1. Schuljahr - Elternforum

1. Schuljahr - Elternforum

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Birke am 01.12.2009, 11:11 Uhr

Mein Sohn wirkt so traurig/ernst

Meinem Mann, der Jannis in der letzten Woche abgeholt hat, ist aufgefallen, das dieser immer traurig wirkte, wenn er ihn abholte. Er hängt sich im Moment auch total an uns, will am Nachmittag nur fernsehen oder Computer. Wenn wir ein Spiel spielen, lacht er auch und er will auch öfter durchgekitzelt werden. Als ich ihn am Montag zur Schule brachte, hatte er auf den Weg nach oben auch so ein ernstes Gesicht.
Dabei haben wir ihn nur erzählt, das er in der Schule viel lernen kann, er hat auch Freunde vom Kindergarten dabei.
Vielleicht ist das Problem aber auch, das seine Klassenlehrerin krank ist. Sie unterstützt ihn (er träumt manchmal und sie fragt ihn dann öfter mal etwas, weil er sich von sich aus nicht meldet). Vielleicht liegt es daran? Andererseits bin ich psychisch krank, dazu habe ich seit vier Wochen Probleme mit den Atemwegen und ziehe mich dann manchmal krankheitsbedingt zurück. Jetzt hat mein Mann angefangen zu arbeiten, d.h. ich muss mich dazu durchringen, mehr mit meinem Sohn zu unternehmen.
Birgit

 
6 Antworten:

Re: Hat er genug andere Kinder zum Spielen?

Antwort von Hexhex am 01.12.2009, 13:26 Uhr

Hallo,

vielleicht ist momentan alles ein bissel viel für Deinen Sohn: Die neue Schule und Deine seelische Erkrankung - das sind für ein Kind ganz schöne Herausforderungen. Ich finde gar nicht, dass Du nun soviel mehr mit ihm "unternehmen" musst, zumal Dir das ja momentan wahrscheinlich so schwer fällt, dass es nicht sehr realistisch ist. Ich würde einfach sehr oft Kinder zum Spielen einladen. Möglichst tägliches Spiel mit Gleichaltrigen ist für ein Kind viel wichtiger als Unternehmungen mit der Mutter. Kinder brauchen Kinder - und leider haben viele Kinder heute nicht genug Kontakt zu anderen Kindern.

Manchmal muss man da etwas nachhelfen, also mal andere Mütter anrufen oder ansprechen: "Jannis würde gern einmal mit XY spielen. Es wäre doch schön, wenn er nachmittags mal zu uns käme." So habe ich das bei meinen Kindern auch gemacht, und es sind mehrere feste Freundschaften entstanden mit abwechselnden Verabredungen etc. Das funktioniert besser, als wenn ein Kind in der unübersichtlichen Klassengruppe Anschluss finden muss. Und wenn man ein, zwei gute Freunde hat, geht man auch lieber zur Schule.

Gut sind auch Hobbys, bei denen man andere trifft: Ein Kinderchor, eine Fußballmannschaft. Manche Kinder sind ja auch deshalb traurig, weil sie zuviel vor dem TV und Gameboy o. Playstation sitzen und zu wenige echte Erlebnisse mit anderen haben.

Zusätzlich kannst Du mit Jannis abends Bettkantengespräche führen. Ihm also etwas vorlesen und ihn fragen, wie der Tag für ihn war. Welches das schönste und welches das blödeste Erlebnis des Tages war. Anfangs kommt da manchmal nicht viel. Wenn man das aber täglich fragt und zum Beispiel auch von sich erzählt und was man am schönsten fand, kann kommt irgendwann immer etwas. Und oft ist man ganz erstaunt, was man auf diese Weise über die Seelenlage des Kindes erfährt. Man kann auch mal fragen, was das Kind sich in der Familie anders wünschen würde. Ich führe solche Gespräche mit meiner Tochter auch immer als Teil des Insbettgeh-Rituals.

Ich glaube also, dass Du mit relativ einfachen Maßnahmen mehr Zufriedenheit in Jannis' Leben bringen kannst. Wichtig ist natürlich, dass auch sein Vater sich viel Zeit für ihn nimmt, nach Feierabend und am Wochenende - als Ausgleich für Deine "Rückkzüge".

Alles Liebe,

H.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Mein Sohn wirkt so traurig/ernst

Antwort von Pebbie am 01.12.2009, 13:30 Uhr

Hallo !

Ich würde das Problem nur in 2. Stelle bei der Schule suchen.
Viel wichtiger ist Dein beinahe eingeschobener Satz das es bei Euch zu Hause im Moment nicht so einfach ist.
Er sucht den verstärkten Kontakt bei Euch und vielleicht fühlt er sich etwas "abgeschoben" wenn er in die Schule MUSS, obwohl er viel lieber mit Euch zusammen wäre. Und dann fehlt noch seine ihm vertraute Lehrerin......

Mein Rat an Dich ist, suche Dir Hilfe, die Dir ermöglicht den Alltag gut zu bewältigen. Vielleicht das der Haushalt gemacht wird und Du Dich Deinem Sohn widmen kannst. Und wenn für Dich wieder die Situation kommt das Du Dich zurück ziehen musst, weil es einfach nicht anders geht, dann hat er evtl. jemanden der sich mit ihm beschäftigt.

Ich wünsche Euch allen alles Gute !!

LG Ute

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Hat er genug andere Kinder zum Spielen?

Antwort von Birke am 01.12.2009, 20:15 Uhr

Im Moment nicht. Im Kindergarten war er im letzten Jahr bis 16 Uhr mit seinen Kumpels zusammen. Zur Schule geht er bis 15 Uhr. Er hat vier Kindergartenkameraden in seiner Klasse, hatte sich Freunde gesucht, aber noch keinen richtigen gefunden. Sein bester Freund aus dem Kiga geht bis 17 Uhr auf eine andere Schule. Da dessen Eltern beide arbeiten, können wir uns nicht so oft treffen. Auf dem Spielplatz sind so gut wie keine Kinder mehr, obwohl er toll ausgebaut wurde. Aber das hatten wir schon früher, wenn nicht eitel Sonnenschein ist, ist keiner dort.
Wir wohnen auch direkt in der Innenstadt, also ist auch nichts mit Freunde an der Straße treffen und fürs Mütterzentrum fühlt er sich zu alt. Wir wollen gern in einen Fußballverein, habe bis jetzt aber noch keine Nachricht von denen. Vielleicht wird es dann ja besser.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Du solltest Deine Freude entdecken und mit ihr seine Freude

Antwort von Franz Josef Neffe am 01.12.2009, 21:45 Uhr

Die Psyche ist die SEELE. Du gibst dem Körper mehrmals am Tag zu essen; wie oft bekommt Deine Seele was von Dir? Die feinsten Kräfte und Talente hat der Mensch in seiner Seele, doch merkwürdigerweise kpmmern wir uns nicht um sie. Als Ich-kann-Schule-Lehrer ist es mir wichtig,gerade mit den geschwächten Kräften besonders gut Freund zu sein; das stärkt nicht nur sie sondern auch mich.
Das solltest Du auch probieren.
Ich bin mir gewiss, dass Du (wie jeder Mensch) mindestens 5000 Talente hast. Red doch mal mit ihnen! Sag ihnen, es dauert Dich, dass Du sie bisher vernachlässigt und micht geachtet hast! Bitte sie um Nachsicht und Hilfe, Du wirst sehen, sie freuen sich! Jedes einzelne TALENT von Dir ist doch nur für eins auf dieser Welt: ALLES FÜR DICH ZU TUN. Wenn Du ihm dazu verhilfst, hat es ein erfülltes Dasein und ist GLÜCKLICH; Du spürst es in Dir. Damit Du ein paar praktische Anregungen für den Umgang mit den eigenen Kräften bekommst, empfehle ich Dir Coués Autosuggestion, ein kleiner, in über 20 Sprachen übersetztes Büchlein.
Du hast Dir vielleicht schon einmal überlegt, dass jeder Mensch ein Sender und ein Empfänger zugleich ist. Er spricht + hört Worte, gibt und sieht Zeichen, und kommuniziert noch viel intensiver ()was ihm aber nicht bewusst ist) über seine Ausstrahlung. Was Du denkst, strahlst Du aus, und Strahlen machen die Atmosphäre, weil sie - im Gegensatz zu Worten - überall durchdringen.
Wenn Du also Deinem Kind helfen möchtest, ist die erste Grundvoraussetzung, dass DU DIR SELBST hilfst.
Er sieht nur, was Du ihm zeigst, er hört nur, was Du ihm sagst, aber er spürt alles, auch was Du nicht zeigst und sagst. Und nun arbeitet es in ihm auf verschiedenen Ebenen ganz unterschiedlich. So wie bei Dir.
Das einfachste wäre wirklich, wenn Du die beste Freundin aller Deiner Kräfte und Talente würdest; dazu ist kaum mehr nötig als dass Du sie ansprichst, achtest und um Freundschaft und Hilfe bittest und schaust, was dann geschieht. Fühle mal in Dich rein, wie sich das anfühlt: 5000 Freunde zu haben und zu spüren! Und dann spüre mal nach außen, wie sich das anfühlt, einer Frau zu begegnen, aus der 5000 Talente strahlen: "Wir gehen hier mit unserer besten Freundin aus!"!
Du siehst, es ist gar nicht schwer. Aber es trifft genau die größten Nöte Deiner feinsten Kräfte. Du bist die Chefin dieser Deiner Kräfte. Eine talentierte Chefin - Deine Talente warten auf Deine Aufträge und Deine Anerkennung. Du hast eine wichtige Aufgabe in diesem Leben. Dazu gehört auch, dass Du Deinem Kind ganz konkret vorlebst, wie man sein Leben meistert. Es braucht nicht den verschleiß Deiner kräfte und ein Vorbild für misserfolg; es braucht das Vorbild der guten Entwicklung Deiner guten Talente. Es braucht das Vorbild einer Mama, die die Verantwortung für ihre so feinen und ihr zugetanen Talente übernimmt und sie als gute Chefin gut lenkt. Es ist kein Zufall, dass Dir das Leben - das Dich ja in- und auswending kennt - eine so schwere Aufgabe stellt; Du bist dadurch veranlasst, Deine besten Talente, die Du noch gar nicht kennst, auszugraben und mit ihnen zu wuchern. Du wirst Erfolg haben; Deine Talente machen es für Dich. Und Dein Kind wird stolz und glpcklich sein, eine Mama zu haben, die ihm den Weg ins Leben hinein gezeigt hat. Ich freue mich auf Euren Erfolg.
Franz Josef Neffe

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: "Du solltest, Du solltest, Du solltest..." - och Franz, nee!

Antwort von Bonnie am 02.12.2009, 11:17 Uhr

Liebe Birke,

der Vortrag von unserem Franzl ist natürlich stellenweise gar nicht so verkehrt. Wenn man aber z. B. eine Depression oder eine Angststörung hat, helfen Vorträge nach dem Schema "Du solltest aber..." bekanntlich wenig bis gar nicht. Lass Dir also kein schlechtes Gewissen machen, weil Du dies alles - das Du ja sicher auch selbst längst weißt - momentan nicht so einfach umsetzen kannst.

Ich würde Deinem Sohn erklären, dass es Dir momentan nicht so gut geht. Achte darauf, dass sein Vater viel mit ihm unternimmt. Und fördere vor allem wirklich mehr die Kontakte Deines Sohnes, denn davon hat er momentan zu wenige. Gute Freunde und Spielkameraden helfen über manches häusliche Problem hinweg, es ist, wie eine Vorrdnerin sagte: Kinder brauchen Kinder - am besten täglich. Man muss als Mutter manchmal über seinen Schatten springen und andere Mütter ansprechen, das fiel mir auch nicht leicht, ich hab's aber ebenfalls tun müssen, weil meine Kleine recht scheu ist. Nicht immer schaffen die Kinder es allein, Freundschaften aufzubauen.

Liebe Grüße,

B.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ja, ja, B. .........

Antwort von Franz Josef Neffe am 03.12.2009, 19:01 Uhr

Ach JA, B.,
nun hast Du im liebenswürdigen Eifer mein "DU solltest" noch durch die Befehlsform überboten. Da haben wir doch alle was zu schmunzeln und treffen uns auf einer recht menschlichen Ebene wieder. Was uns ja wohl alle verbindet ist der unverbrüchliche Glaube an die Talente aller Beteiligten, mit deren Hilfe alles gut werden wird. Mit besten Wünschen
Franz Josef Neffe

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge in 1. Schuljahr - Elternforum
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.