulen wurden mit Einführung der Inklusion ja leider viel zu voreilig abgebaut. Man hätte dies erst tun dürfen, wenn die regulären Lehrer wirklich gut ausgebildet sind für das sog. Gemeinsame Lernen. Und wenn es pro Klasse ständig zwei Lehrkräft gibt, damit eine sich wirklich ausführlich um die Förderkinder kümmern kann, so wie es z.B. in Norwegen selbstverständlich ist. Wir werden aber mit den Förderkindern weitgehend alleingelassen. LG
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