Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von Ikmam am 27.05.2011, 8:00 Uhr

Danke, Ralph !

"Man muß sich schon die Mühe machen, abseits von Talkshows richtig in dieses Thema einzusteigen, wenn man wirklich mitreden will. Wer das macht, gerät in einen Sumpf der Unglaublichkeiten ..."

Genauso empfinde ich es gerade hier bei uns - ohne großartig jammern zu wollen ;-)

Mal ab davon, daß ich Verallgemeinerungen ohnehin nicht mag ("die Ämter", "die Hartz-IV-Empfänger", "die Sachbearbeiter") und mir wünschen würde, daß beidseits und in jeder Diskussion etwas konkreter vorgegangen würde statt pauschal zu urteilen (egal für oder gegen welche Seite), passieren wirklich "Dinge", die in meinen Augen (und im Interesse des Kindswohles) so nicht sein dürften.

Nur als Beispiel für "soso" aus unserer Paranoia hier, die MEINE konkrete Arbeitssuche irgendwie durchaus erschwert:

- 4 Kinder unter 12, die größeren 3 in der Schule und glücklicherweise schon sehr selbstständig, aber der vierte (5J.) längstens bis 15.00h betreut im Kiga (Landleben ist schön aber um 15.00h schließt die beste Nachmittagsbetreuung hier ihre Pforten). Alternativen (längere Betreuung) greifbar in ca. 15 km Entfernung (nächste Kleinstadt), würde zum einen einen Kiga-Wechsel jetzt im letzten Vorschuljahr erfordern, die entsprechenden Einrichtungen sind dicht bis unter´s Dach UND leider derzeit unbezahlbar, weil ...

- wir nach wie vor zusehen müssen, wie wir mit den 770 € Kindergeld klarkommen, solange meine spezielle SB nicht aus dem Quark kommt, die seit 28.2. (!) über meinem Antrag hängt und mich von Woche zu Woche vertröstet. Keine Ganztagsbetreuung ohne Job (=Kohle dafür) - kein Job ohne Ganztagsbetreuung für den Jüngsten. Paradox. Keine Übernahme der Betreuungskosten durch das JA (jedenfalls so die Auskunft von dort), solange der Hartz-IV-Bescheid nicht ergangen ist.

- Letzte Woche ist mir die Hutschnur geplatzt. Mit Hilfe einer Anwältin (schlimm genug) gelang es endlich, bis zur stellvertretenden Amtsleiterin durchzukommen (alles andere wird an der Info abgefangen und vertröstet). Seitdem haben wir wenigstens dank Vorschuß wieder warmes Wasser (Öltank der Heizung war leer). Die Stv. Amtsleiterin versprach die Erstellung des Bescheides spätestens zum Ende dieser Woche. Bislang habe ich ??? Richtig: Nichts in den Händen ! Und es ist wieder Freitag ...

- Jeder AG, mit dem ich bislang Kontakt aufnahm, zuckt wenn nicht bereits bei "AE" dann zusammen, wenn 4 Kids im Spiel sind. Kommentare wie "aber dann fehlen Sie ja ständig, da ist ja immer eins krank" werden offen als Abweisungsgrund angegeben - ob dem wirklich so wäre oder ist, interessiert nicht - selbst bei "Kloputzjobs" nicht. Von den "besseren" Jobs, die meiner Vorstellung und Qualifikation entsprechen würden mal ganz zu schweigen.

Dann zu lesen "jammern, ausruhen, schmarotzen" o.ä. ist ein ziemlicher Hau ins Gesicht - vor allem, wenn es so pauschalisiert rüberkommt.

Und noch ein paar Nebenlacher gratis:

* Da ich vormals freiwillig versichert war bei der gesetzlichen KK laufen wir inzwischen alle (Kids und ich) nur noch mit Abdeckung im Rahmen der "Notfall-/Einzelfallbewilligung" herum. Denn meine SB ließ gegenüber der KK verlauten, sie wisse (nach drei Monaten und bei offenbar eigentlich eindeutiger Sachlage) noch nicht, ob überhaupt ein Anspruch bestehe für die Übernahme der KK-Gebühren

* Das JA schrieb mich an, meine Anträge auf Übernahme der KiGa-Kosten und Bewilligung des Bildungspaketes würden mit Frist von 7 Tagen unrettbar abgelehnt, wenn ICH nicht endlich den Hartz-IV-Bescheid einreichen würde - der im selben Haus, ein Stockwerk tiefer festhängt bei der SB

* Das JC macht Druck, sie wollen mir die Leistungen kürzen, wenn ich nicht umgehend einen vorgeschlagenen 3Stunden täglich 1€-Job annehme, der in 20km Entfernung einfach und nur per PKW zu erreichen ist - welche Leistungen ?? Ich bekomme ja noch gar keine. Außerdem sorry: Das deckt ja kaum die Benzinkosten.

* UVG hängt ebenso - man wartet auf dies und das .... den Hartz-IV-Bescheid und die Angaben meines Mannes zu seinem nicht vorhandenen Einkommen. Leider wird da auch nichts kommen (Angaben meine ich), da er sich mehr oder weniger abgeschrieben hat und nun ein Dasein als von Verwandten durchgefüttertes Coachpotatoe führt. Ich meine: Schön, wenn man Verwandtschaft HAT, die einen durchfüttert. Die Kids und ich stehen aber hier leider ziemlich blank da in dieser Hinsicht. Denn SEINE Verwandtschaft steht leider hinter seiner Theorie, daß uns das jetzt recht geschieht (ich hätte ihn ja nicht rauswerfen müssen) und meinerseits gibt es keine Verwandtschaft mehr.

Und das alles ist irgendwie immer noch nur die Spitze des Eisbergs.


Keine Frage: Es gibt sie bestimmt auch, die Sozialschmarotzer. Aber soweit ich mich hier bislang eingelesen habe, scheinen mir Leute hinter den Postings zu stehen, die tagtäglich ihren eigenen Kampf führen und sich eben eigentlich NICHT auf Sozialallmosen ausruhen wollen. Daß jeder dabei seinen optimalen Weg sucht und so auch mal Vorstellungen entstehen, die sich nicht halten lassen bzw. Enttäuschung laut wird, die vielleicht auf den ersten Blick unverständlich ist, ist doch menschlich oder nicht ? Ich bin mir jedenfalls sicher, daß so etwas nicht nur Hartz-IV-Empfängern oder AEn passiert ...

Und ich würde vermuten, daß man in diesen Situationen diese Leute auch ganz gut "sanft" wieder auf den Teppich holen kann, ohne sie dabei gleich einzustampfen und noch kleiner zu machen als sie ohnehin vielleicht schon sind ...

Letztlich: Kampf hin oder her: Es kann jeden treffen. Und wer´s nicht glaubt, erlebt vielleicht irgendwann auch noch sein persönliches Wunder und hofft dann auch mal auf "unangemessenes" Verständnis ...

In diesem Sinne: Carpe diem ;-)

Silke

 
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