1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von liebeslachen am 04.12.2006, 16:00 Uhr

lehrer arbeiten mit drohungen

hallo,

mein sohn ist dieses jahr in die schule gekommen.
ich hatte schon von anfang an kein besonders gutes gefühl, was die lehrer anbelangt.

nun gut, mein sohn ist sehr intelligent und anpassungsfähig. er lernt gerne und schnell.

trotzdem erzählt er mir nun sehr häufig, von drohungen, die die lehrer gegen schüler ausstossen, die in ihren leistungen eher schwach sind.

langsamere kinder dürfen in der pause erst später raus und haben also eine kürzere freizeit.

manchmal wird auch der gesamten klasse gedroht, z.b. mit: " ich geh jetzt gleich zur rektorin und teile ihr mit, dass die erste klasse nicht an der adventsaufführung teilnimmt." und zwar deshalb, weil ein lied bei der ersten probe wohl nicht so klang, wie die lehrerin es gern gehabt hätte.

oder von der musiklehrerin ein paar tage später: "wer jetzt nicht schön singt, bleibt nach der schule noch länger da und übt mit mir."

eine drohung, bei der es mich echt aus den latschen gehauen hat war zu einem jungen beim umziehen nach dem sportunterricht: "wenn du nicht schneller machst, schliesse ich dich in der turnhalle ein. ich habe nämlich keine lust auf dich zu warten."

wenn jungs sich hauen, wird das geahndet mit nicht am sportunterricht teilnehmen dürfen.

ich weiss nicht wie ihr das seht, ich finde solche methoden veraltet und nicht förderlich die kinder zu motivieren für die schule.

denn eigentlich spielen die lehrer ja mit der angst der kinder. wer nicht gut genug ist, wird bestraft.

mein mann ist elternstellvertreter, und ich wüsste nun einfach gern, was erlaubt ist und was nicht. ich finde es nicht so einfach, gutes material im internet zu beziehen.

schon mal danke für eure kommentare!

liebeslachen

 
24 Antworten:

Re: lehrer arbeiten mit drohungen

Antwort von Daja am 04.12.2006, 18:50 Uhr

Hallo,

bist Du Dir denn sicher, dass es tatsächlich um "schwache" Schüler geht, die nicht können aber wollen. Oder geht es bei diesen Sachen eher um Kinder, die so lange herumalbern bis die Zeit rum ist?

Was macht denn die Sportlehrerin, wenn ein Kind nie fertig wird, weil es träumt, während sie schon bei der nächsten Klasse sein sollte, für die sie auch Aufsicht hat.

Also ich "drohe" meinen eigenen Kinder durchaus auch Konsequenzen an, wenn sie mir zu lange trödeln. Dann können sie halt dies und das nicht mehr machen. Machst Du das nie?

Da Du ja nur weißt, was Dein Sohn Dir berichtet und Kinder oft nicht gerade objektiv sind, würde ich mich auch mit einer allgemeinen Lehrerkritik zurückhalten.
Stattdessen würde ich freundlich nachfragen, warum Kinder während der Pause etwas nacharbeiten müssen. Die Lehrer werden Dir das bestimmt erklären können.

Viele Grüße
Daja

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Re: lehrer arbeiten mit drohungen (lang)

Antwort von liebeslachen am 05.12.2006, 8:13 Uhr

hallo daja!

doch, mein sohn kennt auch konsequenzen für sein tun, und damit kann er auch gut umgehen.

unter dieser art der "strafe", die dort praktiziert wird leidet er aber sogar, auch dann, wenn es ihn nicht betrifft (er ist nur betroffener, wenn die ganze klasse auf einen streich androhungen bekommt).

ich zuhause schaffe nämlich einen ausgleich. er erhält anerkennung und liebe, und dazu darf es dann den gegenpol auch geben, der ihm zumutet, dass er die folgen seines tuns trägt.

in unserer schule fehlt leider der positive aspekt. und ich muss in dieser hinsicht nicht allein den aussagen meines sohnes vertrauen, denn elternabende und elternsprechtage sprechen für sich. sowie auch gespräche mit anderen eltern.

die klassenlehrerin hat mich und meinen mann beim elternsprechtag praktisch in jedem satz unterbrochen, ihre eigenen themen runtergezogen.
und obwohl mein sohn nur positiv auffällt, waren mein mann und ich nach dem elternsprechtag irgendwie platt und hatten das gefühl als würde gar nichts stimmen.
von anderen eltern wird dieser eindruck geteilt.

gelobt wird in der 1. klasse generell nicht. die lehrerin verteilt nur kritik so nach dem motto: "nichts gesagt ist genug gelobt."

nach dem sport hat sie keine andere klasse mehr (nur als antwort auf deine frage, was sie macht, wenn ein kind zu lange herumtrödelt).

es ist schon so, dass es immer wieder spezielle kinder trifft, die auch sicher nicht ganz einfach sind.

aber einer davon ist mein nachbarssohn, und der war schon nach ein paar tagen so demotiviert, weil er nur immer schimpfe gekriegt hat, dass die mutter nun plant, ihn in eine andere schule zu bringen.
ich finde es traurig, wenn kinder so früh schon aufgeben, weil nicht erkannt wird, was sie brauchen.
er speziell bräuchte viel aufmerksamkeit, sehr viel lob, wenn etwas stimmt.

er kann schwer begreifen, und ich finde bei einer klassenstärke von 15 kindern müsste es doch möglich sein, gezielter zu fördern.

in seiner eigenschaft als elternvertreter hat mein mann genau bezüglich dieses kindes (weil die mutter und die lehrerin sich gegenseitig wirklich absolut nicht leiden können und die lehrerin beim elternsprechtag sogar besagte mutter mit ihrem sohn namentlich als schlechtes beispiel erwähnt...) mit der klassenlehrerin gesprochen.

da fielen dann durchaus solche sätze wie: "früher hatten sie den rohrstock, und wir heute haben gar nichts mehr - es ist natürlich gut, dass es den rohrstock nicht mehr gibt..."

oder beim elternsprechtag versuchte mein mann dieser lehrerin klarzumachen, dass wir für unser kind keine disziplinarmassnahmen wünschen, weil sie einfach unnötig sind. unser sohn ist sehr verständig und bereit zuzuhören. bei autoritätspersonen sowieso. wild und rebellisch ist er nur bei uns, und das finde ich in ordnung, denn wenn er es hier nicht leben könnte, würde ihm eine wichtige seite fehlen, die er zum leben braucht.

die klassenlehrerin fiel meinem mann auch da mitten ins wort und rief: " ja also schläge sind ja wirklich das allerletzte, das darf ja auch gar nicht mehr sein. es ist schon in ordnung, wenn man ein kind mal anschreit, aber schläge..."

von schlägen hatte keiner gesprochen, daran hatten wir nichtmal gedacht.

es sind einfach so viele dinge, die im gesamten betrachtet ein eigenartiges bild ergeben.

ich möchte einfach wissen, ob drohungen wirklich erlaubt sind.
drohungen wie "ich sperre dich ein"
oder "dann musst du in der ecke sitzen"
oder "ihr müsst alle länger dableiben"

kann es sein, dass lehrer wirklich noch mit solchen mitteln arbeiten dürfen.
eigentlich haben sie doch jahrelange pädagogische ausbildungen. wofür eigentlich, wenn sie dann auch keine besseren lösungen wissen, wie überforderte eltern?

alles liebe!

liebeslachen

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Re: lehrer arbeiten mit drohungen (lang)

Antwort von suermel am 05.12.2006, 9:00 Uhr

hallo
es spielt doch gar keine Rolle ob die KInder nur rumalbern oder langsam sind.
Es geht darum das der umgang mit den kindern nicht korekt ist. Eine Lehrin sollre wisen das man kindern nicht drohen darf, schon gar nicht wenn es umLeistung geht.
Ich würde sie ansprechen, und wenn das nichts nützt dann zum Direktor oder so gehen.
Die Lehrin scheint überfordert zu sein, und darum shceibt sie dann die Vertantwort ung auf die Kinder,so was darf nicht sein, sie müsste genügen
pädagogische erfahrung haben das Problem anders zu lösen!
silvia

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Könnt ihr bitte mla EINEN konkreten vorschlag machen!!!

Antwort von Henni am 05.12.2006, 12:56 Uhr

Hallo

uaaa, ein bisschen geht mir aber da auch der Hut hoch: natürlich darf ich als Lehrerin drohen, ich MUSS es ja sogar, sonbst wäre es ja unfair die strafen gleich zu verhängen, oder???

iCH MUSS doch einen schüler der durch bummeln die ganze klasse warten lässt auch mal "drohen", dass er eben sonst nächstes mal nicht mitmachen darf!

Auch ist es doch klar, dass langsame schüler dennoch ihre aufgaben erledigen müssen, und sei es dann eben in der pause oder als hausaufgabe!

Es geht dabei auch sicher zu 99 % nciht um die schüler die es nciht schneller KÖNNEN sondern eben die die rumbummeln!! Ich kann doch nicht nichts sagen (somit nach eurer defintion nicht drohen) und dann auf einmal beim klingeln sagen: so, ihr bleibt nun drinnen!! Das "drohen" ist ja nun ein hinweis, dass es eben SO nciht weitergeht und es folgen hat wenn man das verhalten nciht ändert! Natürlich ist es schöner, man klönnte alles spielerisch und motivationstechnisch so hinbekommen, dass alle schüler permanent alles im normalen tempo erledigen, aber so IST es nun mal nciht! Und ( sofern ihr euch nciht für eine freie Schule entschlossen habt, die selbstbestimmtest lernen als oberzeil hat) es IST nun mal im normlaen schulsystem unumgänglich, dass es eben auch einen gewissen "zwang" gibt, gewisse aufgaben in angemesener zeit zu erledigen!!das müssen schüler dann aber auch lernen!! Was ist denn schlimm an der andorhung, dass man aufgaben die man nicht schafft in der pause machen muss??? Ich setze mal voraus, dass es dann GENUG zeit gibt das realistisch zu schaffen in dem moment wo ich mit dieser sanktion DROHE. Wie wollt ihr das sonst handhaben?? Guckt euch doch mal diagnosearbetien im 2 schuljahr an, die übrigens voll beabsichtigt unter zeitdruck geschreiben werden!!! Wie sollen die kinder DAS schaffen wenn sie es nciht vom 1. schuljahr an lernen, das eben nur ein gewisser zeitlicher rahmen zur verfügung steht!!???


aaa, ich könnt Seiten füllen....hab aber grad zu wenig zeit...


Gruß HEnni

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Re: Könnt ihr bitte mla EINEN konkreten vorschlag machen!!!

Antwort von abb am 05.12.2006, 13:15 Uhr

Hallo Henni, genau dieser "Zwang" zum Gleichsein sorgt dafür, dass Deutschland so schlecht dasteht. Man kann auch im sog. "normalen" Schulsystem darauf achten, die Kinder dort zu holen, wo sie stehen. Zumindest, wenn man sich als Lehrer/in mal hinterfragt und nicht alles, was sich seit Jahren "bewährt" hat, übernimmt. Und dieser z.T. wirklich respektlose Umgang mit den Kindern ist meiner Meinung nicht in Ordnung. Woher sollen Kinder ein gutes Sozialverhalten lernen, wenn der Lehrer sich schon benimmt wie eine offene Hose? Sicher sollten die Kinder ihre Aufgaben in einer gewissen Zeit erledigen können, keine Frage, aber der Weg dahin ist nun mal nicht für jedes Kind der gleiche und da machen es sich viele Lehrer zu leicht, indem sie nur Druck ausüben oder das Kind auch vor den anderen demütigen. Das ist eine Sauerei und kein Erwachsener würde das mit sich machen lassen. Nur unsere Kinder "müssen da durch", haben sie keine Lobby?

Viele Grüße
Susi

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Re: lehrer arbeiten mit drohungen (lang)

Antwort von abb am 05.12.2006, 13:26 Uhr

Hallo Liebeslachen, es tut mir sehr leid, dass Euer Sohn schon so kurz nach Schulbeginn mit solchen Widrigkeiten zu kämpfen hat. Leider ist es so, dass ein Lehrer - dank Beamtenstatus - fast Narrenfreiheit hat. Oft stehen auch die Rektoren grundsätzlich auf der Seite des Lehrers und so kommt es, dass Probleme zwar bekannt, aber nicht gelöst werden. Mein Lösungsvorschlag ist folgender. Hospitiert so oft es möglich ist, macht Euch ein eigenes Bild vom Unterricht. Sprecht Euch mit anderen Eltern ab, dass die Lehrerin merkt, dass es Euch ernst ist mit der Kritik. Nach den Hospitationen sprecht die Lehrerin unmittelbar auf Dinge an, die Euch negativ aufgefallen sind. Das Gespräch zu suchen ist immer der erste Schritt. Wenn das nichts nutzt, die Lehrerin möglicherweise nicht einsichtig ist, kann man den Rektor einschalten zur Moderation. Letztendlich müsst Ihr Euch auch darüber klar werden, was Euer Kind ertragen kann und was Ihr ihm zumuten wollt, wenn sich nichts ändert. Zur Not sucht Euch eine andere Schule für ihn, aber das sollte der letzte Schritt sein.

Alles Gute für Euch und Euer Kind.
Susi

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also ehrlich was soll das denn - Lehrer sind auch Menschen

Antwort von Putzteufel am 05.12.2006, 14:07 Uhr

ich war heute zum Backen in der Klasse meines Sohnes. Auch ich bekomme immer wieder zu hören, dass die Lehrerin schimpft und schreit. Es sind 25 Kinder in der Klasse 11Mädchen und 14 Jungs. Wir waren heute 4 Mamas in der Küche und hatten "nur" 9 Kinder in der 1. Gruppe und das war wahnsinnig laut, dass ich die Lehrerin bewunderte für ihre Nerven. Sicher gibt es auch ein andere Vorgehensweise als sinnlos zu drohen, aber ich denke, manchmal geht es nicht anderst. Allerdings finde ich Pause streichen ein sehr schlechtes Beispiel, denn gerade Bewegung ist wichtig damit die Kinder wieder Aufnahmefähig sind. Wir haben so ein offenes Schulsystem, und trotzdem gibt es Momente wo die Kinder einfach nicht wollen und mit gutem Zureden nichts funktioniert. Allerdings werden bei uns die Aufgaben die nicht erledigt werden als HA mit nach Hause gegeben. Also erst mal langsam und wenn sich gar nichts tut, dass sich einfach der Ton ändert wie man mit kindern umgeht, dann muss der Elternbeirat mit den Betreffenden Lehrern und der Rektorin ein Gespräch führen und Regeln festlgegen wie es weitergehen soll - mit einem schreiben der Eltern in der Hand die das Verhalten der Lehrerin bestätigen.

Gruss Putzi

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Re: lehrer arbeiten mit drohungen (vorsicht superlang!!!!)

Antwort von liebeslachen am 05.12.2006, 14:23 Uhr

vielen dank für eure beiträge.

tatsächlich habe ich mir schon seit einigen wochen gedanken gemacht, ob ich mich nicht mal einige zeit mit ins klassenzimmer setze.
ich habe nur keine ahnung, ob das erlaubt ist.

mein mann arbeitet übrigens in einer psychosomatischen klinik und der hauptanteil der patienten sind lehrer. von daher weiss ich, dass die lehrerschaft extrem unter den vorgaben "von oben" zu leiden hat. es geht mir auch nicht darum, lehrer als ganzes zu verdammen oder so was.

trotzdem möchte ich menschlichen umgang für mein kind verlangen dürfen. ich habe mich die letzten sieben jahre wirklich sehr bemüht, ihm soziales verhalten vorzuleben.
mein sohn ist sehr freundlich, hilfsbereit. er hat ein wissen darum, dass jeder mensch wertvoll ist und behandelt werden sollte in diesem sinne.

ich bin voll und ganz glücklich damit, wie mein sohn diese dinge nimmt.

nun kommt da die tägliche portion gewalt. auch drohungen sind gewalt.
drohungen sind in ihrer form etwas anderes als konsequentes handeln.

konsequent zu sein bedeutet von vornherein SINNVOLLE regeln für ALLE offenzulegen. es kann ja wohl nicht darum gehen, nur regelungen zu finden, die für die lehrer von vorteil sind.

bei verstössen gegen diese regeln treten vorher festgelegte konsequenzen in kraft.

kinder sind keineswegs dumm. sie beteiligen sich gern an der suche nach lösungen. und vieles würde einfach besser funktionieren, wenn nicht ÜBER die kinder entschieden würde, sondern MIT ihnen.
sie unterliegen ja komplett der willkür der lehrer.
es gibt solche menschen und solche. welche mit viel geduld und welche mit wenig.
wenn ein kind nun das pech hat, einen ungeduldigen lehrer zu erwischen, was dann?

die regeln sollten den kindern helfen, freundliche, liebevolle menschen zu werden.

gewalt wird mit gewalt beantwortet werden. auch gewalt in worten ist gewalt (nicht umsonst gibt es den begriff "wortgewaltig").

die kinder werden immer gewaltbereiter.
sie sollen unglaubliche leistung erbringen und sich behandeln lassen wie ein stück namenloses fleisch.
ich verstehe, dass sie ein ventil suchen.

ich laufe täglich mit drei kindern nach hause. eine halbe stunde. und ich sehe den unterschied zum heimlaufen vom kindergarten.

seit dem schuleintritt staut sich viel an. das heimlaufen ist gut, da können sie dampf ablassen. UND DAS MÜSSEN SIE AUCH!!!

die klassenlehrerin meines sohnes meinte allerdings zu den kindern: "die pause ist zum ausruhen da, nicht zum austoben!"

ich habe vielleicht etwas falsch verstanden, aber wurde die schulpflicht nicht erfunden, damit kinder auf gleiche chancen hoffen dürfen?
wo ist die chancengleichheit, wenn die schwächeren nun von anfang an niedergemäht werden?

wieso wird nicht mehr auf die kinder eingegangen? jeder hat doch seine stärken. ist es denn nötig, dass man ihnen schon in den ersten jahren zeigt, dass sie nichts wert sind, wenn sie bestimmte dinge nicht können?

ich persönlich brauche die schule nicht. ich brauche kein kind, dass sich den kopf voll wissen quetschen lässt und hinterher nicht mehr fühlen kann.
ich bin aber verpflichtet, mein kind zur schule zu bringen. kann ich da nicht erwarten, dass mein kind auch als mensch gefördert wird?

na ja, ich bin ein wenig verträumt in meiner weltsicht. ich glaube an das gute im menschen, ich glaube daran, dass unsere zukunft dort beginnt, wo wir unseren kindern einen respektvollen umgang mit sich selbst, den anderen und der natur vorleben.

und VORLEBEN ist und bleibt das stichwort. lehrer sind vorbilder und sollten sich im klaren sein, welche verantwortung sie tragen für die psychische entwicklung der kinder.

vielleicht merkt man mir die wut an. es geht nicht um mein kind allein. wie gesagt ist es nur indirekt betroffen.

aber ICH bin betroffen als mensch. und schlussendlich frage ich mich wann endlich dieses veraltete system durch ein besseres ersetzt wird.

die lehrer sind überfordert, die schüler sind überfordert, die eltern sind überfordert.

und den satz in jeder seiner auslegungen, das wir die kinder hart machen müssen für die welt, kann ich schon nicht mehr hören.

was wäre denn, wenn wir die nächste generation nicht hartmachen, sondern weichlassen? wenn die kinder nicht lernen stillzustehen und den mund zu halten auf befehl sondern SIE SELBST ZU SEIN.

ich persönlich glaube, dass all die kriege, all die gewalt nur daher rühren, dass schon die kleinsten lernen müssen, alles zu unterdrücken, was sie bewegt. irgendwann platzt dann die bombe. innen oder aussen. der unterschied ist nicht gross.

puh, das war nun echt ne menge. ob das noch jemand liest?

ich wünsche uns allen viel liebe!

liebeslachen

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habs gelesen,

Antwort von Henni am 05.12.2006, 15:03 Uhr

und ich gebe dir ja auch "obwohl" ich lehrerin in den meisten Dingen voll und ganz recht. ABER: deine Sicht ist da wirklich ein bisschen verträumt und du solltest dich WIRKLICh mal in die klasse setzen, das darfst du eigentlich acuh wenn du dich vorher erkundigst, also nciht einfach vor der tür stehst!


es ist eben NICHT so dass alle kidner völlig uverdorben und hochmotiviert in die klassen strömen, um sich mit lieblicher selbstverständlichekit als 1/29 stel einer großem freudigen gemeinschaft zu begreifen!! es gibt NATÜRLICH kinder die auch mal MIT ABSICHT stören und schwatzen und ärgern und trödeln undundund, zum beispiel weil sie eben zuhasue vorher 6 oder 7 jahre lang völlig konsequenzenlos das machen durften wonach ihnen gradde war, selbst wenn es vielelcith gefährlich war oder störte oder sonst was, eben weil viele Eltern ihre kinder GAR NICHT erziehen. und diese Kinder lernen un halt oft erstmalig in der schule allen ernstes (auch im wahrsten sinne des wortes) dass sie sich an regeln halten MÜSSEN. Und das mit dem "drohen" (was mir oben in denem BEitrag eben nciht gefallen hat) macht da eben auch sinn, und auch das druchsetzen zum teil von konsequenzen, die für "normale" kidner dann schon heftig sind.


Ich kann es halt nciht ba, dass dann so oft eben grad die Eltern, von den "braven" kindern eben durch ihre rosarote brille nciht erkennen können, dass es eben auch ANDERE kinder gibt, die MASSIVE schwieirgkeiten bereiten und die eben ein großteil der aufmerksamkeit des lehrer auf sich ziehen. und da muss man dann eben auch mla was androhen und durchziehen.

es geht ja nciht um "dass schon die kleinsten lernen müssen, alles zu unterdrücken, was sie bewegt." etc....aber es gibt halt kinder die wirklich erst mal lernen müssen, sich im sozialen system einer klasse zurechtzufinden...


LG HEnni

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Mhm...ich hab manchmal ...

Antwort von Tathogo am 05.12.2006, 15:14 Uhr

...echt den Eindruck manche Mütter müssten mal "Mäuschen" spielen und sich mal in die Klassen ihrer Kinder setzen!!!

Also ICH hab seid meine Tochter vor 3 Jahren eingeschult wurde mein Bild von Lehrerinnen und Lehrern welches ich bis dato im Kopf hatte(und das war zugegeben nicht das Beste...)komplett geändert!
Ich sag nur:HUT AB vor allen,die sich da jeden Tag aufs neue wieder mit Elan dranwwerfen....;o))

Mir reichen die Bastelnachmittage mit 22 halbstarken,überdrehten Kids völlig*g*


Aber @liebeslachen:Was mich interessieren würde...woher weisst du denn den genauen Wortelaut dieser"Drohungen"??Hat dein Kind dir das "berichtet"???

LG
Tanja

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ich werd gerne mäuschen sein...

Antwort von liebeslachen am 05.12.2006, 15:38 Uhr

hallo tathogo!

den wortlaut der drohungen habe ich aus mehreren quellen. übereinstimmende elternaussagen (die kinder werden sich ja nicht vor schulschluss abgesprochen haben), von kindern direkt (wie gesagt, ich laufe mit drei kindern heim und da wird dann immer das neuste erzählt).
nicht zuletzt ergeben sich aber auch übereinstimmungen zu dem, was die lehrerin selbst meinem mann (elternvertreter) direkt wiedergibt.

HENNI, dir bin ich sehr dankbar für deine beiträge als lehrerin. ich wüsste gern wie du dir selbst dein weiteres lehrerleben vorstellst, wird es so weitergehen? oder siehst du veränderungen?
ist es für dich als lehrerin denn wünschenswert so zu arbeiten, oder stellst du dir das ganz anders vor? wie?

nicht zuletzt möchte ich dir sagen, dass ich weiss, dass es eltern gibt, die ihre kinder nicht "erziehen", aber wieso ärgert es dich, wenn eltern wie ich sich beschweren, denn wer wird es sonst tun? eltern, denen ihre kinder mehr oder weniger egal sind? wohl kaum.

wie gesagt: ich bin nicht gegen die lehrer. ich bin für das leben.

ich weiss sicher nicht, wie schwierig es ist, mit einer klasse von kindern zurechtzukommen (15 stück in meinem fall).
allerdings habe ich auch nie den wunsch verspürt, lehrerin zu werden.
warum wird man lehrerin? nur um wissen weiterzugeben?
ist es denn nicht schon im studium klar, dass man als lehrer vor einem haufen kinder stehen wird? wird nicht schon im studium nach lösungen gesucht?

ich habe einmal im rahmen eines seminars, das mein mann für patienten veranstaltet hat mit einer grösseren zahl von lehrerinnen gesprochen. und allesamt waren sie unglücklich in ihrem beruf.
alle konnten sie meine sicht verstehen, aber es scheint unmöglich zu sein, das mit den vorgaben zu vereinbaren, die von höheren stellen kommen.

ich wüsste gern, welcher druck von dieser seite kommt.

ich habe kein interesse daran, mit dir kämpferische diskussionen zu führen.
ich will verstehen, was vorgeht.

ich möchte gerne jede seite sehen lernen.

also vielen dank dafür, dass du meine sicht erweiterst (wenn das auch nicht unbedingt heisst, dass ich deine sicht der dinge deshalb für mich richtig finde).

lieben gruss

liebeslachen

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Re: lehrer arbeiten mit drohungen

Antwort von lule am 05.12.2006, 18:59 Uhr

Ich betrachte Deinen Bericht mit gemischten Gefühlen. Einerseits gebe ich Dir vollkommen Recht z.B.:
- Schüler, gerade natürlich die schwächeren, kann man gar nicht oft genug loben.
- die ganze Klasse darf nicht auf Grund eines Fehlers eines einzelnen bestraft werden (Kollektivstrafen sind nicht zulässig)
- und natürlich dürfen die Kinder nicht auf Grund einer schlechten fachlichen Leistung negativ behandelt werden
aber
ich denke schon, dass ein Lehrer durchaus drohen darf, wenn ein Schüler duch ein Fehlverhalten (z.B. Prügelei, Quatschen, absichtliches Trödeln) auffällt und auch, dass es dann bei wiederholtem Fehlverhalten auch Konsequenzen für den Schüler haben kann. Und ich denke auch, dass in bestimmten Fällen durchaus eine Strafe sein kann, das ein Schüler während des Sportunterrichtes auf der Bank sitzt oder das irgendwelche Aufgaben nachgearbeitet werden müssen. So kann z.B. durchaus etwas nachgearbeitet werden müssen, wenn ein bestimmter Schüler seine Aufgaben nicht schafft, da er andere Flausen im Kopf hat. Lag es jedoch daran, dass er die Aufgaben kognitiv nicht in der Zeit bewältigen konnte, so darf er dies nicht als Strafe auch noch nacharbeiten müssen.
Ich finde es schwierig zu sagen, Lehrer dürfen nicht drohen. Denn andere Disziplinierungsmaßnahmen bleiben ihnen ja im Ernstfall nicht übrig. Und kaum ein Lehrer, noch der motivierteste, wird es wohl schaffen jede Stunde jeden Schüler da abzuholen wo er steht.
Muss Dir allerdings auch recht damit geben, dass man bei Deinem Bericht den Eindruck bekommt, dass die Lehrerin überfordert ist oder inzwischen frustriert. Was eigentlich sehr erstaunlich ist bei einer Klassenstärke von 15 Kindern - ansonsten ja Traumbedingungen. Sind die anderen Klassen auch so klein?
LG Sabine

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@liebesleben

Antwort von chrispi am 05.12.2006, 19:18 Uhr

Ich bin nicht Henni, aber würde gerne ein wenig senfen, wenn ich darf...

Ja, es ist bereits im Studium klar, dass man vor einem Haufen Kinder stehen wird und nein, LehrerInnen wollen sicher noch mehr als nur Wissen vermitteln.

Nein, im Studium wird nur marginal nach Lösungen gesucht und es werden auch kaum Lösungsstrategien vermittelt (ist allerdings auch abhängig vom Studiengang und der Uni...).

Man steht also vor einem liebenswerten Haufen junger Menschen, m.E. weniger ausgebildet in Pädagogik und Entwicklungspsychologie als es gut wäre (also Fortbildungen...) und durch das Referendariat einmal durch den Fleischwolf gedreht, die leider nicht alle gelernt haben, sich an Regeln zu halten und auf die Gemeinschaft zu achten.

Dialogische Erziehung ist eine phantastische Sache, aber sehr zeitaufwändig. Leider sitzt einem der Lehrplan im Nacken...wird der Stoff nicht vermittelt, sind die Kinder nicht fit für das, was danach kommt (je nach Schulform) UND mittlerweile herrscht unter den Schule "teile und herrsche", d.h. nur "erfolgreiche" Schulen bekommen Anmeldungen, Gelder, Lehrerstellen. Das ist ein run um gute Ergebnisse (im Unterrichtsstoff natürlich).

Zudem kommt ein Riesenapparat an Orgakram, den LehrerInnen mittlerweile nebenbei erledigen müssen sowie -zig zentrale Prüfungen etc. ..., die "von oben" dirigiert werden. Auch hier: Zeit- und Energieressourcen werden verbraten und bestimmte Lernziele vorgeschrieben. Gruppendynamische Prozesse werden natürlich auch durch die Stoffvermittlung gesteuert, aber Zeit "außerhalb" wäre auch wichtig.

Weiterhin sind 45-Minuten-Schulstunden nicht gerade optimal für Wissensvermittlung und die Ausbildung sozialer Kompetenzen.

Elternsprechtage nach einem anstrengenden Schultag am Nachmittag vor der Nach- und Vorbereitung der Unterichts dann in der Nacht spotten allem, was man über gute und einfühlsame Elternberatung jemals gelernt hat.

Auch gibt es nicht immer einem Kooperationsvertrag seitens der Eltern (natürlich an der Stelle auch manchmal seitens der Eltern), sondern auch hier manchmal ein "Auf-die-Ergebnisse-schielen" in Anbetracht der schwierigen Berufsaussichten

Etc. ...

Ich denke, DAS sind Punkte, die die LehrerInnen, von denen du gesprochen hast, gemeint hat.

Man muss diesen Job sehr lieben, emotional stabil sein und innerhalb dieser schulpolitschen Rahmenbedingungen eine einigermaßen gute Arbeitsstruktur (Schüler, Eltern, KollegInnen) haben, damit der Eustress überwiegt und das Negative kompensiert wird (naja, über den Ruf, den LehrerInnen haben, wird es jedenfalls nicht kompensiert ;-)).

Dass das nicht immer der Fall ist, ist so klar wie auch menschlich.

Leider ist es fatal in einem Beruf, in dem man vorwiegend über Beziehungen arbeitet, wenn diese Stabilität "rutscht". Traurig dann für alle Beteiligten. Schlimm vor allem für die Kinder.

Nur arbeitet das System nicht gerade daran, LehrerInnen zur Stabilität zu verhelfen, was doch so wichtig wäre im Sinne einer gelingenden Schüler-Lehrer-Beziehung und einer für alle Seiten schöne und fruchtbare Lehr-Lernbeziehung...

...so, und jetzt hör ich auch "schon" auf...

Lg
Chrispi

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Ich noch mal

Antwort von Henni am 05.12.2006, 19:21 Uhr

Hm, schwere fragen, also vorweg meine JETZIGE Situation!

ich bin seit 14 Jahren Grund und Hauptschullehrerin und bin aus der Pfadfinderarbeit auf die Idee gekommne, mit Kindern und Jugendlichen mein leben zu verbringen, der Beruf der Lehrerin erschien mir dafür super.

Zur Zeit mache ich seit einige Jahren teilzeit MEINER kinder wegen und bin fast ausschließlich an der Hauptschule. warum?? weil es gut kann*gg*!

nein im Ernst: für MICH ist es eine Berufung, ich mag den umgang mit schwierigen Schülern in schwierigen Lebensphasen eigetnlich sehr gern.

Das wissenvermitteln steht teilweise fast hintenan , ist für MICH ursprünglich nicht mein hauptjob gewesen, ABER:

Länder wie Bawü haben eine zentrale abschlussprüfung an der Hauptschule, gensauso wie mittlerweile unser Grundschulklassen auch vegleichsarbeiten schreiben müssen. das setzt schüler und lehrer unter ENORMEN druck, tatsächlich alle Leistungen brigen zu müssen, wobei aber BEI UNS hier im tiefsten schwarzwald man dann auch noch mit einem HS Abschluss eine Lehrstelle bekommt!

Das ist ja sonst fast nirgends der fall. Von daher SCHULDE ich es den willigen Schülern ganz einfach, in so weit für Ruhe und Ordnung zu sorgen dass diejenigen, die es möchten und könnten (ca 85 %) die Chance haben, den Stoff vermittelt zu bekommen. die 15 % die stören und nerven MÜSSEn einfach "bestraft" werden, ich kann und will nicht alles diskutieren und sonst was machen, durchaus Dinge, die ich am Anfang meiner berufszeit noch anders sah.

Auch KANN ich zeitlich einfach cniht alles so oft erklären bis der allerletzte es verstanden hat, ich muss manchmal einfach schüler "fallen lassen", auch das habe ich gelernt. Das Angebot, mal in der Pause dann mi mir drinnen zu bleiben um stoff zu iederholen nehmen diese schüler zu 99, 999% nicht an. damit haben ich dann MEINEN Part erfüllt.


In der grundschule ist es natürlich zum teil noch anders, hier steht das motivieren deutlich im vordergrund und funktioniert ja in der regel auch gut...aber eben auch nciht immer. und auch da werde ich mehr und mehr "strenger" und sage auch dort dinge nur noch seltener und strafe schneller. Das mag nach "resingnation" klingen, ost es aber nciht, denn auch und grad m umgang mit MEINEN kindern merke ich wie superwichtig ganz klare regeln und anweisungen sind. Ich spare dadruch zeit, die dann wieder ALLEN zugute kommt, denn amliebsten (auch in hauptschulklassen) sitze ich vorn lässig aufm Lehrertisch und habe meinen Spaß mit den schülern, sei es mit der gitarre in der hand oder beim gesprächskreis oder sonst was...ich LIEBE meinen Job!!!


LG HEnni

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Re: @Henni

Antwort von montpelle am 05.12.2006, 20:21 Uhr

Wird man als Hauptschullehrer so oder warst du es schon vorher ?

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wer hat recht......?

Antwort von liebeslachen am 06.12.2006, 9:53 Uhr

hallo,

ich möchte etwas anfügen, weil ich merke, dass es sonst für mich nicht rund ist.

vor ich diesen beitrag schrieb, war ich noch nie in einem forum aktiv unterwegs.
und das hat folgenden grund:
ich bin immer wieder in foren am lesen gewesen und staunte darüber, wie kriegerisch dort oft die stimmung ist.
es geht nur ums rechthaben.

in meinem aktuellen beitrag geht es mir nicht darum recht zu haben. ich mache derzeit erfahrungen mit menschen (seien es nun lehrer oder nicht), die DEUTLICH andere sichtweisen von erziehung haben als ich.

ich möchte dass mein sohn als psychisch stabiler mensch in die welt gehen darf, und gewisse lernprozesse sind notwendig.
allerdings ist nicht jeder lernprozess förderlich für die psychische gesundheit, und das ist es, was ich trennen will.

ich kenne mein kind, und weiss, was es fördert und was ihm schadet.
aber das ist meine ganz individuelle wahrheit.
ihr mögt ganz andere kriterien haben, und das ist nur gut so.

ich wünsche mir, dass die welt ein freundlicherer ort wird, dass in jedem einzelnen menschen innerer friede ist.

das erreichen wir aber nicht, indem wir uns gegenseitig abkanzeln.

ich mag es nicht, wenn jemand mir "reinwürgt", dass ich ja wohl vollkommen daneben liege mit meiner sichtweise, wobei das natürlich eine frage der wortwahl ist. konstruktiv ist gut. abwertend ist schlecht.

genauso wenig finde ich in ordnung, wenn nun hier sätze fallen, die einfach nur die lehrer als ganzes abwerten.

sowas hilft niemandem, schafft nur kleine kriege.

ich möchte gern wissen, wie ihr die dinge seht. ich möchte meine sicht der dinge aber darstellen dürfen.

es gibt nicht nur eine wahrheit, und ich finde, das wird in solchen foren manchmal vergessen.

wie gesagt, habe ich nie eine vielköpfige schülerschar unterrichtet. da bin ich auf die erfahrungen von euch lehrern angewiesen und dankbar dafür.

andrerseits sieht keiner von euch die ganze geschichte von der schule, von der ich hier berichte. was immer ich erzähle, wird ein teilausschnitt sein.
ihr habt der klassenlehrerin nie gegenübergesessen, ihr seht nicht mein nachbarskind, wenn es geknickt und aggressiv aus der schule kommt.

ihr hört nicht die täglichen gespräche von uns eltern.

ich möchte das deshalb anfügen, weil es sich vielleicht sogar mit meinem thema ergänzt, dass versucht wird, alles unter einen hut zu kriegen.

es gibt nicht einen hut, es gibt tausende. die wahrheit ist so vielschichtig, dass jeder nur seine eigene ecke sehen kann.

das ist ja nicht generell schlecht, aber er sollte sich klar bleiben, dass es nur eine winzige ecke ist, die er sieht.

SO habe ich mein kind "erzogen", im wissen darum, dass es eine komplett andere meinung haben kann als ich und dass wir trotzdem beide "recht" haben können.

vielleicht ist es das, was ich in unsrer schule vermisse. diesen respektvollen umgang mit den kindern.
denn - wie ich das aus meiner erfahrung mit meinem sohn weiss - der wird tagtäglich belohnt, indem auch das kind eine andere meinung akzeptieren kann, einen anders sein lassen kann.

speziell an alle lehrer möchte ich noch hinzufügen, dass ich es sehr schade finde, dass sich die probleme so zwischen eltern und lehrern festsetzen, denn eigentlich haben wir ja alle dasselbe problem, nämlich den leistungsdruck von staatsseite.

ich persönlich werde mich nun jedenfalls gerne mal mit in die klasse meines sohnes setzen und mir - wenn nötig - auch gern eine neue meinung bilden.
und ich werde dort sicher nicht nur einmal sitzen (meine schulbildung ist eh schon etwas veraltet...)

in diesem sinne wünsche ich allen viel freude an dem heutigen tag!!!

liebeslachen

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Re: @liebeslachen

Antwort von montpelle am 06.12.2006, 10:28 Uhr

Hallo liebeslachen !

Du hast deinen letzten Beitrag sehr interessant geschrieben.

Meine Bemerkung in der ganzen Diskussion galt übrigens nur Henni und nicht dir und deiner Meinung oder Frage.

Du hast in deinem ersten Beitrag gefragt, was erlaubt ist und was nicht. Grundsätzlich ist schonmal keine körperliche Gewalt seitens der Lehrer erlaubt, aber das sollte eigentlich selbstverständlich sein.

Andere Strafen, Drohungen, wie du es nennst, sind wohl nicht immer zu umgehen. Du wirst doch deine Kinder auch mit Regeln erziehen und auch Konsequenzen, wenn diese nicht eingehalten werden.

Natürlich gibt es auch da Unterschiede. Ich würde nie ein Schwaches Kind aufgrund seiner Leistung bestrafen. Aber Kinder, die extra trödeln, etwas in der Pause oder zuhause nacharbeiten lassen, finde ich in Ordnung.

Für viele Eltern ist es nicht einfach, die Erziehung oder Teile davon, an die Schule und Lehrer abzugeben. Andererseits gibt es auch Eltern, die froh sind, dass sie sich nicht mehr um ihre Kinder kümmern müssen und die Lehrer das jetzt machen.

Beides führt nunmal oft zu Konflikten. So wie du dich über das Verhalten der Lehrer deines Sohnes ärgerst, ärgern wir Lehrer uns oft über Verhaltensweisen von Eltern.

Natürlich ist die gegenseitige Toleranz und der gegenseitige Respekt wichtig, aber vielleicht muss man den anderen auch mal "machen lassen" und Vertrauen haben. Das heißt nicht, dass man nicht kritisch sein soll !!! Ich als Lehrer finde Eltern, die sich interessieren, nachfragen und ihr Meinung sagen sehr gut und produktiv, aber wenn es zu einem permanenten Einmischen wird, nicht !

Andererseits sollten Eltern ebenfalls krtikfähig sein, wenn Lehrer mit ihnen das Gespräch suchen, denn nur so ist ein gutes Arbeiten im Sinne des Kindes möglich !

Viele Grüße
Christiane

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Mal *Stopp-ruf*... hier wird von zwei paar Schuhen gesprochen! m.T.

Antwort von 3_wilde_Räuber am 06.12.2006, 10:50 Uhr

Erst einmal ist es wichtig den Oberbegriff *Drohung* zu analysieren und differenziert zu betrachten.
Hier werden zwei Formen in einen Topf geworfen...

- Es gibt das *Konsequenzen androhen* (und einhalten) - auf SACHLICHER Ebene - und

- Es gibt das *verachtende, niedermachende Drohen* - auf PERSÖNLICHKEITSEBENE.


Konsequenzen androhen auf sachlicher(!!!) Ebene - ja, natürlich, das gehört zum normalen Maßregeln dazu.

ABER niedermachende, demütigende, in der Persönlichkeit angreifende Drohungen auszusprechen, hat bei Schülern nichts verloren.
Und von DERARTIGEN Drohungen (PERSÖNLICHKEITS EBENE!) wird hier eingangs berichtet!

Es kann doch nicht sein, daß ein derartiger Lehrkraft-Ton zur Normalität gehören soll - die Kinder gleichzeitig *selbstverständlich* lernen sollen zu funktionieren, zu respektieren, zu leisten und ganz nebenbei noch persönliche Demütigungen wegstecken...?


Und ganz ehrlich - wenn mir so etwas unterkommen würde, dann würde ich mir ebenfalls Sorgen um das Wohl meines Kindes machen.
- Und ich würde selbstverständlich Gegenmaßnahmen ergreifen.
Hier heißt es nicht - der Lehrer ist *auch nur* ein Mensch, sondern ICH bin nur Mensch und mein Kind ist in erster Linie Mensch UND SCHUTZBEFOHLENER

Das der Unterricht zu laufen hat - selbstverständlich.
Aber nicht auf Kosten von gedemütigten und verachteten Kindern, denen primitiv gezeigt wird *Ich bin stärker* Ich habe die Macht*....

Hier werden in der Diskussion zwei paar Maßregeln (sachliche Ebene und persönliche Ebene) in einen Topf geworfen.
Das hat nichts damit zu tun wie anstrengend und laut eine 1. Klasse ist.
- Wie gesagt: maßregeln JA - aber auf sachlicher Ebene!
Und DAS sagt liebeslachen auch die ganze Zeit.


Respekt und Achtung kann es beidseitig (Lehrer/ Eltern-Schüler) nur stabil geben, wenn es eingehalten wird. Und die Sätze die liebeslachen aufführt - so denn sie exact so fallen (was ich aber auch nicht groß in Zweifel stellen möchte!) - klingen NICHT danach, dass die Lehrkraftseite dazu in der Lage ist.
- Vielleicht momentan, vielleicht aufgrund persönlicher Probleme, vielleicht generell...


Aber wie gesagt - ich verstehe die Verärgerung nur zu gut und würde handeln.
GERADE im SINNE eines reibungslos ablaufenden Schulalltags und weil ich als Schutzbefohlene meines Kindes auch die Verpflichtung habe, es vor verbaler und psychisch demütigender Gewalt zu schützen.
- So etwas gibt es in unserem Haus nicht und ich würde auch nicht akzeptieren das eines meiner Kinder anderswo auf diese Weise behandelt wird.
Schließlich möchte ich auch nicht, daß meine Kinder eines Tages andere Menschen auf diese Weise behandeln.

Und mal ganz provokant-plakativ gefragt...:
Was wird denn eigentlich aus *zu lange* gedemütigten Kindern????
Treffen wir die dann später im Fernsehen wieder, wenn sie Amok gelaufen sind....?
Oder haben wir glück und es wird einfach rein GAR nichts aus ihnen?


@liebeslachen - vertrau Deinem Gefühl. Solche Sätze haben nichts pädagogisches an sich und haben nichts an Schwächeren verloren



Svenja

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Re: @Henni...so WIE????

Antwort von Henni am 06.12.2006, 12:39 Uhr

Verstehe grad die Frage nciht, wie bin ich denn??? Und was heißt: "man als Hauptschullehrer"???Also ich erkenne zwischen mir und den meisten KOllegen nciht mehr "ähnlichkeit" als zwischen mir und den Metgereifachverkäuferinnen oder Frisösen , Ärzten oder sonst was??? Also was heißt "so" ???

LG HEnni

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@svenja

Antwort von liebeslachen am 07.12.2006, 7:53 Uhr

hallo svenja,

vielen dank für deinen erklärenden beitrag.
genau das meine ich. aber ich scheine es nicht besonders deutlich rübergebracht zu haben. weiter unten habe ich dann die erklärung nochmal versucht, aber deine ist so einleuchtend und klar, dass ich mich da nur anschliessen kann.

das tat mir richtig gut, verstanden zu werden!!!

liebeslachen

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@christiane

Antwort von liebeslachen am 07.12.2006, 8:05 Uhr

hallo christiane!

zur beantwortung deiner frage: die klassenstärke von 15 kindern ist in dieser schule recht normal. letztes jahr waren es nur 9.
und schlussendlich war das mit einer meiner beweggründe, mich für diese schule zu entscheiden (neben rein praktischen aspekten wie nähe, freunde usw.).
denn auch die lehrer betonten in aufnahmegesprächen immer wieder wie leicht es an so einer schule sei, auf jeden einzelnen schüler einzugehen.

und genau das vermisse ich jetzt.

natürlich kennt meine sohn auch regeln. sogar genug, denn die machen uns das zusammenleben schöner, weil wir nicht jede kleinigkeit tagtäglich stundenlang diskutieren müssen.

aber darum geht es nicht. svenja weiter oben hat gut erklärt, was ich eigentlich mit drohungen meine.

regeln sind nicht dasselbe wie drohungen (obwohl man auch das wieder so hinbiegen kann, denn der ton macht einfach viel aus, und wer die dinge wie beschliesst).

ich kann z.b. meinem sohn androhen: "wenn das mit dem zu-bett-gehen nicht klappt, dann hau ich dich windelweich," oder ich kann - was in meinem fall auch so war - mit ihm besprechen, wie die dinge aussehen. kann ihn auch selbst ein wenig probieren lassen, was es z.b. fürs frühe aufstehen verändert, wenn er eine stunde später ins bett geht.
und hat er das erlebt, BEGREIFT er es auch.
bei uns ist das mittlerweile kein stressthema mehr, weil mein sohn verstanden hat, worum es geht.

und ich glaube, für kinder sind vor allem auch regeln wichtig, die nicht nur übergestülpt sind, sondern BEGRIFFEN wurden.
schon allein deshalb vermute ich, dass es in einer klasse, die mitbestimmen darf deutlich disziplinierter zugeht, als in einer, die regeln einfach vorgesetzt kriegt.

aber da rede ich wieder von meinem schönen weltbild, darum ging es nicht.
lies svenjas beitrag, der ist erklärung genug.

alles liebe!

liebeslachen

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Re: lehrer arbeiten mit drohungen

Antwort von Pemmaus am 07.12.2006, 13:16 Uhr

Hallo liebeslächeln,

Punkt 1: Die Drohungen, die bei euch in der Schule vorkommen, finde ich krass und würde sie wahrscheinlich auch nicht dulden.

Punkt 2: Es ist sehr schön, dass du deinen Sohn nach deinem Weltbild erzogen hast und dass das auch funktioniert.

Ich selbst komme leider auch nicht immer nur mit Motivation weiter sondern muss meinem Kind auch mit logischen Konsequenzen drohen. Ich kann mein Kind nämlich abends nicht, wenn es trödelt, einfach eine Stunde später ins Bett gehen lassen um ihr zu beweisen, dass sie morgens müde ist. Sie ist nämlich morgens nicht müde, auch wenn sie noch so spät ins Bett geht. Das kommt erst tagsüber und dann ist mein Kind für alle die, die es betreuen eine echte Strafe. Das ist nämlich der Effekt daraus, den ICH keiner fremden Person zumuten KANN und WILL. Und glaube mal nicht, dass meine Tochter merken würde, warum sie so mies drauf ist, denn aus ihrer Sicht kann es nicht sein, dass sie müde ist. Was bleibt mir also anderes als ihr zu drohnen: Wenn du dich jetzt nicht ausziehst... dann ...
Ich finde solche Drohungen auch Sch... und mein Mann ist absolut gegen solche - ich will mal sagen - Erpressungen. Aber auch er hat begriffen, dass man manchmal eben nicht umhin kommt.

So, nun habe ich eben 1 Kind. Was mache ich aber, wenn es bei 15 Kindern drunter und drüber geht.

Meine Frage an Dich: WIE würdest z. B. Du das Kind motivieren, sich schneller zum Sportunterricht umzuziehen. Ich spreche nicht von deinem Sohn, denn bei ihm scheint es ja zu klappen, sondern von dem trödelnden Kind, was - sicherlich schon nach ein paar Ermahnungen - immernoch trödelt. Klar ist die Bestrafung der ganzen Klasse keine Lösung und einschließen in die Turnhalle erst recht nicht. Aber die Frage ist doch WIE MOTIVIERE ICH DAS KIND dazu, sich schneller umzuziehen.

Kannst du dir nicht vorstellen, dass auch dem ruhigsten und bezerigsten Lehrer mal die Hutschnur platzt und dass man mit einer Kinderschar von 15 UNTERSCHIEDLICHEN Charakteren nicht immer alles im Einklang machen kann?

Ich will nochmal betonen: Die Drohungen eurer Lehrerin sind absolut bescheuert und können ja auch wohl kaum als Konsequenz umgesetzt werden.

Aber sprich doch die Lehrerin mal direkt drauf an und zeige ihr auf, wie sie hätte sich besser verhalten können. Das sollte sie beschämen und vielleicht zum Nachdenken anregen, wenn sie das nächste Mal solche Drohungen ausspricht.

LG
Pem

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Re: lehrer arbeiten mit drohungen

Antwort von A5 am 07.12.2006, 15:56 Uhr

Ihr Lieben,
ich hab dieses Schuljahr eine 3. Klasse "geerbt" - ursprünglich sollte ich 8 Stunden unterrichten (Elternzeit), doch als die Klassenlehrerin krankheitsbedingt ausgefallen ist, bin ich eingesprungen.
Noch nie habe ich eine so undisziplinierte Klasse erlebt! "Normales" Unterrichten scheint fast unmöglich. So hatte ich es bisher immer so gehandhabt, dass ich bei starker Unruhe / Unaufmerksamkeit "zugewartet" habe, evtl mit Leisezeichen - nach einiger Zeit werden die Kinder selbst ruhig, meine Ruhe "überträgt" sich. In meiner neuen Klasse könnte ich den ganzen Morgen darauf warten, dass die privaten Unterhaltungen, die Reibereien und Raufereien (z.T. sehr heftig) aufhören. Es gelingt den Kindern auch nicht, Gehörtes / Gelesenes umzusetzen.
Nun sind aber genau diese Kinder, so scheint es mir, besonders liebenswerte Exemplare. Schritt für Schritt taste ich mich an ein "normales" Miteinander heran. So kommt es nun häufiger vor, dass 2 oder 3 Kinder darum bitten, mal einige Minuten vor die Tür zu gehen, um einen schrecklichen Streit aus der Pause aufzuklären und zu bereinigen, damit sie ohne diesen Streithintergrund im Unterricht mitarbeiten können. Oder ein Schüler, der "leicht" zuschlägt, geht von sich aus raus oder in eine andere Zimmerecke, bis er sich beruhigt hat. Das sind kleine Erfolgserlebnisse, die mich glücklich machen.
Nichtsdestotrotz liegen meine Nerven an manchen Tagen richtig blank...

Mit der Klassenstärke hat das übrigens nicht wirklich was zu tun. Ich hatte eine wunderbare, problemlose Klasse mit 24 Kindern, danach eine seeeehr anstrengende Klasse mit nur 16 Kindern. Nun habe ich 8 Mädchen und 18 Jungen geerbt... und sie fordern mich jeden Tag ungemein.
Soviel zu mir, liebeslachen, denn auch ich arbeite in meinem Traumberuf, wenn auch nicht immer erfolgreich :-(
Manchmal denke ich nach dem Unterricht: Heute hast du aber extrem viel geschimpft, musste das sein!
Ich habe auch mehrfach Sport ausfallen lassen, wenn auf dem zur Turnhalle keine Disziplin beim Überqueren der Straße herrschte und und und

Zu deinem ursprünglichen Beitrag kann ich dir nur zweierlei raten: Gespräche und Hospitationen.

lg Astrid

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Hab auch das "so" in Bezug auf Henni...

Antwort von sumse am 09.12.2006, 15:40 Uhr

verstanden, vielleicht erklärt montpelle uns das ja nochmal...
Ich bin selbst Lehrerin (ebenfalls mit Hauptschulerfahrung)und stimme Henni 100% zu.

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