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Geschrieben von Häckse am 12.03.2015, 14:32 Uhr

Update wegen Nacharbeit von meinem Postin weiter unten

Jetzt habe ich alles gelesen. Mein Eindruck: Mama mal 5, auch wenn Du es nicht hören willst, Du verstärkst die Bockigkeit von Deinem Kind.

Ich habe schon die unglaublichsten Geschichten von Lehrern gehört und auch hier schon viele gelesen. Hier im RUB schüttel ich oft den Kopf, wenn Lehrer auch bei unmöglichem Benehmen von ihren Kolleginnen hier verteidigt werden und ja, man darf sich gegen Ungerechtigkeit von Lehrern wehren.

Aber: ich sehe keine Ungerechtigkeit.

Die Kinder haben sich bestenfalls saudämlich angestellt. Wenn die Lehrkraft nicht erscheint, erkundigt sich ein (!) Kind, im Regelfall der Klassensprecher. Der kann an dem anderen Raum nachsehen, am schwarzen Brett, oder im Sekretariat oder am Lehrerzimmer nachfragen (was zu tun ist, erfahren die Kinder bei uns in der Kennenlernwoche in der fünften Klasse). Da gehen nicht alle weg. Und wenn sie es schon tun und sehen, an dem anderen Raum ist die Lehrkraft auch nicht, dann geht man zu dem richtigen Raum zurück und wartet da. Ich stehe mir doch nicht vor einem Raum die Beine in den Bauch, von dem ich weiß, dass es der Falsche ist.

Da das Verhalten der Kinder falsch war, ist die Anordnung von Nacharbeit auf jeden Fall berechtigt. Für mich darf eine Lehrkraft auch Nacharbeit anordnen, wenn die Kinder keine Schuld trifft, wenn aber Unterrichtszeit versäumt wurde und die Lehrkraft das Nachholen dieser Zeit für erforderlich hält. Ist hier aber nicht der Fall, also keiner Diskussion würdig. Hier sprechen mehrere von Strafe. Ich sehe in Unterricht - ob Original oder zeitversetzt - mal grundsätzlich keine Strafe.

Ob die Lehrerin verspätet war, ist nicht entscheidend. Lehrer kommen dauernd ein paar Minuten zu spät, sie kommen eben nicht aus jeder Stunde mit dem Klingelzeichen raus, haben auch mal mit einzelnen Schülern oder Kollegen etwas zu klären. Unsere Schule besteht aus vier Gebäuden, z.T. mit mehreren Trakten, da ist auch mal einfach der Weg weit. Die Lehrkraft braucht sich gegenüber den Schülern nicht zu rechtfertigen. Dass sie die Kinder erst nach 15 Minuten eingesammelt hat, bedeutet nicht unbedingt, dass sie auch 15 Minuten zu spät dran war. Es kann auch einfach gedauert haben, bis sie auf die d* Idee gekommen ist, vor dem anderen Raum zu suchen.

Sie braucht es auch ganz bestimmt nicht zu ermöglichen, dass Dein Kind dann nacharbeiten kann, wann es gut passt. Wenn das nun jedes Kind einfordert? Soll die Lehrkraft sich jetzt 18mal eine Viertelstunde, also viereinhalb Stunden, damit befassen? Sie kann durchaus die Nacharbeit dann anordnen, wann es in ihren eigenen Zeitplan passt, solange es einigermaßen zeitnah zu dem sonstigen Unterricht der Kinder ist, also nicht spät am Abend oder so. Dass Du das "wirklich nicht mehr" verstehst, liegt wohl daran, dass Du es nicht verstehen willst.

Ihr empfindet die Lehrerin als nicht entgegenkommend? Vielleicht ist sie das auch nicht. Wie gesagt, ich neige nicht dazu, Lehrer übermäßig in Schutz zu nehmen, aber vielleicht hat ihre Haltung Gründe. Wenn es hier um einen Machtkampf geht, dann, liebe AP, zieh mal kurz, ganz kurz nur, die Möglichkeit in Betracht, dass dieser von den Kindern auch angeheizt sein könnte. Ich glaube nämlich nicht, dass alle Kinder in der Klasse einfach nur d* sind. Das schreit doch danach, dass sie absichtlich vor dem falschen Raum gewartet haben. Die Lehrerin ist unbeliebt und kommt dauernd zu spät, das gehört doch mal bestraft, oder? Denn erstens sind selten alle Kinder in einer Klasse kollektiv d*, und zweitens würde niemand, wenn eine Lehrkraft, die dauernd zu spät kommt, bei Stundenbeginn nicht am Raum ist, von einem Missverständnis bei der Raumzuordnung ausgehen, sondern schlicht annehmen, dass sie wohl wieder zu spät ist. Ich weiß, böse Unterstellung und ich tue den armen Kindern und ganz besonders Deinem Kind ja sooooo unrecht. Aber falls solche Gedanken - wenn auch nur bei einigen nicht d* Kindern - da waren, hielte ich es für durchaus wünschenswert, dass die Lehrkraft in diesem Machtkampf nicht nachgibt.

Und selbstverständlich kannst Du den Heimweg Deines Kindes organisieren, wenn Du willst. Du hast selber geschrieben, es geht, z.B. bei Projektwoche, wenn Du es vorher weißt, kannst Du organisieren, dass Du das Auto hast. Nach dem ganzen hin und her hättest Du es längst für den nächsten Freitag organisieren können. Außerdem hast Du gesagt, der Bruder fährt fast an der Haltestelle vorbei, nur - leider, leider - passt das Fahrrad nicht in sein Auto. Wenn Du lange genug nachdenken darfst, fällt Dir bestimmt auch ein Grund ein, warum er nicht für einen Tag das Auto mit dem Vater tauschen und so das Fahrrad hinbringen kann. Und bestimmt ist es auch ganz unmöglich, dass er einfach nochmal hinfährt und das Kind abholt. Oder dass er Dir sein Auto leiht, damit Du das Kind abholst. Oder dass irgendein Nachbar, Freund, Familienangehöriger Dir ein Auto leiht. Geht alles nicht. Der Bruder hat bestimmt nachmittags immer noch ganz viele Verpflichtungen und Nachbarn und Freunde habt ihr aus Prinzip nicht. Übrigens ist in unserem Umfeld echt niemand, bei dem einmalig, noch dazu am Freitag, 20.30 Uhr so gar nicht geht. Wenn es bei Dir nicht einen einzigen gibt, wo das mal möglich ist in dem Alter, hast Du ein sehr merkwürdiges Umfeld. Dann musst Du halt dem Tribut zollend einmal eine Taxifahrt springen lassen. Aber bestimmt ist das nun finanziell keinesfalls drin, oder zumindest nicht einzusehen. Dann lass das Kind einen Verweis kassieren, wenn euch das die Sache wert ist.

 
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